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! Druck und Verlag: Lari geh» in DivVol-tswal-«« Deranlwortticher Redakteur: V«»l geh«. Sonnabend den 14. Mai 1921 87. Jahrgang Nr. 111 K M 7 Wj dauptmamckbaft 73 Pk».. im «MH» LI hu» von Dehöedm) die Zeil« 200'M».— lNnsiI uM wck il-/ iS; U HH DH 1-, M DM Joseph von Hohenzollern, soll am Geburtstage des Königs, am 25. Mal, in Sibyllenort stattflnden. Mare«. Mr die vom 4.-6. Juni hier stattsindend« 25 jährige Jubelfeier und Fahnenweihe des hiesigen Turn vereins (D. T.), verbunden mit Wetturnen, ist folgende Fest- ordnung entgilltig aufgestellt. Sonnabend den 4. Juni von 5—6 Uhr nachm. ab Empfang der Wetturner, Kampfrichter und Gäste. 7 Uhr Kampfrichtersitzung. 8 Uhr Zapfenstreich. 9 Uhr Kommers im Gasthof zum Erbgericht. Sonntag den 5. Juni früh 5 Uhr Weckruf. 6 Uhr Bezirkswetturnen. Zwölfkampf. Gäste können teilnehmen. 9 Uhr Kirchgang. > Ehrung der verstorbenen und gefallenen BereinsmitgliÄer. l0—12 Uhr Empfang der Vereine. 12—l Uhr Plcchmusik und Mittagspause. >Ü2 Uhr Stellen zum Festzug. 2 Uhr Festzug. 3 Uhr Weihe der Fahne auf dem Festplatz. 4 Uhr Kreisfreiübungen, Sondervorführungen, Bezirksjugendwett- turnen, Dreikampf, Geräteturnen und Spiele. 1/2 7 Uhr Sieger verkündigung. 7 Uhr Einzug. Festball im Gasthof zum Erbgericht. Montag den 6. Juni 10—12 Uhr Frühschoppen und Fahnennagelung auf dem Finkenfang. >/r2 Uhr Stellen zum Festzug. 2 Uhr Festzug nach dem Festplatz, daselbst i Turnen und Spiele. 6 Uhr Einzug. 7 Uhr großer Festball. Pirna. Dte noch guterhaltene Kirche des alhn Pirnaer Dominikanerklosters, die seit langen Jahrzehnten als Zoll niederlage Verwendung findet, soll nun aus dieser unwür digen Lage befreit werden. Es find Verhandlungen einge leitet, um das Eigentumsrecht an der Kirche an die Stadt übergehen zu lasten. Bad Gottleuba. Nachdem nunmehr der letzte der Kriegs gefangenen von hier helmgekehrt ist, soll zu Ehren derselben «in öffentlicher Begrüßungsabend veranstaltet werden. Meißen. In Meißen ist der Stadlrat mit zwei Dritteln Sozialdemokraten und daS Stadtverordnetenkollegium mit 18 bürgerlichen und 18 linksstehenden Vertretern beseht. Da der Vorsteher ein Sozialdemokrat ist, hat die Linke di« Mehrheit mit dem Erfolge, daß fast alle von rechts kommen den Anträge verworfen und alle von . links kommenden an genommen werden. Interessant war die letzte Sitzung, in der der Haushaltplan von der sozialdemokratischen Mehr heit mit einem Fehlbeträge von 5 424 OVO M. genehmigt wurde — bis auf 50 M.! Alle Anstürme der bürgerlichen Fraktionen und alle Mahnungen zur Sparsamkeit, al« Bitten, unnötige oder auffchiebbare Beträge von z. B. 100 000 M., 02- bez. 75 000 M. usw. abzustreichen, scheiter ten an den parteipolitischen Grundsätzen der Linken. Doch halt! 50 M. wurden gerettet! Eine Turnlehrerin bezog bisher für ein In die Turnhalle einer Schule geliehenes Klavier jährlich 100 M. Leihmiete. Ein sozialdemokra tischer Stadtverordneter und ein Stadtrat haben slch das Verdienst erworben, „im Interesse der Stadt . 