Volltext Seite (XML)
ErzgebDolkssremr-. Tageblatt für Schwarzenberg und Umgegend Äülmtdblatt für die königliche« «>d ftödtische« Behörde« d» Ane, Grünhai«, Hartem -ein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg ««d Wildenfels. Expedition, «erlag und Druck von L M. Gärtner tu Schneeberg. Freitag, 26. Juni 1891. Jahrgang. . Lößnitz! II. und IV. Spritzen-Comp Hebung Stg. 28. Jimi früh h-lb 7 Uhr. an Schneeberg, den 27. April 1891. Die Stadtverordneten Wolfframm. P. In Vertretung: Harter, König!. Forstaffeffor. falle auch die Milnärbeamten durch solche Stellvertreter er» gänzt werden, welche gleichfalls sowohl aus Freiwilligen mit höherer Bildung, die sich jedoch wegen Körperschwäche und dergleichen nicht zum Ofstcier eignen, und aus alten Unter» officieren, zumeist Schreibern bei höhrrn Stäben, hervor gehen. Sie sollen namentlich Stellungen in Aeldkanzleiea und bei Verwaltungsbehörden im Rücken des Heeres be kleiden, oder in Feldlazaretten, im Train, in der Intendan tur, wo sie dann die eigentlichen, vielleicht zu höhern Feld- stellen geeigneten Beamten ersetzen. Daraus, daß man sofort die Ernennung von je einigen Tausend Fähnrichs-Stellvertretern und Kriegsbeamten-Stell vertretern auf dem Papier vorbereiten will, so daß sie ein tretendenfalls nur ausgefertigt zu werden braucht, ersteht man die Nothwendigkett und Wichtigkeit dieser Maßregel. ES ist wiederum eine unter der Verwaltung de- ausgezeich neten KriegSministerS Wannowski geschaffene Neuerung, durch welche die KrtegStüchtigkeil de» russischen Heeres ungemein gewinnt. Man kann den General Wannowski mit vieler Beziehung mit Feldmarschall Graf Roon vergleichen; nur daß es diesem nicht beschtedea war, Kriegsvorarbeiten, ja, geradezu Rüstungen — denn anders kann man die ruffische KriegSthättgkeit nicht nennen — in so völlig ungestörter Ruh« durchzuführen, wie sie von Rußland» Nachbarn dem KrtegSmtnister Wannowski vergönnt wird. Sehr bemerken« werth ist übrigens «och ein weiterer, eben vom Zaren au-gegebener Uka« über die diesjährige Re krutenaushebung, da derselbe recht deutlich di« ung«h«ur«, srit Alexandres III. Regierungsantritt bewirkt« HeereSver- mehrung kennzeichnet.! Im Jahr« 1881 b«trug di« Zahl d«r auSgehobeu« Rekruten 212000, in dt«fem Jahr« 262400. Bei der fünfjährig«« Dienstzeit entspricht dies einer Erhöhung der Friedensstärke um 250000 Mann. Bon den eingestellten Rekruten kommen etwa 15000 Mann zur Flott« und zur Gr«nzwach«. 1881 bttrug die Zahl der Wehrpflichtig« 750000, 1890 867000 Mann. Dies, «eraehruag U Der Stadtrath (gez.) v. von Woydt, , (Ii. 8.) Bürgermeister. (I» 8.) d. Z. Bors. Vorstehender 3t«r Nachtrag zum OrtSgesetze vom 6./21. November 1874 für die Stadt Schneeberg wird andurch bestätigt und hierüber gegenwärtiges jedenfalls di« beveutenv« Mehrheit bilden und paßt auch für russische Verhältnisse sehr. Gar mancher alte Felvwebel und Unteroffizier wird die dienstlichen Pflichten besser auS- füllen als irgend ein russischer Linirnlieutenant, und was die naturwüchsige, bescheidene Erziehung der alten Unter- ofsicitre betrifft, so ist dieselbe der oft roth angehauchten Halbbildung der meistens jungen russischen Linienofficiere vorzuziehen. Auch in der Auffassung der SlandeSehre und de» Standesbewußtseins ist der Unterschied nicht erheblich, und so