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Dresdner Nachrichten : 22.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-22
-
Monat
1881-02
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.02.1881
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Itt« 1881. »ui»««« 360c§0 »l««»,. Nür ti«NMii>»e«in»esa>itter»». Icrcht, macht sich dt, Redactt«, IMsl nicht vrrblndltch. In!eratrn»ÜIn»a-i»e a»»wärt«: »-«»seuft.i» u. «o,I»r tu Ham- »ura, Berlin, Wien, LciPzig, Basel, «irilau, granIfuna.M, - «u». Most« iu Berit», Sleiptia, Wie», ä-amruia, Nrankiurt a,M,, Lllln- llien. —vauvech Vo. tuArauksurt a,M, - Bureaux I> ,.Invalid«», sank".- H»»»»,Ia,>l>e,ItuUIer t tu. in Parte, «n.«Me,Grrsdirs L pstiffer n-"Me, - K»^«sIvU.I>«U«t«»U. L« I.v «I, * III»« r^i nli«n*. ^ ^e'm^ollsve Le^arrs LacliLmireL. l Plöter >ou I.IHwu, *« Ii v iirr« I»«»,rl,l« -KI,,i,««»*., 8 ßletor von <i<> I't. un. l'robon null l'nnEonllnimen »ncl» Tageblatt für Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenliste, !e^ss-sr--s»'l »usnürl8 I'ortolioi. l'S^/T^r^e )e: rückgeictzte Gcivebre und Munition, doch sei eö einigen Personen gelunge». eine 'Anzahl verbesserter Gewehre mir angcpaßtc» Patronen zu erwerben. Die Regierung verhinderte ober die Berttn. Der Bundcörath nahm dieZ.H 'Brauslcuce mit dem Zusatz on. wonach die, P Ertragsbäiste denEinzclstagten nach temMatril»iar>uß zu über-.Z ivclsen sei. A Paris, i.nannncr, Devis (Linke, inlerpelliile'Barthciiny ob e »c Agaffeulieicrung. woraus im cnglischc» Blaubnch angc- spicil ivordc». Lcüens Frantreicho gemacht oder veeiprechen worden iei. Ferrp erklärte, die üiegicrung bade nie versprochen, Griechenland :!<>.«>(»> üstwchrc zu senden. Griechenland erbat eine solche Sendung, 'Bcrkaust würden nur unbrauchbare, zu Weiterbeförderung der Mauen, Lnpral erwähnte c,e Gerüchte über eine heimliche NcoenreHeruiig. Gamdelta erklärte, er habe niemals, weder durch Ralh »och durch Pression, bei einem Mini. Uivn^ta ,, / - I l» , l « r. üobiuar I^i Liiiiii bi« Iirmriiii. /an» t>. I o» 4ui»i« bi, Iir»i«ii«i. /an» l. Iah : slj IVnri kKE ^ ^ '« * Xaiilli: ch n >> u 8 el> ou m in, N Vlillsvot'l« Xoo>n»iil»^> l l iw >,u»,o I'ioi-e, ,« * t * I» i « > ch'8 t'ninloln bi ,» >» >« i , 14 <» ,i , ^ : ,x >i VI«»i«*i« m II« i ltiil« *. I.<t«lit«» I4rtVi,lI« rt«. .i. slcr intervenirt, das üNinlsierium allein leite die »uswärtigr Politik, er habe Cherbourg leine aggresive Politik empsohlen. Die ciniachc Tagesorduurg wart angcnommcu. » »» ' l «"Um>nsvow,.'1. Ncrnwr: vLr°metrr r°»-vslar Bäsotd.LSalchlüiic >!, ,«rdsa,»,i , "UMchtcu tür de» 22. Februar: Wenig ylcuteruim, -TU?» I 771 Miv,. NU Nkslrr» I AN,, eclacacn, recruwui-lDilr. n, »ikaum,: 8 o A„ l»-uc, s " vSF» Temp, I "»,, lischst- Tcmp. r>l," !l», Nit.