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s°wi-v°n°ll°..P°s,«nst°l^ Wochenblatt kür LschoVan und Umsegend Iai»«sa«V Di«n»ßas, d»« 7. 1936 «-.SS Da« „ZschopauerTageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BezngepreiS l.7"RM.Zußellgeb.LuPsg Bestellungen werden in uni. GeichästSst.,von den Bolen, VI n z e i g e n p r e i i e: Tie -tü mm breite Millimelerzeile 7 Pfg.; die bl mm breile Millnnelerzeile ini Textteil 25 P'g,; "Nachlaß'iaffck Z Ziffer- und Nachweisgebübr 25 Pig zuzügt. Porlo Das „Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschatt Flöha, des Finanzamts und des i-tadlrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e'G.m.b.H Zjchvp-u Gemeindegirokonto: Zschopau Nr.-N; Postsche-kkvnw: Leipzig Nr.4-:8-!l — Fernsprecher Nr. 7<2 Zeitung für die Orte: Krumhermersdori, Waldkirchen, Börnichen, Hohndori, Wilischthal, Weißbach, Dittersdors, Gornau, Tittmannsdors, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen Porschendvrf 3WPMW v Tageblatt und Anzeiger Ar mW» MWen PchrelhMgen 3« Ge»s DreizehneranssAtz und Perhaadlnngeu der WinenrnnmiiAe, iu Louim GeaeralstudsbespreAngea Für die weitere Entwicklung der Verhandlungen zur Sicherung des europäischen Friedens ist die Woche vor dem Osterfest von großer Bedeutung. Am Donnerstag beginnen i« Gens die Verhandlungen des Drei ze hnerausschusses des Völterbundsrats, in denen mau sich um die Beilegung des Abessinienlriegcs bemühen wird. Dabei werden die Restlocarnomächte die Gelegenheit benutzen, auch die deutschen Friedensvor- schlägc und die französischen Gegenvorschläge zu erörtern. Einen Tag vorher setzen in London die General- stabsbesprechungen zwischen den Restlocarnomäch ten ein. Den Vorrang nimmt aber wohl die „inoffizielle" Sitzung der Mächte in Gens eil. In der englischen Öffentlichkeit ist man nach wie vor wenig erbaut über die Generalstabs besprechungen. Die englische Zeitung „Daily Mail* nimmt erneut scharf gegen sie Stellung und schreibt, die britische Regierung habe einen schwerwiegenden Fehler begangen, als sie diesen Besprechungen zustimmte, un mittelbar nachdem sie den deutschen Friedensplan empfan gen hätte. Das Versprechen, daß diese Besprechungen rein technischen Charakter tragen sollten, habe die Stimmung in Deutschland nicht befriedigt und die Besorgnisse in England nicht verringert. Das Blatt schließt mit der Feststellung, das britische Volk sei nicht gewillt, in irgend einen Krieg, sei es für Deutschland oder sür Frankreich, für Österreich oder für Abessinien, zu gehen, sondern nur sür Großbritannien und sein Empire. Wie „Daily Mail* und „Daily Expreß* feststellen, werde der englische Außenminister Eden in Genf ver suchen, den deutschen Friedensplan gegenüber dem französischen Gegenplan zu vertreten und so bald wie möglich eine „Rundtischkonferenz" einzuberufcn, in der auch Deutschland vertreten sein solle und bei der der deutsche und der französische Friedensplan erörtert und ein englischerKompromitzplan vorgelegt werden sollen. Die Bemühungen des Dreizehnerattsschusses zu einer beschleunigten Beilegung des abessinischen Krieges werden von der englischen Presse überwiegend pessimistisch be urteilt. „Daily Dispatch", die größte konservative Provinzzeitung, weist in seinem Leitartikel vor allem aus die Schwierigkeiten hin, die aus den Beratungen des Drei zehnerausschusses für die Locarnomächte erwachsen müssen. Orei englische Kabinettssitzungen in dieser Woche. Im Hinblick auf die politische Ruhe während der Ostertage in London, die voraussichtlich erst am Karfreitag beginnt, werden in dieser Woche drei Kabinetts sitzungen stattfinden, die sich vornehmlich mit außenpoli tischen Fragen befassen. Die erste Sitzung wurde am Montagmittag abgehalten. Sie beschäftigte sich mit der Frage der HaltungEnglandsaufder Tagung des Dreizehnerausschusses. Darüber hinaus wurden die bevorstehenden Besprechungen mit den Locarnomächten im einzelnen geprüft. Außenminister Eden wird am Dienstag nach Genf abreisen. * Flandin will seine Oenkschrist in Genf vorlegen. In der französischen Hauptstadt hat der Text der