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1»7 »ilchkinl lä,Uch. kill Aufnahme der Ponii- und gestt«»«, adcndi lür den so!» grnden lag. Lrcii »iencljiihrltch I M. io Psg., monatlich 10 M., SInzel-Nrn. 1 Psg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten. Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. Donnerstag, den » Juli 18»« ezrrksanA kleinster Inserate»» betrag LO Pfg. Komhlljtertc Inserate nach besori» derem Tarts. Inserat-» «düstre». klnspaltlge »orpust» Leite od. deren Naum WM,- skingesandt und .Hetlamen unter de« k Redatttondstrtch » 20 Psg. Nachwei« und Osterten-Annastme pro Inserat 2S Pf», extra. ^ültsblatt der König!. Amtshauplmannschast Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg. Fröde. «eifert. ormittags 9 Uhr. von 10—46 om Mittenäälkt, Holzversteigerung auf Pluuer Staatsforstrevier. (Parzelle: Oederaner Wald, Waldung und Raith.) Bahnhafsrestaurattan zu Hetzdorf. ^""ag, den 17. Juli 1896, Bormitt, " 420 weiche Stämme ' " buchene Klötzer » 23-31 . Oberstärle, 253 weiche . , 13-47 - 2554 . Siangenllötzer » 7—12 » - - Nachmittags V-2 Uhr. 2 rw harte und 12 rm weiche Brennscheite, 5 - » - 123,, » - Brennknüppel, 2 - » - 234 » » Aeste, 90 Gebund harte- und 210 Gebund weiche- Durchforstung-reisig. Einzel« i« de« «btheiluugen 32 bis 3S, 44 bis 51, 53 bis 5«, S3 bis 103 «av aus de« am Flöhaer Psarrwald gelege«e« HauSdorser AukausSfljichex. Königliche Forstrevierberwaltuug Pla«e und Königliches Forstrentamt Augustusburg, den 1. Juli 1896. örtliches und SSchfischeS. Frankenberg, 8. Juli 1896. f Nach langen trüben regnerischen Tagen war uns gestern der erste sonnige Tag beschieden, und auch heute beglückc uns wieder der langentbehrte, heiß er» sehnte goldige Sonnenschein und leuchtet warm in die Herzen der Menschen. Hoffentlich ist er im stände, das wieder gut zu machen, was die letzten rauhen und regnerischen Tage v.-rschuldeten. Nach Falb, wel- cher den kommenden Freitag atS „kritischen Tag" zwei« ter Ordnung bezeichnet hat, soll allerdings wieder eine neue Auslage starker Gewitter und fortdauernden Regenwetters folgen. Möchte der bekannt« Wetter- mann sich doch wieder einmal geirrt haben! f Die feuchte Witterung der letzten Zeit ist dem Wachstum der Pilze seh^. günstig gewesen und hat besonders große Exemplare derselben gezeitigt. So find unS als wegen ihres Umfanges außergewöhnlich ein eßbarer Schwefel-Porling, 37 Zentim. im Durch- Messer, gesunden auf dem Schloßderg zu Sachsenburg, und ferner ein Pilzgewächs im Umfang von 75 bis 80 Zentim., welches, gefunden auf einer Wiese von Herrn Gutsbesitzer Hofmann in Hausdorf, uns als eßbarer aschgrauer Korallenpilz bezeichnet, von ande rer Seite aber als eine abnorme Wucherung des Wie- fenglockenpilzeS angesehen wird, zugegangen. Für Interessenten liegen diese beiden Riesenpilzgewächfe in der Roßbergfchen Buchhandlung zur Ansicht aus. f DaS Ministerium des Innern erachtet es mit Rücksicht auf den Rückgang der Maul- und Klauen seuche innerhalb der KreiShauptmannschast Zwickau für unbedenklich, nunmehr im Anschluss« an die ver öffentlichte Verordnung vom 12. Juni d. I. die ge gen Weiterverbreitung dieser Seuche mittelst Verord nung vom 25. April d. I. angeordneten schärferen Maßnahmen auch für den Regierungsbezirk Zwickau wieder außer Kraft zu setzen. f Nach der neuesten Nummer WS Gesetz und Ver ordnungsblattes ist mit Genehmigung des Königs eine „kgl. sächs. Kommission sür Geschich'e" errichtet worden. Dieselbe hat die Aufgabe, „die Kenntnis der Geschichte des kgl. Hause- und de- GefamthausrS der Wettiner, sowie der von ihnen regierten Länder und im Zusammenhang« damit auch der deutschen Geschichte mit allen zur Verfügung