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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188902010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890201
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-02
- Tag 1889-02-01
-
Monat
1889-02
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1889
- Autor
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Ersehet»« täglich früh «'/, Uhr. " k^-rti-n »»- «rPktiti-v ' Joha»»e<gaff« 8. Hrrchüiatr« -er Lrt«ti<» . vormittags 10—12 llhr. ' Nachmütag« ö—- llhr. »m«»»r Irr für »« ntchstsel^«p« stpmmrr detttmmten Anker«»« a« Sechentege« 3t« 3 llhr R»ch«ttt»,«. «,»«»>- «n» Festta,«« sr-tz hi«'i»9 Uhr. Z, tri Fitialr« für 2t»s.-A,i,llhmr: Ltt« Kle««, UniverfitätSstraße 1. La«iS Lösch«. stacharlnenstr. 23 pari. und KönigSplatz 7« «ur dt« '/,S Uhr. ewMer Anzeiger. 32. Amtliche Bekanntmachungen. VeklMlltMchun-. Der a« I. Febr«ar tztese» J«-re» fällige erste Ter«i« der Ltaat«gru»dsteuer ist nach dem Gesetze vom 9. September 1843, in Verbindung mit der durch da- Gesetz vom 3. 2uli 1878 getroffenen Lenderung, nach Z»ei Psennigrn »o« jeder Steuereinheit za enlr chten. Außerdem kommt an demselben Tag« in Alt-Leipzig die städtische Grundsteuer mit Ein« vo« Lausend de» tu» Kataster etugestellte» Grundwerthe«, i» Leipzig-Reudnitz die Gemeinceqrundsteurr mit SPfeuut, ----- Steuerpflichtigen ''ordert, ihre Slenerbeiträge »o« genannte« L»ge ad hi« spätesten« tll Lage nach demselden. in Alt- Leipzig an unsere S>avl-<steue>einnahme, Stadthaus, Obst» markt Nr. 3, Erdgeschoß recht«. Zimmer Nr. 5». in Leipzig- Reudnitz an tue dortige Steuer-Hebestelle, Ralhhau«, Chauff estrahe 5k. Erdgeschoß recht«, ab,»führen. Rach Ablauf dieser Frist hat da« gesetzliche Beitreibung«» »nsahrrn gegen die Säumigen einzutrelen. Leipzig, den 28. Januar 1889 Der Rath der Stadt Leipzig. ieorgi. »och. Vekmnltmchung. Die Ausführung der für Privatgrundstück« in Leipzig- Reudnitz und Leipzig-Aager-Erotteadors anzulegendrn Bei-, Faltrodr- und Ikebenschleußen soll auf die Dauer der Jahr« 1889 und 1890 an einen Unternehmer in Lccord ver geben werden. Die Bedingtzngen für diese Lrbeiten liegen io unserer TiefbailverwaUung. Rathhau«. 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 14. au« und können daselbst ungesehen oder gegen Lutrichiunq der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind vrrflegelt und mit der Ausschrist Herstellung vo» Prtpatschlenge« i« Rendaid »nd Änger-Erottrudorf t« den Jahre« I8VL/SV versehen ebendaselbst und zwar bi» zum S. Februar d. I. Nachmittag« 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Angebote -bzulehueii. Leipzig, den 30. Januar 1889. De« Raeh« »er Stadt Leipzig Id 251. Stragendan-Depatatto«. Nachdem die Derkaus-stellen für Sparmarken der mit der hiesigen Sparcasie verbundenen Pfennig-Sparcasse seit dem Entstehen dieser Einrichtung im Jahre 1882 mehrfach verlegt, resp. in andere Hände überaegangen sind, so bringen wir dir jetzigen Verkaufsstellen nachstehend zur »enntniß. Leipzig, am 31. Januar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Freygang. Sparmarken-verkaus-stellen. I. Innere Stadt. F. «. Mplio«, Markt Nr. 13. Beruh. Kad»»aa», Reich«ftraße Nr. 11. Otto Metgaer äie stk»., Ricolaistraße Nr. 3. G. E. Mar, » «o., Brühl Nr. 1. Beruh. Berger. Universilät-straße Rr. 28. George Roth zw», Neumarkt Nr. t. F. G. Apttzsäh, PeterSstroße Nr. 41. 