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und Tagedlalt Tageblatt m 404 > «rtt^jeden»«hmtagNachmittaSKUHrMden »H§ LOL. ,j «EN Dm. PniS v^-rteljährli» » MarlSü Ma., !! »welmonatttch 1M. d« Pf. und -inmonatlich 75 Pf- ! Freitag, dea 7. August e. - :n, sage» ene». : 7« . 7« 7» > U aeise der bei dem d Vater-, «ri»« thcn. t» uit öllSt »I- t) imsn hiedeuw U. end der Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörde» zu Freiberg und Brand »4. Jahrgang «k r werde, rgebeilst ss Inserate »erden bi» »ormmag " "v S men und betrügt der Pret» für die gesp g oder deren Raum IS Ptg Politische Umschau. Freiberg, den 6. August. Der Rückkehr des deutschen Kaisers darf vom 8. d. M. ab entgegengesehen werden, jedoch dürste Se. Majestät zunächst für einige Tage Aufenthalt in Kiel nehmen. NuS Bad Kissingen schreibt man der „Augsb. Ab.-Ztg.": Die Lebensweise des Fürsten Bismarck während seines hiesigen Aufenthaltes unterscheidet sich in keiner Weise von der in früheren Jahren. Jeden Tag führt der Fürst um halb 12 Uhr von der oberen zur unteren Saline, wo die Badeanstalt sich befindet. Bekanntlich gebraucht der Fürst nicht die Trinkkur, sondern nur die Soolbäder. Seit der Ankunft des Grasen Herbert ist er von demselben stets begleitet, während früher der Fürst allein oder in Begleitung des Prof. vr. Schweninger zum Bade fuhr. Der Kammerdiener des Fürsten kommt ge wöhnlich schon eine Viertelstunde vor der festgesetzten Zeit mit einer großen Tasche, in der sich die Badeutensilien befinden. Am Eingänge des Bades wird der Fürst von dem Badebesitzer, Hofrath Streit, erwartet, während eine große Anzahl Kurgäste mit lauten Hochrufen den Fürsten begrüßt und junge Damen prächtige Blumensträuße überreichen. Gewöhnlich unterhält sich dann der Fürst einige Minuten mit den jungen Damen und betritt dann die Badchalle. Dieser Tage hatten sich auch einige Kadetten vor dem Gebäude aufgestellt, auf die der Fürst sofort zuschritl. Er wechselte einige sreundliche Worte mit ihnen und reichte ihnen dann zum Abschied die Hand. Die Helle Freude leuchtete den jungen Leuten aus den Augen, die es als ein großes Glück betrachteten, den Fürsten nicht nur gesehen, sondern ihm auch die Hand gereicht zu haben. Obwohl das Publikum immer zahlreich vor dem Gebäude versammelt ist, so ist dasselbe doch nicht zudringlich, und es ist deshalb für die bayerischen Gendarmen, von denen immer 2 bis 3 vor handen sind, keine schwere Aufgabe, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Der Fürst bleibt anscheinend nur etwa 15 Minuten im Bade und macht dann einen größeren Spaziergang. Ge wöhnlich dehnt sich derselbe bis zum Altenburger Hause aus, wo er im Walde sich einige Minuten auf einer Bank nieder läßt; er ist aber auch schon wiederholt in den hübsch gelegenen Wirthschafisgarten zum „Altenburger Haus" getreten und hat sich hier ein Glas Münchener Hackerbier kredenzen lassen, das ihm vorzüglich geschmeckt hat. Um 1 Uhr findet dann das Frühstück statt. Es ist bekannt, daß die Frühstücke des Fürsten sich eines gewissen Rufes erfreuen, wovon sich auch schon wieder holt einige Herren und Damen von Kissingen überzeugten, die in den letzten Tagen eingeladen waren. Nachmittags gegen halb 5 Uhr macht der Fürst in Begleitung des Grafen Herbert eine größere Spazierfahrt bis gegen 6 Uhr, zu welcher Zeit das Diner beginnt und zu welchem fast täglich zwei bis drei Herren und Damen geladen werden, theils aus dem Kreise der Kurgäste, theils aus dem Kreise der hiesigen Honoratioren. Die Fürstin Bismarck hat zwar ein leidendes Aussehen, jedoch scheint sich ihr Gesundheitszustand durch den hiesigen Aufent halt wesentlich gebessert zu haben und giebt jedenfalls zu keinen Bedenken Anlaß; denn es vergeht kein Tag, an dem nicht die Fürstin in die Stadt kommt, um Besuche zu machen. (Die Fürstin ist inzwischen mit dem Grasen Herbert