stehenden wissenfchastlichen Mitteln zu fördern". Den Vorsitz in der Kommission führt der Vorstand des Kultusministerium- oder ein von diesem zu bezeichnender Stellvertreter. — Ueber da- Befinden Sr. Majestät des Königs waren in letzter Zett mehrfache Beunruhigungen hervor- gerufen worden. Erfreulicherweise kann aber mitgeteilt werden, daß das Befinden unseres Königs zu keinerlei Besorgnis Anlaß giebt, daß der Monarch vielmehr wäh rend seine- neulichen Besuches in Leipzig, der der Teil nahme an der Feier deS 50jährig«n Jubiläum- der säch sischen Gesellschaft der Wissenschaften galt, auf alle, die in seiner Nähe zu weilen die Ehre hatten, den Eindruck voller Gesundheit und Frische machte. Trotz der 1j stündigen Festsitzung, der Se. Majestät seine gespann teste Teilnahme fchenkte, war auf seinem leicht geröteten Antlitz, in dem klaren und gütigen Blick feiner blauen Augen wie in der festen körperlichen Haltung keine Er müdung zu verspüren. — Nach den bisherigen Gepflogenheiten treten die alljährlich inDre - den stattfindenden BereinStage für innere Mission eigentlich in der Woche MisericordiaS Domini zusammen. Da dieselben in diesem Jahre bereits in dem neuen, in der Zinzendorsstraße gelegenen Vereinshause abgehalten werden sollten, dieses aber erst in der Mitte des kirchlichen Jahres seiner Bestim mung übergeben werden konnte, so wurde die Abhal- tunq der VersammlungStage auf die erste Juliwoche verlegt. Dem Beginn der BereinStage ging am Mon- tag vormittag 11 Uhr die Einweihung des VereinS- hauseS vorauf. Der Monumentalbau wurde in den letzten beiden Jahren errichtet. DaS Gebäude enthält ein Hospiz und einen nach allen Regeln der Akustik erbauten VereinSsaal. Um das Kapital für den Neu- bau zu beschaffen, gab der Dresdner Stadtverein sür innere Mission für 800000 M. 4prozentige Schuld scheine, auf erste Hypothek sicher gestellt, aus. DaS Hospiz, dessen Einrichtung allseitig als eine Notwen digkeit anerkannt worden war, enthält 62 Fremden zimmer mit rund 100 Betten, und der große Saal rm ersten Obertzeschoß weist 1400 Sitzplätze auf, ist mithin der größte Saal Dresdens. Dre Leitung deS Unternehmens liegt in den Händen des Direktors Paul Neumann, der große Erfahrungen in dem Betrieb derartiger Unternehmen hat. Die Weiherede hielt Vereinsgeistlicher?. Zimmermann; worauf dann noch Begrüßungs-Ansprachen seitens des Vizepräsidenten des evang-lisch-lutherischen Landeskonsistoriums, Ober hofprediger 0. Meier, im Namen deS KirchenreginrentS, deS Oberkonsistorialrates 8up. v. Dibelius rm Namen der Kirchengemeinden Dresdens, deS Oberbürgermeisters Beutler im Namen der Stadt Dresden, der Kammer herrn v. Burgk und deS Vorsitzenden der sächsischen Hauptbibclgesellschaft im Namen der Dresdner Vereine und Anstalten für innere Mission und verwandter Verein« sich anreihten. Mit Gesang und Gebet schloß die erhebende Feier. — Am Sonntag nachmittag fand in der sächsischen Handwerks- und Kunst-AuSstellung die erste Festvor- sührung sächsischer Volkstrachten und volkstümlicher Ge bräuche und Tänze statt. Der Festzug, an dem etwa 2000 Personen teilnahmen, und in welchem alle säch sischen Volksstämme in neun großen Gruppen vertreten waren, bewegt« sich unt«r den Klängen von zahlreichen MusikcorpS nach der Ausstellung und defilierte dort in der „Alten Stadt" vor dem altertümlichen Rathaus, wo sich der König, Mitglieder der Königlichen Familie, sowie die Großherzogin von Toskana mit der Erzher zogin Margaretha und der Großfürst Sergius von Rußland unter einem Baldachin ausgestellt hatten. Dem König und der königlichen Familie wurden von den Teilnehmern an dem Zuge lebhafte Huldigungen dar gebracht. Die Führrr der einzelnen