4l. Niedlich), Burgstraße Nr. 10. Hermann Ra««aa», »leine Flrischergasi« Nr. L. .-"s E. Behread, Plauenschr Straße Nr. 9. Juli«« Weydlina, Barsnhgäßchen Nr. 8. Theodor Hoch Alachs., Hall sche Straße Rr. 7. II. Süd-Borstadt. «anl Götze, PeterSsteinweg Nr. 10. zuliu« Hoffman«, PeterSsteinweg Nr. 3. friedrich Beratck, Südpraße Nr. 3. Zaleati« Tamm, »önig«platz Nr. 7. Gebrüder Sptllaer, Windmühlenstraße Nr. 37. Moritz Ahmaa», Elisenstraße Rr. 23. F. G. Wagarr, Alberlstraße Nr. 52. F. H. Dentteke, Albertstraße Nr. 7. Ednard Otto Kittel, Arndtstraße Nr. 35. III. Ost-Vorstadt. Ferdinand Döble», Täubchenweg Nr. 1t Otto Kntschbach, Nürnberger Straße Nr. 2, Grimmaischer Sleinweg Nr. 28. Glitz ckk Lo., Sternwartenstraße Nr. 14 und Nordstraß« Nr. 8. Max Berthold, Sternwartenstraße Nr. 41. Ferdinand Fltnsch, Augustusplatz Nr. 2 2ultn-Atu», Grimmaischer Steinwrg und Querstraße Nr. 1. H F. Rioinn«, Grimmaischer Slernwez Nr. ll. Bernhard ALagner, Echüyrnstraße Nr. 8. Bernhard Betschrl, SchUtzrnstraße Nr. 1. Bi. B. Grnathal, Tauchaer Straße Nr. 23. E. O. Betrtg, Gellertstraße Nr. 7. IV. Nord-Vorstadt. Hugo Dietrich, Eberhardstraße Nr. 8. Lndmia Dörffel, Sutritzscher Straß, Rr. 2. Franz Stickel» Serberstraß» Rr. 12. Fra«, Köhler, Gerberstraße Nr. II. V. West-Vorstadt. Friedrich Kitze Rachf., Ranstädter Steinweg Nr. 2. F 'll. Schiller, Ranstavter Steinweg Nr. «3. Otto Ara»,, Frankfurter »nd ThomastuSstraße Nr. ll. Fr. Se»«r»ald, Frankfurter Straße Nr. 3l. V. Hetartch Uarnh, Weststraß« Rr. 33. Herma»» Knanr, Eolonnadeostraße Nr. 8. Ott» «ich«, Plagwitzer Straß« Rr. 33 Heinrich Schädtng, Sebastian Vach-Straß« Nr. ,2/14 Anheim, Waldstraße Rr. 28. Artedrtch Kind 2«»., Promenadenstraß« Nr. l7. Arettag den 1. Februar 1889. Nbonne««»t4p»Ol4 . vierteljährlich 4V, Mk. incl. Brtagerlohu 5 Mk.. durch di« Post bezogen üMk. Jede einmln» Nummer »VPs. velevrrmplar 10 Vs. Grhübrr, für LlltrabrNaae» l>» Lagedlatt-Foima, gesalzt) Ohn« Pastdes-rdewm, So Mt «tt Pvftbesördernng 70 Mk. Znsenlte L gespalten« Größrre Schrtste, laM aus Vre , Tadellarischer u. Ziffernsatz »ach höh«m Vach. Atligtzttk »Mrr de« Redarti,»«strich dl« «<pth»tt. ZeüebOPs„v»rd«, Familtennnchrtchte, die «gesvaltrn» geil« 40 Pf. Jalrrat« stad sie,» a, dl« Grp«»Mo, «U send«». — Rabat» wird »ich« ««««de». Zahlung prneoumsraoäo oder durch Post« aachaahme. 83. Jahrgang. Vrliiiiitmchnij. AuS Anlaß der Ausnahme der Orte Reudnitz und Anger- Crottendorf in den Slaetbrzirk haben wegen der künftig«« Gestaltung der Angelegenheit der Amtsblätter für die unter zeichnet«» städtischen Behörden Verhandlungen staltaifunden. »n deren Verfolg die Königliche KreiShauptmannscyast auf Grund der an Dieselbe ergangenen Verordnung de« Königl. Ministerium« de« Innern mittelst Verordnung vom 9. l. Mon. Genehmigung dazu ertheill hat. daß neben den »Leipziger Nachrichten" auch