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Dresdner Journal : 04.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189708041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18970804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18970804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-08
- Tag 1897-08-04
-
Monat
1897-08
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Journal : 04.08.1897
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Zresdner Immal 1897 W 178 Mittwoch, den 4. August, abends ÄmUicher Lell de« NichtamUicher Teil. Kunst und Wissenschaft der Zucker, hat die englische Zuckerindustrie fast zur Bedeutungslosigkeit herabgedrückk, man hat dort dem einseitigen Grundsatz gehuldigt: die Konsumenten sollen billigen Zucker essen. Darüber sind viele englische Zuckerfabriken zu Grunde gegaugen, in einem einzigen Jahre 13 große Betriebe. Deutschland exportierte nach England 1896 für 44,7 Mill. M. Rohzucker und für 83,7 Mill. M Kandiszucker. Ob auch Rück sichten auf die nationale Zuckerindustrie bei dem ent scheidenden Schritt mitgespielt haben, dürfte jetzt schwer zu entscheiden sein; die landwirtschaftliche Ent wickelung Englands scheint nach dieser Richtung für die deutsche Industrie keine Befürchtungen zu recht fertigen. Die handelspolitische Situation Deutschlands darf nicht als ungünstig angesehen werden. Selbst wenn England sich zur Einführung von Schutzzöllen ent schließen sollte, so wird nach Maßgabe des gewaltigen Verkehrs zwischen beiden Ländern, welcher den JahreS- wert von etwa je 600 Mill. M. darstellt, eine Basis der gegenseitigen Verständigung geschaffen werden. Falsch ist eS, wenn schon jetzt gewisse Kreise in dem Vorgehen Englands einen schweren Schlag für unsere Ausfuhrindustrie erblicken. Wohl ist eS möglich, daß unsere an sich ziemlich geringfügige Ausfuhr nach Kanada kleine Einschränkungen erfährt, England selbst wird sich aber nicht gegen die deutsche Ausfuhr ver schließen dadurch, daß es anderen Exportstaaten größere Einfuhrvergünstigungen zu teil werden läßt. Der Vergleich mit den zollpolitischen Maßnahmen der Vereinigten Staaten von Amerika ist nicht zutreffend; letztere wollen mit Hilfe des Auslandes den Staats säckel süllen, England beabsichtigt, den wirtschaftlichen Bedürfnissen des Landes in stärkerem Maße Rechnung zu tragen und will sich dafür freiere Bahn schaffen. Der Differentialzoll in einzelnen Kolonialgebieten wird doS Prinzip der Meistbegünstigung nicht oder doch nur in geringfügigem Maße durchbrechen. FSr deu Raum einer gespal- tenen Zeil« kleiner Schrift BO Pf Unter „Eingesandt" di» Keile »0 Hs. Bei La Vellen, and Zifierusatz entsprechender Anßchlag Hern»««eter: Küniglich« Expedition de« Dre-duer Journal« Dresden, Zwmgerstr 10. Fernjpr -Anschluß: Nr UAL. Goethe als Physiognomik». Als Goethe im Jahre 1775 mit den Brüdern Stol berg seine erste Reise nach der Schweiz unternahm, lernte er in Zürich, wie man weiß, u a. Johann Kaspar Lavater kennen, der auf ihn, wie auf viele andere, einen nachhaltigen starken Einfluß auSübte Mit herzlicher Liebe hing Goethe an dem Schweizer Propheten, mit regem Interesse folgte er de.' Studien des Arztes, der aus der Gesichtsbildung, aus oem Äußeren des Menschen Rück schlüsse auf das Innere versuchte; er wurde Physiognomist wie Lavater So kann eS uns denn nicht Wunder nehmen, daß Goethe an den „Physiognomischen Fragmenten zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe", die in Leipzig und Winterthur erschienen, wenigstens am