50 M. her unterzuhandeln'. Ein späterer Antrag von der rechten Seite, diese 50 M, um dem Gespött der Oeffentlichkeit zu entgehen, wieder daraufzulegen, wurde durch die Geschäfts ordnung verhindert. Freiberg. Der am 21. Februar vom Schwurgericht Freiberg wegen Mordes in Tateinheit mit versuchtem schweren Raube zum Tode verurteilte Schlosser Kurt Erich Geißler aus Dresden wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Geißler hatte seinerzeit auf Wendischcarsdorfer Flur seinen Begleiter mit einem Belle niedergeschlagen. Von dem Erlös des Raubes wollte er seiner Braut ein« Küchenelnrlchtung kaufen. Slebenlehn. Nach einer Mitteilung in der letzten Stadt- verordnetensitzung werden aus staatlichen Zuschußmltteln ür 8 durch die hiesige Heimstätkengesellschaft neu zu er »auende Kleinwohnungen je 70 000 M. Zuschuß bewilligt. Da die Hetmstättengesellschaft die Wohnungen für 8200» bis 85000 M. herzustellen hofft, würden für jede 12 000 -L 15 000 M. zu verzinsen sein. Ellefeld. Auch dl« hiesigen Erwerbslosen haben beb« Gemeinderat um Gewährung von Mietzuschüsten Arbeitsbeschaffung nachgesucht. Di« Gemeinde ist jedoch Die sSchfische Landwirtschaft und das Umlaaeverfahren für Brotgetreide. Der Reichsrat hat bekanntlich die Einführung der voll ständig freien Wirtschaft für Brotgetreide abgelehnt und sich für Beibehaltung der Zwangswirtschaft ausgesprochen: nur hinsichtlich der Erfassung soll in Zukunft eine wesent liche Aenderung eintreten, indem anstelle der allgemeinen Beschlagnahme das Umlageverfahren tritt. Der sächsische Landeskulturrat steht nun auf dem Standpunkt, daß das Umlageverfahren für die Landwirtschaft einen gewissen Fortschritt bedeutet, daß aber die Art der Durchführung ausschlaggebend ist. Der vom Retchsernährungsministerlum aufgestellte Entwurf aber enthalte Bestimmungen, die zu den größten Bedenken Anlaß geben. Der Landeskulturrat hat sich infolgedessen auch veranlaßt gesehen, an den zustän digen Stellen namentlich gegen die vorgesehene Verteilung avf die Länder die schwersten Bedenken zur Geltung zu bringen. Zur Begründung wird vom Landeskulturrat fol gendes ins Feld geführt: „Im Durchschnitt des Reichs entfallen auf 100 Hektar Anbaufläche 110 Selbstversorger, ln Pommern, also einer Provinz mit viel Großgrundbesitz, nur 80, in Bayern hin gegen 123,4 und in Württemberg sogar 208,4 Selbstver sorger, Sachsen hat ähnliche Besitzverhältniffe wie ELd- deutschland. Dte Zahl der Selbstversorger müßte demnach ungefähr die gleiche Verhältniszahl wie Bayern ergeben. I» Wirklichkeit aber entfallen in Sachsen auf 100 Hektar Anbaufläche nur 74,1 Selbstversorger, es sind also weniger «orhanden als in Pommern. Auf dieser Grundlage aufgebaut führt die Verkeilung der Umlage geradezu zu absurden Ergebnissen. Wird Arbeitstier- und Saatgutbedarf berücksichtigt und sür die Selbstversorger eine Menge von 200 Kilogramm in Ansatz gebracht, so hätte zu liefern Sachsen 240 754 Tonnen, da gegen Bayern, dessen Anbaufläche viermal so groß ist, 238771 Tonnen und Württemberg, das eine