der „Stadt- und Dorsaozeigrr" zum Amtsblatt de« Rathe« und de« Polizeiamte« erhoben werde Wir bringe« die«, nachdem mil dem Herausgeber de« letztgenannten Blatte« daS Nöthige hierüber von »n« verein- bart worden ist, mit dem Bemerken zur öffentliche» lkenntmß, daß vom 1. künst. Monat« ab neben den „Leipziger Nach richten" noch der „Stadt- und Dorsanzeiger" nach Maßgabe de« Gesetze« vom tl. August l855 al« Amt-blatl der Unter zeichneten Behörden dienen wird. E« wird hiernach auch der in letzterem eirfotgend« Abdruck unserer. Anordnungen und Bekanntmachungen von der in tz. 9 de« angeführten Gesetze« dezeichnelen Wirkung begleitet sein, daß dieselben mit Ablauf de« drillen Tage« von der Au«gabe de«jenigen Blatte« ad gerechnet, in welchem sie abgedruckl sind, sür den Beteiligten al« gesetzlich bekannt gemacht gelten. Nu» dann, «eun eine Anordnung oder Bekanntmachung in dem einen der erwähnten Amtsblätter später al« »n dem anderen zur Veröffentlichung gelangen sollte, läuft diese drei, gia» Frist von dem Tage der späteren Veröffentlichung ab. Leipzig, den 22. Januar 1889. Der Rath »er Stadt Leipzig. I». 410. vr. Teorai. Da» Poltzeianit« Bretsldneid«r. Hentschel. Vekarmlmachim-. Di« im Jahre 1859 gel-stcn Toppelgiäber, ferner die im Jahre 1874 mit Erwachsenen unv die rm Jahre 1879 mit Kindern besetzten Gräber auf dem neuen JohanniSsriedhose kommen im laufenden Jahre zum Verfall, jedoch nicht erst am Jahre«schluss« — wir vielfach irrlhiimuch angenommen worden ist —. sondern mit dem Tage, an welchem die Coneessio»<zeil abläust. und e« kann ihre Erneuerung nur uach Beibringung der Conc»ssion«lcheine bei unserer Friedhof»- caffe. Sch log ,affe Nr. 22. I-, erfolgen. Leipzig, den 3. Januar 1889 Der Ruth der Stadt vr. Georgi. Sreifchmer. Hotzauctlon. Mittwoch, de» «. Februar solle« von Vor mittag« 9 Ub« an aus den, diesjährigen Mittclwaldschlage, dicht an der Leibnizbrück« im Rosentbale NO B Eichen- 10 » Buchen« 10 » Aborn- 20 « Rüstern- und 1 - Eller». «reanscheite unter den öffentlich au«hängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend der- kaust werden. Ansa«n»eak«»ft: an der Leibnizbrücke. Leipzig, am 25. Januar 1889. De» Rath« Forffdepntatio«. Städtische Sparkasse heleiht Werthpaptere unter gilnftige« Bedingungen. Leipzig, den 14. Januar 1889. Die Sparcaffen-Deputcrtion. »Mt Vekanntmachung, den Fernsprrchvrrketzr betreffend. Für den Verkehr ans den FernsprechverbinduaqSankagen sche« Leipzig und Berti», sowie zmtsche« Lrlpztg nud den vrten de« VSchstschen Industrie»«»"»» treten vom 1. Februar ad folgende anderweite Bestimmungen in Kraft: 1) Die »«»fachr »esprächsdaner mit de« Gebührensätze von einer Mark wird ans drei Minuten festgesetzt. Bei Lelpräwen vo» längerer Dauer wird lür je drei Minuten Lrsprach«- ' dauer oder den überschießenden Theil dieser Zelt der eintach« Gebührensatz ta Rechnung gestellt. 3) Dte Fortsetzung eine« Gespräch« iider die etnsache Dauer »»« drei Minnte» hinan« ist nur dann zulässig, wrnn anderweit« G»Ivrich«->»m«ld»ngen nicht vorltegr». Dasselbe gilt sttr Gespräch« von der mehrfachen Daaer de« eiosochen Ge'vrSch«. 