Volltext Seite (XML)
WMW WWW GW» Montag, den 19. Dezember 1938. Nr. 298. >« Der Ausgang der Wahl (97,5 v. A stimmten für die Ein. Prag nicht gerade mit Zufriedenheit verzeichnet »erden. Ermächtigungsgesetz, nur werden kann, wenn. die slowakische Landesregierung selbst Einheitspartei angenommen, das sich' grundsätzlich auf die Dolkstumsbewegung der Hlinkagarden unter Anerkennung NM oaa dOdM E«»k» Kat»» Mus Ichhi^rk»«, »n« vlilprüch«. V«!pzU Nr. 1?»«. kH»»-»» - «»»!, Au, i. La. Lebenslänglisch« Zwangsarbeit für Schüler und Studenten in »mnänie«^ . L« Der Sieg -er Einheitspartei in der Slowakei. V7,S V. H», darmlter die Deutsche«, stimmte» für die Einheitsliste. der karpatho-deutschen Dolkstumsbewegung stützt, sie haben von sich aus eine radikale Lösung der Iudenfrage angeordnet und sie haben schließlich die Landtagswahlen nach eigenem Ermessen angesetzt. Gegen die letzterwähnte Maßnahme rich tete sich der Hauptstoß ihrer Gegner im Prager Parlament, wo in völliger Verkennung des revolutionären Tharakters dieser Wahlen der formale Standpunkt geltend gemacht wurde, daß die Ausschreibungsfristen nicht eingehalten wurden, ein Einwand, der angesichts der Sachlage einfach kindisch ist. Die Slowaken haben ferner nicht vergessen, daß ihr Land von den Tschechen als Abladeplatz für das überschüssige tschechische In telligenz-Proletariat benutzt wurde, und haben jetzt 9000 tschechische. Beamte mit höflichem Dank, aber energisch in ihre eigentliche Heimat zurückgeschickt. Sie haben, um die Einheit von Doll und Staat zu gewährleisten, die nationaltschechischen Sokolverein« und die tschcchisch-klerikalen Orelvereine aufge löst und deren Vermögen der Hlinkajugend übereignet. Da- bei muß hervorgehoben werden, daß die ursprüngliche Hlinka partei ausgeprägt katholisch war, nur lehnte sie die unter der Maske des tschechischen Klerikalismus betriebene Ueberfrem- dung ihres Landes ebenso ab wie andere Ueberfremdungsver- suche. Als jetzt ausgweitete Einheitspartei umfaßt die Hlinka bewegung die zahlreichen protestantischen Slowaken, nachdem am 6. Oktober in der Deklaration von Sillein die Verschmel zung der agrarischen „Republikaner" mit der alten Hlinka- Partei erfolgt ist. gd. Eine revol«tto«üre Wahl. Die slowakische Landesregierung hatte auf den gestrigen Sonntag die Wahlen für den ersten eigenständigen Landtag der Slowakei anberaumt. Unter ihren Führern Tiso und Sidor halt«.die Hlinka-Partei eine Einheitsliste aufgestellt, auf der auch die Vertreter der Karpathendeutschen Partei kandidierten. Bekanntlich sind die etwa 150 000 Volksdeutschen in der Slowakei in der Landesregierung durch den Abg. Karmasin vertreten, dem Staatssekretär für die Wahrung der deutschen Volkstumsintereffen. In Orten, in denen das Deutschtum in ansehnlicher Zahl neben oder zwischen den Slowaken wohnt, haben gemeinsame Wählversammlungen stattgefunden. Bei einer solchen Wahlversammlung in her Nähe der neuen slowakisch-ungarischen Grenze war es, daß ungarische Terroristen, die mit Gewehren und Maschinen- gewehren bewaffnet waren, einen Anschlag auf Karmasin ver- suchten, aber nur ein Mädchen durch einen Halsschuß lebens gefährlich verletzten. Auch der Führer der in der Slowakei verbliebenen wenigen Ungarn, der Graf Esterhazy, hat in Budapester Zeitungen eine Einmischung in die karpatho-deut- schen Angelegenheiten versucht und, gegen Karmasin Stellung genommen. Wir verzeichnen diese Tatbestände, ohne ihnen sonderliches Gewicht beizulegen. H'nnoklnfj « «Ilhalimd die »«»»nntmachn,,«« de» «»whauplmaim» «d d» * Bezirdrverdands Schwarzenberg, der Bürgermeister z» Grünhain, Lößnitz, Reustädlel urw Schneeberg, d« Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es «erden außerdem veröffentlicht: BWanntmachunarn der Amlß«richt« st, Au«, Schneeberg, Schwarzenberg, JohaNngeorgeaitadt, o» Vderdürgermeist«» zu Au« und des Erst« BÜrgerckeift«» zu Schrvqrzenderg. Verlas S. M. «Spiner, Aus» Machsch». gömrvlaafchstNapeNer Auei Fernruf Sammel-Nr 2S4I. Drahlanschristr Bolbsfreund Auelochfen. GefchaslDNette«: Lvhnih <Am! Auel 2940, Schneebrru -lO und Schwarzenberg 3124. Groß« Luftschntzübung in Parka» Pari«, 9. Dez. In einem Teil der Stadt werden heute umfangreiche Luftschutzübungen durchgeführt. Die - Schlacht häuser in La Billette sowie andere Stadtviertel werden mit Bomben und Gas angegriffen werden. 