ersten uns zweiten Bande, die 1775 und 1776 erschienen, selbständig mitgearbeitet hat Später erlosch sein Interesse an der Sache wie seine Liebe zu Lavater, bis er ihm in „Dichtung und Wahrheit" eine gerechte Würdigung zu teil werden ließ Goethe« Anteil an den Physiognomischen Fragmenten ist erst in jüngster Zeit festgestellt worden, weshalb man die betreffenden Stücke in den älteren Goethe-AuSgaben vergeblich suchen wird. Eine treffliche Stiluntersuchung des Weimarer Goetheforschers Eduard v. d Hellen hat uns jetzt Klarheit über Goethes Eigentum verschafft, und der 37. Band der großen Weimarer Goethe-Ausgabe bringt diese« in genauem Abdrucke durch Erich Schmidt vor das Publikum Da aber die teure und umfangreiche Ausgabe nur den wenigsten zugänglich ist, so wollen wir hier einige« davon mitteilen Goethe steht hoch über seinem Meister Lavater, sowohl in der Kunst der Einzelcharakteristik als in der Gesamt auffassung seiner Aufgabe Schon im Jahre 1775 gab Kriegsministers Generallieutenants v Goßler auch den Chefs deS Zivilkabinetts, Wirk! Geh Rats vr. v LucanuS. Nachmittags unternahmen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin auf der Marine-Jacht „Komet" eine Vezmpret«: / HSr Dresden vierteljährlich: / 2 Mark bO Ps., bei den Kaiser- lich deutschen Postanstalteil vierteljährlich » Mark; außer halb de« Deutschen Reiches Post- und Stempelzuschlag. Einzelne Nummern: 10 Pf. Erscheine«. Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends. Kernlpr -Anschluß: Nr 129» Über die Erfolge der Haffkineschen Schutzimpfung gegen Cholera wird in den „Veröffentlichungen des Kaiser!. Gesundheits amts" folgender mitgeteilt: Die von Haffkine in Indien angewandte Schutzimpfungsmethode gegen Cholera besteht darin, daß eine Aufschwemmung abgeschwächter lebender Choleravibrionen in zwei Sitzungen unter die Haut ge spritzt wird Für die erste Injektion („I vaceiv") wird eine sehr abgeschwächte, für die nach einem Zeitraum von 5 Tagen ausgeführte zweite („II vsccin") eine viel virulentere Cholerakultur benützt Die volle Wirkung einer jeden Einspritzung tritt nach 5 Tagen ein, sodaß da» geimpfte Individuum IO Tage nach der ersten In jektion völlig geschützt ist Im ganzen wurden in Indien Tie handelspolitische Aktion Englands. Die Kündigung des deutsch englischen Handels Vertrages, welcher seit 32 Jahren die Grundlage für den Handelsverkehr zweier bedeutender Länder bildet, ist feiten eines Teils der Presse hüben wie drüben zu einem Akt handelspolitischer Revolution gestempelt worden. Die freisinnige Presse in Deutsch land spielt die Rolle des betrübten Lohgerbers, dem die Felle weggeschwvmmen sind; sie erblickt in dem Vorgehen Englands das Aufgeben der Manchester doktrin und ist besorgt, daß sie sich bei Vorführung ihrer alten Phrasen nicht mehr auf das praktische Beispiel Albions berufen kann. In ihrer Ver zweiflung, den letzten Rettungsanker zu verlieren, greift sie nun die Agrarier an, deren „Sünden" die Kündigung des Handelsvertrages, „die Bestrafung der Ausfuhrindustrie", verursacht hätten! Darüber wollen wir indes kein Wort verlieren, da hier der logische Gedankenzusammenhang gar nicht zu er gründen ist. Wir beabsichtigen vielmehr die Sache selbst nochmals zu berühren, und zwar im Anschluß an eine beachtenswerte, von den bisherigen Erörterungen zum Teil abweichende Darlegung der „Deutschen Volkswirtschaftlichen Korrespondenz". die unerschütterliche Gestatt! Diesen ausgebildeten Mann und diesen zusammengeknoteten Drang Sieh' das ewige Bleiben und