Anbausläche hak, die der sächsischen ziemlich nahe kommt, nur 16048 Tonnen, also den 15. Teil. Es handelt sich bei den vor liegenden Zahlenangaben zwar um den ungünstigsten Fall, immerhin ist auch bei anderen Sätzen dte Verteilung für Sachsen so ungerecht, daß der in Vorschlag gebrachte Maß stab mit der größten Entschiedenheit abgelehnk werden muß. Mit dem Amlageverfahxen überhaupt kann sich die Landwirtschaft nur abfinden, wenn die Reichsregierung den Gedanken aufgtbt, größere Mengen erfassen zu wollen, als während der Zwangswirtschaft. Nach dem Entwurf sollen jedoch 3,5 Millionen Tonnen aufgebracht werden, also die doppelte Menge, wie im Vorjahre öffentlich bewirtschaftet wurde. Das bringt keine Erleichterung, sondern neue Er schwernisse. Die sächsische Landwirtschaft hak ihre Pflicht in hohem Maße erfüllt, sie steht hinsichtlich der Ablieferung I tan-wirtschaftlicher Erzeugnisse an der Spitze. Das kann and darf aber nicht Veranlassung sein, sie nun besonders starb heranzuztehen. Eine gerechte Verteilung läßt sich nur «zielen, wenn dte Anbaufläche in Verbindung mit den Ämteerträgen zugrunde gelegt werden und eine gewisse Abstufung nach Größenklassen eintritt.' Die Stellung der sächsischen Reichstagsäbgeordnhten " zum Ultimatum. Bet der namentlichen Abstimmung in der Retchstags- Mug vom Dienstag über den Antrag Müller—Franken- Trimborn und Genossen, bekr. Annahme des Ultimatums der Entente, stimmten die sächsischen Reichstagsabgeorbneten Dte folgt: Dr. Bartha-Chemnitz (Dnat.) Nein. Biener-Chemnitz (Dnat.) Rein. Brodaus (Dem.) Neirl. Buchhardt (USP.) Ja. Brüninghaus (Dnat.) Nein. Buck (60z.) nicht anwesend. Burlage (Ztr.) Za. KuUus- ung der erordnet rke Be de auch llen ge lter der leheseld, : Stadk- tändigen tergutes sechsten cg und >g einer lörnche» chneide- um Be- vrtsliste lfnahme ineckc— rr 1921, nd des ir Ber ts tzer- s durch in der Oelsen- . bcfiir- iber die ammcn- idisdvrs ner die Woh- teriums iederge- nungen ich des lezirks- beschule es Ge- uSschuk )teryal- ez. des n solle, Schüler ich um rfunden lvafser- rch der rungen friedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zett der Eintragung des am 24. März 1921 verlautbarten Bersteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzu melden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigensalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de» Ver steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgefetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweüige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigensalls für das Recht der Versteigerungserlö» an die Stelle des versteigerten Gqzen- ftandes tritt. Dippoldiswalde, den 11. Mai l92l. Za l.<21. Nr. 2. V« Weitzeritz-Zeitung UN» Anzeiger sür Dippowiswawe, SchmieSederg WL V V Netteste Aettnng stes DezirUA ««--esSta-trats zu Dippoldiswalde Dl-rteÜSHrllcb ^WK-odn-Zu- MWMklS. - Einzelne Nummern LO Ps. - Fernsprecher- Amt Dippoldiswalde«^ Semelndevcrbands-Girokwnto Nr.L — Postscheck konto: Dresden 12548. Da. im G-undbuch, M Schl-IIw!» MMt S au, dm Namm dm S-adwki- <°«hmd u m um» d DI- -mW dm MidMuagm d.