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W «MAI»' »NM r?«Wiü»»«G»e ». „4 I ss> für MerhMmg lP, GeschlistsvMr. Mittedaeteur: Unzriaen i. dies. Vlotte, »a« znrZeN.« 8800 »»«»,1' erlweint, finden eine erfolgtet»» verdreittln«. Z K LE Mittag, den 14. März 1864. Dresden, den 14. März. — 2*. JmKöniglichen Hoftheater gastirteamSonn abend mit lebhaftem Beifall Fräulein Henriette P ol ff vom Stadttheater in Bamberg als Margarethe Western in dem be kannten, höchst anziehenden, sinnvollen und zierlich gearbeiteten Lustspiel: „Erziehungs-Resultate" von Karl Blum. Wenst es sich bestätigen sollte, was die Dresdner Tyeaterzeitung mel det, daß Fräulein Wolfs auf Engagement spiele und daß eS nur von der Theilnahme des Publikum- abhängen werde, ob sie unserer Bühne angehören soll, so kann das Resultat ihres Gastspiels schonjetztnichtzweifelhaft sein. Unsere Bühne würde dann in ihr eine jugendliche Darstellerin von den glücklichsten Anlagen gewinnen. Ob für das tragische Fach, läßt sich freilich nach dieser ersten Vorstellung noch nicht sagen, aber jedenfalls für die Gattung des Naiven im Lustspiel und Familieng«nälde In der Rolle der Margarethe Western pflegten Frau Seebach und andere Virtuosinnen in der Nachahmung de» Naiven sich besonders gern vorzuführen, legten -erber zum Theil in diese Rolle hinein, was der Dichter selbst sich nicht im Entferntesten hatte träumen lasten. Sie überfeinerten die Naivität in einem Grade, wo sie in ihr Gegentheil, die Unnatur, umschlug, ver wandelten die native kleine Landpflanze in eine Zierpflanze, das Gänseblümchen in ein Gänschen. Fräulein Wolfs spielte die Rolle, bei aller Ungezwungenheit, mit jener anspruchslosen lübenS würdigen Zurückhaltung und Decenz, die einem geläuterten Sinn allein zusagen wird, wenn auch der Kitzel dabei fehlen mag, der dem überreizten Salongeschmack so unentbehrlich ist. Sie verband Wtz und Hellen Verstand mit kindlicher Simpli eität, und war weit entfernt, das spielerische, neckische, schnippische, trippelnde und trillernde Gänschen zu werden. Sie zeigte sich intelligent, stets achtsam auf ihr Spiel, in keinem Augenblicke gleichgültig, abgespannt oder vergeßlich. Eine angenehme persön liche Erscheinung und eine klare, modulationsfähige und lebhafte Sprache unterstützten den Eindruck ihrer Darstellung. Der hie und da bemerkliche Anflug des Berliner Accents war wenigstens in dieser Rolle nicht störend, und wenn der bewegtere Ausdruck des Gefühls und dis rein kindlichen Accente noch eine gewisse Fülle und Innigkeit vermissen ließen, so bedenke man da« sehr iugendliche Alter der Künstlerin, welches noch eine bedeutende Vervollkommnung im Ausdruck von ihr hoffen läßt. — «. In den letzten Tagen der vergangenen Woche wur den im hiesigen Kreuzgymnasium die Maturitätsexamina abge halten. 26 Gymnasiasten haben dem Vernehmen nach sich den selben unterzogen, 3 (darunter ein Horpes) waren freiwillig da von zurückgetreten. Von den Examinanden wurde Fünfen das Leugniß der Reife zur Universität nicht ertheilt, und zwar wegen ungenügenden Censuren theilS im Griechischen, theils in der Mathematik. — Der Valedietivnsactus Wird diesmal am 27. März Montag über 8 Tatze) stattfinden.^ ' - ' » Seit einigen Tagen sind bereits wieder mehrere So dawasser-Trinkhallen geöffnet, die sicheren Verkündige» her na henden schvntn Jahreszeit, " ' - <1 - II. - ...5) — Misiktvne inmitten unter Palmen und Platanen, ein Coneert in einem wahren Camelien-Wald, umduftet von Rosen und Hyaeinthen, ist gewiß eine Seltenheit. Solches aber wird nächsten Donnerstag in Lüdicke'S Wintergarten zur Wahrheit, indem daselbst ein großes Coneert zum Besten der sächsischen Jnvalidenstiftung stattfindet, ausgeführt von den Musikchören der k. dritten Infanterie-Brigade und des k dritten Jägerbataillons. Also ein herrlicher Natur- und Kunstgenuß auf Einer Stelle und zwar zur Erreichung eines so schönen Zweckes. Jedenfalls ist an diesem Tage die Elite der Gesellschaft von Dresden in Lüdicke'S Wintergarten zu treffen und wird sich in den Stunden von Nachmittags 2 bis 6 Uhr hier ein Rendezvous geben. Der Eintrittspreis ist auf 10 Ngr. bestimmt. — Der Hydro-diätetische Verein hält heute einen Vortrag über die Nützlichkeit ja Nothwrndigkejt allgemeinerer Physio logischer Bildung, d. i. der Kenntniß von den Einrichtungen unseres Körpers. Und in der That, wenn man bedenkt, tpaS der! Mensch alles lernt und arbeitet, um nur seinen Körper die «öthige Subsistenz zu sichern, so muß man erstaunen, wie eS bisher im Hause, der Schule und der später» Fortbildung ver antwortet werdm konnte, daß man gerade diesen Körper, für den so unablässig gesorgt wird, nicht zuerst mit in seinen Ein- richtmigen kennen lernte. Viele Verirrungen und unendliches Elend könnte dadurch erspart werden! Darum hört! hört! o — s. Dis projectirte Hoftheaterreparatur wird dem Ver nehmen nach in den Monaten Mai und Juni vorgenommen werden. Besonders spricht man von einer Wiederauffrischuug deS Plafond-, einer Vermehrung der Gasbeleuchtung, Reinigung und Restaurirung der Vorhänge, neuer Ausstaffirung der Par- qurtsitze durch rothen Sammet, der Galerien durch rothes Tuch, verschiedenen Vergoldungen, Herstellung neuer Sossiten, Revision der Maschinerien u s. w. Alle diese Arbeiten sind wie wir hören, hiesigen Meistern in Accord gegeben worden. Der Vor anschlag für die Ausgaben soll sich auf 30.000 Thlr. belaufen. —». Angesicht- det jetzigen unsicheren politischen Zeis- Verhältnisse wird Heuer sowohl die für Leipzig bestimmte allge meine deutsche Lehrerversammlung als auch die 4. deutsche Turn lehrerversammlung, welche in Stuttgart abtzehaltrn werden sollte nicht stattfindem ' § — ». Der Kapellmeister Heinrich Dorn in Berlin hat eine komische Oper eomponirt, zu welcher der Dresdner Dichter Mo ritz Heydrich den Text gemacht hat. Die Oper behandelt ein« Episode aus dem schlesischen Kriege und ist: „der Botenläufer von Pirna" betitelt. — Die im Verlage von C C. Meinhold und Söhne hier erscheinende „Gartenlaube für die Jugend", betitelt: ,->,Di« Kinderlaube" findet immer weitere Ausdehnung. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in England, Frankreich, selbst tief in Utzgarn erfreut sie mit ihrem Geist und Herz bildende« treulichen Inhalt die kleinen Leser aller Stände. Sorben wurde das dritte Heft des laufenden Jahrgangs ausgegebrn, welches avexWss beweise, daß die Verlagsbuchhandlung keine Mittel Ä , Z'.'L Ä , 1.. „tsV