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Dresdner Nachrichten : 25.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189409258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-09
- Tag 1894-09-25
-
Monat
1894-09
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.09.1894
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< «m U«'l»8lu8 Drrvckun-X.. I I, , !»!,<> . 12 I<'»5^i.ro«'I,-/Viut H. 2l<>0. < i> > i!»>» i t . RN, I r,,»*,, III»?,, >--LV75<?^//6TT6/' w ,I,»zii'. I^utl'iuUuornit^. ^oxvaltK. 8e1»!iv8Lell bott»»Nv8. Dresden, 189-1. ^nnenk«! Vorrüßlivdvs Lltl«l»tLlläs-llüt«> T silr 0s8ek!Ul8- mrck Vor- > ^vii^ulijs8-L«i8«!lläk', ^ l'unnlieu unä '1'c>rrrl8teu. A Im Oentrum cker 8tznit. K Liut«»« «« „t«u^«ut S UürMrl. I'il8irer. 8 ^ II »-,!-> H « Mr. Mr. H » s>rn88v.VN8NN>!> in Xnrriieitoir A IiooIwIl'Littnt K in jecker Ureinlirß'e. A ^«r^Vr»rrrV-i«j»rr^»chr»^»^r.^^r«r»»^»r«r»r»^rrrrr^rrr^j»4^' i//e tee/rnisc/ren ^aren <!n,umil,.I.nk keinllM letlsllllt. I)ce?c>c,i4s.^""7r^" 'l'u^ikiEiv-Urmuktc-lur H t). III288I2 LllüMK. ^Vlt«"t» ^ mul -» -s»v8l;Il.'k1t Ml I'r»iN88vr1v. I lioiulislo ^usvkjll. I!iI!ix8to 1'roivv. E b«<it'»jr,x<>j«ppe», .lu^lmüiitt-I, .Iri^ünilo, Hinten, kin-k«ü<Itv, .1»x<I1»8eIi«n omi'lioi'Il- i» ^Iioivillll «»illi^l ,s«»!8. ^i««I»1I -II,8 '1'il-..I, kl 088-81 li»88E 23, Itolion .lom Xonixl. 8olllö88. O), llieden des Kaisers und des Fürsten Bismarck Hosnachrichten, Internationale 'Ansslellnng, Verein Tannhänser, Wassersall, »ei». e»VO» lsserichtsverhandlinige». Tagesgeschichte. „Zrinri", „Der Held des Tages". All die' geehrten §eser! Bei der bedeutende» Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Alestcltungen auf das vierte Bierteljahr 1894 bei dem betreffenden sJostamtc baldigst bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebübr beträgt bei den Kaiser!. j?ostanstalte» im Deutfcbe» Aeiebsgebiet viertrsjäkrlich 2 Warst 75 H'l-, in Mesterreich.Ungarn 2 Al. .'»st Ftr. und im Auslande 2 Warst 75 771. mit entsprechendem 1)ostzuschlage. 7Ule j?ostanstallen im Deutschen evei.be, in Oesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle wäbrend der Dienststunden Bestellungen aus das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Warst 50 NI- (einschließlich Bringerlohn) entgegen. Die»- und Slübcstcllmiaeu, sowie die 'Anzeigen über erfolgte 20olniunaövcrn»dcrunncn iu Dresden, wolle man rulwcdei Versvulich anbongen oder schriftlich — nicht durch Fcrn- splccher — a» die Geschäftsstelle gelangen lassen. GclMlsllkUt drr „vrcodncr Zlachrichlc^. Marienstraste stbi, brrdgeschast. Politisches. Wenn man die lebten Kciiserredc», die in der kraftvollen Thorner Ansprache gipfeln, mit den grossen monnmentalen Kanzler- reden zusammeichält, die der Schlvßhcrr von Parst» an den lebten beiden Sonntagen an die Deutschen aus den „polnischen" Provinzen Posen und Westpreußen gerichtet bat, so möchte man die zuversichtliche Hoffnung schöpfen, das; für unsere gesammte innere Politik eine neue Aera begonnen hat, in der wieder der nationale Gedanke, wie ihn sein alter Bannerträger allezeit in nn wandelbarer Energie und in ungetrübter Klarheit vertreten hat und noch heute vertritt, das Leitmotiv werden soll. Die Dhvrner Ansprache als die prägnante Zusammenfassung der Wiltensrichtnng, die in Kaiser Wilhelm in der lebten Zeit