werden jedenfalls die russischen Fähnrich- Stellver treter innerhalb de- OfstcierScorp» weit weniger innerlich und äußerlich abstechen al- die deutschen Feldwebel Lieute nants, obwohl letztere ja in jeder Beziehung unendlich höher stehen als ihre jetzt in Rußland geschaffenen Nachbilder. Jedenfalls wird di« Einrichtung der Fähnrichs-Stellvertreter im russischen Heere, Garde wie Linie, ungemein volkSthüm- lich werden, denn noch lebt in aller Ueberlieferung, daß der größte russische Feldherr der neuern Zeit, Suwarow, elf Jahr« g«wöhnltch«r Soldat war. Darum ist auch di« j«tztg« Neurrung «in hervorragend kluger Schritt der russischen Heeresverwaltung. Die Fähnrichs-Stellvertreter werden durch die Divi sionskommandeur« bet eintr«tend«r Kriegsbereitschaft «rnannt; ihr« Namen find jedoch bereit» in FriedenSzeiten festgestellt. Sie tragen die Ofstziersuniform mit unbedeutenden Aenve- rungen und stad im übrigen in jeder Beziehung wie die Lieutenant» gestellt. Den au» den Freiwilligen mit höherer Bildung, auch, allerdings nur in seltenen Ausnahmen, den au» dem Unter ofstcierstand« hervorgrgangenen Fähnrich» Stellvertr«t«rn, ist untrr Umständrn di« richtig« Ofstcier»- laufbahn «r schlofft«. Im allgrm«in«n aber tr«trn di« all dem Unt«rosstct«rstande Hervorgegangeaen, wenn st« nach Be«ndigung v«S Kriege» d«a Dtrnst fortfttzen wollen, wie der in ihr frühere» Feldwebelverhältniß, wobei sie jedoch den Titel und di« Uniform der Fähnrichs-Stellvertreter bribe halten. Nach denselben Grundsätze« werden i« Mobilmachung«» Bekanntmachung. Freitag, d e n 2 6. Juni 1891 Nachmittag« 5 Uhr soll di« diesjährige GraS«utzu«g de« Hospitalgartens, der Straßenränder rc. im Hospital hofe an den Meistbietenden verpachtet werden. Schneeberg, am 24. Juni 1891. Eefchtürt täglich mit Skl-mchMt die W« »i«88«ch1 Ä3R Vfvmige. Der Stadtrath Dr. von Wohdt. Brück« bei Muldenhammer und der Förster- und Gaüchtelwiesen lit. st. an der Eibenstock- Schneeberger Straße oberhalb Wolfsgrün des AuerSberger Korstreviert soll Sonnabend, den 4. Juli 1891 -egen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebend« Bedingungen meistbietend versteigert werden. Zusammenkunft: früh 8 Uhr auf der Wirse an der Mari« oberhalb Neidhardts- thal, des Vormittags 11 Uhr an der Brücke bei Muldenham» wer und Mittags 2 Uhr an der Straß« oberhalb Wolfsgrün. Königl. Verwaltung der Kunstwiesen und Königliches Forstrentamt Eibenstock, am 22. Juni 1891. Gras-Versteigerung auf Hundshübler und Auersberger Staatsforstrevier. Die diesjährige Grasnutzuvg der Wies« Ut. s. des Huudßhüiler Forstrevier- der sogenannten Marie oberhalb NeidharvtSthal, der Pofthalterwiese lit. L. an der Bekanntmachung. Nachstehender 3. Nachtrag zum hiesigen Ortsstatut wird hiermit bekannt gegeben. Schneeberg, den 19. Juni 1891. Der Stadtrat h. vr. von Wohdt. 