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Für christliche Politik und Kultur Mr »lerlaa iittdDmcker« ,N PoUIck>«<klo>iio Dre-den R«»a»N,o »«, ««»N«a>,n Volk»,rin,»« Dri»de>l.ruiltadt 1. Palterlttatz« 17. N«n,no MI! und »IM». Sonnabend, den 14. Februar ISS 1 siummer 3d — su. ^zayrgang ««»i.»».»», »»»«».„ „ „ ^,„nsbelk-,lk-n.v-cm>a UN» W W Mn,«I,«Np,kN«, Dk- loclpaUtn. PMYrM »u 7 gam,««» «ri-»e,n, <1mn< wi'ch». m.I .„wte drn I^d.-U»n°n « , M^Ml W W W ->"»«>>!-" 'nClcllrn,fluche 2<> .,. Dl- p-IUr-Nnm-z-U-, M ,nn» «kU'und dcrMndcik>-llnNk.Nrohm UM die». 1 ^c. iZür Nn,-l,-n auli-rh-ilb d-» LerbreUungSg-bl-t-, 7^"^^ -^W^A WS« Ws » sss SS S^ «v4.d»pE.nnmez.mi.n<,^.Bl,-,geb.i.oz.Img°ll. Lrau- .«-rzllubrr Nalq-b-r .D 0 cUiIchl. Vcll^IIoekd. DU WI MW DW bdhererÄewall erUschl I-de 4!-rpsl>chIung au, vl-l-mng sowl, rchou". Munnllichcr V«,"gS»-"kS > - z. LisuUung d. einjekg. u . AuNrk!gt„ n. llekpung v. LchadeneNatz, N,.ln.'MM-r 10 7. Dre»»^ W W ^s M «.,ch«I.'ich.- Te.I- Fran» «Ungar», D-UdO,. volkssettuns Bischof Gröbers Ankunft Leipzig—Dresden—Bautzen Baden-Baden, 18. Februar. Der Bischof von Melden Dr. Conrad Gröber, der ln den lelilen Tonen ln Bilhl in Baden wellt«, hat heute srilh von Bad en-West aus dl« Reife ,n das Bistum Meitze» ange- *"Ee" Dr « « den, 13. Februar. Bischof Dr. Conrad Gröber trifft heute 14.S5 UhrinLeIPzig -in. Er wird auf dem Bahnstein von Dom dekan Hartmann und anderen Vertretern des Klerus benrtitzt und begibt sich vom Bahnhof, wie berichtet, in dos Propste«, psarromt, wo ein schlichter Empfang stattfindet. Noch dreivler- ttlstiindlgem Aufenthalt erfolgt die Weiterfahrt nach Dres den, wo der Bischof 17.18 Uhr eintrlfft. In Dresden ist nur «ln kurzer Empfang am Bahnhof möglich. Die Wciterfahrt er folgt bereits 17.38 mit dem fahrplanmätzigen D-Zug nach Baut zen: es wird also nicht, wie urspriinglich vorgesehen, der Kraft wagen benutzt. Die Ankunft in Bautze n erfolgt 18.30 Uhr, der Bischof begibt sich vom Bahnhof sofort nach dem Domftist, wo im Bit- dersaal des Domstiftes die BegrUtzung durch den Klerus und di« Vertreter der katholischen Vereine Bautzen» erfolg». Dl« kanonische Besitzergreifung am Sonn abend vormittag ist bekanntlich «In Interner kirchlicher Akt, zu den, nur die Domherren des Domstlfte^St. Petri zugelassrn sind. Mit der Besitzergreifung tritt Dr. Gröber in alle Rechte und Pflichten eines amtierenden Bischofs von Meitzen ein. Die Inthronisation, die am Sonntag vormittag g Uhr im St.-Petrldom zu Bautzen stattfindet, ist ebensalls eine rein kirchliche Feier. Besondere Einladungen dazu ergehen nicht. Es finden auch am Tage der Inthronisation keine weite ren Empfänge statt, da Dr. Gröber als Rekonvaleszent noch der Schonung bedarf. Eine weltliche B e g r il tz u n g s fe i e r der Bautzener Katholiken fiir den neuen Bischof wird später abgehalten werden. In der Sonnlagnummer bringt die S. V. anlasstich der Inthronisation Bischof Dr. Gröbers einen Artikel von Professor Dr. Soppa, Bantzen, über die gegenwärtige Lage des Bistums Meitzen sowie ausführliche Proben aus den Schriften Dr. Grä bers. Ferner wird die Sonnlagnummer u. a. ein neues Bild Bischof Dr. Gräbers im Bischofsornat und ein Faksimile des Wappens des neuen Bischofs der Diözese Meitzen enthalten. Wir empfehlen daher diese Nummer schon heute der besonderen Beachtung unserer Leser Papstworke im WeNAHer Die Eröffnung der vatltanischen Funkstation - Eine historisch- Stunde im Nundsunk Mahnung zum Frieden Die