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WW W W V WM N A U O Rj A UM UM K > I W/LLLKLWVT. ßL L ^TALTtNU !>— o Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag , und Sonnabend Abend. 0— N Amts- Dz Matt —« Anzeigenpreis: Für die klein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung, l > - - »t > des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Vttendorf-Moritzdorf. wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" Nummer 85 xi. Jahrgang Freitag, den 19. Juli 1912 Fernsprecher Nr. 40 Fernsprecher Nr. 40 ent- Ro- dem enorm billigen Preise. Im Lumpensack aus dem Zuchthause wischt. Fast wie ein Kapitel aus einem man hört sich folgende Episode aus Sacke, der mit auf den Wagen geladen wurde, u entkommen. In Moabit verließ er unge. ehen den Wagen und konnte sich 14 Tage ver- wrgen halten. Dann erst wurde er wieder erwischt. Ilchmann wurde freigesprochen, weil ich seine Beteiligung an dem Streiche nicht mehr zweifelsfrei seststellen ließ. Er wanderte ohne Zusatzstrase ins Zuchthaus zurück, wo er noch einige Zeit verweilen muß. Ein neuerbautes Dors: Das innerhalb elf Monaten unter Oberaufsicht des Königl. Regierungsbaumeisters Dr. Meyer, von der Weserstromverwaltung in Hannover erbaute waldecksche Dorf Neu-Berich bei Arolsen wurde in Gegenwart der fürstlichen Familie seiner Bestimmung übergeben und in festlicher Weise eingeweiht. Durch den Bau der Eddertalsperre mußten die Dörfer Berich bei Schloß Waldeck und Beringhausen an der Edder vom Erdboden verschwinden. Die von ihrer Scholle ver triebenen Bauern wurden nunmehr auf der fürstlichen Domäne Büllinghausen bei Külte» Wettberburg in der Nähe deü preußischen Kreises Wolfhagen angesiedelt und zwar erhielt die neue Ansiedlung den Namen Neu-Berich. Die 800 Morgen große Domäne wurde voll ständig unter die Bauern verteilt und aus diese Weise 17 Familien mit über 120 Köpfen an gesiedelt. Das neue Dorf ist in einheitlich geschlossener bodenständiger Bauweise geschaffen und bringt auf diese Weise die echten Motive Waldeckscher ländlicher Baukunst ganz vorzüg lich zur Geltung. Die alte, aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche hat man nieder gelegt um sie in Neuberich wieder genau so zu erbauen, wie sie in Altderich Jahrhunderte hindurch gestanden hatte. Racheakt eines zabgewiesenen Freiers. AuS Stuttgart wird gemeldet: Der 27 Jahre alte Stellmacher Zischer erschoß abends in dem Vororte Unlertürkheim die 22 Jahr« alte Tochter des Weingärtners Biedermann auf offener Straße und tötete dabei auch einen 3 Jahre alten Knaben, der Mörder erschoß sich dann selbst. Das Mädchen hatte gegen Zischer, Her es mit Liebesanträgen und Droh ungen verfolgte, Anzeige gemacht. Ueberfallen und getötet. Wie aus Paris gemeldet wird, wurde in Juoisy in der Nacht zum Mittwoch der Ingenieur Jourdan, ein bekannter Flieger und Erfinder eines neuartigen Flugzeuges, von einem Trunkenbolde ohne jede Veranlassung überfallen und durch einen Messerstich getötet. Zur Erkrankung der Gräfin Montignoso wird aus Rom gemeldet: Der Zustand der Gräfin Montignoso hat sich bedeutend gebessert. Sie ist fieberfrei, die lokalen Erscheinungen am Blinddarm dauern jedoch fort. Profeffor Gianetlasio hält die Operation unter den ob waltenden Umständen nicht für unerläßlich. Die Gräfin fühlt sich erleichtert und ist guten Muts. Maestro Toselli hat der Kranken am Dienstag einen langen Besuch abgestattet. Plotzenseer Zuchthause an, die am Dienstas vor dem Landgericht III zur Sprache