-MuadbuKm^ GS Domsch—Dresden (Dnat.) nicht anwesend. Dr. Everling (D. Dp.) Nein. Findeisen (D. Vp.) Nein. Fleißner (USP.) nicht anwesend. Geyer—Leipzig (USP.) Rein. Dr. Geyer—Sachsen (USP.) nicht anwesend. Dr. Götz (Dem.) Ja. Dr. Gradnauer (Soz.) Ja. Dr. Heinze (D. Dp.) Ja. Dr. Hoetzsch (Dnat.) Nein. - Jäckel (USP.) nicht anwesend. ; Kahmann (Soz.) 2a. Krätzig (Soz.) Ja. Kuhnt (USP.) Ja. Dr. Külz (Dem.) Nein. Dr. Freiherr von Lersner (D. Vp.) Rein. ', Lipinski (USP.) nicht anwesend. Meier—Zwickau (Soz.) Ja. i, Molkenbuhr (Soz.) Ja. Dr. Philipp (Dnat.) Nein. 5 Plnkau (Soz.) Ja. -' ' , Puchta (Soz.) Ja. ' > Dr. Reichert (Dnat.) nicht anwesend. Ristau (USP.) Ja. - Ryssel (USP.) Ja. , Schilling (Soz.) Ja. Schirmer—Dresden (USP.) nicht anwesend. < Schmidt—Sachsen (Soz.) Ja. Seger (USP.) nicht anwesend. Dr.-Jng. Sorge (D. Vp.) Nein. Stücklen (Soz.) nicht anwesend. Tuch (D. Vp.) Nein. Frau Zetkin (KPD.) Nein. OertlicheS und TöchfischeS. Dippoldiswalde. Die Diözesanversammlung der Ephorie Dippoldkwalde findet am 23. Mai vormittags I l Uhr in der „Reichskrone" hier statt; Herr Amtsgerichtrrat Kluge in Frauenstein wird einen Vortrag über „die neue Kirchgemeinde ordnung" halten, dem eine Aussprache folgen soll. — Die Sammlung für die „Missionsnothilfe für di« Liebes werke der Inneren Mission Sachsens" hat in der Kirchgemeinde Dippoldiswalde den sehr erfreulichen Ertrag von 3382.15 M. ergeben. Davon entfallen auf die Stadt Dippoldiswalde 2153.15 M., auf Berreuth 126, Elend 27.50, Oberhäslich 128, Reinberg 250, Reinholdshain 325.50 (einschl. 66 M. vom Frauenverein), Ulberndorf 312, Ueberschuß vom Karten verkauf am Palmsonntag-Familienabend 60 M. — An beiden Feiertagen des bevorstehenden Pfingst festes soll wieder für den Allgemeinen Kirchensonds in allen Kirchen des Landes gesammelt werden. Die gegen wärtige Lage der ev.-luth. Landeskirche bringt es mit sich, baß gerade diese Sammlung an Bedeutung ganz ungemein gewonnen hat. Noch immer wird der Landeskirche die er giebige Steuererhebung vorenthalten, welche ihr durch die Reichsverfassung gewährleistet ist. — Wie uns die Theaterdirektion Steiner telephonisch mttlellt, wird am 1. Feterkag nicht die „Heimat' aufgeführt werden, da dieses Stück schon zu oft hier gespielt worden ist, sondern Georges Ohnet's „Hüttenbefltzer'. Lin Brief mit einer diesbezüglichen Mitteilung sei leider in falsche Hände geraten und weder weikergegeben noch Rückfrage veranlaßt worden. Nur so war es möglich, daß wir bisher ohne Kenntnis von dieser Aenderung blieben. Wir erweisen -er Direktion Steiner gern -en Gefallen, auf dies« Pro- gramm-Aenderung ganz besonders hinzuweisen. — Dle Meisterprüfung nach § 133 der Gewerbeordnung haben im Bezirke der Gewerbekammer Dresden in letzter Zeit bestanden vor der Prüfungskommission für Fleischer: Reinhard Meinhold in Glashütte und Oswald Wolf in Schmiedeberg. - Dle Trauung der Prinzessin Maria Alix, der zweiten Tochter des ehemaligen Königs, mit d«m Prinzen Franz