2000 Frauen und Kinder werden auf dem schnellsten Wege mit Eisenbahnzügen in die Umgebung gebracht werden. Die Sirenen werden längere Zeit hindurch die ganz« Stadt in Alarmzustand hall«». Velhilfk M Zähl - fängni«. Post dem Shepp« Exiwr, da« einen Teil der M flüchteten Attentäter beherbergt haben soll, wurde der Mann zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, die Frau wurde freige sprochen. Außerdem wurden wegen verbotenen Waffentragen» Gefängnis- und Gett>st«»fen ausgesprochen. > Bukarest, 18. Dez. Da» Czernowitzer Militärgericht ver- urteilte wegen des Anschlages auf den Präsidenten des Militärgerichts, Oberstleutnant Cristescu, den 18jährigey Schüler Luffovici und den Student Staneveu »i lebensläng licher Z»ang«arbeli. Zwei andere Schiller «hieltest wegen Vslhilfk SS Rhre Zwangsarbeit ein" Stuben! 18 Zähre Ge fängnis. Post dem Shepd«'Exr«r, da« einen Teil der Oe »»«stM-Mm«»» »»u man»«»« «OMI« nt» o»n»w»^ Slltzr m d« »»laäistk«»«. D« P«l» Itr dt« rr mm Wwimei«»«», » 4 4.»' »4» »o mm »,<»«« «»a, o* »»«»«««»« »»ums«,»»« «nanm n«a «z« s«»- u»d B«Z»>»»r«l» («t»iai. d«r «,lwr«ch«t»«ll L-züch». . Au«, UnUkdaluuoibluU. U»„I,«r. SH>warz«nd«ron' Litznitz,! Lia«. «zN,«) trN«e»,NeW.V»U»Ii>Ä> »«Im»»»v. »«a »>« p»» n»sa>. an«, L«u«A« „««tva r,»nwau»W.Auli«ls^dühr. atiMiimm»« >apT !wr NüLaod» «inpenlch!« eckirSMücke «sw. die Str>M«Nun Ungarns Autzenpolittt. Da« »ene Jubengesetz. Budapest, 19. Dez. AmDorabend des Besuches des Grafen Ciano umriß der neue Außenminister Ungarns, Gräf Csaky, in einer Versammlung zum ersten Male das Programm, das eine gradliniges aber von jugendlichem Schwungs Selbstbewußt- sein und Energie getragene Fortsetzung der bisherigen ungari- schen Außenpolitik, insbesondere der Politik von Kanyas zu werden verspricht. Graf Csaky verläßt sich dabei in erster Linie auf die eigene Kraft und die eigene bewaffnete Wehr und werde an der seit tausend Jahren behaupteten Unab hängigkeit des Landes nicht einen Augenblick irre, wolle aber der bewährten Freundschaften Deutschlands, Italiens und Polens nicht entraten und neue Freundschaften mit den Nachbarn Ungarns anbahnen. Ein außerordentlicher Ministerrat hat gestern das mit Spannung erwartete neue Iudengesetz gebilligt. Wie ver- lautet, wird durch das neue Gesetz der Anteil der jüdischen Bevölkerung in einzelnen Berufszweigen bis auf 7 v. H. herabgesetzt werden. Wie verlautet, regelt das neue Gesetz die Frage, wer als Jude zu gelten hat dahin, daß als Nicht- jude nur der anzusehen sei, dessen beide Elternteile zpr Zeit seiner Geburt einer christlichen Konfession angehört haben. Ruudfunkansprache Dr. rlsos. Preßburg, 19. Dez. Der Vorsitzende der slowakischen Re- gierung, Dr. Tiso, gab gestern abend im Rundfunk bekannt, daß die Wahlbeteiligung ungemein stark gewesen sei und daß nach den bisher eingegangenen Berichten 98 v. H. sich für.die Regierung ausgesprochen hätten. Dieses Ergebnis beweise, daß sich die slowakische Regierung auf eine Zustimmung stütze, deren sich bisher keine Regierung habe rühmen können. Die Wahlen sind im allgemeinen ohne Zwischenfälle ver laufen. Die slowakischen Ortschaften.hatten Flaggenschmuck angelegt. Die deutsche Volksgruppe hatte im deutschen Sprach gebiet das Hakenkreuzbanner gehißt Aus dem tschecho-slowakischen. Heere sind 40 slowakische Offiziere