Bismarck nach Homburg zu einer mehrwöchcntlichen Kur obgereist.) Das halbamtliche Wiener „Fremdenblatt" erfährt von wohlunterrichteter Seite: „In den Verhandlungen verdeutschen, österreichisch-ungarischen und schweizerischen Delegirten betreffs des Abschlusses eines Handelsvertrages haben sich in neuester Zeit so bedeutende Schwierigkeiten ergeben, daß es fraglich ist, ob in diesem Monate eine Verständigung überhaupt erzielt (werden kann, um so mehr, als im Hinblick auf die in kurzer Zeit mit Italien aufzunehmenden Verhandlungen über den Abschluß eines Vertrages mit der Schweiz ein nur vcrhältniß- mäßig kurzer Zeitraum verfügbar ist. Die definitive Entschei- dnng erfolgt erst in den nächsten Tagen, doch ist eine Unter brechung der Verhandlungen mit der Schweiz möglich. Eine gemeinsame Aktion Oesterreich-Ungarns, Deutschlands und der Schweiz gegenüber Italien war niemals in Aussicht genommen. Die Verhandlungen mit Italien werden nicht hinausgeschobcn; vielmehr besteht sowohl in Wien, als in Berlin und Rom die Absickt, den Beginn derselben möglichst zu beschleunigen. Der ! Ort der Verhandlungen ist noch unbestimmt." Der preußische Minister für Landwirthschaft hat nochmals die landwirthschaftlichen Vereine veranlaßt, Erhebungen über den Ernteausfall vorzunehmen; hiervon sind allerdings erst die Resultate für Westprcußen, den Regierungsbezirk Gumbinnen und Schleswig-Holstein bekannt. Diese ergeben, daß der Ernte- ausfall sich wesentlich günstiger stellt, als die frühere Schätzung und daß — abgesehen von Einzelheiten, im Großen und Ganzen — eine statistische Mittelernte eingebracht wird. Daß diese einer von den Landwirthen für recht gut angesehenen Ernte glcichkommt, ist bekannt. In der Konferenz der Chicagoer Ausstellungskom missare mit dem Reichskommissar Wermuth wurde der we sentlichste Theil der Fragen in 3'/,stündiger Besprechung er ledigt, namentlich die Platzsrage. Nachdem der Reichslommissar den ungefähren Raumanspruch.Deutschlands angegeben hatte, versicherten die Kommissare, daß die für Deutschland in Aus sicht genommenen Gebäude diesen Ansprüchen vollauf ent sprächen und daß dieselben auch einem etwaigen Mehrerforderniß entsprechen würden. Die übrigen Fragen, betreffend den Trans port der Ausstellungsgüter, die Versicherung, den Patentschutz, das Mitbringcn von Arbeitern, die Einrichtung besonderer Räumlichkeiten für Gebäude nationalen Charakters und für Gelränkeausschank wurden in befriedigendster Weise geregelt. Bezüglich der Theilnahme der Kunst wurden besonde Verab redungen Vorbehalten, da ein eigener Abgesandter dafür nach Berlin unterwegs sei. Eine Zusammenkunft der Vertreter aller Na tionen drüben ward für eine spätere Jahreszeit Vorbehalten, wobei auch die Playsrage definitiv geregelt werden soll. In der „B- B. Z." lesen wir: Sonderbare Blüthen treibt anläßlich der Fahrt der französischen Flotte nach Kronstadt und der Festlichkeiten in Petersburg der französische Chauvinis mus m der Presse und der Bevölkerung Frankreichs. Es ist für uns Deutsche selbstverständlich, daß sich dieser Ausbruch des Chauvinismus gegen Deutschland richtet und man brauchte eigentlich kein Wort mehr üver diese seit langem bekannte That- sache zu verlieren, wenn sich mit dem Ausbruche des Chau vinismus gegen Deutschland nicht eine andere Eigenschaft paarte, welche jedenfalls bei einem republikanischen Volke, welches vor zwei Jahren begeistert den hundertjährigen Gedenktag der Be freiung vom absoluten Königthum feierte, zu den seltenen Er scheinungen gehört. Wir meinen die selbstlose Erniedrigung, welche das französische Volk dem Zaren, dem Selbstherrscher aller Reußen elttgegenbringt und die ekelhafte Schmeichelei, mit der das offizielle und nicht offizielle Frankreich den absolu testen Herrscher in Europa umwirbt. Erklärlich ist dieses würdelose Verhalten des französischen Volkes