französischen Erwiderung auf den deutschen Friedensplan dem französischen Mini st errat vorgelegen. Ob wohl über die Einzelheiten des französischen Gegenvor schlages 'n amtlichen Pariser Kreisen Stillschweigen be wahrt wird, verlautet doch aus Paris, daß sich das fran zösische Schriftstück aus drei Teilen zusammensctzen soll, von deneil jeder auf einen Teil des deutschen Friedens planes antworte. Wie cs heißt, werde der sogenannte „auf- bauende" Teil des französischen Schrift' stückes. der dem deutschen Friedensplan entgcgen- gestellt werden solle, in erster Linie den „ungeteilten" Frieden zur Grundlage haben, sich eng in den Nahmen des Völkerbundes einordnen und aus der kollektiven Sicherheit und dem gegenseitigen Beistand begründet sein. Es wird für wahrscheinlich gehalten, daß Außenminister Flandin das französische Schriftstück in Genf den Ver tretern der Restlocarnomächte bekanntgeben werde. Seine Veröffentlichung werde erst dann erfolgen. Generalstabsbesprechungen erst nach Ostern. Im Anschluß an die englische Kabinettssitzung am Montag wurde bekannt, daß die ursprünglich noch sür diese Woche vorgesehenen General stabs- besprechunen auf einen Termin nach Ostern ver legt werden sollten. Wie später die französische Zeitung „Jntransigeant" meldete, ist als neuer Termin der 15. April angesetzt worden. Dies sei geschehen, weil die Be sprechungen durch das Osterfest doch hätten unterbrochen werden müssen, was für die Verhandlungen von Nachteil gewesen wäre. Außenminister Eden über die Lustpaktfrage. Außenminister Eden wurde am Montagnachmiltaz im Unterhaus gefragt, ob er sich sür eine Internationalisie rung der Luftstreitkräfte einsetzen wolle. Eden erwiderte, es sei der Wunsch der englischen Regierung, die Gefahr eines Luftangriffes durch jede praktische Maßnahme zu verhüten. Unter den gegenwärtigen Umständen halte sie den Abschluß eines Lustpaktes zurBegren- zung der Luftrüstungen für das beste Mittel. Auf eine weitere Anfrage sagte Eden, die Negierung habe es wiederholt klargemacht, daß sie um den Abschluß eines Luftpaktes zwischen den fünf Locarnomächten bemüht sei. Die Negierung glaube, daß ein solcher Pakt die kollek tive Sicherheit fördern würde. Sie würde die inter nationale Begrenzung der Luftstreit- kräfte, sei es durch den Abschluß eines Paktes oder andere Maßnahmen, begrüßen und werde weiter für dieses Ziel arbeiten. Kolonialfragen im Unterhaus. Im weiteren Verlauf der Unterhaussitzung wurde in der Zeit der Kleinen Anfragen erneut dasKolonial- Problem erwähnt. Der Abgeordnete Sandys, ein Schwiegersohn Winston Churchills, wollte wissen, ob die am 12. Februar von dem Kolonialminister abgegebene Er klärung, wonach die britische Negierung keinerleiEr - Wägungen über die Aushändigung briti scher Mandatsgebiete an irgendeine andere Macht angestellt habe oder anstelle, hcnte noch Gültigkeit habe. Ministerpräsident Baldwin antwortete, daß sich die Haltung der Negierung in dieser Angelegen heit nicht geändert habe. Neue Erklärung Baldwins zu den Generalflabsbesprschungen. Der Abgeordnete Day verlangte von dem Minister präsidenten eine Versicherung, daß das Britische Reich in den bevorstehenden Generalstabsbesprechungen w ährend derOstervertagung dcsParlaments keine endgültigen Entscheidungen treffe oder Ver pflichtuugen eingehe. Baldwin wiederholte, daß die Gcncralstabsbesprcchun- gen die politischen Verpflichtungen Englands nicht vermehren würden» so daß die in diesem Zusammen hang geäußerten Besorgnisse unbegründet seien. In der e n g l i s ch c n O f f e n l l i ch k c i t spricht man über bevorstehende und weitgrcifende Änderungen inner halb des britischen Kabinetts. So werde Ministerpräsident Baldwin entgegen seiner ursprünglichen Absicht, noch bis nach der Königskrönung im nächsten Jahr im Amt zu bleiben, unmittelbar nach P f i n g st e n zurück- trete u. Sein Nachfolger werde Schatzkanzler Neville Chamberlain sein, während Sir Samuel Hoare, der frühere Außenminister, seinen Posten im Schatzamt entnehmen werde. Ebenso sei ein Wechsel im Foreign Office, dem englischen Auswärti gen Amt, bevorstehend. Außenminister