Eröffnung des vatikanischen Senders in Nom am 9. Jahrestage der Krönung Papst Plus XI. war «in historisches Ereignis in der Geschichte des Papst tunis. aber auch in der Geschichte des Nundsnnks. Alle euro- päiichcn Sender — mit Ausnahme der russischen — übernahmen die Ueberlragnng dieser Feier in ihr Programm. Nachdem der Papst die technischen Anlagen der Station besichtigt und den Sender durch Einschallen des Hebels um 4.40 Uhr in Betrieb gesetzt hatte, kündigte der Erbauer der Station, Senator Mar roni, das Erscheinen des Papstes im Senderanm und seine zum ersten Male in der Geschichte des Papsttums mündlich an die ganze Welt gerichteten Segens, und Fricdensworte an. Ter Papst gab in dieser Ansprache seiner Freude ausdkucli. sich der grossartigen Erfindung Marronis bedienen zn können, um gemiitz dem Auftrage Ehristi die Worte des Evange liums bis an das Ende der Erde verbreiten und mündlich zu den Völkern sprechen zu können. Es solle auch dies« Ersindung dazu beitragen, datz aile Gott die Ehre geben. Er ging aus von den Worten der Schrift: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede aus Erden den Menschen, die guten Willens sind. Er wünsch:« allen die Erleuchtung des Heiligen Geistes und sagte, datz es auch der Wunsch unseres Erlösers Jesus Christus gewesen sei, es solle nur ein Hirt sein, und cs solle nur eine Herde sein. Er richtete seine Worte an die gesamt« Kirche und fordert« di« .Katholiken auf, im Glauben zu verl-arren, er er mahnte die Missionare, in ihren, Werk nicht müde zu werden und richtete sich schlietzlich auch an die Ungläubigen. Er gedachte der grotzcn Bedeutung der sozialen Ordnung. Die Reichen sollen sich ihrer grotzcn Berantwortung bewusst sein, die ihnen dadurch gegeben ist, datz sie mehr besitzen, und sie sollen ihre Liebe ihren ärmeren Mitbrüüern zuwenden. Die Armen erinnerte er daran, datz auch Jesus Christus arm gewesen sei. Den Regierenden empfahl er Gerechtigkeit und christliche Liebe, den Unterauen (Gehorsam, allen aber Gerech tigkeit und gegenseitige Unterstützung. Das sei besonders auch dem Verhältnis von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu wün schen Der Papst versprach zu beten für den Erfolg aller Be mühungen um Frieden und M«nsck>eulicbe und rwrwies aus die Worte Jesu: Komme, her zu mir alle, die ihr mühselig und vela^u seid, ich will euch erquicken. Er spendete zum Schlutz Segen ^m gan.zen Erdkreis den Apostolischen Anschtietzend besuchte der lslapst die anderen Riiunm des Hauses, nm sich dann in die Akademie der Wissen. "he 10 Minuten fand in d-r Akademic der Wissenschaften ein« kurze autzerorüentliche Ai!""« 7' !/ den Reden des Präsidenten der Aliad inie A!«rconi ergriff der Papst noch einmal das Wort Auch diese Ansprache wurde in die verschiedensten Sprachen übersetzt und übertragen. Sie lautete in den wesent lichen Stellen: „Bor allem sei Mein Wort de» Dan««» Gott gewidmet, aber auch den Menschen, die sich zum Werkzeug des grotzziigigen Gedankens gemacht haben. Wir haben noch nicht genug Worte, um Unserem Dank Ausdruck zu geben. Wir fühlen uns nahe an Gott, und Wir sind dankbar, datz Wir vermögen, jetzt in einer Zeit vollkommener technischer Einrich- tungen »och eindringlicher an Gott zu denken. Die elektrische Zentrale ermöglicht Uns das Wort zu verkünden an alle Welt. Der grosse Erfinder Marconi hat Uns das Versprechen gegeben, diese Station nach den letzten Errungensclmslen der Technik zu errichten, rind sein Versprechen