die.Herrschaft erlangt hat, ist die Grabrede des „neuen" Kurses, und es erscheint sehr bezeichnend, das; Fürst Bismarck i» seiner vorgestrigen Rede, die mit einem .Hoch ans den Kaiser schlvs;. die Reden in Königsberg, Marienbnrg und Dhorn als die Gewähr dafür ansieht, das; West Preußen von einer Polcngesahr nicht bedroht ist. „Als ansgelöschl betrachte ich Alles, IvaS geschah!" sagte der Kaiser in Königsberg. Man ist wohl berechtigt, zu hassen, das; dieses Wort eine noch wcitcrgehendcre und umfassendere Bedeutung erlangt, als ihm ursprünglich beizninessen ist, das; es das Lvosnngswort bildet, das die grundsäblichc Wandlung in der Reichspvlitik anbahnen soll. Ansgelöscht ist die Zeit der Schwankungen und Irrungen, vorüber icncs unsichere Ei perimentircn. das vor vier Jahren an die Stelle des nationalen Kurses der Bismarck'schen Politik getreten war. Angesichts der neuesten kaiserlichen Willensäußerungen, die eine unzweideutige Bcrurthcilnng der national polnischen Machtgelüste enthalten und gegen den Umsturz einen Kampf proklainüen, der nicht eher aushvrcn soll, als bis er „siegreich zu Ende" geführt ist, muß die Auffassung des Grasen Eaprivi als ein überwundener Standpunkt angesehen werden, das; „national zu sein iebt nicht Warnung mehr ein charakteristisches Kennzeichen einer Partei" sei, das; „national ganz Deutschland" sei und daß man „das Gute nehmen" könne. „von wo und durch wen cs auch komme". Polenthiim und Sozial demokratie können fernerhin nicht mehr eine Stiche der Reichs- Politik bilden; denn sie sind Feinde des Teutschthums. sic sind antinational und revolutionär. Das hat der Kaiser deutlich aus gesprochen, indem er gerade in Thor», der alten Trichbnrg des Teulschthnms dem Polonisinns gegenüber, seiner Freude lebhaften Ausdruck verlieh, daß diese Stadt deutsch ist und deutsch bleiben will, und indem er die Hoffnung daran knüpfte, daß seine Mahnung zur Wahrung der deulschnationalen Güter das „rechte Verständnis;" finden werde. Den verantwortlichen Nathgcbcrn der Krone stellt die Thorner Ansprache das Zeugnis; ans, daß die Vcrsöhnnngs- politik dem Polcnthnm gegenüber verfehlt gewesen ist, daß sic nur dazu geführt hat, den Einstnß der Polen zu stärken und ihren Uebcrmulh zu beleben auf Kosten des Teutschthums, dessen Er haltung und Ausbreitung in der Ostmark erschwert und sogar beeinträchtigt worden ist. Die Thorner Auslassungen des Monar chen sprechen zugleich unmittelbar einen scharfen Tadel ans über das Verhalten der Poscner Lokalregicrung, die, wie die „Köln. Ztg." in ihrem sensationellen Artikel über „Polnischen Hochmuth und deutsche Tcmuth" behauptet, den Deutschen Pvscns die Hutdigungsfahrt nach Varzin nicht gestatten wollte, weil sic den Polen nicht angenehm ist, die den Deutschen eine Bcthätigung ihres nationale» Gefühls verbietet, obwohl diese sich lediglich in den Bahnen bewegt, die der Kaiser in seiner Maricnburger und in seiner Thorner Rede so klar vorgeschriebe» hat. Tie „Köln. Ztg.", die nicht selten zu offiziösen Kundgebungen benutzt wird, glaubte zu wissen, daß sich der Kaiser bei dem kvmmandircnden General von Sccckt, der einer Militärkapelle die Bctheiligung an der Fahrt nach Varzin untersagt hatte, nach den Gründe» der Verweigerung erkundigt habe. Die Auskunft, die hierauf dem Kaiser geworden ist. rages nicht die Theilnahme