-Ud 0,1 Wind, Aldlcki. ! uuslillreirr. zcüwcne , Tieustag, 22 Februar P-IMsch-i »u, -m°m »u-dr««!ch-»AÄchlu,s- ^ ^ ^ . sauuntlicher preußischer AtMifter beruht. Gei heißt oeim auch, du» In einer geradezu beispiellosen Verwirrung und Zerfahrenheit die anderen Minister dem Vorgänge ihrer, völligen Gulenvurg geht der preußische Landtag zu Gnde, Aufregendere Szenen, wie lseien, der sich nicht ein zweites Mal einer ähnlichen Vehand- die, so sich in den sonst so stillen Räumen deo.szereenhauseä vorige! ^„g aussetzen ivill, sondern seine Gnllasnmg eingereicht hat. Mir Woche abspielten, sind wohl noch in keinem Parlamente erlebt »vor werden uns hüten, das Verfahren, heute diesen morgen jenen hohen den. Vielleicht hat Preußen in diesem Augenblicle nur noch euren ^ Staatsbeamten vor die Sclfcntlichkcit zu führen und bald so, bald Ministerpräsidenten, den Fairsten Bismarck, aber leinen einzigen an > s§ von seinen Posten zu werfe.., -.u würdigen, Jedes zusehende dern Minister mehr. Selbst die gemessensten, ruhigsten, nristolra-Zmv erläuternde Mort würde den Gindruck der Thatsachen selbst nur tischsten und konservativsten Kreise in der Hauptstadt Preußens ha- > schwächen. Diese Grctution der Häupter des preußischen Staats- ben das Gefühl, daß man auf einem Vulkan wandele, der heute oder ^ gwnsteS wird j > wahrscheinlich nicht die lehte sein, Menschliches morgen, ungewiß wohin? eine Gruption bewirkt. Größere oder ge ^ Mitleid aber wird Niemand dem Grafen Gulenburg zu versagen ringere Stagnation im öffentlichen Leben, sobald Fürst Bismarcks vermögen. Gr vertrat zudem in dem Zuständigkeitsgejetze das Prin fern von Berlin wellt—vulkanische Ausbrüche,^sobald er im Palais ^ .,p vxx Selbstverwaltung der Gemeinden. Gott weiß es» wie dürf- auf der Wilhelmstraße thront: das stt die S ignatur der Gegen ^ig und abgeschivächt auch nach den Anschauungen Guleuburg's dieser wart. Schildern wir die Vorgänge! Das Duell Bismarck Gamp Hausen war zu Ende. „Gamphausc», Gamphaustn, gieb mir meine i> Milliarden wieder! grollte Bismarck, uul deneuDich meiueStaats- kunst zu Beginn Deiner Finanzwinhschast ausgerüstet batle," llnd da dieser Mann, dessen Rame unzerlrcnnlich verknüpft ist mit einer der dunkelsten Perioden unserer Geschichte, mit dem Preisgeben jener Milliarden an die Iudenherrschaft, init den Grundcrjubel und Schwindeljahren, mit den verschleierten DesieitS, von seinem Popen entfernt war in einem Augenblicke, wo seine finanziellen Luftschlösser Grundsatz m Preußen zur Ausführung gekommen wäre. Wenn z. B. in S achsen unsere Landgemeinden nur die winzigen Befugnisse erhallen sollten, die ihnen >n Preußen zugedacht sind, wenn die Macht unserer Amtshauptlcute so vcrstärlt wurde, wie sie den Land, ratheu beiwohnen soll — unsere Gemeinden wurden sich in die halbe Hörigkeit des vorigen Fahrhunderts zurückversetzt glauben. Aber selbst dieses stark ausgebildete Eulenburg'scheBevormundungs- system genügt den Amchauungen des Kanzlers nicht. Für grund falsch, für absolut verwerflich erklärt er, daß die Gemeinde gewiss. Gepräge. Freilich concenteirte sich dag Iutcrenc käst auöichüeh- I1:l, au, Kreölkaciien und Ungar. Goidrcntc, worin sich zu Hark steigenden Gouricu ein geradezu riesiges GeiäMt enlwickellc. Dcr lokale Markt liest dagegen Manches zu wninchen übrig. Schlug ruhiger. Kredit II . Franz.