Ruhen auf sich selbst Welche Gewalt und welche Lieblichkeit! Nur der mächtigste und reinste Geist hat diese Bildung auSgewirkt." Es folgt eine in fast dithyrambischem Stile abgefaßte Einzelbeschreibung, dann macht er Pause: „Ich habe geendigt und schaue wieder und fange wieder von vorne an! Mann verschloßener That! .. Ueber allen Ausdruck ist die reine Selbstigkeit des Mannes. Beim ersten Anblicke scheint wa« Ver derbendes dir entgegenzustreben Aber die treuherzige Verschlossenheit der Lippen! Groß ist der Mensch in einer Wett von Großen Nur ein Jahrhundert von Trefflichen konnte den trefflichsten durch Stufen hervorbringen" Die mitgeteilten Proben werden ein genügendes Bild de« Physiognomiker« Goethe darbieten Sw alle fallen in die Zeit vom Januar bis zum September 1775, gehören mit zum letzten, wa« der Frankfurter Goethe geschrieben hat, denn in Frankfurt sind sie entstanden. Gleich im nächsten Monat rüstete er zur Reise nach Weimar, das ihn für immer fesseln sollte innere Leben immer stärker und stärker an und vollendet den Vater der Dichter. . . Zwecklos, leidenschaftslos ruht dieser Mann dahin, er ist um seiner selbst willen da und die Welt, die ihn erfüllt, ist ihm Beschäftigung und Be lohnung " Es folge Goethes Charakteristik des Scipio: „Hohe, gewaltige, immer gegenwärtige Heldenkraft, Widerstand, Adel und Güte. Der Knochenbau des Kopfes und die Bildung des Ganzen höchst gewaltig und fest . . . Un beweglich in seinen Verhältnissen ist der Mann, stet» den Augenblick ergreifend, immer Thaten und Handlungen und Schicksale vergleichend, und mit sich verbindend Kein Zug von unteilnehmendem, allgemeinem Forschen Be- sestiger seiner Stadt und selbst Bollwerk " . . . Wie Goethe in das Bildnis seine eigene, individuelle An schauung von der Persönlichkeit hineinzulegen versteht, lehrt vorzüglich die Beschreibung des Titus: „Gewißheit seiner selbst, Beständigkeit, reine Erkenntnis dessen, was ihn um- giebt. . . . Höchst edel und trefflich die Nase. Der Mund von bestimmter Weisheit und Güte träufelnd, Behaglich keit der Wangen, und Säulenkraft des Nackens " Und immer mehr steigert sich die dramatische Belebtheit im Bilde des Tiberiu«: „Ein böser Geist vom Herrn ist über ihm, sein Herz ist gedrängt, schwarze Bilder schweben vor seiner Stirne, er zieht sie widerstrebend zusammen, will mit dem unmutigen Herrscherblicke die Geisterscharen, vertreiben, e« gelingt ihm nicht Unmutiges Nachdenken quält ihn. Vergebens, daß über seinen Augen reiner Verstand wohnen, im lichten Verhältnisse sich weiden könnte! Sein Blut, schwarz wie sein Haar, färbt ihm alle Vorstellungen nächtlich. . . . Man bringe in Ge danken alle Züge zur Ruhe, gieße in seine Adern Züge besänftigender, belebender, schaffender Frühlingslust, ver dünne sein Blut, und spüle die Zerstörungsbegier, die von ihm selbst beginnt, ihm au« den Sinnen; so habt ihr ihn zum großen, edlen, gutenManne wiedergeboren " Sein Meister werk aber bietetGoethe in der großen Charakteristik de«Brutu«: „Welche Gestalt ergreift dich mit diesem Anblicke! Schau er eine „Zugabe" zu Lavaters Vorrede „Von der Physio gnomik überhaupt". Goethe sagt u a.: „Diese Wissenschaft schließt vom Äußern aufs Innere. Aber dies Äußere ist durch Stand, Gewohnheit, Besitztümer, Kleider auf das mannigfachste verhüllt, und durch diese Hüllen hindurch bis auf den innersten Kern durchzudringen, ist ihre Auf gabe." Goethe erweitert aber hier gleich die Physiimnomik: Sie soll nicht nur da« Äußere an sich und die Wirkung der Umgebung auf