gestattet habe, weil die ganze HnldignngS- fahrt auf eine böswillige Kundgebung gegen die kaiserliche Politik hinauslanse. Deutlich genug ist die 'Antwort, die der Kaiser hier auf crtheilt hat, indem er in Thorn die mahnenden Worte, die der alte Kanzler an die Thcilnehmer der Poscner Huldigungssahrt gerichtet hat. mit nachdrucksvoller Entschiedenheit bekräftigt hat. Das ist besonders bedeutsam für die Wandlung, die sich an höchster Stelle vollzogen hat und die vielleicht anznsehcn ist als die erste sichtbar werdende Wirkung der völligen 'Aussöhnung, die zwischen Kaiser und Kanzler slattgcsunden hat. Es mag dahingestellt bleiben, ob die Thorner Ansprache den frischen Eindruck wicder- spiegelt, den die vorletzte Varzincr Bismarckrede aus den Kaiser gemacht hat. Jedenfalls ist es eine erhebende Thatsache, die weit und breit in allen deutschen Herzen mit stolzer Gcnngthnung empsnnden werden muß, daß zum ersten Male wieder seit vier Jahren der Träger der Kaiserkrone und deren treuester und be währtester Diener vor aller Welt die Ucbereinstimmnng ihrer politischen Ueberzengung bekundet haben, daß sic sich Eins wissen in der Pflege und in der Belebung des nationalen Bewußtseins, daß sie sich begegnen in dem Ausdruck der acmeinsamcn Erkennt nis;, die Wahrung des Tentschthnms sei unverträglich mit den nationalen Machtansprüchen des PolcnthnmS. Tie Bismarck'schc 'Auffassung über die Gefahren, die dem Tcutschthum von den polnischen Agitatoren drohen, findet ihre Bestätigung durch die A enßcrung des Kaisers, daß sich „leider die polnische» Mitbürger nicht so verhalten, wie man cs erwarten und wünschen sollte" und durch die Warnung, die er hieran geknüpft hat, daß die Polen nur dann auf die kaiserliche Gnade und Theilnahme in demselben Maße wie die Deutschen rechnen dürfen, „wenn sie sich unbedingt als preußische llnterlhane» fühlen". Die Kundgebungen, die bei de» polnischen Verbrüdernngsfestlichtcitcn in der Hauptstadt Galiziens besonders unter hervorragender Bctheiligung preußischer Polenführer vor sich gegangen sind, haben dargethan, wie gerecht fertigt die Mahnungen und die Warnungen des Kaiser? und des alten Kanzlers sind. Die 'Anspielungen in den Lemberger Reden des Herrn von Koscielski ans die äußere Einheit des gesummten Polenthnms sind unverträglich mit der „unbedingten" Aufrichtig lest der dtmasiischen Treue, die ein preußischer Nnlerthan haben soll. Mit Rech; nennt Fürst Bismarck in seiner lebten Rede die Agitationen der polnischen 'Adelspartei die Bestrebungen einer Nmstnrzpartei, die deshalb bekämpst werden müsse. Wenn jetzt Herr von Kvscielsti, der bisherige Günstling des Berliner Hofes, unter dem Eindruck der Königsbcrger und der Maricnbnrgcr Kaiser rede seine Lemberger Auslassungen über das Thema „bloch ist Polen nicht verloren"" dnrch lopakv Redensarten abznjchwächen jucht, so wird hiermit nur seine wahre Gesinnung bestätigt, die in seinen in Galizien ausgesprochenen Aeußerungeu niedergelegt ist, der leitende politische Gebaute müsse der sein, „mit den Ilmsländen zu rechnen" und „man müsse sich Zwang anferlegen und schweigen, um nicht das zu sagen, was schaden könne". Eine völlig neue Situation wird der Reichstag bei seiner Er öffnung vorsinden. 