^, Lomb, l M, besser, Glsenb. imGanzen rui ig. 2>on Prioritäten cruclicn österreichische vicliach GourS- besscrungcn. Deutsche Fonts still, i» iremdeu bedeutende ilm- satze. besonders in nnggrncher Goicrente < , Pcoc. dcdcr,. lllanken nicht allenthalben bcbauptct, so gaben 2eipz. Gredit - Dresdner Bank Proe. ab. Bergwerte vcrnachlä'sigr, In dustrien theilwelie gut gewagt: die sächsischen last durchgängig »öder, so Gumtabl ich n Pcor,,. Lauchtzammer, Hartmann, Körner, Schöniwrr und Ctickmaschinen. , . , , ru,,ar, zur nv,vtur vorwolfuli) rrnari er, oa» vte o^oinotnao gcivtge in lliichts zerflossen, so hätte er zufrieden sein sollen, daß nia.r lln'Hnivsgaben des Staate^ zu übernehmen habe, wie cs die Sclbstver sich unbehelligt ins Privatleben zuruckziehen ließ. Der einst ab , Ballung fordert. Schanllonzessionen, Wegebauten, Geineindc- und görtisch geliebte Finanzleiter Camphausen besaß die Keckheit, sich in ^ Kreissleuerausichreibungen u. dgl, sollen nicht die Gemeinden und persönliche Opposition zu dcr neueren Wirthschastspolitit Bismarck s ^ Organe vornehmen — das ist die Sache einzig des Landraths, zu stellen. Das ist ihm allerdings spottschlecht bekommen; eine Dhräne ihm nachzuweinen hat nur derBorscnring Ursache allerdings ein ungewöhnliches Schauspiel, daß in einem so streng immarchischenStaalewiePreußendie höchsten BeamtendesMonarchen öffentlich mit einander hadern, sich die schwersten Vorwürfe an den Kopf werfen, der Unwahrheit zeihen und nicht ihren König oder einen Disziplinargerichtshof zum Schlichter des Streits aufrufcn, sondern das Turnei vor versammltcm Kriegsvolk im vollen Lichte der Oeffentlichkeit ausscchten. Aber dieses Schauspiel ward durch das nachfolgende bei Wei tem überboten. Kaum war Camphausen abgethan, so kain Graf Eulenburg an die Reihe. Graf Culenburg ist nach Bismarck dcr begabteste, fähigste und einflußreichste der Minister Preußens. Man bezeichnet ihn sogar als den einzigen Staatsmann, der, wenn Fürst Bismarck einmal nicht mehr Reichskanzler sein wird, als sein Nach folger in das Palais der Wilhclmstraße cinzieht. Ein vollendeter Genücma», in streng konservativen Grundsätzen aufgewachsen, eine Arbeitskraft ersten Ranges, erfreut er sich ungewöhnlicher Sy», vathieen am kgl, Hofe zu Berlin, Sein Bruder ist Hausmarschall oes deutschen Kronprinzen. Cr folgte im Amte seinem gleichnamigen Vetter, Fritz Culenburg, und Wer den Fürsten Bismarck argwöh nisch machen wollte, brauchte ihm nur das Wort von der einfluß reichen „Dynastie Culenburg" in's Ohr zu raunen. Culenburg hatte als Minister des Innern ein sog. Zuständigkeitsgesetz dem Landtage vorgelegt. Wir in Sachsen würden cs Behörden-Organisalionsgesetz nennen. Cs handelt u. 2l. von der Aufsicht der Behörden über einander, 8 17 schlägt vor, daß die Landgemeinden von den Kreis- ausschasseu beaufsichtigt werden sollen, ähnlich wie ur Sachsen von den Bezirkstagen, Der Minister Culenburg ersuchte das Herrenhaus, das bereits ohnehin aus diesem Gesetze alle nach Selbstverwaltung dcr Gemeinden schmeckenden Bestimmungen möglichst abgeschivächt hatte, wenigstens dieFmW'stehen zu lassen, welche den Kreisaus- schüsscn das AuffichtSrecht über die Landgemeinden überträgt. In den Kreisausschüssen sitzen aüch gewählte Mitglieder, Den Junkern aber sind die Bauern mit behördlichem Wirkungskreis ein Gräuel; die Landgemeinden sollen unter der ausschließlichen Fuchtel des kgl, ßaiidraths stehen. Dm entgegengesetzten bauernfreundlicheren