den Menschen, sondern auch die Rück wirkung de« Menschen auf die Umgebung ins Auge faßen, die Art, wie er das, was um ihn herum ist, nach seinem Innern zu modifizieren weiß „So laßen Kleider und Hausrat eine« Mannes sicher auf dessen Charakter schließen " Das ist ein Satz, der noch heute seine volle Giltig keit hat Äu« den Einzelbeschreibungen sei hier zunächst Goethe« Urteil über Klopstock hergesetzt: . . . „Diese sanftabgehende Stirne bezeichnet reinen Menschenverstand; ihre Höhe über dem Auge Eigenheit und Feinheit; es ist die Nase eines BemerkerS; in dem Munde liegt Lieblichkeit, Präzision, und in der Verbindung mit dem Kinne Gewißheit Ueber dem Ganzen ruht ein unbeschreiblicher Friede, Reinheit und Mäßigkeit " — Geradezu herrlich und wohl auch ohne beigegebene Zeichnung verständlich sind Goethes Worte über ,Homer nach einem in Konstantinopel gefun denen Bruchstück"; aus dem, was hier folgt, kann man seine Anschauungen über den größten Dichter der Vorzeit kennen lernen: „Tret ich unbelehrt vor diese Gestalt, so sag ich: Der Mann sieht nicht, hört nicht, fragt nicht, strebt nicht, wirkt nicht . . Niemals haben sich diese Aug brauen niedergedrängt, um Verhältnisse zu durchforschen, sie von ihren Gestalten abgesondert zu faßen, hier wohnt alles Leben willig mit- und nebeneinander... E« ist Homer! Dies ist der Schädel, in dem die ungeheuren Götter und Helden so viel Raum haben, als im weiten Himmel und der grenzenlosen Erde . . Diese eingesunkene Blindheit, die einwärts gekehrte Sehkraft strengt das Die Vorboten der jüngsten Aktion haben, wie an dieser Stelle schon betont worden ist, sich laut genug angekündigt. Der englische Premierminister Lord Salisbury hatte unlängst in einer Versammlung der United Empire Trade League offenherzig aus gesprochen: „Ich bin immer ein überzeugter Schutz zöllner gewesen", und von dem kanadischen Premier minister Laurier, unter dessen Regime mit den Finanzeinkünften deS Landes eine arge Mißwirtschaft getrieben wird, wurde dem Mutterlande eine Zollein- fuhrvergünstigung von zunächst 12k Proz. angeboten, die vom 1. Juli 1898 auf 25 Proz. erhöht werden soll. Trotz des bestehenden Handelsvertrages wird also — vertragswidrib — der Differenzialzoll in Kanada eingeführt. Die Engländer fragen mcht viel nach Freihandel und Schutzzoll, sie beurteilen alle solche Vorgänge ausschließlich nach den materiellen Vorteilen, welche ihnen daraus erwachs n. Vielmehr aus diesem Gesichtspunkte heraus, schreibt das oben- gedachte Organ, als aus dem Bedürfnis, die Kolonien vermöge eines Zollbündnisses fester anS Mutter land zu knüpfen, erklärt sich die überraschende Wend ung der englischen Politik. Wir neigen der Annahme zu, daß Kanada auch nicht aus freien Stücken England die kleine Dedikation von 12k Proz. Zollnachlaß gemacht hat, sondern daß seine wirtschaft lich bedrängte Lage den Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber die letzte Ursache gewesen ist, mit dem Mutteilande die denkbar freundschaftlichsten Be ziehungen zu unterhalten. Kanada bedarf des Schutzes gegen die Pankees, welche die reichen Quellen de- Landes — wir erinnern an die neuentdeckten Goldläger und die Petroleumquellen auf der nördlichsten Halbinsel Alaska — in ergiebigstem Maße auszubeuten begonnen haben. Es kann freilich nicht in Abrede gestellt werden, daß auch andere Beweggründe die Entscheidung zu Ungunsten des unbedingten Freihandelssystems mit herbeigeführt haben. Zunächst dürfte die Thatsache, daß die englische Industrie auf fremden Märkten