Eden würde das Jndienministerium übernehmen. Sein Nachfolger würde entweder Lord Halifax, der jetzige Lordsiegeibewahrer, oder der konservative Unterhansabgeordnete und srübere Cchatzkanzler Sir Robert H orne werden, der mehre re» Kabiuenen als Minister angehört Hal. Baldwin würde den jetzigen Posten Ai aeDona > d s als Lordpräsident des Kronrats einnehmen, der dafür an Stelle von Halli- sax Lordsicgelbewahrer würde. Die Mitteilungen, die an a m t l i ch c r S t c l l e Zu Beginn der Aussprache hatte der Führer den arbellerpaneilichen Opposition, A t t l c c, scharfe Kritik ar der Politik der Regierung geübt. Seit den Enthüllungcr über den Hoare-Laval-Plan sei die englische Außenpolini höchst unklar geworden. Die N e g i e r n » g , so schiof Attlee, sei im ganzen Lande inMißkredit geraten In der heutigen Zeit sei es für England und die Web gefährlich, wenn eine britische Regierung eine Politii des T r e i b e n l a s s e n s verfolge. Ist das der französische plan? Die französische Zeitung „P a r i s S o i r" glaubt den Inhalt des französischen Planes wie folg! wicdergeben zu können: 1. Eine Z »rück w e : s u n g der von Deutschland vorgebrachten juristischen Gründe zur Rechtfertigung der „Locarno-Verletzung". 2. Eine Denkschrift, die für diejenigen bestimmt ist, die di« Lage in der Rheinzone „zu prüfen und sich über sie auszusprechen haben". 3. Ein „konstruktiver P l a n", der vorsieht: a) Die Organisierung des Friedens auf der Grund lage der Gleichberechtigung für alle, b) Verstärkung des Artikels 16 des Völkerbunds- Paktes, um die kollektive Sicherheit schneller und wir- knngsvoller durchführen zu können. Es wird angeregt, dem Völkerbund eine internationale Streit macht zur Verfügung zu stellen. Diese Frage sei aber noch nicht in ihren Einzelheiten fest- gelegt, o) gegenseitiger Beistand zugunsten von Staaten, die Opfer eines Angriffs werden könnten, sei es in Westeuropa, sei es in Osteuropa, Sowjetrußland ein geschlossen. Zu dem „konstruktiven" Teil dieses Planes bemerkt der Außenpolitiker des Blattes, daß Frankreich damit zur Politik des gegenseitigen regionalen Beistandes zurückkehre. Die in Aussicht genommenen Pakte dürften sich nur auf Europa erstrecken, da die letzten Ereignisse gezeigt hätten, daß der Völkerbund nur seinem Namen nach universell sei. In der letzten Zeit habe er weder in Asien noch in Amerika noch in Afrika wirkungsvoll eingreifen können. Die Einbeziehung der europäischen Gebietsteile Sowjetrußlands, die in Briands Plan einer europäischen Vereinigung nicht vor gesehen sei, rechtfertige sich heute, nachdem Sowjetrußland Völkcrbundsmitglied und durch einen Sondervenrag mit Frankreich verbunden sei. Im französischen Mini st errat unterbreitete Außenminister Flandin die Entwürfe für die franzö sische Erwiderung, die von dem Ministcrrai ge billigt wurden. Es handelt sich dabei einmal um die Antwort auf das deutsche Memorandum vom 31. März und zum anderen um den Entwurf eines allgemeinen Friedensplanes, der dem Völkerbund vorgelegt wer den soll. noch keine B e st ä l i g » n g finden, werden in politi schen Kreisen als Gerüchte bezeichnet. Man meint, daß nach der für Mai nächsten Jahres angesetzlen Krönung König Eduards VIII. auf jeden Fall ein Wechsel im Ka binett Zutritt. Immerhin babcn die Gerüchte in der Lon doner politischen Öffentlichkeit größtes "Aussehen hervor- gerufen. , Kslonialsragen im Llnierhaus. Im englischen Unterhaus wurde am Montag in der Zeit der Kleinen Anfragen erneut das Kolouialproblem erwähnt. Ter Abgeordnete Sandns wollte wissen, ob die am 12. " wruar von dem Kolonialminister abgegebene C.- klärung, wonach die britische Negierung k e i n e r lei C r- w ä g u n g e u ü b er di e A u s h ä n d i g u ng brili - s ch e r M a udai s g e biet e au irgendeine andere Macht angeslellt Mbe oder anstelle, Henie noch Gültigkeit habe. Mimuervräsideut Baldwin antwortete, daß 'ich die H alt» u g d e r N e g i e r u ng in di e s e r A n - gelegen heil nicht geändert habe. Saudvs er- tundig.e Wb Weiler, ob der Ministerpräsident im Hinblick i WeriWMWW in EnM?