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Ausgabe KV undv Nummer 74 — 33. Jahrgang Ikrlchelut » mal wöchenlllch mit d«r illustil,«!«» Ekall»- betlag« „D«r geuentiler" und m«h««r«n T«i>be>lagk» Monatlich« Btzugsprell«! «usg. A mit Et. Bennoblatt und F«u«rr«lt«r M 2,70 Ausg. B. ohn« Et. Brnnoblalt u. mit Feu«««»«« M. r.rs Au^. T ohne St. Bennoblatt u. ohn« Feuerleiter M 1,10 »lnzelnummer 10 Psg., Sonnabend- i». Sonntag-Nr. kV Psg. DW WW di« llpolUg« rr mm breite Feil« « Psg., WM. WM WR M> Ul WW — sül gamilienan;«ig<n EteNengeluch« b Bl,. -- >W 8»« Platzoorlchlilten könne» kein« Tewihl lotste» Volkszeitung «,»«««»»: Dreode»-«., Polterst«. N, F««»r. »NU a. »1011 SelchlNastekl«, »n>« »»» Verla«! E««i»a»la vmhdruik«i«l «. B«,la« Th. ». il. Winkel, Polierst« 11, g««»k »101», Postscheck: Nr. Ist». Bank: Etadttank v««,d«» Nr »<7S7 Unskkänglg« I^SYSSLSZIuNg ßüi* vki*ü»Güvkk k^oIiGÜL u, KulGui* 2» gast« oon höherer tLewali, verbot, Streit oder BeiriebsstSrungen Hal der Bezieher oder Znl«-«nt leine Anlprüche, >all, die Zetlunff tn beich'äntt-m Umiange verlpötet oder ntchr »richcint - EriiiNunasorl r-- Sin Mahnruf der sranzvsischen Mschöse Gln Landjahr für die schuientlaffene Stadtjugend tn Preußen / Der Heilige Vater geht im Rai nach Laßet Gandolso Mr christliche Erneuerung -es Staates Paris, 28. März. Die Kardinale, Erzbischöfe und Bischöfe Frankreichs habest' ein gemeinsames Hirten schreiben erlassen, in dem es eingangs hecht: „Angesichts des Ernstes der sich vollziehenden Ereignisse halten es die Kardinale, Erzbischöfe und Bischöfe Frankreichs für ihre Pflicht, an die Gläubigen des ganzen Landes einen dringenden Appell zu richten. Bor allem seit einigen Wochen treffen uns die Prüfungen mit verdoppelten Schlägen. Da ist zunächst die Wirtschaftskrise, die ihre Lösung nicht finden kann, und die sich anscheinend bei uns häuslich einrichten will. Dann sind jene todbrin genden furchtbaren Katastrophen zu erwähnen, die soviele Familien in Trauer versetzt haben. Da ist jene Serie von Skandalen, die auf unsere zeitgenössischen Sitten ein so trauriges Licht werfen. Da ist der blutige Kampf, der die Kinder desselben Vaterlandes gegen einander gebracht hat. Aber so schmerzlich diese Ereig nisse auch sein mögen, sie dürfen uns nicht entmutigen. Aber der aussergewöhnliche Ernst dieser Tatsachen macht uns eine ernstliche Gewissenserforschung zur Pflicht. Im weiteren Verlauf spricht das Hirtenschreiben dann von der Notwendigkeit der christlichen Er neuerung vor allem in F a m i l i e u n d S ch u l e. Jahr hunderte eines christlichen Lebens bätten den Franzo sen den ..Foyer chretien", den christlichen Herd, die christ liche Familie gegeben. Diese Zufluchtsstätten des Familienfriedens und des Famillenglükks seien gleichzeitig nationale Kraft reserven. Unter dem verhängnisvollen Einfluß der Ehescheidungen und der zeitgenössischen Sitten sei diese schöne Einrich tung mehr und mehr verfälscht worden. Wenn man die sem Nebel nicht Einhalt gebiete, dann werde es bestimmt zum Verfall und zum Tode führen. An diejenigen, welche die Verantwortung für die Geschicke Frankreichs hätten, ergehe die flehentliche Bitte, dem Lande den christlichen Familienherd von ehedem zurückzugeben. Don allen Po litiken sei die Familien Politik die schönste, die dringendste und die notwendigste. — Bei der Behandlung der Schulfrage betont das Hirtenschreiben die Notwendigkeit, das; auch in der