und sogar auf dem eigenen vielfach von der deutschen über flügelt, daß schließlich die wenigen Worte „walle in Oerwall^" zu einem Ehrendiplom der letzteren geworden sind, in Betracht kommen. Die Versuche der kritisd Irou Tracks Association und diejenigen der eng lischen Handelskammersekretäre, in kollegialischer Unter haltung oder Korrespondenz die Ursachen der Ueber- legenheit der deutschen Industrie auszukundschaften, haben zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis geführt; die Ausfuhr deutscher Fabrikate, besonders auch nach den britischen Kolonien OstasienS und die Einfuhr von Rohstoffen aus diesen erfreuten sich in den letzten Jahren eines großen Aufschwunges. Dadurch fühlte man sich in England in seinen innersten HandelS- herrschaftsgesühlen gekränkt. Ob eS England aber ge lingen wird, auch in Indien Zollnachlässe gegenüber anderen Einfuhrstaaten zu erzwingen, dürfte berech tigten Zweifeln unterliegen. In jenem großen Kolonial reiche ist es den Engländern nicht gelungen, tief gehende Sympathien zu erwecken; man kann es ihnen nicht vergessen, wie sie das Land unter Zuhilfenahme des schlechten Währungssystems im weitgehendsten Maße ausgebeutet haben, und man ist in dem Heimat lande der Hungersnot auch über die drückenden Ver pflichtungen, welche aus der Verpflegung und Unter heftung einer großen Armee erwachsen, durchaus nicht erbaut. In demselben Augenblick, wo Kanada die Bande mit dem Muttcrlande sister knüpft, gährt es in Indien in bedenklicher Weis'. Schließlich sind für die Kündigunqsfrage noch bemerkenswert die gewaltigen wirtschaftlichen Evo lutionen in den Produktions- und Verkehrsbeziehungen Deutschlands und Englands. Die deutsche Handels marine hat sich mit dem stetigen Wachsen der deutschen Industrie zu hoher Blüte entfaltet, der wichtigste Exportartikel Deutschlands im Verkehre mit England, Grueanuugeu, Versetzungen re. Im öffentliche« Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums »er Finanzen. Bei dem Finanzministerium sind ernannt worden: Strobelt, zeither Sekretär, als Kanzlei Inspektor ; Frank - surter, zeither Bureauassiftent, al« Sekretär Bei der Staatsschulden-Verwaltung sind ernannt morden: Behms, zeither Bureauassistent, als Sekretär; März, zeither StationSvMrnt bei der SiaatSeisenbahn-Bcrwaltung, alS Bureauassistent. Bei der Post-Verwaltung sind ernannt worden: Erhardt, zeither Posikassirrr, als Postdirektor in Markneu kirchen; Uhlich, zeither Postsekreiär, als Oberpostjekretär im Bezirke der Kaiser!. Ooerpostdirektion Chemnitz; Suck, zeither Postsekretär, alS Oberpostsekretär im Bezirkt der Kaiser!. Ober postdirektion Leipzig I« Geschäftsbereiche des Miiiftertums »es Kultus uu« -sfentltchen Unterrichts. Erledigt: die Schulsiellc zu Gürth bei Bad Elster. Kollator: das König!. Ministerium des Kultu» und öffentlichen Unterricht». Einkommen bei freier Wohnung 1000 M, 5 M Accidentien, 50 M. zur Heizung der Schulstube Gesuche sind bis zum 18 August bei dem König!. Bezirksschulinspektor Schulrat Hörig in OelSnitz i. B. ein zureichen; — die zweite ständige Lehrerfielle in Gesau. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1000 M. Ge halt, 100 M. vorausgewährte halbe erste AlterSzulage und Amtswohnung Bewerbungs-Gesuche mit sämtlichen Zeug nissen bi« in die neueste Zeit sind bis zum 16. August bei dem König! Bezirksschulin'pektor Schulrat Lötzsch in Glauchau ein zureichen Im Geschäftsbereiche des evangelisch-lutherischen LandeSconsistoriums sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt; davon sind zu besetzen: nach dem Kirchengesetze vom 8. Dezember 1896 >m II. Halbjahre 1897: 1. Stelle: daS Pfarramt zu Großbothen mit Glasten (Grimma), erledigt durch Emeritirung vom 10. Juli 1897 — Kl. VIIIL; Abtrennung des FilialS Glasten Vorbehalten — 2 Stelle: das Pfarramt zuEhrenberg (Pirna), erledigt durch Amtswechsel vom 2 August 1897 — Kl. I. — L) im regelmäßigen BesetzungSversahren: das Diaconat zu Pesterwitz (Dresden II) — Kl I. — Collator. Rittmeister Max Freiherr Dathe von Burgk auf Schönfeld. Dagegen wurden angeslrllt beziehentlich befördert: Karl Johannes Paul, PredigtamtScandidat, als Hilss geistlicher in Neuhausen (Freiberg); Friedrich August Schneider, PredigtamtScandidat, al- HilsSgeistiicher in Thal heim mit BornSdors (Stollberg); Friedrich Max Hugo Spohr, PredigtamtScandidat, als Pfarrer in Jonsdorf (Oberlausitz); vr. Max Emil Zweynert, PredigtamtScandidat, al- Pfarrer in Reinsberg (Meißen). dieser Tage die „Weser-Ztg ", der es da« „Berl. Tgbl." baldigst wieder nachdruckt, etwa folgende« über die Besetz ung de« Oberpräsidentenposten« in Hannover vor. Der Minister Frhr. v. Hammerstein sei noch nicht verfügbar, Graf v^nyphausen-LütetSburg zu alt, Landrat v Rheden- Gronau zu jung; der Regierungspräsident v. Colmar- Meyenburg erschien al» ein recht beachtenswerter Kandidat, wenn nicht gar Minister v Boetticher die Stelle annähme. Nun aber nennt ein hannoversches Blatt auch diese Weser berichte die „reine Faselei", während e« selbst dafür mit folgender Kandidatenliste, die, au« genauer Quelle stammend, völlig unfehlbar sei, hervortritt. Nach ihr bliebe Fürst Hohenlohe bi« zum Ende der Reich«- und Landtag-periode, d. h noch fünfviertel Jahre, im Amte; an seiner Stelle würde Generaloberst Graf Waldersee den Reichskanzlerposten übernehmen, während Graf Wil helm BiSmarck der Nachfolger Bennigsen« würde „Wir könnten", bemerkt die „Kreuzztg ", „wenn e« den Leser» Vergnügen machte, diese Kombinationen noch all illtmitum verlängern; vielleicht trifft endlich einmal eine Voraussagung ein; welcher Stolz der politischen Voraus sicht würde dann unseren Busen schwellen!" — Auf der Wilhelmshavener Werst gelangen die Panzerschiffe 4. Kl „Hildebrand" und „Beowulf" zur In dienststellung, welche mit den bereits im Dienst befindlichen Schwesterschiffen „Siegfried" und „Frithjof" (Stamm schiffe der Reservedivision der Nordsee) eine Division bilden Sie ist die 3. Division de« 2. Geschwader« der am 18. August zusammentretenden HerbstübungSflotte und wird vom Inspekteur der 2. Marineinspektion, Kontre- admiral Hoffmann, befehligt Admiral Hoffmann über nimmt nach seiner Rückkehr au« Ostasien, wo er zwei Jahre die Kreuzerdivision führte, zum ersten Male wieder ein Geschwadcrkommando in den heimischen Gewässern und wird seine Flagge auf dem „Hildebrand" setzen, dem Schiff da« auch während der vorjährigen Flottenmanöver Flaggschiff der Reservedivision der Nordsee war Die vier Schiffe, von denen „Siegfried" und „Beowulf" be reit« volle Stammbesatzung haben, werden zum Teil für die sechswöchige Dauer ihrer Jndiensthaltung mit eingezogenen Reservemannschaften besetzt, die aus dm einzelnen Schiffen mit der Stammbesatzung verteilt werden Die Schiffe der Reservedivision der Nordsee sind bekannt Sie haben ein Deplacement von 3495 t, 4800 Pferde kräfte, eine Ausrüstung von drei langkalibrigen 24 em- Geschützen in Türmen und acht bi« zehn Schnelllade kanonen (8,8 cm), die auf dem Oberdeck hinter Schutz schilden stehen, und eine Besatzung von 276 