nur aus dem Haß gegen Deutschland und dem instinktiven Gefühl, dereinst im Bunde mit Rußland den verhaßten deutschen Gegner nieder« werfen zu können. Die hohe Politik hat also noch immer mit diesem Haß Frankreichs gegen Deutschland zu rechnen und der verstorbene Gras Moltke wird mit seinem Worte recht behalten: „Wir werden fünfzig Jahre zu Vertheidigen haben, was wir in einem Jahre gewonnen." — Diese Erniedrigung des republikanischen Frankreichs vor dem Selbstherrscher aller Reußen hat aber doch wenigstens vom französischen Standpunkt aus betrachtet, einen patriotischen Zweck, indem für die Inter essen Frankreichs ein Bundesgenosse gewonnen werden soll. Was soll man aber dazu sagen, wenn in Deutschland eine poli tische Partei besteht, welche trotz allen Hasses gegen den autokratischen Herrscher Rußlands, Frankreich, den stillschweigenden Verbündeten Rußlands ebenso umschmeichelt und umkriecht, wie Frankreich es Ruß land gegenüber thut? Der a usgesprochene Zweck des stillen Bündnisses zwischen Frankreich und Rußland ist die Nieder werfung Deutschlands, die Vernichtung Deutschlands, wenn cs nach dem Willen des französischen Volkes ginge und trotzdem scheut sich die deutsche Sozialdemokratie nicht, offen für Frank reich einzutreten und den Dreibund zu verdammen, weil er gegen das „friedfertige" Frankreich gerichtet sei. Fast in jeder Nummer des offiziellen sozialdemokratischen Moniteur, des „Vorwärts", wird Frankreich in Schutz genommen gegen die Anklagen der übrigen europäischen Presse. Nicht Frankreich ist es, welches, wie selbst die englische Presse anerkennt, durch seinen Deutschenhaß und sein Bestreben, den bestehenden Zu stand zu ve: ändern, den europäischen Frieden bedroht, sondern der Dreibund, welcher, wie sämmtliche Staatsmänner aner ¬ ste will« «ud. i» zeige» — 700 2.-L 9«°K. 14,° tiaucktsch :: Georg ichdruckeM Freida». kennen, ja wie selbst der vorur,hellslose Sozmldemokrat von Vollmar willig zugiebt, die festeste Stutze des ^"friedens s, weil er auf keinerlei Veränderung m dem h-uttgen Stand der Dinge hindrängt, der Dreibund ist es, welcher den Frieden bedroht und die Welt zwingt, in kriegerischer Rüstung zu der harren. Versöhnung mit Frankreich um jeden Preis, selbst um den Preis der Abtretung Elsaß-Lothrlngens. Dann gipse" die politische Weisheit der Herren Liebknecht und Gem, die lieber ihr Vaterland vcrrathen, als den Herren Franzosen etwa» Uebles nachreden, weil — ja es ist schmerzlich fur einen Deutschen zu sagen — weil die deutsche Sona demokratie m finanzieller Abhängigkeit sich von den französischen Genossen befindet und die deutsche Sozialdemokratie zu felg lst, den sran- zösischen Genossen die Wahrheit zu sagen, wie es z. B. brr ehrlichere v. Vollmar gethnn hat, damit nicht etwa die franzö sischen Unterstützungsgelder auSbleiben. Heute vertheltngt der „Vorwärts", d. h. Herr Liebknecht, das arme Frankreich wieder einmal gegen den bösen Crispi, der in einem Artikel die Noth- wendigkeit des Anschlusses Italiens an den Dreibund betonte, weil die französische Regierung die Wiederherstellung derwAt- lichen Heerschaft des Papstes plane. Wenn nun auch ein solcher Plan in greifbarer Gestalt innerhalb der französischen Regie rung noch nicht bestehen mag, so hängt er doch stets als eine drohende Wolke an dem politischen Himmel Italiens und Crispi hat Recht, wenn er meint, daß sich die drohende Wolke einmal über Italien entladen könne. Als treffliche Illustration zu diesem Kapitel französischer Politik kommt auS Rom die Nachricht, daß die Vereinigung zwischen dem Vatikan und der französischen Negierung eine stets innigere werde. Man spricht schon von einem förmlichen Vertrage; Frankreich unterstützt den Vatikan finanziell und der Vatikan unterstützt, wo er kann, die Politik der französischen Republik. Das erste Pröbchen dieser Politik haben wir bereits in Tunis