Re gierungövorschlag nannte in seiner junkerlichen Manier Kleist-Nchow einen gesetzgeberischen dsonmws. Graf Culenburg bat ihn, sich doch zu mäßigen und schloß seine Rede mit den warmcmpfundcncn Worten: — „Wenn Sie so große Besorgnis, baden, Organen der Selbst- drkwattmig überhaupt Tbclle dcr StaatSfunmonen zu über tragen, dann sollten Sie die Selbstverwaltung nicbt weiter ein- ,llbre» wollen, sondern sie auigcbrn als ein überwundenes, nicht daltbareS Prinzip." Und nun begab sich das noch nicht Dagewesene.' Aus dem dichten Schwarme der Regierungskonnnissare erhebt sich auf einmal ocr bisher unbeachtete und von Niemandem gekannte Reg, Rath Komme!, erklärt, vom Handelsmimster Bismarck gesendet zu sein, oer krank wäre, zieht aus der Mappe eine lange und gewundene Erklärung des Inhalts, daß Bismarck zwar nicht im vorliegenden Falle dem Könige von seiner Zustimmung zu diesem Zuständigkeits gesetze geradezu abrathcn wolle, aber eye das Gesetz ins Leben treten könne, müsse man noch so und soviel Vorsichtsmaßregeln treffen. Mit einem Wort: Bismarck sagt oder was dieSache noch viel dcmn- lhigender für Eulenburg macht, er läßt durch einen untergeordneten Kath öffentlich verkünden: so könne die Erilenburg'schc Wirthschaft nicht weiter gehen. Hätte der Rath diesen BiSmarckbricf vor der Gulcnburg'schen Rede verlesen, so wäre Letzterem dieses blamircnde Dksavcu erspart gewesen; so aber hatte er den Auftrag, erst Culcn- burg'n sich cngagircn zu lassen und dann ihn zurechtzuweisen. Den, K-rth Noiiuncl war diese rückhaltige Nolle selbst nicht angenehm, er ias leise und gedrückt. Die Wirkung war gewaltig. Culenburg ir.iute nicht seinen Ohren, er wurde abwechselnd blaß und roth; oichteGruppen bildeten sich um ihn, die Sitzung mußte unterbrochen ccrd-n, das Zuständigkeitsaesetz selbst brach prasselnd zusammen, Mer "Welt ist durch düsen Vorgang klar geworden, daß tükußen kein Ministerloll.'gunn hat, sondern einen ullmächtigcn iMmstcr mit einer Reihe von IlntcrstaalSsckretären. Man bedenke, > -oie ganze Slädüordnung mit ihrer Selbstverwaltung taugt Nichts Cs war ^ gewählter Bürgermeister sind vom Könige ernannte Beamte einzuscüen. Der Staat hat die wichtigsten Obliegenheiten den Ge meinden abzunehmcn und ihre obrigkeitliche Gewalt auszusaugen Bei solchen Anschauungen ist wohl dieWahl nicht schwer, auf welche Seite man sich in Sachsen, diesem Lande der freientwickelten Gemeinde- Selbstverwaltung, zu stellen hat : des Siegers oder des Gestürzten. Neueste Telenramme ver ..DrrSduer Siachr." v. 21.Febr Berlin. Heute wirb von einer allgemeinen Ministelkrisc gcsprock'c». Außer Cuieubnrg sollen vier Minister, darunter der Kriegomliüsler. bemlsflonirr baden. Auch Bismarck reichte ge rüchtweise sein C'iitlasslliigSgcsuch r>», daimt der Kaiser zwischen ibm und dcr aus Guieiivurgs Seile ilcpcndcn Majorität des Minlsterrattzco tlc Wahl lrcfse. Berlin. Das Dcmiisionögcsuch Culcuburgs ist vom Kaiser noch' nicht gcncbmigt worden. Die Vcrbanklungc» wegen dcö Bcrbicibcns dcö Ministers waren didber reiullailod. - Als evenl. Nachsolgcr Cuiciidurg'0 wird Rcichötagöpräi. Goßlcr genannt. Berlin. H crrcnbau o. Mit großer Spannung wurde dcr bculigen Sitzung entgegen