hat er in wunderbarer Weise erfüllt. Diese Einrichtung bietet dem Heiligen Stuhl die Ge legenheit. mit der gesamten Welt In Verbindung zu treten. Wir danken Gott, der in Marconi Italien «inen unschätzbaren Geist geschenkt hat, aber Wir danken auch allen denjenigen, die bei- getragen haben, datz dieses wohltätige Werk errichtet wurde." Das akustische Bild der Uebertragung ivar auch im Mit- teldeutschen Sender gut ivahrzunehmen. Rundfunkrede vr. Wirths Berlin, 12. Februar. Am Donnerstagabend sprach Reichs innenminister Dr. Wirth im Rundfunk über die poli tisch e L a g e. Er betonte, datz die Regierung der Mitte mit ihrem Willen zur Staatsfiihrung auf demokraliscl)er Grund lage immer mehr anerkannt werde. Auch die Sozialdemokratie sei zu einer staatspolitischen Haltung eingcschwenkt und habe ihre grofte Manddatszahl zu>- Mehrheitsbildung zur Verfügung gestellt. Dies sei siir den Radikalisinus der Linken und für die nationalsozialistische Bewegung eine grotze Enttäuschung ge wesen. Eine zweite Enttäuschung für die Nationalsozialisten sei die Betätigung im Reichstag gewesen, wo Schlagworte der Ge fühlswelt durch vernünftige Erwägungen erledigt würden. Die 'Nationalsozialisten seien daher in die ersten Zeiten der Arbeiter bewegung zurückgefallen. Ihre Flucht aus dem Parlament sei die Bekundung reaktionärer Gesinnung. Die Nationalsozialisten feien einfach auf dem parlamentarischem Boden unsicher ge- worden. Sie hätten die Gefahr erkannt, vom deutschen Volke durchschaut zu werden. Wirth wandte sich dann auch gegen die Deutschnationalen und kritisierte ihren Auszug aus dem Reichstag. Wenn der Radikalismus der nationalen Idee glaube, so führte er aus, mit dem Radikalismus der Nationalsozialisten parallel manövrieren zu müssen, so stünde es um die bürgerliche Ideologie sehr schlecht. Den Plan der Bildung eines Rumpfparlamentes der Rechten nannte Wirth hierauf eine Kinderei. Gegen einen der artigen revolutionären Schritt werde jede Reichsregierung energisch vorgehen müssen. 'Mit deutlichem Wendung gegen die Nationalsozialisten betonte Wirth endlich, datz diejenigen, di« «inen neuen Abschnitt in der deutschtn Geschichte «Inletten woll- ten, bei allem ihren Tun bedenken mühten, datz st« erst vor kur zem die Legalität vor dem Leipziger Gerichtshof beschwo ren hätten. Die Löhmung Englands Ein« Negierung ohne Mehrheit — ein Parlament oh>m Gesetze. (Von unserem Vertreter.) London, im Februar. k. ä. X. Mit einem lapidaren Sah hat Churchill das Labourkabinett ausgefordert, to govorn or to go, zn regieren oder zu gehen. Dieser Ausspruch steht dem Enkel der Herzöge von Marlborough, der selbst eine in den Jingoismus verschlagene Condottiere-Natur ist, wohl an. Er übermittelt eine überzeugende Vorstellung, wie sehr die Existenz der Labourregierung an den Nerven der Oppo sition zerrt. Im übrigen ist diese Alternative völlig über die Situation der Regierung hinweggesprochen. Wer gehen kann, kann auch regieren, aber die Schwierigkeit MacDonalds besteht gerade darin, das« er nicht das eine, und darum auch nicht das andere kann. Die eigene Partei wie die Opposition halten ihn. der sonst vielleicht schon längst die Entscheidung einer Neuwahl gesucht hätte, im Amte sest, und lähmen damit ihn und sich. Das Unter haus ist heute einer solchen Handlungsunfähigkeit verfallen, dah selbst gemähigte Organe, wie die „Sundaq Times", es mit zunehmender Verachtung als „im Durchschnitt recht stup'de" bezeichnen. Das Silberhaar der ölotlcer