3) «« werde» drtnarnd« Gefpriich«. »tt Vorrang vor den gewShnlichea «elpräche, Linzelgebühr »»gelaffen, lpzsg» 29. Ianuar 1889 Der Kalserliche Vder-Pestdtrector. Walter. Die Lage in Frankreich. Di« Dinge drängen zur Entscheidung, da« haben die Er- «iamsie gezeigt, welche zwischen der Wahl Boulanaer'« zum Abgeordneten der Stadt Pari« und heute liegen. Äoulanger handelt mit Ruhe und Besonnenheit nach einem bestimmten, wohl berechneten Plan, während aus Seiten der Regierung und der republikanischen Partei Verwirrung und Unsicherheit über die zu ergreifenden Maßregeln henschen. Bald will Fioanrä znrücktreten, bald will er bleiben; bald will da« Mioifterium Gesetze für besondere Fälle, bald erscheinen sie ihm ivteder unzweckmäßig. Die äußerste Linke hält die Aus- lbsung der Palriotenliga für die beste Maßregel, um dir Macht Boulanger'S zu untergraben, Floquet ist aber aus den bereit« fallen geiafferwn Gedanken zurückgekommen, daß die öffentlichen Gewalten durch ein besonder»« Gesetz gegen die Umtriebe Bou>a»ger's geschützt werben müssen. Um ganz sicher zu gehen, will dann Floquet em Bertrauen-votum verlangen, gerade so wie er r« schon bei mehreren Gelegenheiten verlangt und erhalten hat. Diese« Verfahren gewährt den Anschein, daß Regierung unv Kammer sich möglichst der Deranlwortung sür entscheidende Maßregeln entziehen wollen, damit sie einander sür den etwaigen Mißerfolg de« Geschehenen verantworllich machen können. Dies« Vermischung von au-sührenber unv gesetzgebender Gewalt birgt die Hauplgesabr für da« Schicksal der Republik, denn sie stärkt den Einfluß de« Manne«, weicher e« untern»»ml, aus eigene Verantwortung zu handeln und allein den Erfolg über sein Thun entscheiden zu lasten. In diefem Falle befindet sich Boulanger; sei» Bortheil der Re gierung und der Kammer gegenüber besteht darin, daß «r sich mit keiner von beiden auf Be> Handlungen einliißt, sondern mit unwandelbarer Entschiedenheit und Festigkeit seinen Weg verfolgt. DaS eraiebt sich wieder au» dem Dankschreiben Boulanger'S an seine Wähler. Er tadelt mit vollem Recht die Mittel, welche die Gegner angewenbet haben, um sein» Wahl zu ver hindern. unv kehrt den Spieß, welchen die Republikaner gegen ihn aerichtet hatten, gegen diese selbst, um ihre Schwäche und die schlechten Beweggründe ihrer Handlungsweise der vffenl tichrn Meinung darzulegen. In sehr geschickter Weise hat rr die Bezeichnung für die Partei gewählt, welche er zu gründen beabsichtigt, er nennt sie nationale Republikaner »m Groeutatz zu den Republikanern de« Eigennutzes und der chtsAer Verdächtigung und Verleumdung der G>a»er. « de, «jßk, daß ü>e neue Partei sich aui di« Recdtscha beit der Beamten und auf da« allgemeine Stimmrecht gründe, daß sie alle unlauteren Bestandkheile «»«scheide unv die R" publik von Grund au« neu aufrichte. E« ist sofort erkenn bar, daß Alle«, wa« Boulanger sagt, leere Redensarten sind, die einer eingehenderen Untersuchung aus ihren Werth nicht Stand zu halten vermögen, aber seine Worte haben immer hin den Vorzug vor den Gewohnheiten der herrschenden Clique, daß sie die Hoblbeit de« bestehenden