'Andere Gesichtspunkte werde» die ganze be vorstehende parlamentarische Kampagne beherrschen. Wenn die Worte des Kaisers in Thaten umgesetzt werden sollen, wird sich vor Allem die bisherige Stellungnahme der Regierung zu den jenigen Parteien ändern müssen, die früher iu erster Linie als die bcrnsenen "Vertreter des slaatscrhaltenden, des monarchisch- nationalen Gedankens angesehen wurden. 'Aach der energische» Kriegscrlläruug gegen die saozialdcmvkratie und der eindringlichen .. an das Polenlhnm wird auch die Stellung der ein zelnen Parteien zu der Regierung eine Veränderung erfahren. Als der letzte Akt der verflossenen RcichStagslagung. in der der Kamps um die Eaprivi'schc Handels- und Wirthschaslspolitik seinen Abschluß fand, zu Ende ging, da zeigte die polttijche Bühne ans der einen Seile die Regierung an der Spitze der antinatioualen und internationalen Hceresmassen des Eentrnms. der Polen, der Sozialdemokratie und der ehemalige», „mit Recht so oft bekäuipstcn gewerbsmäßigen Oppositionsparteien"; gegenüber stand die Oppo sition der streiig nationalen und monarchischen Parteien. An die Spitze dieser Opposition sind jetzt der Kaster und der alte Kanzler getreten, die gemeinsam den Rnf erschallen lassen, „alle, Mann an Mann geschlossen wie eine Phalanz znsammenznstehen" gegen die Parteien des Umsturzes. Möge dieses schöne Bild nicht wieder in einen Traum zerstießen, sondern lebendige Wirklichkeit werden! soll dahin gegangen sein, daß man der Militärkapelle deshalb " nickst als i reuß sche Unterthanen betrachten". lieber das. Besin Ferilschreib- und Fcrmprtch-Vcrichte vom 24. September. B erli n. Der Kaiser hat mit seiner Vertretung bei der am 21 Oktober statisiiidendcn Enthüllung des vor der Schloßfirche in Wittenberg ansgestelsten Kaiser-Fnedrichdenkinals den General v. Wintericldt beanftragt. - Ter Reichskanster Gras Eaprivi lehrt morgen ans Karlsbad zurück, er gedenkt den Rest seines Urlaubs, der sich bis in die ersten Tage des Oktober erstreckt, als Rachknr aus dem Lande zu verbringen. — Ter sächsische Legationssetrelär Gras Vitzthum wird, nachdem er abbernsen worden, Berlin in den nächsten Tagen verlassen. Der preußische Gesandte in Weimar, v. Tcreisthall. soll deutscher Gesandter in Lissabon 'werden, der bisherige dortige Gesandte Graf Bray Steiiiberg geht als Ge sandter nach Stockholm. Berlin, lieber die Thorner Rede des Kaisers geht der „Nat.-Ztg." folgende Mitthcilnng zu: „'Aach Aussage eines hoch gestellten Beamten soll die in der Kaiserrcde enthaltene Mahnung an die polnischen Mitbürger nicht vorbereitet gewesen sein, wie die Reden zu Königsberg und Maricnbura. sondern der Kaiser hat ans eigenster Initiative das Wort sür die Kwchhnltimg des Teutschthums crgristcn. Unter der polnische» Bevölkerung Herrscht infolge der Kaiserrcde große Aufregung Die „Gazetla Tornnska" meint, der Kaiser müstr über das Verhalten der polnischen Unterthanen fälsch sich informirl, dieselben müßten verleumdet worden sein. Ricmand trabe das Recht, zu behaupten, daß die polnischen Mitbürger sich Dienstag, 25. Septbr. den des Czaren werden wieder ungünstige 'Aachrichten verbreitet. Taß er an einer Niercntrankheit leidet, steht nach den Informa tionen der „Nat.