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Amts- mö Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Eibenstock, Larkfelb, hundrhwel, ^UgkN»U»t Neuherbe, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiberhammer, Soja, Untersttitzengrün, wilbenthal usw. Fernsprecher Nr.NO. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. ^5 32. Mittwoch, den 9. Februar ISIS. r Erscheint täglich abends mit Ausnahme dar t Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. » Anzeigenpreis: die kleinspaltige Leile 12 j Pfennige. Dm amtlichenTeilediegajpaltanr r Zeile 30 Pfennige. Bezugspreis vierteljährl. MD.SOeinschliehl. des »Dllustr. UnterhalMngsblatts" und der humoristischen Beilage, Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Reichspostanstalten. «el..Kdr.: Amtsblatt. Bckanntmachnng über die Megetung des Arot- und Weylverbrauches im Keöiete des Ae- zirksveröandes Schwarzenberg vom 30. Zanuar 1910, l. Zur Herstellung von Mehl ist Roggen bis zu 82 v. H. Weizen bis zu 80 v. H. auszumahlen. Die Ausmahlung von Schrotmehl bi- zu mehr als 93 v. H. bleibt nach gelassen. Diese Vorschriften gelten auch für das Brotgetreide der Selbstversorger; die Mühlen haben Anordnung erhalten, hiernach bereits vom 16. Januar 1916 ab zu verfahren. II. Die Vorschrift im 2. Absatz des 8 6 der Bekanntmachung über die Regelung des Brot- und Mehlverbrauches im Gebiete deS Bezirksverbandes Schwarzenberg vom 24. August 1915 erhält folgende Fassung: Außerdem erhalten Personen über 12 Jahre auf von ihnen oder den Haushaltungsvorständen bei der Ortsbehörde zu stellenden Antrag wöchent lich eine weitere Vollmarke als Zuschlagsmarke — Personen, deren Jahres einkommen den Betrag von 2500 Mk. übersteigt, haben jedoch für sich bezw. für die ihren Hausstand teilenden Personen keinen Anspruch auf die Zu schlagsmarke. Der Bezirksausschuß ist ermächtigt, weitere Zuschlagsmarken im allgemeinen oder im Einzelfalle zuzuteilen. HI. Die Vorschrift in 8 1 der Bekanntmachung über die Brot- und Mehlversorgung der Selbstversorger im Gebiete des Bezirksverbandes Schwarzenberg vom 4. Sep tember 1915 wird durch folgende Bestimmung ersetzt: Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe, die von der Befugnis der Selbstversorgung Gebrauch gemacht haben, dürfen vom 1. Februar >910 ab für sich selbst, die Angehörigen ihrer Wirtschaft einschließlich des Gesindes sowie für Naturalberechtigte, insbesondere Altenteilcr und Arbeiter, soweit sie kraft ihrer Berechtigung oder als Lohn Brotgetreide oder Mehl zu beanspru chen haben, auf den Kopf und Monat nur noch höchstens 9 Brotgetreide verwenden. Einem Brotgetreide entsprechen 800 § Mehl. Ein Selbst versorger darf hiernach für die Zeit vom 1. Februar 1916 bis zum 15. Au gust 1916, also für 6^ Monate, insgesamt nur noch 58,5 Brotgetreide auf den Kopf zurückbehalten. Sollte bei einem Selbstversorger schon die Aussonderung des Brotgetreides nach dem bisherigen Monatssatze von 10 stA erfolgt sein, so ist von ihm die überschtetzende Menge Getreide als bald an den Bezirksverband zu verkaufen. lV. Hinterikorn oder geringes Korn einschließlich der beim Dreschen und Reini gen abfallenden Mengen an zerschlagenen und verkümmerten Körnern usw. darf nicht mehr zurückbehalten, verschrotet oder verfüttert werden Auch dieses Korn ist alsbald dem BezirkSverband käuflich zu überlassen. V. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Anordnungen werden nach 8 57 der Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915 mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft. Schwarzenberg, am 30. Januar 1916. Der Bezirlsverband der Kgl.Amtshauptmannschast Schwarzenberg. Amtshauptmann Dr. Wimmer. Speckverkauf. Mittwoch, den S. Ievruar 1916, vormittags von 8—12 Ahr kommt im Hauptschulgebäude eine kleine Menge geräucherter Speck zum Verkauf. Der Speck wird nur in Mengen von ', Pfund abgegeben, um möglichst einen großen Teil der Einwohner bedenken zu können. Eine Gewähr dafür, daß alle Haushaltun gen bedacht werden können, kann jedoch nicht übernommen werden. Preis: Pfund 1,25 Mk. Schönheide, am 7. Februar 1916. Dcr Gcmcindevorstand. Butter-Verkauf findet Mittwoch, den S. Kebruar 191« im Gemeindeamtsgebäude hier gegen Abgabe von Buttermarken statt. Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß das Geld abgezählt vorzulegen ist. Die Zeiteinteilung wird streng durchgeführt werden. Carlsfeld, den 7. Februar 1916. Dcr Gemcindcvorstand. Mittwoch, den 9. Februar 1916, nachmittags 2 Mr sollen im Versteigerungsraum des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock folgende Sachen, nämlich: 7 Bilder mit Rahmen, 1 Stehpult, 1 Posten Bitragenstangen mit Zugvorrichtungen und 1 Sofa an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 8. Februar 1916. Per Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. 