ausgeschieden, die die Organisierung der Hlinka- garde zu einer halbmilitärischen Organisation durchführen sotten. Slowakisches Militär besetzte heute bi« Sökolheime, die an die Hlinka-Garde abgetreten werden. Ani Sonnabend traten in der ganzen Slowakei 100000 Hlinfa-Gardisten zu Massenkundgebungen an. In Preßburg wurden drei Juden mch zwei Tschechen festgenommen und in» Konzentrationslager gebracht, weil sie kommunistische Flugblätter vertetlten. wenn Ungarn b«i seinem engen Zusammenhang mit der Politik der Achse auch seine Haltung in der Frag« per Bekämpfung de» Bolschewismus uM gegenüber der Unzulänglichkeit der Sens« Liga mit RoM und Berlin in Uebereinstimmung bringe. Der „Pester Lloyd" widmet dem italienischen Minister einen herzlich gehaltenen Begrüßungsartikel. Mies deute häut« darauf hin, daß die faschistische Großmacht in engster und treue- ster Zusammenarbeit mit der anderen Achsenmacht, dem nativ- nalsoztaljstischne Deutschland, ihre Ziele — im Rahmen eine, Neuaufbaues der europäischen Politik und de» europäischen Friedens — würdig, mit eherner Ausdauer und zu Opfern bereit verwirklichen werde. Die Achse Berlin—Rom bilde eine unerschütterliche und unzerstörbare Einheit. Für die ungarische Nation sei diese Einheit und Festigkeit der Achse nicht allein ein Mittel der europäischen Politik und ihrer eigenen National- Politik, sondern eine stete und unwandelbare Zielsetzung, an deren Kräftigung und Untermauerung Ungarn stets treu und loyal Mitarbeiten werde: Durch den Wiener Schiedsspruch hätten die beiden Achsenmächte dem Frieden einen neuen be- deutenden Dienst erwiesen, für den ihnen nicht allein Ungarn, sondern auch alle am Frieden interessierten Völker Eurüpa« Dank schuldeten. „Das Dreieck Rom—Berlin—Budapest kann für die Gesundung Südosteuropas und ganz Europas von ent- scheidender Wichtigkeit sein. Die Staatsmänner und Völker Europas gestalten jetzt Schicksal und Zukunft dieser alten Zivi lisation. Ungarn ist stolz, sich an dieser Arbeit an der Seite seiner großen Freunde beteiligen zu können." An de« Aeste« ekres tote« Baumes... Flaudin über politisch« ProLl««« Frankreich«. Pari», 18. Dez. Der frühere Ministerpräsident und Vor sitzende der Demokratischen Vereinigung, Fl and in, sagte anläßlich der Iahrestagung des Verbandes der demokratischen Presse, bei der mehr als 300 Provinzzeitungen vertreten waren, u. a.: Der Besuch v. Ribbentrops und die Unterzeich nung der deutsch-französischen Erklärung seien Anzeichen dafür, daß die französische Diplomatie die Notwendigkeit verstanden habe, ihre frühere ausschließlich auf dem Genfer Pakt und den ergänzenden Verträgen begründete Politik zu revidieren. Man könne zwar bedauern, daß das Genfer Ideal der kollektiven Sicherheit bankerott gemacht habe, aber es wäre eine große Un klugheit gewesen, die Geschicke des Friedens an die Aeste eines toten Baume» zu hängen. Frankreich dürfe seine Sicherheit nicht erbetteln, sondern müsse sie selbst sichern, wozu es durch aus in der Lage sei. Was die Innenpolitik anlange, so entwickele sich eine ver- borgen« Revolution. Der Abstieg des parlamentarischen Re- gimes werde offenkundig. Die neue Mehrheit, auf die sich die Regierung stütze, sei eine zerbrechliche, solange nicht eine Wähl- reform und Neuwahlen stattgefunden hätten. v- »' Parts, 19. Dez. Ministerpräsident Daladier wird, nach „Jour", seine geplante Propagandareise nach Kor sika und Tunis Anfang Januar antreten. Iahrg. 