System« rück halllo« kennzeichnen. Ta« französische Staatöwisen, welche« sich Republik nennt, war von Anfang an nicht« al« da« Kaiserlhum ohne Kaiser. Der ganze Apparat der Regierung, wie er unter Napoleon lll. bestand, wurde beibehallen und mit einigen rein äußerlichen Abänderungen als Republik au«- gcgeben. Die Spitze, welche da« SlaatSwesen lenkle und den regelmäßigen Gang der Verwaltung verbürgte, fehlte, unv an Stelle derselben machte sich das Cliquenwesen breit, eine Oligarchie war an den Platz der Monarchie getreten, aber nicht die Republik. Auch Boulanger mißbraucht da« Wort Republik für seine persönlichen Zwecke, wa« er anstrebt, ist nicht die nationale Republik im Gegensatz zur parlamentarischen Mißwirthschaft, sondern eine Sta itSsorm. welche die Leitung de« Staates tn die Hand eine« thallräsiigen und entschlossenen Manne« legt, mag dieser nu» Tictalor heißen oder sonst wie. Die Ber- ändeiung, welche Boulanger anstrebt, setzl voran», daß der Mann, welcher sie «»«führt, auch die Fähigkeit hat. sie zum Wöhle de« Ganzen zu gestalten. Den Bewe « dafür hat er noch zu erbringen, aber er hat wenigsten» die Vorstellung bei einer großen Zahl vo» Franzosen erregt, daß er den Bewei« nicht schuldig bleiben werde. Die Republik de« 4. September 1870 kracht seit de», Auftreten Boulanger'« in allen Fuqen, ihre Beitreter befinden sich in vollster Ralhlosigkeit, sie werden stet» von den Ereignissen, die sie für unmöglich hielten, über rascht und greisen dann in ihrer Aufregung und Verwiriung zu Maßregeln, welche die Haltlosigkeit de« bestehende» Zu stande« nur erhöhen unv die drohende Umwälzung beschleunigen. "" '"nend sür die unrichtige Auffassung der Sachlag wrächeu, gege, Entrichtung der dreisachea Leipzi Verßelgemls. Dauuadeud, de« 2. BpNUttlMOl , sollen — im soae». tzoharkamm de« Dresdner Bahnhöfe« h er be. Fedruar 1889. t> Udr «lnnend und out dem Uedergadebnhnhsse endend — größere Partien Otter vatz,'schwele« und Ldra«»t«li unter zuvor bekannt zu gebende« Bedingungen meistbietend gege« vnnrzahlmig »ertoßeri Kr«t,Uche« A»tdeiln»,«-I«,e«ir«r-Vu, Leipzig II. werde» H-lwerLeiserllngk« t> »er vsterprKeret Dvderschsttz. E« solle, «elstbirteud verkamt werden: ll. D«nuer«t»g. de« 7. ffedrxrr er.. Vorm. 10 vhr lu dem Schlage Fug. 1«, Schutzbez. «Udenhain, unges. 2 dm vom Bahohos Mnckrehna, nnges. 420 Stück Klesern-Van- und Schneide- Iw«, «1t «00 tv». ll. G»«»M«t„. de» lä. Fedr«» «r„ «er». 10 Uhr«» S-riug, I«g. 6b, Schutzs. Io, Hais, »nges. 8 st» BePidof Mockrrhna. unges. 4S Siilck licht» «>t 31 k«. 8 Bnche» mt« 5 kW. 4 Birken mit l kW. 4« Stück Klrser» Vau- und Schuridehelz mit 478 kW. Ir« ruhe« und 1 rm *G»°bem 8» beide» »ch»W, »mH« w« «mum», vm> 1—»00 «tnzek«. «us^dete» die ü»rtg«e t> Leese« Iw, f, >b ««ck . Debwschsttz. dm. »0. »mmw 1«S ist der Eifer, welchen Regierung und Volksvertretung sür da« Zustandekommen einer Weltausstellung entfaltet haben, deren Mßersolg schon im ersten Keime klar zu Tage getreten ist. Die Ausstellung war der Rettungsanker, an welchem sich der neue Präsident der Republik und jede« neue Ministerium mit fieberhafter Erregung anklammerten. Die