3. Nachtrag zum Ortsgesetz der Stadt Schneeberg. Nachdem durch Verordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Zwickau vom 14. April 1891 di« B«r«inigung d«r Flurbuchsparzellr Nr. 2» d«S Flurbuchs für GrieS- Lach mit d«r politischen Gemeinde Schneeberg genehmigt worden ist, wird 8 I de» Orts- Gesetzes dahin ergänzt, daß demselben Absatz c zugefügt wird. « ferner die an die Fleischerinnung zu Schneeberg behufs Mttbebauung zu Schlacht- hofzwecken im Jahr 1890 verkaufte Parzelle Nr. 2a des Flurbuchs zu Griesbach. Die Vermehrung deS russischen OffieiereorpS für deu , Kriegsfall. i Der Zar hat soeben eine Maßregel genehmigt, durch I welche ein großer Mangel im russischen Heere, die unge- ! nügende Zahl von Officieren im Kriegsfall, wesentlich be i seitigt wird. E« ist dies die Einführung von Fähnrichs- , Stellvertretern und Militärbeamten-Stellvertretern im Kriege, i Im türkischen Kriege macht sich der Mangel an Offi- > -eieren sehr fühlbar. Um diesem einigermaßen abzuhelfen, i schuf man nach deutschem Vorbilve, aber allerdings diesem l wenig ähnlich, 1882 ein Reserve-Osfieiercorps, das jetzt i schon mehrere Tausend Köpfe zählt. Im Jahre 1886 folgte i dann die Einrichtung der Reserve-Fähnriche (der Fähnrich § ist der jüngste OsficierSrang in Rußland), wodurch wiede rum alljährlich ein bedeutender Zuwachs entsteht. Aber alle ' diese Maßregeln vermochten nicht Schritt zu halten mit den ungeheuren Neubildungen, wie sie theils schon im Frieden «folgten, theils für den Kriegsfall vorbereitet wurden. Rußland verfügt zwar über eine bedeutende Zahl verab schiedeter Officiere, doch stellen diese im Kriege durchaus nicht so willig ihre Dienste zur Verfügung, wie da» in Deutschland der Fall ist. Im türkischen Kriege boten grvß tentheils nur solche verabschiedete Officiere ihre Dienste an, welche sich irgendwie in mißlichen Lebens verhältniffen be fanden. Im russischen Kriegsministerium kam man zu der Ueber- zeugung, daß im Kriegsfälle, wenn auch alle Kräfte zusam- mengenvmmen würden, doch noch viele Tausend Officier- stelleu unbesetzt bleiben würden, und so entschloß man sich denn zur Einrichtung der Fähnrichs-Stellvertreter, welch« viele Ähnlichkeit mit den deutschen Feldwebel Lieutenants haben. Dies« im Kri«g« zu «rnrnnrndt« Fähnrich»-Stell - v«rtr«t«r setzen sich, nach «in«m Bericht der „K. Z.', zu sammen au» Freiwilligen mit höherer Bildung, di« al» Un- teroffizier« entlasten find, und au» geeignet erscheinenden Feldwebeln und Unterofficieren. Die letztere Gruppe wird! Sonderzüge von Dresden nach München, Salzburg, Bad Reichenhall, Kufstein u. Lindau, Sonnabend, den 18. Juli und 15. August. Abfahrt von Zwickau 4 Uhr 58 Min. Nachm. Ankunft in München 5 - 35 » Fahrpreise für Hin- Zwickau-München - -Salzburg oder Bad Reichenhall - -Kufstein « -Lindau Fahrkartrngültigkeit 45 Tage. Nähere» «rgiebt die bei den sächsischen StaatSbahnstalionen unentgeldlich zu erhal tende Uebersicht über di« Sonders«. Dresden, am 22. Juni 1891. Königliche Generaldirection der Sächsischen Staatseisenbahnen. Hoffmann. auSgesertigt. Dresden, am 28. Mai 1891. Ministerium des Innern (I, 8.) v. Metzsch. Di« Stell« de» Todtenbettmeisters zu Schönheide, mit w«lch«r ein Jahreseinkommen von ca. 1400 Mark verbunden ist, ist am 1. August d. JrS. anderweit zu besetzen. Geeignete Bewerber wollen ihre Gesuche bis zum 5. Juli 1891 anher einreichen. Der Gemeinderath zu Schönheide. Bekanntmachung. Die alljährlich bald nach dem Johannistage stattfindende allgemeine Gräber- schmückung soll auf dem hiesigen Friedhöfe Sonntag, den 5. Juli, vorgenommen werden. Schneeberg, den 25. Juni 1891. Der Kirchenvorstand. Vorm. am 19. Juli bez. 16. August. und Rückfahrt: I. Kl. II. Kl. III. Kl. 38,40 27,60 16,30 53,00 37,90 21,80 47,40 34,00 19,70 58,60 41,90 23,90