gesedc», welche „Klärung" brin ge» sollte. Obgleich daö Futtäiittgtcilögesctz am der Tagesord nung stand, war der Minister des Fnnciu Gral zu Culenburg nicht erschiene», wobl aber batte sich Fürst Biömarck eingeiunden, welcher sich noch vor Cintrill in die Bcratbung crpob und etwa iolgende Crklaruiig adgab: Cr bade scinc Zu stimmung zur Fassung dcö Abgeordnclenvauscd schon am Sonn abend auotrücke» lasse». Nur die unwichtige Auslegung, die keine Crklärung iu rer Oenentlichkcik gestiuceu, veranlasse Ibu, beute daö Wort zu nebme». Sein Schreibe» bade nur eine Instruction sein solle», die er schriftlich geben mußte, weil er durck, Unwoblscin am Crscheine» bcbiutcrt gewesen; er babe nicht erwartet, day daö Schreibe» ganz verlesen würde. Die ursprimg- iiche Verlage der llicgicrlmg patte eine andere Gestalt. Wenn eine dureb BeschlußecöMinisleriumözil Stande gekommene Vor lage die tgl.Sanctio» erbalic» »ade, dann verschwänden biepcr- schiedenen'Auslassungen innerbalb tcoMlnisteriums, dieMcimingö- vcrschierenbcitcn b-'bcu niciu mebr daö Recht, zum Ausdruck zu gelangen. Andeiü liege die Dache bei den Beschlüssen, welche daö Abgeorbiicieubauö zu jenen Vorlagen gefaßt; über diese müsse erst Cinversländniß erzielt werten; unter den jetzigen Ver hältnisse», wo man daö Herrenhaus in die Zwangslage versetze, über die wichtigen Vorlagen, die das andere Hauö u Menake bcschäiilgtcn, in :i Tagen abzutbu», sei daö aber sebr schwierig. Da können leicht Me»iungöpcrsch!eden»eiten zwischen den Mi nistern zumAuödruck gciaiigen.besondcrö leicht aber üderMotive. Cr babe bei Abtastung sciiicÜLchrcibcno nicht wissen könne», waö vorder gesprochen war. Cinc prinzipielle Mciliungsvcrschlcdciipcit. die einen Personenwechsel nötbm machte, bestcbe übrigens nicht; er kenne keine. Beide stimmten dem Beschlüsse des Abgeordneten hauses zu: der Minister des Innern, weil die Sache nicht so schlimm sei, weil noch keine Klagen eingrlause»: der Minister präsident, weil er au» Besserung hofft. Cr erstrebe keine Per sonalveränderung. noch wünsche er sie; ertolge sie, so habe der König zu entscheiden. Cö sei ein großer Unterschied zwischen vom König sanetionirtc» Vorlagen und bin- und hcrgcschobcneu Voten oeo Landtags. Bezüglich der letzteren müsse eine gewisse Latitkite gestattet sein, denn ein Minister sei keine Ma schine. Verlange man geschlossene Cinbell vom Ministerium, so müsse man demselben auch Zeit zur Verständigung lasten und eö dürste nicht verlangt werden, daß daö Hcrrenpauö die wichtigsten Vorlagen dcr Session in wenig Tagen erledige. «Bravo! CIne Anzahl von Rednern sprachen gegen Aussicht der Landgemeinden durch Selbst - VerwaltungS « Kollegien Gras Brühl nannte daö BPmarck'sche Schreiben „Kanzler- bolichasl", wogegen Fürst Biömarck Verwahrung elnlegtc. Clne Botschaft ttcbe nur dein König zu; er babe sich nie übcrbobcn. Cö sei daö dcr Ton der Oppositioiispreffe, der Centrumsprcstc. Dcr Appell bleibe aber wirkungöloö. Niemand wisse besser als der König, daß er keinen treueren Diener haben könne als ibn. Seine Vorjahren hätte» dem Hause HobeiizoUern treu gedient, seitdem dieses den Fürstcntdron innc gehabt. Wenn dao Graf Brühl von seine» Vorfahre» sagen