Schulerziehung die christliche Moral, die Moral des Evangeliums, die bisher noch von keiner anderen Moral habe ersetzt werden können, wieder zum alles beherr schenden Grundsatz gemacht werde. Die Kinder, so heisst es an einer Stelle, dürften weder zum Einsatz der po litischen Kämpfe noch zu einem Experimentierfeld ge macht werden. In einem weiteren Absatz des Hirtenschrcibens wird die gewissenhafte Erfüllung der Standespflichten in Er- Mitte Ml nach Lastel Gandolso Rom, 28. März. Wie nun endgültig feststehl, wird der Hl. Vater Mitte Mai in seine Sommerresidenz Castet Gandolso übersiedeln. Zuvor wird er nach Abschluß des Heiligen Jahres einig« Ausflüge dorthin unternehmen, um sich persönlich von der Ausführung der Nenovierungsarbeiten zu überzeugen, die nach seinen Planen erfolgt sind. Ein Teil des weltliä-en Hofstaates und eine große Anzahl von Mitgliedern der Schrveizer Garde werden den Pavit im Mai in seine Sommerresidenz begleiten. Auch einige Prälaten des Staatssebretariats werden nach Castel Gandolso ültersiedeln. Kardinal Pacelll selbst wird in Rom bleiben und dem Heiligen Vater täglich Vericht erstatten. Jin Vatikan werden während der Abwesenheit seiner Hei ligkeit die päpstlichen Gemächer gründlichen Instand- setzungsarbeiten unterzogen, deren Dauer von Sachverständigen auf mindestens zwei Monate veranschlagt ist. Es steht jedenfalls fest, daß der Papst während der heißen Monate nicht in Rom weilen wird. Trotzdem sollen die dringendsten Audienzen ab- gehatten werden, vor allem dieienigen. in denen die Kardinäle Bericht erstatten. Auch werden die Bischöfe, die im Sommer nach Rom kommen, in Castel Gando'io emv'anoen werden eben so noch eintreffend« Pilgerzüge. Man sieht daraus, daß der innerung gebracht. Wenn jeder an seinem Platze seine Pflicht tue, dann werde damit die Grundevaraussetzung des sozialen Friedens und der Wohlfahrt des Landes erfüllt. Auf diese Weise werde man auch das Heilmittel für die Krise finden und ihre Rückkehr verhindern. Die Skandale hätten die Stärke des Uebels in einem beunruhigenden Lichte gezeigt. Die französischen Katholiken müssten all ihre Kräfte da- ransehcn, um im privaten und öü'ntlichen Leben die Ordnung wiederhcrzustellen, d. h. die Treue gegenüber den Standespflichten und die Hingabe an das Gemein wohl. Für dieses Erneuerungsw.rk biete die Kirche dem Lande ihre unvergleichlichen Hilfsmittel an. Seit mehr als 70 Jahren wird also In kurzer Zeit der päpstlich Hof zum erstenmal wieder am Albaner See Aufenthalt nehmen. Der Vatikan aber wird still und verlassen daliegen. Die- Be völkerung Noms kann sich das noch gar nicht vorstellen. In dessen liegt Castel Gandolso bekanntlich nicht men van Nom. Mit dem Auto ist es in knapp einer Stunde zu erreichen. Au ßerdem lresteht zwisclx'n dem Dorf und der Hauptstadt eine aus gezeichnet« Autobusverbindung. Irischer KathMen-Konareß Dublin, 28. März. (E. M.) Die Calholic Trust; So ciety, in deren-Händen in Irland die Organisierung und Durchführung der Katholischen Aktion liegt, wird in die sem Jahre zum ersten Mal ihren Iahreskongres; nicht in der Landeshauptstadt, sondern in BeIfa st abhalten, und zwar in einem wesentlich größeren Nahmen als bisher. Durch die Beteiligung der übrigen katholischen Organisa tionen, von denen in Irland besonders die Vinzcnz- Bereine und die junge ..Marien-Liga" stark und wichtig sind, wird der Jahresversammlung der Charakter eines Der Heilige Vater