Köpfen Ihre Geschwindigkeit beträgt 15—16 Knoten Zu bemerken ist noch, daß der „Siegfried" da« älteste dieser Küstenpanzer, eine vollständige Keffelanlage für Masutheizung hat Die beidm neu in Dienst gestellten Schiffe ,Hildebrand" und „Beowulf" werden zunächst die vorgeschriebene Probefahrt machen und alsdann unter ihrem Chef im Division«- verbande cvolutionierm, bez in den Verband der Herbst übungsflotte treten — Einzelne englische Fachzeitschriften geben sich die Mühe, deutsche industrielle Erzeugnisse auf alle mögliche Weise herabzusetzen, um natürlich für die englischen Reklame zu machen Da« Londoner Fachblatt „Jronmonger" bewegt sich dabei in der ersten Reihe und scheut nicht die ehrenrührigsten Behauptungen gegen alle«, wa« deutsch ist In einem dieser Artikel aus letzter Zeit war auch behauptet, daß der deutsche Zaundraht in Australien als durchaus untauglich bewährt habe. In „Stahl und Eisen" findet sich eine Widerlegung dieser Behauptung, in welcher darauf hingewiesen wird, daß lange Jahre hindurch in englischen Fachzeitschristen stet« wiederkehrende Betrachtungen über die immer zunehmmden und der englischen Drahtindustrie immer unbehaglicher werdenden Leistungen der deutschen Drahtindustrie an zutreffen waren Je mehr diese Leistungen zu einer unleug baren Thatsache wurden, desto mehr bestrebten sich diese Blätter, den englischen Industriellen zu Gemüte zu führen, wie sehr die größere Thatkrast der deutschen Fabrikanten die englische Industrie in ihrem Bestände bedrohe. Lange Artikel suchten im Anfang darzuthun, daß diese Konkurrenz in nichts weiter begründet sei, als in den billigen Arbeits löhnen in Deutschland Später wurde anerkannt, daß die deutschen Fabrikanten mehr mit der Zeit vorangeschritten seien, bessere Fabrikationsmethoden und bessere Maschinen eingeführt hätten, daß in Deutschland die technische Er ziehung der Arbeiter und Beamten auf einer viel be- Segelfahrt nach dem äußeren Kieler Hasen, von wo die Majestäten gegen 7 Uhr abends zurückkehrten Als zweite Spende haben Se. Majestät der Kaiser für die durch Hagelschlag Geschädigten im Elsaß 15000M aus seiner Privatschatulle überwiesen. — Se. Majestät der Kaiser werden dem „Greud. Geselligen" zufolge am 22. d Mts. in Zoppot erwartet. Am 14. d. Mts soll die Manöverflotte auf der dortigen Rhede eintreffen, um dann in der Nähe der Danziger Bucht für einige Zeit zu üben — Die Enthüllung des Denkmals für Kaiser Wilhelm I. in Magdeburg ist auf Mittwoch den 25. Äugust festgesetzt. Die Kaiser! Majestäten werden derselben beiwohnen — Es bestätigt sich, daß das Kaiserpaar von Bad Homburg aus während der Kaisermanöver mit dem italienischen KönigSpaar, den übrigen fürstlichen Gästen und dem gesamten Gefolge an einem noch zu bestimmenden Tage in Wiesbaden eintrifft, um einer Fest vorstellung im dortigen Königl. Theater beizuwohnen Die sieberhafte Sucht, immer neue Ernennungen von Ministern und hohen Verwaltungsbeamten zu erfinden, sängt an epidemisch zu werden. Nachdem das „Berl. Tgbl." mit der Nachricht, daß der Fürst Hohenlohe im Herbste abginge und als sein Nachfolger der Hr. v Bülow designiert sei, durch die „Nordd Allg. Ztg." dementiert worden ist, wird nun auf anderen Gebieten fleißig kom biniert So ist es jetzt die Nachfolge des Hrn v. Ben nigsen, die die Gemüter in Wallung bringt, und so trug Tagcsgeschichk. Deutsches Reich. * Berlin. Sc Majestät der Kaiser hörten, wie aus Kiel gemeldet wird, gestern außer dem Vorträge de«
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