könnte, würde er auch über solche Insinuationen empfindlich sein. Grat Brühl: Meine Vorfahren dienten ihre» Monarchen ebenso treu. Der Beschluß deö Abgeordnetenhauses «Aussicht dcr Landgemeinde» durch SclbilvcnvaltuiigSkoUcglciil wurde mit öU gegen St, Lvlalcs und Sächsisches. — Der König und die Königin von Sachse» treffen zu den Vermähluiigöseürlichkcste» am Donnerstag Abends 8> > Udr am dem Anh.ilkiichcn B.wiidoic zu Berlin ein und werten während der Dauer ihres Arckeiilpalles lortselbst die Köliigskammcrn des kg!, Sck'iestco dewo! ne». Fm Gefolge wer den »ch deniiten: die LbclhoimeMeri» Frei!» v. Glodich, die vc>- damc Grän» C-nsicdc!, Kammeri erc v. Mincknitz, Generalatlu- tant Geiieeaüiclttcminl v. Carlowitz, Fingelalgitant Oberstleut nant v. Minckwitz, ^ rdolinmi-ostizicr v, Dpven-Gultcndcrg und Obcrhoiincistee und Kgmmcrhcre v, Lüktichgu, Zum Ehrendienste sind besohle»: Genera! Gras p, Brandenburg I,, Oberst v. Wiß- mann, Hosdamc «veästii Brandenburg und Gra« Matuschka. — Gestern ^ia:h>nillag fand dci FF. KK. Nialestäte» ein größeres Dtnc r »alt. zu welä'cm mehrere Herren Gclanttc. Ltagtöiniuister und höhere Staatsbeamte gebeten waren. - Leider vermeldet der neueste ärgiiche Bcrick t über taS Bcstndcn S. K. H. des Prinzen 2l! vcrl reck t Betrübendes: 'Nach längeren Unterbrechungen sind in den letzten Tage», ov»c ersichtliche Ursache, wieder stärkere Blutungen auö verschiedenen Organen eingetrcttn; die'Nächte sind unruhig, der Appetit ist gering. - Der am Sonnabend'Abend im Hotel de Lare abgehaltcnc Lubicriptiostsball dcö C i > s abe t h - V er e in o warb auch von F. M. dcr Königin, der Allervöchsien Proiekiorin des Vereine, sowie von FF. KK. ^ H. Prinz und Prinzessin Georg, sowie Prinzeß Mathilde besucht. Fhre Mas. verweilte bis nach l Ubr. — Der Gemebidcvorstanb Guda i» Kuunchütz eihiUt daö allgemeine Chrenzeichcii. — Lurch dicBllbung der zwei neuen Fnsanteric-Rtgimenlcr, welche die Nummer» IN! und t.;l erhalte», werde» ccm Ver nehme» »ach verschiedene Versetzungen erwartet. So soll das »ach Zwickau tu Garnison kommende Regiment Nr. U!3, welches aus den hiesigen zwei Grenabicr-Negimenteru und au» den Regimentern IU2 und UM gebildet wird, Herrn Oberst von der Decken vorn 1tt7. Regiment alö Kommandeur erbalten, dao Regiment UU, welches nach Leipzig i» Garnison kommt unb auö den Regimentern u>4. um, in? und u>8 gcbstdet wird, als Kommandeur Herrn Oberstleutnant Lommatzsch vom I«M. Regi ment. An Stelle des zur Disposition gestellte» Oberst v. Mensch vom Lcib-Grenatier-Regrment 'Nr. Uü>, welcher nach Wiesbaden übcrsiedelt, soll als Konniiandcur dicscö Regiments Herr Oberst von Cerriiu vom UU.Regiment treten, dasKommando deö UU. Regiineniö aber von Herrn Oberst Clauß vom UN,. Regiment übernommen werden, sowie das UM. Regrment leinen bisberigen Oberstleutnant Herrn von Polenz als Kommandeur erhalten soll. Herr Oberst von Tschirickstp vom U)!z. Re liment wird als Brigade-Kommandeur und Generalmajor iür den avgehendcn Generalmajor von Winkler nach Leipzig versetzt werken. — Die am 2ä. b. M. im Hauptzeughauic, .icughauöplatz l, beginnende A usstellun g des hiesige» Geslugeizüchtcr- vereins (gegründet wird, wie