kam Vorgesührt wurde der Zuchthäusler Ilchmann. Er soll seinerzeit in Plötzensee seinem Mitge fangenen Gottschalk auf eigenartige Weise zur Freiheit verhalfen haben. Gottschalk hatte den kühnen Plan gefaßt, in cinem Lumpensacke aus dem Zuchthause zü entkommen. Der An geklagte war mit Gottschalk zusammen in der Kartonschneideabteilung beschäftigt. Die Säcke mit Abfall wurden wöchentlich abgeholt. Ilch mann veranlaßte die anderen Sträflinge, einen möglichst großen Sack zu nähen in den dann Gottschalk hineinsprang. Der Sack wurde rings um ihn herum mit Papierabfall ausgestopft. In der Tat gelang es Gottschalk auch in dem O»ssseueste für eilige Leser Vorgestern und gestern ertranken beim Baden Rhein und in der Ruhr 22 Personen. Der Blitz schlug in ein Militärlager im "ezirke Ostronow (Russisch Polen), tötete «inen Umerosfizier und verletzte 45 Soldaten schwer. Mahnung. Willst andern du erscheinen Als gern geseh'ner Gast, Komm nie mit Klag' und Weinen, Wie sehr du Grund auch hast. Ob auch dein Herz sich Harme, Befolg der Sonne Rat, Die sendet Licht und Wärme, Auch wenn zerstört die Saat. Kein Mensch mag gerne wissen, Was still ein Fremder trug, An Leid und Kümmernissen Hat jeder selbst genug. Infanterie-Regiments Nr. 103 in Bautzen, ver seil dem 1. d. M. als Bursche des Leut nants Kästner auf die Festung Königstein kommandiert war, ist beim Baden in der Elbe ertrunken. Geising. Um den zu erwartenden Besuchern einen Einblick in die gewerbliche Tätigkeit der Stadt zu gewähren, wird in Verbindung mit dem am 3 bis 5. August fier stattfindenden Heimatfest eine AuS- tellung industrieller Erzeugnisse veranstaltet werden. Zittau. Gestern mittag gegen 12 Uhr brach in der am Bahnhof gelegenen Niederlage der Speditionsfirma G. T. Ratze Grobfeuer aus, das sich über die ganze Schuppenanlage verbreitete. Sämtliche Lagerräume standen als bald in Flammen. Das Feuer soll durch Selbstentzündung von Baumwolle entstanden sein. Unter den dort lagernden Gütern be finden sich Warensendungen von Anilinfarben, Benzin, Oele, Salze, Mehl u. a. Der Schaden ist bedeutend- Leipzig. Nachdem im Mai der Schluß stein des Leipziger VölkerschlachldenkmalS gelegt worden ist, ist jetzt das gewaltige Bau gerüst so weit gesunken, daß die Konturen des Denkmals selbst in bedeutender Entfernung klar erkennbar sind. Das Gerüst selbst, besten gesamte Balkenlänge 355 Kilometer beträgt, wird nach Jena gebracht, um dort beim Neubau der EamSdorfer Brücke, die bekannt lich in diesen Tagen dem Verkehr entzogen wurde, zu dienen. — Gestern früh in der 4. Stunde hatte sich an der Karl-Tauchnitz-Brücke ein 19 Jahre altes Dienstmädchen in selbstmörderischer Ab sicht in die Pleiße gestürzt. Bet der Lebens müden hatte sich inzwischen wieder Lebensmut eingestellt, weshalb sie uM Hilfe rief. Von Ratsarbeitern, die durch das Rufen aufmerksam geworden waren, wurde dem Mädchen der Rettungsring zugeworfen. Es gelang auch, die Selbstmordkandidatin sehr bald wieder aufs Trockene zu bringen. Man brachte die Un glückliche zunächst in die in der Nähe gelegene Polizeiwache und von dort mittels Kranken- transportwagenü der Rettungsgesellschast in das Krankenhaus. Krankheit soll der Grund zu dem selbstmörderischen Vorhaben gewesen sein. Ebersdorf. Hier erkrankte einem Geschäftsmann- ein wertvolles Pferd, das in kurzer Zeit verendete. Bei der Sektion wurde ein Stein vorgefundett, der die Größe einer Kegelkugel und etwa fünfeinhalb Pfund Ge wicht hatte. „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" ^ku. Verlag -er Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Gkrilla. Mancherlei —* Billige neue Kartoffeln gibt es in Lieg nitz. Dort zahlt man für den Zentner neue Kartoffeln 4—4,25 Mk. Für Einlegegurken zahlt man für das Schock 3—3,75 Mk. Ueberhaupt, wenn man sich ben Bericht über den letzten Grünzeugmarkt im Liegnitzer Tage, blatt durchlieft, so staunt man über die dortigen w-lcheS durch einen historischen Festzug eingr- lriiet wurde, der Szenen aus der Biedermeier zeit vorführte, 5 F-stwagen mitsührte und von 2 Kapellen geleitet wurde. Um 3 Uhr be gann das Leben auf dem Festplatze, wo die üblichm Veranstaltungen für Unterhaltung sorgten. Ein flotter Ball beschloß den ersten Festabend. Am Montag fand PreiS-Vogel- schießen und abends Ball für Mitglieder und deren Angehörige statt. Dresden. Ueber die in den letzten Tagen in Dresden vorgekommenen Typhuser krankungen erfährt Wolfs Sächsischer Landes dienst von zuständiger Seite: Im ganzen sind erkrankt oder krankheitSvecdächtig in Dresden ungefähr sechrig, in den umliegenden Orten ungefähr 20 Personen. In den beiden städtischen Krankenhäusern liegen 52 Erkrankte, darunter 9 Auswärtige. Gestern und zwei Personen neu erkrankt. Nach den genauen ärztlichen Untersuchungen und Feststellungen verteilen ich die einzelnen Fälle über das ganze Gebiet der Stadt und ihre nächste Umgebung uud stehen in gar keinem Zusammenhang zueinander. Es handelt sich also keineswegs um eine Epidemie, die auf eine gemeinsame Ursache zurückzuführen wäre, wie etwa der Genuß von Milch oder Fleisch, sondern nur um ein ver mehrtes Auftreten der in Großstädten stets vorkommenden Typhusfälle. Die Erscheinung beschränkt sich durchaus nicht aus Dresden allein, sondern tritt auch in verschiedenen anderen Orten Sachsens auf. Worin der Grund für diese vermehrten TyPhuSsälle zu suchen ist, hat sich noch nicht feststellen lassen. Es ist aber sicher, daß Grund zur Beunruhigung in keiner Weise vorhanden ist, zumal auch alle Vorsichtsmaßregeln getroffen sind, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu ver hindern. Freiberg. Gemeinsam in den Tod gegangen ist das Becginvalidenehepaar Uhle- mann von hier. Mann und Frau wurden al« Leichen auS dem Gründelteich gelandet. Uhlemann ist Sj Jahre, seine 57 Jahre alt. Letztere kehrte am vergangenen Donnerstage aus der Heilanstalt Sonnenstein zurück, wo sie wegen geistiger Störung ein halbes Jahr untergebracht gewesen war. Dies« scheinen sich aber noch nicht vollständig behoben zu haben, denn die unselige Tat dürfte darauf zurückzusühren sein. Die Eheleute haben sich am Sonnabend nachmittag gegen 4 Uhr aus ihrer Wohnung entfernt. Später will si« ein Schweizer in der Nähe der Milchviehweide gesehen haben und zwar sollen sie in Streit gewesen sein. S e u ß lt tz. Ala am Dienstag in der Mittagsstunde der Bierwagen der Brauerei Gröbel den Berg von der Ziegelei nach dem Dorfe fahren wollte, versagte plötzlich die Bremsvorrichtung und der Wagen fuhr mit aller Geschwindigkeit den Berg herunter, wobei gegen 200 leere und gefüllte Flaschen in Stücke gingen. Als ein Glück muß es noch betrachtet werden, daß nicht auch Menschen leben dabei verunglückt sind, denn, wenn der Vorfall nur 2 Minuten später passierte, kamen gerade Sommerfrischler mit ihrem Gepäck auf einem Handwagen daher und ein Zusammen, stoß wäre unvermeidlich gewesen. Dec Kut scher und die Pferde des Bierwagens haben keinen Schaden erlitten. Wülknitz. Immer schon fand man im