Ausstellung sollte Trost bringen sür alle Enttauschuagrn. für den Fehlschlag so vieler Hoffnungen. Inzwischen versolgte Boulanger seinen Plan, ollmälig die Mehrzahl der Wähler von ganz Frankreich für sich zu gewinnen, und der Erfolg hat bewiesen, daß sein Plan richtig war. Im Jahre l87l wurde Thier« von 20 Wahlbezirken gewählt, im Jahre 1889 kann r» kommen, daß Boulanger die gleiche Ebre wioersädrl. e« sei denn, daß die Ereignisse nicht ein schnellere« Zeitmaß beanspruchen, welche« Boulanger an eine Stelle beruft, wo er der Wahl zum Abgeordneten ent'ückt ist. Eigenthkmlich ist die Stellung, welche Boulanger den Royalisten unv Bonapartisten gegenüber einnimmt. Weder die Anhänger de« Grafe» von Pari«, noch di« de« Prinzen Victor Napoleon haben die Absicht gehabt, Boulanger au den ersten Platz in Frankreich zu sehen, sondern sie Wollten ibn offenbar nur al« Mittel zum Zwrci de« Emporsteige»« der eigenen Partei benutzen. Jetzt da die Dinge zur Entscheidung reisen, fragt e« sich, ob sie auch ferner mit Boulanger zusammengehen werben. Wollten sie ihm jetzt plötzlich den Rücken wende», nach dem er zum Abgeordneten von Pari« gewählt ist. dann würden d>e selhst'üchtigen Beweggründe ihrer Handlu>>g-n>«ile offen be oortreten. e« wird ihnen »««halb kaum etwa« Andere« üdria bleiben, al» in der b,«herig«n Weise weiter zu handeln Gvustlg für die Sache Boulanger'« ist es, daß zwei denten aebeo ihm «m die Eilanguna der höchsten Gewalt streit»: di, Schwäch« der booovartistischen «,d orlea Partei haben Heid« bishn aeriölhii», zOsammcnrngeden. obgleich sie dvch verschied«»« Ziele versdlgen, dir Srast. welch« sie zulammeubält, war der gemeinsame Haß gegen die Republik «d tzi, Unmöglich kV t, ihr Ziel getreu«» von ei«««d«r zu er reichen. Zu den beiden Prätendenten ist jetzt al- dritter Boulanaer getreten, und nach dem bisherigen Verlaus der einen Namen tragenden Bewegung ist nicht anzunehmen, daß er sich noch Erreichung de« Ziele» herdeilaffe» wird, seinen Platz einem Andern zu räumen. Der Abgeordnete, welchen Pan« am 27. Januar gewählt hat, heißt Boulanger. und dieser bat weder elwa« gemein mit dem Grafen von Pari«, noch mit dem Prinzen Victor Napoleon, e« sei denn da« Strebe», die Herrschaft über Frankreich zu erringen. Wenn einer der beiden Liebenbuhler Boulanger'« diese« Ziel erreichen wollte, dann mußte er e« unter seinem eigenen Namen und aus eigene Verantwortung lhun. * Der Tod des Kronprinzen Nudolf. * Der Too de» Kronprinzen Rudolf von Oester- reich-llugarn bat überall liefe Bewegung und schmerzliche Theiliiahme hervorgerusen. lieber diese« tragische Ereigaiß liegen heute die folgenden ausführlichen Nachrichten vor. Da« leitend« Wiener Blatt, die „Neue Freie Presse", schreibt vom Mittwoch: Gegen 12 Uhr Mittage verbreitete sich plötzlich in der Stadt dae Berückt, daß dem ürouprinzen Rudolf, der sich seit vorgeftrr» zm Jagd in Mayerling bei Bade» befand, daselbst ein Unglück zugestoßen sei. Niemaad wußte, »oder dieses Gerücht eigenilich stamme, aber e« tanck'.