geht in Ferien Papst seine Ferien nicht so restlos zu seiner Erholung benutzen wird, wie seine Umgebung es für ivünichensivert hält. Die englisch-irischen Beziehungen Interessante Unterredung mit de Vatera - Line Lebensfrage für England London, 28. März. News Chronicle zufolge erklärte j der Präsident der vollziehenden Gewalt des Irischen Freistaates de Valera in einer Unterredung: Es ist keine Rede davon, daß wir uns am Rande des wirt schaftlichen Bankerotts befinden. Solche Behauptungen werden von unseren politischen Gegnern in Umlauf ge setzt und im Auslande verbreitet. Die britischen Sonder zölle haben unseren Handel geschädigt, aber es uns zu gleich ermöglicht, unsere eigenen Hilfsmittel schneller auszugestalten, als es sonst möglich gewesen wäre. Der Fortschritt auf industriellem Gebiete ist erstaunlich. Wir ändern gegenwärtig unser Wirtschaftssystem. Wir verwandeln uns aus einer Art Farm, die England mit Vieh versorgte, in ein ausgeglichenes Wirtschafts system, in dem Landwirtschaft und Industrie die gleiche Bedeutung haben. Ueber die Blauhemdenbewegung sagte der Präsi dent, sie sei gefährlich, weil sie zum Bürgerkrieg führen könne; aber der Nationalcharakter des irischen Volkes sei unzulänglich für die faschistische Weltanschauung. Zum Schluß kam de Valera auf die englisch-irischen Beziehun gen zu sprechen und sagte: In England wird der Versuch gemacht, uns eine unvernünftige Feindseligkeit gegen über den Engländern zuzuschreiben. Dies ist ganz grund los. Ein unabhängiges Irland würde viele Gründe haben, in freundschaftlichem Verkehr mit Großbritannien zu stehen. Wir ergänzen einander in manchen Beziehungen. Es würde z. B. vom Gesichtspunkt der militärischen Sicher heit im Kriege aus betrachtet, nicht gut für Großbritan nien sein, wenn der gegenwärtige Wirtscl-aftskrieg der irischen Viehzucht ein Ende machen würde. Die britische Negierung braucht nur zu sagen, daß sie Irland nicht ausbeuten, sich in seine Angelegenheiten nicht einmi schen und in die Regierungsform Irlands nicht hinein reden werde. Dann wird eine Verständigung mög lich sein. irischen Kalholikenkongresses zukominen. Die Beratun gen werden sich auf drei Tage erstrecken und am Feste des heiligen Johannes-Baptist, den 24. Juni, beginnen. In der Vorankündigung wird es als Aufgabe des Kon gresses bezeichnet, neuen Schwung in die vereinten Be mühungen des Klerus und der Laien zur Förderung des katholischen Lebens hineinzutragen und mit dazu zu hel fen, daß die christlichen Grundsätze auf das ganze Leben Irlands ausstrahlen. — Für 1935 ist vorgesehen, daß der Kongreß in Cork stattfinden wird. Keine Lieberstunden bei Ausfiihruna von Instand- sehunas« und Limbauarbeiten Berlin, 28. März. Bekanntlich hat der Reichsarl>eitsmi- nister den Zeitpunkt, bis zu dem die mit Reichszuschüssen ge förderten Instandsetzungs-, Umbau- und Ergänzungsarbeiten an Gebäuden fertiggestellt sein müssen, über den 3t. März hinaus bis zum 30. Juni 1034 verlängert. Nacl)dem jetzt die Fristen für die Fertigstellung der Arlieilen verläiyzert sind, l>esteht kein Anlaß zu überstürzter Durchführung. Der Reichsarl'eilsminister hat dal>er die Länder gelüsten, ihr besonderes Augenmerk daraus zu richten, daß die Arbeiten in der regulären Ar beitszeit und nicht etwa durch Ueberllunden oder Sonntags arbeit erledigt werden. Der Mehranfall an Arbeit soll viel mehr durch Ncueinstellung von Arbeitskräften ausgeglichen werden.