hiesigen Volksbade zerbrochene Glasflaschen. Am Sonntag wurde ein Junge dabei erwischt, wie er eine Glasflasche an den Steinen zer schlug und die Glasstücken ins Bad warf. Der hierauf fliehende Bösewicht wurde von einem Radfahrer eingeholt und zum Bad zu- rückgebracht. Hier mußte er sich auskleiden und die Stücken heraussuchen. Als Zugabe wurde ihm das zuteil, was jeder so törichte Junge am eigenen Leibe spüren müßte. K ö n t g st e t n. Der Soldat Emil Heidel von der vierten Kompagnie des Vertliches und Sächsisches. DttenLorf-Dkrilla, ,8. Juli -* Die Maul- und Klauenseuche ist im Mgreichk Sachsen am 15. Juli in fünf Münden und fünf Gehöften amtlich festge- worden. Der Stand am 30. Juni war y Gemeinden und 27 G-Höfle . Unter den Todesursachen in Sachsen Monat Mat 1912 überwogen die Krank« Min der Atmungsorgane, die sogar gegen Vormonat zugenommen haben. Die Merkulosesällr zeigten einen merklichen Rück- Diphterie führte in weniger Fällen in jedem der acht vorhergegangenen Mo- zum Tode. Immerhin war Diphterie Todesursache starker vertreten als alle Äderen Infektionskrankheiten. Keuchhusten ihr nur wenig nach. Kindbettfieber, Erlach und Unterleibstyphus haben gegen Ml zugenommen. Seltener als alle anderen .Wlionstrankheiten waren Masern. In Frei- A hat der Unterleibstyphus zwei, in ^ininltz und Plauen i. V. je ein Opfer ge- ^dert. Die Todesursachen, die durch Gewalt Hrugt find, wie Unsiücksfälle und Selbst- ^°rde waren im Mai höher als in jedem der vorhergegangenen Monate, Rechtzeitige Einlagerung von Kohlen« Kröten. Die Deutsch Böhmische Kohlen- Mdelsgesellschaft macht in Bezugnahme auf Rundschreiben der Aussig-Teplitzer Eisen. Mgesellschaft daraus aufmerksam, daß es für kommenden H-rbst und Winter angebracht Meint, möglichst rechzeitig für Einlagerung Kohlenvorräten Sorge zu tragen. Durch ? ausgiebigen Aushilfslieferungen während ? Streikunruhen in diesem Frühjahr seitens 5 von den Streik« nicht betroffenen R-vi-re, «in Teil der Kohlenoerbrauch-r anscheinend o in Sicherheit gewiegt worden, daß er es für nölig hält, weiterhin einen Kohlen- Brikettvorrat bereit zu halten. Sin M<s Vorgehen kann sich unter Umständen bitter rächen, denn wenn mit der An- ^Mlung erst begonnen wird, während der c"bst vor der Türe steht, ist es natürlich aller mit den Bahnverwaltungen getroffenen , Gehrungen unvermeidlich, daß Wagenmangel » erheblichem Maße eintritt. Was nützt Ir die größte Leistungsfähigkeit der B-rg- ?"iunternehmungen und der Bcikett-Jadustrte das geförderte oder hergestellte Produki in vollem Umfange versandt werden : Es muß deshalb allen Kohlenverbrauchern Mgmd angeraten werden, rechtzeitig für Gin- eines genügenden Vorrates zu sorgen. das Privat-Publikum kann durch mög- U" Zeitige Gindeckung des Herbst- und i,^k"bedarfs seinem Teile viel dazu ^Wn, «inen größeren Wagenmangel mit . keinen schweren wirtschaftlichen Schädig- hintanzuhalten. ^ilusa. Ter Turnverein „Germania"- ^"!dors hielt am Sonntag srin Schauturnen y Tasthof ab. Die erschienenen Vertreter Klotzsche, Ottendorf und Seifersdorf Mit der Tucnerinnenabteilung am teil, der sich vom Bahnrestaurant nach platze bewegte. Hier fand das Turnen H Taufistübungen, Keulenschwingen der Damen s,,^eturnen in Riegen, Kürturnen und Spiel ' Im Stafettenlauf Klotzsche gegen Weix- sg.c, klug erstere den Sieg davon. Ball be« den arbeitsreichen Tag. tz * ixdorf. Der Ortsverein hielt am ""tag im Gasthof sein Sommersrst ab, Rechnungen liefert preiswert -. Ztmil, Zoll. tl. -«Nr. -Ule