erlebt, wo die italienischen Priester dem französischen Bischof Lavigerie weichen mußten. Zu den Unmöglichkeiten gehört cs daher nicht, daß innerhalb der maßgebenden Kreise noch der Plan zur Wiederherstellung der weltlichen Macht des Papstes aufs Neue auftauchte. Gegen Alles dieses ist indessen die deutsche Sozialdemokratie blind und taub in ihrer Franzosenschwärmerci und drollig ist es an zusehen, wie sich die deutsche Sozialdemokratie windet und dreht um bei der jetzigen Nussenschwärmerei Frankreichs nicht aus der Nolle zu fallen, den Selbstherrscher aller Reußen für den größten Feind halten zu müssen. Gegen den Redakteur Fusangel ist vom Staatsanwalt ein Steckbrief erlassen worden. Zu der Flucht desselben bemerkt die „Köln. Ztg.": „Bisher konnte man es diesem Hetzer als mil dernden Umstand anrechnen, daß er bereit sei, mit seiner Per son für seine Behauptungen einzutreten. Heute weiß man, daß Herr Fusangel sich den Folgen seiner Thaten durch die Flucht nach Holland feige entzogen hat. Er hat das Weite gesucht, er hat Fersengeld gegeben, er hat das Hasenpanier ergriffen und er läßt seine gläubigen Nachbeter mit denselben trüben Empfindungen zurück, mit denen einst die Boulanger- Gemeinde ihren Abgott nach Brüssel verschwinden sah Der Feigheit, der Verantwortlichkeitsscheu stiegen nirgends die Herzen und die Sympathien zu. Doch lassen wir den Thatbestand für sich sprechen. Der lungenkräftige Held unserer Tragi komödie, Herr Fusangel, hatte auf Grund eines Physikatsattestes einen Strafaufschub bis zum 1. September erhalten; dieser Strafaufschub wurde zurückgezogen, weil die Staatsanwaltschaft durch Ermittelungen festgestellt hatte, daß der zur Wiederher stellung der Gesundheit erbetene Urlaub nicht in der Weise verwendet worden sei, wie dies nach dem Physikatsattest erfor derlich war und geschehen sollte. Herr Fusangel hat gegen die Maßnahmen des ersten Staatsanwaltes in Essen telearavkilck dergl. Derbstangen i. g. L, 174,00 Hdrtt d-rgl. Reiss^ Rmmtr. und^-e^rne Nutzscheite (ungespalten), 3 Rmmtr. fichtene Nutzknupp , Wellenhdrt. und 143 Rmmtr. dergl. Brennknüppel, 149 Rmmtr. dergl Aeste u"° 21); 60 Langhausen fich.eneS Brennreisig (Bruch- und E.nzelholzer m den «o-ye Sonnabend, den 15. August, von Vormittags 9 M an, im Franke'schen Gasthof- in Frau-nst-t«. dergl. 321 Stück fichtene und 3 birkene Klötzer, 1030 Stück Stangen« tz ^tr. weiche Derbstangen i. g. L, 125,15 Hdrt. dergl. Reisstangen, 3 Rmmtr harte uno^ Brenn- Nutzknüppel, 2 Rmmtr. harte Brennscheite, 6 Rmmtr. harte un^ Anghausen knüppel, 11 Rmmtr. hart- und 30 Rmmtr w-.che «^""d 8 Rm^ bis 38) fichtenes Brennreisig (Bruch- und E.nzelholzer m den AR Heilung ^liegende« Näheres ist aus den bei den OrtSbehörden und in den Schankstät Ortschaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Aönigl. Forstrevierverwaltung und «Snigl. Forstrentamt Arau-ttst , am 4. August 1891. »«I». - Beschwerde beim Oberstaatsanwalt und Justizminister erhoben da er die Zurücknahme des Strafausschnbs als rechtswidrig ansieht, wett ihm der Aufschub aus Grund eines dem 8 487 ^Entsprechenden Physikatsattestes als e^hm zu- stehendes Recht — nicht als Vergünstigung — gewährt ^sci >e dieses »d. nd Ge« tth- M Abend» Erledigung. Die unter dem 1. dieses Monats erlassene Bekanntmachung, einen unbekannten Selbst mörder betreffend, hat sich erledigt „ .. Freiberg, am 5. August 1891 Die Stavtpolizeibehörve. «Saal««. Hfm. Holz-Auktimi auf dem Frauenfteiuer Staatsforstreviere. Folgende im Frauensteiner Forstreviere in den Abtheilunqen 1 bis 38 aufbereitete Rutz- -und Brennhölzer sollen am 14. und 18. August d. I. an den Meistbietenden ver steigert werden und zwar Freitag, den 14. August, von Vormittags 10 Uhr an, im Gasthofe zur Steinbrückmühle: 5 Stück fichtene Stämme, 79 Stück dergl. Klötzer, 255 Stück dergl. Stangenklötzer, 130 Stuck ran. »ncken