1429 S71 Kriegsgefangene in Deutschland. Prinz Oskar non Prcnßcn Nicht vcmmidct. Berlin, 7. Februar. (Amtlich.) Oberst Prinz Oskar von Preußen, Königliche Ho heit, ist an der Ostfront durchGranatsplittcr am Kops und einem Oberschenkel leicht ver wundet worden. Prinz Oskar von Preußen, der fünfte Sohn des Kaisers, steht im 28. Lebensjahre. Zu Beginn des Krieges war bereits der jüngere Bruder des Prinzen Oskar, Prinz Joachim, durch einen Granatiplitter leicht verwundet worden. — Prinz Oskar ist seit dem 31 Juli 1914 mit Ina Marie Gräfin von Bajscwitz vermählt. Ueber den Umsang der deutschen Kriegsbeute wird folgendes mitgeteilt: Berlin, 7. Februar. Die Abendblätter brin gen Artikel, in welchen die Errungenschaften des Krieges an Hand der vorhandenen Kriegs beute besprochen werden. Danach find in Deutsch land vorhanden 1 429 971 Kriegsgefangene. 9700 Ge schütze, 7700 Munitions- und jonstigc Fahrzeuge, 1300000 Gewehre, 3000 Maschinengewehre. In die sen gewaltigen Zahlen sind die Gehangenen nicht ein gerechnet, die sich in den uns verbünoetcn Staaten befinden und auch nicht eingerechnet zahlreiche Ge schütze, die zerschmettert aus den Schlachtfeldern lie gen blieben und Massen von Geschützen und Maschi nengewehren, welche, soweit sie mit Munition erbeu tet wurden, von unseren Armeen selbst in Gebrauch genommen werden konnten. Die angebliche Ueberlegenheit der englischen Flieger über die mistigen beleuchtet recht drastisch folgender Hilferuf: Amsterdam, 7. Februar. General Haig hat um größere FlieAerabteilungen dringend ersucht, da die feindlichen Flieger ihm viel zu schaf fen machen. Die zahlreichen feindlichen Angriffs hätten seine Fronttruppcn in Verwirrung gebracht Von den Ereignissen zur Sec bewegen das Rätsel der „Möwe" forme das Schicksal der Bemannung von ,ch 19" noch immer di? Gemüter. Wie nicht anders zu erwarten, findet die niedrige Handlungsweise der englischen Fischer die Billigung des Volkes: London, 7. Februar. Eine Rcutermeldung besagt: Die öffentliche Meinung billigt das Verhalten des Fischdampsers „King Ste phen", dcr sich geweigert hatte, Sie Bemannung des verunglückten deutschen Luftschiffes an Bord zu nehmen. Leider hat das Verhalten der Deutschen in diesem Kriege die Alliierten gelehrt, daß man ihren Worten nicht glauben darf, noch daraus rechnen kann, daß sie die gewöhnlichen Grundsätze der Mensch lichkeit beachten. Wenn der Fischdampser mit einer Bemannung von 9 Mann die Besatzung von beinahe 30 bis an die Zähne bewaffneten Männern an Bord genommen hätte, so war aller Grund, anzunchm n, daß die Schiffbrüchigen ihre Retter überwältigten und dann den Fischdampser als Prise nach Deutschland führten. Es ist ein bedauerlicher Zug in diesem Seekriege, daß die Schisse sich davor fürchten, die Rettung Uebertebender von zerstörteil Schissen zu versuchen, welche in offenen Booten den Unbilden der Witterung und allen Entbehrungen ausgl-jetzt sind, weil sie fürchten müssen, daß dies? Boote gleich sam von deutschen Unterseebooten ausgelegte Köder sind, die darauf warten, jedes Fahrzeug zu v-rsrn- len, welches Schiffbrüchige zu retten versucht. Amsterdam, 6. Februar. Der Korrespondent des „Daily Telegraph" drahtet aus Newport News eine Unterredung mit Leutnant Berg von der „Appam". Darin heißt es: Nachdem die „Appam ' sich ergeben hatte, befahl mir Kapitän Graf D o h n a, das Schiff zu übernehmen und es nach dem nächsten amerikanischen Hafen zu bringen Wir hörten noch den Kamps zwischen der „Möwe" und „Elan Mactawis h". Wir blieben in weitem Ab stand und näherten uns später nur, um einige Ver wundete auszunehmen, die schnelle Hilfe brauchten. Daun setzten wir unser? Reis? sort. Ich mußte vom ersten Tage an die Rationen verkleinern, um den er haltenen Befehl ausführen zu können. Mein Schiff war „S. M. S. Möwe". Der Korrespondent fragte: „War es die Original- „M ö w e" oder ein anderes Schiff, das diesen Namen erhielt?" Berg war sehr amüsiert über diese Frage und antwortete: „Mein Schiff war die „Möwe". Auf alle weiteren Fragen über das Schiff gab er mir immer diejelbe Antwort. Berg übergab die 153 Sack Briespost der amwilan- schen Post, doch behielt er 150 Säcke Pvstpak te zu rück. Von unseren österreichisch-ungarischen Verbündeten ist auch heute nichts Neues zu melden: Wien, 7. Februar. Amtlich wird verlaut bart: Lage überall unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Vom Balkan klingen energischere Töne der griechischen Regierung gegenüber der Entente zu uns: Dern, 7. Februar. Die schweizerische Telegra- Phen-Jnsvrmation meldet aus Athen: Tas Regie rungsblatt „Neon Asty" fordert die Bevölkerung direkt zu allgemeiner Demonstration gegen die verschärfte Blockade Griechenlands auf. Das