Gruppen überreich- ten Feflsträuße unter Ansprachen. Landmädchen über- reichten dabei die Lausitzer Dial«kt-Litt«ratur in altdeut scher, mit grünem und weißem Sammet au-geschlagener und dem Wappen der Lausitz geschmückter Truhe. Den Prinzessinnen wurden Feldsträuße in Lausitzer Farben und Blumensträuße überreicht. Auf dem Ralhause der „Alten Stadt", dem Domizil der Lausitzer, wurde un- ter Musik die Lausitzer Fahne gehißt. Auf dem Fest- platze und im Rathaus« wurden nach Auslösung des FestzugeS Vorführungen, Vorträge, Dorsmusit rc. gebo ¬ ten. Die Gruppe Reichenau führte hierbei da- „Ritter- stechen" vor, die Gruppe Leutersdorf veranstaltete «in „Schandreiten auf zwei Eseln" und die Grupp« Od«r- witz ein „Hahnschlag«n". An Tänzen wurden vorge- führl von der Gruppe Reichenau die Lausitzer Tänze: Kuckuck, Sackmütze; die Vogelsteller und Sammet-Man chester (Spezialitäten); die Gruppe Eber-bach führte einen Reigen aus, die Gruppe Oderwitz den Bänder tanz Ferner wurden Vorträge im Rathaussaale dar geboten und zwar in Lausitzer Mundart: „Die Rei ber" von Schiller, „Spaziergang nach dem Gickelsberg", „KirmeS-Simmt" (Reichenau); es folgten Quartett-Sän- ger-Vorträge (KunnerSdorf), Vorträge aus den besten Dichterwerten der Oberlaufitzer Mundart (Zittau), Dorf konzert, abwechselnd mit Gesamtgesängen, zum Schluß: Festjubel der Oberlausitzer. Der König sprach Allen seine lebhafte Befriedigung aus. — In d«m Leipziger Vorort Neuschleußig wurden am Dienstag mittag kurz vor 12 Uhr auf einem Neubau Ecke der Schnorr- und Könneritzstraße Z-mentstücke zur Simsverkleidung mit Hilfe von Pfer den aufgewunden. Durch einen unglücklichen Zufall wurde der Haltrus deS Polier- unten nicht gehört, sodaß die Pferde noch einmal anzogen und mit dem i um den Stützbalken gewundenen Seil das Gerüst um- riss-n. Die oben beschäftigten Arbeiter stürzten mit den Trümmern des Gerüstes vier Treppen tief herun ter. Der Maurerpolier Z-chendorf, der Maurer Rein hard und der Bauschitler Hermann sind noch vor An kunft de- Krankenwagens infolge Schädelbruchs ge storben. Der Maurer Ronniger wurde schwerverletzt ins Krankenhaus transportiert und ist daselbst bald nach seiner Einlieferung ebenfalls gestorben. Der Kutscher, der die Pferde führte, wurde verhaftet. Die Personalien der Verunglückten sind die folgenden: Der Polier Zechendorf ist 1855 in Wmdorf geboren, verheiratet, Vater von 2 Kindern und in Kleinzschocher wohnhfft; der in Großzschocher wohnhafte, 47 Jahre alte Maurer Reinhard ist verheiratet und Vater von 8 Kindern ; der Bauschüler Hermann ist geboren 1879 in Leipzig und der in Großzschocher wohnhafte Mau rer Ronniger ist 26 Jahre alt. — Am Montag vormittag wurde in der Grim- maischen Straße in Leipzig eine etwa in den 60er Jahren stehende Frau von einem GeschästSwagrn totge- fahren, als sie die Straße überschreiten wollte. Noch am selben Tage, abends gegen 10 Uhr, wurde in der Querstraße ebenfalls eine Frau totgesahren, und zwar von einem Wagen der elektrischen Bahn. Erst vor kurzem wurde am Königsplatz ein Mann von einem Wagen der elektrischen Bahn überfahren und so schwer vertetzt, daß er bald darauf verstarb. ES sind also in kurzer Zeit drei Fälle zu verzeichnen, in welchen der durch dt« elektrischen Bahnen gesteigerte Straßen- verkehr in Leipzig Todesopfer forderte, davon zwei an einem Tage, denn der Fall in der Grimmaischea Straße hat indirekt auch zu der elektrischen Bahn in Beziehung gestanden. — Eine tellergroße Schildkröte wurde vor einigen Tagen in einer Rittergutswaldung bei Crim mit- schau gefunden. Wie da- in jener Gegend so seltene Tier dorthin gekommen ist, konnte nicht aufgeklärt werden. — Ein Werdauer Einwohner hatte seit acht