-Ztg." fest. Ein polnisches Blatt behauptet, der Ezar habe einen Schlaganfall erlitten. Wohl hierauf bezieht cs sich, wenn aus Wien telegraphirt wird, die dortige russische Bot schast erkläre ans aas Bestimmteste, keinerlei 'Aachrichten zu haben, welche die alarnrirendcn 'Nachrichten über den Gesundheitszustand des Ezaren bestätigten. Berlin. Dem „Rhein. Eonr." wird ans Tarmsladt gemel det : Da man einem freudigen Ereignisse am hessischen Hose cnt- gegensehe, werde cs lediglich vom Befinden der Großherzoain ab- iiängen, ob die Hochzeit des Großsürsten-Thromolgers im Januar oder einige Wochen später slallsindct. Ter Uebertritt der Prin zessin Alir zum orthodoxen Glauben sei zweifellos und würde kurze Zeit vor der Hochzeit erfolgen. — Hirsch's Telcgraphenburcan hat angeblich ein Mitglied der hiesigen chinesischen Gesandtschast und sodann der japanischen Gesandtschaft interviewen lassen. nur die beiderseitige Lage ans dem ostasiatischen Kriegsschauplatz und die unmittelbare Gegenüberstellung zu veröffentlichen. Ter hiesige chinesische Gesandte erläßt min eine Erklärung, derznsvlge ivcdcr er selbst noch seines Wissens irgend ein Mitglied der ihm unter stehenden Gesandtschaft eine derartige Unterredung gehabt hat. — Die Erönnung des großen CchrfssahrtswegeS dnrch Berlin crsolgte heute Mittag im Beisein von Vertretern der königlichen und > städtischen Behörden. Ter erste am Mühlendamm dnrchgeschlcnßtc Kahn ging nach Hamburg. Er war von ganz außerordentlicher Dimension : obwohl er leine Ladung hatte und daher sehr hoch über Wasser stand, ging er glatt unter der Brücke dnrch. Tas zweite große Fahrzeug, das die Schlenße passirte. war ein mit 4800 Etr. beladener Elbkalm. 'Aach Fertigstellung der Weidendammer Brücke sollen Elb und Oderkähne mit 10,000 Etr. Ladung ihren Weg durch Berlin nehmen können. — 'Aach den Nachrichten über den Stand der Kartoffeln, des Klees und der Wiesen im Deutschen Reich Mitte September stellen sich die Ziffern wie folgt: Kar toffeln l!,1, Klee, auch Luzerne, 0,4: Wiese» 2.0. Für die Kart ffeln j haben sich die 'Aussichten etwas verschlechtert, sür Klee und Wiesen, etwas gebessert. Für das Königreich Sachsen speziell stellen sich die Fisfcrn wie folgt: Kartoffeln 2.7. Klee 1,9, Wiewn l,0. Ter Ernteertrag an Winlerrvggcn wird im Deutschen 9»eich geschätzt ans 10,9 Toppelrentner vom Hektar «gegen 15,7 im Vorjahrs, an Sommerroggen ans 10,0 Toppelrentner «gegen 10,8 im Vorjahre). Für Sachsen beträgt die Schätzung sür Winterroggen 10,8Doppel- centncr, Sommerroggen 10,2 Toppelcentner vom ssektar. — Wegen Kartelltragens wurde heute der Assessor v. Plonski, der im Duell de la Eroir-Tr. Römer, bei welchem Letzterer siel, als Kartellträgcr gedient halte, zu 1 Monat Festungshaft vernrtheilt. K i e l. Prinz Heinrich hat im letzten Augenblick die Abreise nach England antgeschoben »nd wohnte heule in der Marinc- garnisontirche der feierlichen Enthüllung der vom Kaiser gestifteten Gedächtnißlasel zn Einen der ans dem Panzerick-.in „Brandenburg" Verunglückten bei Er sprach hierbei folgende Worte: .