- «a zahlreichen Punkten aus. e« gelaagte in« Parlament, an die Börse und erregte natürlich überall die »rößle Benürzung und Aufregung. Ausaug« konnte man nicht erfahren, welcher Art dieser Uug>ack«sall gewesen sei, bi» endlich bie Schreckeusdolichast in ihrer vollen Fulchiborkeit laut wurde und die niederschmetternde Kunde bekannt wurde: Kronprinz Rudolf ist tobt! Niemand wollte ausang« da« Entsetzliche glauben, und in stberhailer Erregung luchte man sich Gewißheit zu verschaffen, daß diese UnglückSnach icht nicht wahr sei. nicht wahr sein könnet Man stürmte in die Burg, wo eine furchtbare Aufregung herrschte und nur zu deutlich verriet-, daß bei Has ei» Unglück vor- gefallen sein müsse. Was aber geschehen war, da« konnte man in der allgemeinen Unruhe, in dem ängstlichen und bangen Schweigen, da« Iedernrann in der Burg beobachtete, nicht ersohren. Lin «nstuim von «nsraaen, ein Drängen nach Auekunst erfolgte auch in den Paiai« der Srzherzöge, in den Ministerien, uad «irgend eine beruhigende Aulwori, sondern überall dl« niiverkeunbaren Anzeichen, daß etwa« Schreckliche« geschehen sein müsse. Auch in unser Redaktion«.Bureau gelangten bald «ach 12 Uhr zahlreiche Anfrogen, ob die Nachricht vo» einem Unglück«, tolle de« Kronprinzen wahr sei. Li« Milglied unseres Bureau« eilte in die Burg, und «» gelang ihm. ln der Kammer »«« Kronprinz«« vorgelaff n zu «erde» <tt fand bter die Versone» der nüchste« Umgebung de« Kroaprtnzeu, dte denselben nicht »ach Mayerling begleit" hotte», die Adjutanten und die Dlenerschast in namenlosem Sch.- ken, ganz rath- »nd fassungelo«. Man de- ställgt«, daß dem Kronotinzeu ein schwrrrr Ungiücksfall znaeftoßen sei, doch wiffe man noch nicht, welcher Art derselbe gewesen sei. Der Kronprinz hatie schon gestern vo« dem Jagdausflug an« Mayerling jurückkrhrea sollen, um an einem Familiendmer bei Hose theitzunedmen. war ober uuetklärlicherweiie nicht gekommen; erst deute gegen Mittag war au« Mayerling die Meldung von dem Uaglücktsall in die Hof. bürg gelangt Obersthosmeister Graf BombeUes war deehalb gleich nach 12 Uhr mit der Güdbaha nach Baden gefahren, um sich nach Mayerling zu begeben. Kronprinzessin Stephani« war gegen 1 Udr noch nicht unterrichtet gewesen, daß ihrem Gemahl ei» Unglück zugestoßen sei. Al« unser Redakteur uach 1 Uhr die Kammer des Kronprinzen verließ, begleitete ihn einer der Adjutanten. So- bald die beiden Herren allein und ohne Zeugen waren, könnt« d»r Ossicier seine Ausregung nickt mehr beineistern; er brach in na«n Sliom von Thräiren aus, fi-l unserem Lollegen um den Hai« uad stammelte schluchzend die entschlichen Worte: „Er ist todtl" Dies war die erste authentische Bestätigung der Trauerkuade, die wir rr- dalteu haben; in welcher Weise aber da« schreckliche Sreigniß er- solgte, konnte man noch nicht erfahre«. Heute hätte brlm Kronprinzen in beste» Appartement« »in Familiendiner statifindea solle«. ES kam jedoch ein Telegramm au« Mayerling, woraus da« Diner abgrsaat wurde. Um ll Uhr erhielt der Kaiser die Todesnachricht. Sofort wurden sämmtliche Mitglieder de« kaiserlichen Hause» hiervon verständig». */,2 Udr. L« ist noch immer nicht möglich, Authentische« über die Ullachen und den verlaus der Katastrophe