ot Uarliaments sollt« nicht vergessen lassen, dah es schon bessere Häuser in West minster gegeben hat. Allerdings kann aller Respekt vor den Leistungen des englischen Parlamentes während des Ist. Jahrhunderts nicht die Feststellung verhindern, datz sich das Unterhaus heute den Ausgaben einer L«- gislativkörperfchast nicht mehr gewachsen zeigt Es erläht keine Gesetze mehr, es täuscht den Erlatz von Gesetzen vor. Der Vorgang wiederholt sich mit hart näckiger Regelmühigkeit, ob es sich nun in der vergangenen Woche um die Heraufsetzung des Schulalters, um das Ge- werkschastsgesetz, oder wie jetzt um die Wahlreform han delt: das Kabinett MacDonald bringt eine Vorlage ein, wie sie den politischen Ueberzeugungen der Labourpartel entspricht, das Unterhaus gibt ihr — nach einer vernich tenden Kritik — in der zweiten Lesung eine schwache Mehr heit, die gerade noch um einen offenen Konflikt herum- Hilst, und dann wird sie in den Kommissionen sanft ihre» Inhaltes entleert. Sollte noch etwas von der Initiativ« der Regierung in ihr hasteugeblieben sein, so ist immer noch das Oberhaus da, um eine Verabschiedung auf zwei Jahre, das heiht in den meisten Fällen auf immer, zu ver hindern. So neutralisieren die Parlamente die Negierung und die Regierung die beiden Häuser, mit dem Erfolge, dah bei lebhaftem Gang der parlamentarischen Geschäft« keinerlei Entscheidungen fallen. Diese Entscheidungslosigkcit der Regierung und de» Parlamentes könnte in keinem stärkeren Gegensatz zu den Bedürfnissen des Landes stehen. In einem Tonfall, der auf parteipolitische Untertöne merklich verzichtet hat, wird von Führern der Wirtschaft daran erinnert, dah die Lag« des Staatshaushaltes sich wieder in bedrohlichem Matz« der Situation der Kriegsjahre nähere und eine natio nale Gefahr darstelle. Die sozialpolitischen Aufwen dungen sind zur riesenhaften Höhe von 34,4 Prozent aller Staätsausgaben (unter Ausschluß des Schuldendienstes) angewachsen und von ihnen werden allein 12,6 Prozent für die Arbeitslosenversicherung benötigt. Das Schatzamt hat während der vergangenen Woche ein Memorandum vorgelegt, nach dem bei Fortführung des gegenwärtigen, sehr mangelhaft organisierten Versicherungssystems fiir das Etatsjahr 1931'32 ein Betrag von 2,7 Milliarden Mark für Unterstützungen in Ansatz gebracht werden mutz. Von ihm werden KW Millionen aus Beitrügen der Jndu« dustrie und 1,1 Milliarde aus allgemeinen Steuermittcln Deckung finden, während die restliche Milliarde wiederum dem berüchtigten Leih- und Amortisationsfonds zugeichrie ben werden muh. Selbst wenn es der Hand des Schatz kanzlers Snowden gelingt, die übrigen Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht zu halten, wird das nächste Budget des britischen Reiches ein aktuelles Defizit von 800 Millionen Mark zu Lasten dieses Fond» ausweisen. Das Schatzamt zieht in seinem Bericht dl« Schluhfolgerung, dah die allgemeine Haftung des Steuev» zahlers für die Arbeitslosenversicherung beträchtlich hev- untergesetzt werden müsse, wenn die Situation „nicht völ lig der Kontrolle entgleiten" solle. Die öffentliche Meinung Englands, die seit einige» Wochen gegenüber der Finanzpolitik der Regierung sehr kritisch geworden ist, durfte sich jedoch mit einer blohe» Abtrennung der Arbeitslosensiirsorge aus dem allgemet» nen Etat nickt beanüaen. sie »»erlangt eine lnktemati« Der heutigen Nummer lieg« das „Tt. Benn,blatt", so» SonntagSblatt siir bi« Diözese Meißen, und »i« Kinderbett«»» „Frehmu t" bei.