„Kameraden ! Ein ernster, aber auch zugleich freudiger 'Augenblick ist für uns ge kommen. Ernst, denn er erinnert an den Tod so vieler braver Leute erfreulich weil er uns zeigt, wie Sc. Mcoestät unser alter- gnädigster Kriegsherr sür seine Marine sorgt und ihre Lebens- lhätigteit bis in die genauesten Einzelheiten kennt und gewissen hafte Pflichttreue zn loben weiß. Ich will liier ausdrücklich die Wort- des Kaisers wiederholen, welche er nnmillclbar nach jenem Nnglückssall ans Sr. Majestät Schiss „Brandenburg" ansgc'prochen hat i „Ich halte dafür, daß die Männer auf der „Brandenburg" nicht gestorben sind, sondern ans dem Felde der Ehre den Helden tod gesunden haben." So möge denn die Gedenktafel, welche der Kaiser dem 'Andenken der ans der „Brandenburg" verunglückten pflichttreuen Männer gewidmet hat, eine Mahnung für alle Zeilen sein zn unentwegter Gewissenhaftigkeit und Pslrchtlrenc im aller höchsten Dienste." F r a nkfurt a. M. Der städtische Kassner Fi'chci, welcher in der vorigen Woche angeblich an einem Schlagansall gestorben ist, hat sich, wie nunmehr scstgestellt worden in, erschossen. Er hatte bedeutende Unterschlagungen verübt. W a r in b r n n n Ter hiesige Pastor Latrille ist durch das Konsistorium plötzlich vom Amte dispcnsirt worden. Ter Fall erregt hier großes Aussehen. Me che In. Gestern Abend stürzte in einem großen Festsaal, in dem sich mehr als 200 Personen anshicltcn. plötzlich der Fuß boden in die Diese und riß alle Anwesenden mit in die im Erd geschoß gelegene Stnhlsabril Es entstand eine furchtbare Panik, 20 Personen wurden verwundet, darunter 5 schwer. P v s c n. In dem Geschättslokal des FlcischermeistcrS Franke in Bentschcn wurde diese Nacht eingebrvchcn und die Ladenkassc erbrochen. Als Franke durch das Geräusch erwachte und in den Lade» trat, erhielt er von den Einbrecher» eine» Revolvcrschnß in den Leib. Tie Verletzung ist lebensgefährlich. Der Tbater ist entkommen. Stuttgart. Der Staatsanzeiger von Württemberg meldet: Der Kricgsminister General Freiherr -rcbvtt von Schottenslein ist an einem ernsten Blasenleiden empfindlicher Natur erkrankt. Eine notbwendig gewordene Operalion wurde am Sonnabend ohne ZwischensaU vollzogen. Das Befinden des Kriegsmimsters ist jetzt zufriedenstellend. K a r l s r n h e. Der Verband der deutschen Gewerkvercinc ist zu seiner dritten Hauptversammlung lienie znsammengctreten. Derselbe sprach sich für die Enveiternng der llnsallversicbernng und Ausstellung einer Unfallstatistik ans. ^ Wien. Von den Veränderungen im diplomatischen Dienst ist nnnmebr Folgendes als Tbatiache au uneben« Grns .Hvpos in Paris wird zur Disposition gestellt, Gras Wollensten! in Peters burg kommt nach Paris, und Fürst Franz Liechtenstein wird Bot schafter in Petersburg. P a r i s. Der Kricgszng nach Madagaskar soll im November stattsinden Zn dem Unternehmen sollen vorerst nur 7200 Man» afrikanischer Truppen bestimmt sein. Man bcsürchlel. daß diese Streitkräste für den Kriegszng nicht ansrcichcn werden. ,An Lcc- streitkrästcn wird Frankreich im Herbst in den Gewässern von Madagaskar 12 Kriegsschiffe haben. — TaS Arbeitsamt berechnet, daß durch die verschiedenen 'Ansstände un Jahre 189:1 den franzö sischen Arbeitern.1.170.000 Arbeitstage verloren gingen, l»ie eine« Gcldwerth von mindestens 10 Millionen darsleUcn. Kair o. Oberst Colville soll vom englischen KriegSministe- rinnr Befehl erhalten haben, die Reste der Emin'schen Truppen zu sammeln und nach dem Bahr el-Ghazal bis zu seiner Mündung in den Nil zu marschiren. ui» die Erpeditivn Montcil im Ucbcr- schrcircn des Flusses zu hindern. Tie Erpeditivn gilt als Vor bote eines englisch-italienischen Zuges, der gleichzeitig von Snakiu und Kanala nach Ehartum gerichtet sein soll. — r»» . ** ZS» GL» L 2
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