zu erlahre«. Wie wir vernehme», soll die Todesnachricht um 11 Uhr in der Burg eingetroffen fei». Man meldet, daß der Kronprinz tm Faqdschlosse zu Mayerling heute früh tod» in seinem Sette mit einer Schußwunde im Körver ousgefiinden worden ist. Aus welche Welse er verwunde« worden, ist nicht bekannt. ES cirrulirea in dieser Richlung nicht euthenticirte Gerüchte über die Art de« Unfalls. Al« die Nachricht in der Burg'«i». traf, herrschte die größte Bestürzung. Der Kaiser war tief rr- schüttert durch diese» Schlag, die Kaiserin schluchzte laut, Erz- Herzogin Stephani« und Erzherzogin Balerie durch- schritten händeringend dte Gemächer, man glaubte ursprünglich an die Version eine- Herzschlages, aber eine Nachricht, die wir jetzt erhalten und die wir nickt verisiclrea können, bestitigt, daß der Kronprinz in Folge einer Schußwunde gestorben sei. Für heute vormittag war eine Lonserenz angesagt. an welcher der Kaiser, der Kronprinz, der Krieg-minister und FZM. Beck hätten «heil- nehmen sollen. Der Kronprinz aber erschien nicht, «nd nun erst wurde man besorgt, l»S diese traurige Ahauug durch die schreckliche Thatloche bestäligt wurde. Fol,ende Version über den Tod des Kronprinzen ist ein« getroffen: Gestern Abend speiste der Kronprinz mit dem Grasen HoyoS zu Nacht, und heute früh hat ihn sein lü mmerdiearr, «ls dieser das Schlafzimmer betrat, todt in seinem Bette aufgefunden, eia Herzschlag hatte seinem Leben ei» Lad« gemacht. 2 Uhr. Der Ministerrath, welcher für heute angesagt war, wurde nicht abgehatie». Di« kaiserlich« Familie, welche sich heute nach Pest begeben sollte, ist in W en geblieben. Die Tode-nachricht wurde dem Kaffer vom Grasen Hoyas üderdrochi. Der Kronprinz hat sich erst unlängst einer ihm nahestehenden Persönlichkeit gegenüber geäußert: „Sie werden sehen, mein Gesundheil-zustand ist ein solcher, daß ich nicht mehr lange lebe." Gras Vom veile« bot sich nach Mayerling begeben, um die Anordnungen wegen der Uebersühruag der Leiche zu ieeffen. Eben sammeln sich Gruppen bei der Burg an, da bisher in den writeu Kreisen die Todesnachricht noch nicht bekannt war n»d sich erst jetzt verbreitet. Die Tbeaier bleiben heute geschlossen, die Börse wurde vor zeitig geschlossen. Im Abgeordnetenhause war gegen 1 Uhr die Nack, ck> verbreitet, daß der Kronprinz von einem schw ren IagdnnM« He- troffen wurde. E« begaben sich in Folge dessen mehrere Abgeordnete in die Hosburg. wo sie jedoch eine Bestätigung der Nachricht nicht erhielten. Die Hosburg zeigte aus den änßere» Plätzen kein wesen sich geänderte« Bild. Dte Woche» wurden wie sonst bezoge«, die Musik spielte, die Garden wurde» gewechselt, doch erschienen aus fallend viel Hoswagen, welche theil« vor der Labineiskanzlei de« Kaiser«, »heil« im Schweizerhofe, wo die Appartement« de« Krön- l Prinzen qelegen sind, dielten. Al« einer der Erst«, erschien Erzherzog Karl Ludwig mit seiner Gemahlin, welche nach kurzer Anwrseuheit die Hoiburg verließen. Auch Fürst Al. Liechtenftrln »nd zahireich« ! Hosrvürdenlküg« erschienen, ohne ei»e bestimmte >n«r»»sl erhalt«
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