91. -SS------- 1 - > '>11 ,,E« leb« die stete Bretagne." Part«, 19. Dez. In Pontivy in dem bretonischen Depar- tement Morbihan explodierte gestern früh um 4.29 Uhr das Denkmal zur Erinnerung an die Vereinigung der Bretagne mit Frankreich. Durch die Explosion wprde die bronzene Stqtue in Stücke gerissen. Die, Fensterscheiben der umliegenden Häuser zersprangen. Soweit sich bi,her feststetten ließ, waren stärke Sprengstoffladungen unter der Statue angebracht und durch eine fünf bis sechs Meter lange Zündschnur zurExploston gebracht worden. Nach der Explosion sptt das Motorengeräusch eine« schnell davonf-hrenden Kraftwagen« gehyr^ wopden stln. M<m glaubt, daßd« Anschlag mit der am GomuGend in Renne» erfolgten Verurteilung der beiden bretonischen Auto- nomisten Debeauvais und Mordrel zusammenhängen könnte, und verweist daraus, daß vor einigen Tagen in Pontivy junge Leute zu Gefängnis verurteilt worden find, weil sie autonomi- stische Zettel angeklebt hatten. Dtzbeauvai soll übrigens auf das Urteil mit dem Ruf „Es lebe die freie Bretagne!" geant wortet haben. Mussolini weihte bte neu« Kohlenstadt ein. No«, 19. Dez. Bei Einweihung der neuen Stadt Lar- bonia, dem Mittelpunkt der Kohleförderung auf Sardinien, hielt Mussolini gestern an die Schwarzhemden, Ingenieure, Techniker und Bergarbeiter eine Ansprache. Die Städteneu gründung beweise die gewaltige schöpferische und organisa torische Fähigkeit de» faschistischen Italien für alle Zeit. Unter der Erde habe der ungeheuere Reichtum „autarkischer" italie- nischer Kohle, die der ausländischen Kohle nicht nachstehe, nur auf die Tätigkeit der Bergarbeiter gewartet. Die Kohle werde Sulchiskohle heißen. Die neue Stadt zähle bereits 12 000 Einwohner und werde bald 24 000 beherbergen. Es sei be zeichnend, daß die Einweihung von Carboni« mit dem dritten Jahrestag zusammenfalle, an dem die italienischen Frauen nach, dem Beispiel .Altroms auf die schmähliche wirtschaftliche Belagerung durch die Genfer Liga (anhaltendes Pfeifen) ihre Trauringe dargeboten hätten. Wenn ein Volk solcher Bei spiele fähig sei, könne es allen und jedem fest entgegensehen. Bor einem Waffenstillstand i« Spanien? Pari», 19. Dez. Di« gestrigen Zeitungen deuten an, daß gewisse Kreise den Quai d'Orsay veranlassen wollen, den ersten Schritt zu einem einmonatigen Waffenstillstand in Spanien zu tun. Eine Abordnung des Spitzenverbandes der französischen Frontkämpfer im Außenministerium habe darauf htngewirkt. Auch «ine Rücksprache de» Pariser Kardinals Verdier wird in diesem Zusammenhang verzeichnet. Pari«, 18. Dez. Dem ,Lour" wird bestättat, daß in Kata lonien erneut terroristische Ausschreitungen wie in den ersten Tagen des Bürgerkrieges stattfinben. Kommunistisch« und anarchistische Patrouillen haben die roten Pollzeistreitkräfte verstärkt. Allenthalben werden nicht nur Kaufleute, Aerzte, Rechtsanwälte und Priester, sondern auch Arbeit« und klein» Gewerbetreibende unter dexPeschuldigung der Aitonage vep- haftet. Truppen flnd zur Derstärkung ber Straßenpatrouillen von der Front geholt wokden. Ed sotten bereit» 200 Ver haftete zum Tode und weitere 100 zu lebenslänglicher Zwäng«, arbeit verurteilt worden sein. Es handele sich um ein Zeichen völligen Verfalls, den di, 'ganzen Orqanksatidnen in' Rot- spanten aber nicht aufbatttn könnten. Die roten Zeitungen et- schien»» am Fr»ttag mit große« ZensUrlücken. Zum Besuch des Grafen Ciano in Budapest schreibt „Voce heitsM^^VrÄ« EMg^Hlowäk^'VEr w^ Prag nicht gerade mit Zufriedenheit verzeichnet »erden. v-2and»!»n^§^^un! W Hab-N W doch die Puszinanderse^n Slowaken der letztt! ärei^ahre «uro?Sifiher Geschichte und Tschechen neuerdings noch verschärft. So haben die Slo- hervorgegangen sei. Man könne daher nur ein« zunehmende waken durchgesetzt, daß das d«r Prager Regierung bewilligte Zusammenarbeit mtt Rallen Deutschland erwarten, die.sich Ermächtigungsgesetz, nur dann für die Slowakei angewandt gewiß auch auf da» gemeinsam befreundet« Jugoslawien «wei. werden kapn, wend die flowakjsche Landesregierung selbst tern werde, das einen starken Stabilitätsfaktor im Donau, und ihre Zustimmung gibt, , sie haben, wie gesagt, das System der Balkanraum darstelle. Schließlich werde es nur natürlich sein,