der jetzt unter der Presse benndliche Katalog verspricht, außerordentlich reich beschickt, denn cö sind nicht weniger als 487 Paar Tauben, 242 Stämme Hüh ner »nd IU2 'Nummern Zier- und Singvögel, Geräthschaste» :c. zur Anmeldung gekommen. Nickst »ur alle bewährten deutschen Züchter bclvcMgcn sich an derselben, sondern auch auö Frankreich, Italien und Oesterreich haben Liebhaber unb Züchter ihre Be- tbeiligung zngcsagt. Cineu ganz besonderen AnzicvungSvunkt wird die von unserem Miteigcntpümer Herrn Ma,r Liepsch ln Plauen b. Dr. ausgestellte Kollektion von Tauben undHübnern u. s. w. bilden, welche jüngst bei dcr großen Ausstellung der „Cppria" in Berlin mit der großen goldenen Medaille aus gezeichnet worden ist. Die Loose ä I Mark zu dcr damit ver bundenen Vcrloosimg sind schon jetzt sehr stark begehrt. — Zu der am IC», bis w. 'August in Hannover stattfinden- ben Versammlung deutscher Forstmänner har unter andere» her vorragcndcn Capacltäte» au, dem Gebiete der Forilwisscuschast auü, Ober-Forstrath Judeich in Tharandt seine Beti.ciilgung zugrsagt, — Der als Kämpfer gegen die Vivisecsion betanntc hiesige Schriftsteller Herr Baron C r n st v. Webe r wird, einem Rust dev Centralvereins tür Hankeisgeographic in Berlin tolgcnt, nächsten Freitag im große»Saale cesArchitettenhaulcS dorticlbst eine» Vortrag über den lliiabhängigkeitötampt der BocrS in Südafrika halten, welcher de» Zweck habe» soll, unseren nieder deutschen Stammesgcnosseii Unterstützungen zukomme» zu lassen und hofft inan, daß Angesichts einer solchen sumpathischen Kund gebung i» der Rciehbhauptstadt die Nelchöreglcrung sich veran laßt sehen möge, aus diplomatischem Wege den unterdrückten Boerö ihre Unterstützung nickst zn versagen. Der Vortragende, welcher Fahre lang in Südalrika gelebt, kann auS eigenen Crlahnmgen über die den 'BocrS widerfahrenen Ungerechtig keiten berichten. — Seit kurzer Zeit werden die von Gendarmen tranS- vortIrten Gefangenen nickst mehr „an der Leine" geführt, sondern die Beamten bedienen sich dazu eines schwarzen Riemens Für die davon Betroffene» bleibt sich gm Cndc die Sache ganz gleick'. aber man Ist wahrscheinlich dcr Ansicht, daß e» einen „schöneren" 'Anblick gewährt. Am beste» wäre cS «reilich, wenn man dazu, wie i» aiitcre» großen Städten, einen Gclangenen- Wagen benutzte, da ja durch die neuen gesetzlichen Vorschriilen der Verkehr mit Gefangenen nach dem GerickstSgcbäiide ein sehr I lebhafter ist unb gerade durch die belebtesten Statttdeile 'übrt. !Ci» solcher Transport ist tür eine halbwegs bekannte Persönllch- !keit tast schlimmer alö einige Tage Gctängnlß. — Die hiesige Nähmaschliien-Zwirniabrik (Blumrnstr. L.,z bietet heute — laut Fnstrat — ,!«x> Mk. Belohnung tür die Habhastmachung ihres CommjS Alban Lange, dcr ver dächtig ist. mit 40tt«> Mk. stückstig geworden zu sein. — F» einigen Altstädter Ver.'aulsgeschätteu konsiscirte wohl das heutige Erscheinen Bismarck'ö im Hcrrcnhaust gellen dar«., tun zöstst. Herr Gartcndircklor Kranie" crimierlc beim Rüewlick . «orlinrr Börse. Die Börse'n,g heute ein änßcrst ststeS ai,' daö vergangene Fahr an den Dank den die Mkststschast
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