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Nummer 2K9 — ZS.Iahrg. vrrlagsori Dr«sd«». Anzeigenpreis«: dl« Ispalttg« 71 mm breit« Zeit« b Pl»4 siir Famillenanzeigen b PIg Sür Platzwilnsq« »nn«n wir l«ln« D«wbhr leipe«. «krl-elnt 0 mal wbcheniliq. «nnailich«r v«jug»pr«Is durch Ir«g«r «lnlchl. 60 Pfg. t»w. HM HM t» P,g T'»ge-l°hn 1.70; durch di« Post 1.70 «Inlchll-blich M P,M.-°->Iung-g«bllhr, ,uz-gl>q -S PIg. P°st-v«st-IIg.Id. W WM W ßWM Linzelnummer 1° P,g.. 6°m> a. g-stlag-numm-r 70 Psg. W^U W W W W W W W WV ilbbchellungen milüen IpSirst-n- ein« Mache °°r Abiaus HM^W WWW WWWWWW WW W^ k„ug-ze» Ich-»"ich beim P-rlag eingcgangen lein. Unler* W , 2. - - ^4 - - ' ki^er dllrle» kein« Abb-P-Nungen W W W W VolkssMung Lchiisilkitung: Dr«sd«n-A., PoNerftr. 17, gernrus 70711 «.»101» Velch1li,st«ll«, Druck und B«rlag: D«rmania Buchdruck«»» «. Berlag Th. «. <S. Winkel, Pdiirrstratz« 17, 8«rnr»l 7101», Postscheck: »lr. 107», varrt: Stadtbarrl vr««d«» «r. »«767 Dienslag, 17. November 1936 2m Fall« von HSHrrer Etwa«, Bkrdot. einlr«I«nder Veirleb» ßSrung«, hat d«r B«zi«h«r »drr Werbunglreibend« «ktn« «l» sprllch«. sall, di« 3«iiung »n b«Ichrilnkiem Umlang«, r«r1p»t«t oder nicht erscheint d r »i> l i u n n o o r t j st D r « s d e n. Madrids üitiverWsvierlet genommen Oer Erfolg -er Kämpfe am Sonntag Oie Freiheit -er -rutschen Wasserstraßen Neuer Schlag gegen -as Su-eten-eutschtum und in Madrid unterrichtete. Danach haben die nationalen Truppen ihr Vorrllcken fortgesetzt und weitere Straßenzllge von Madrid selbst eingenommen. Gin Telegramm General Francos St. Jean de Luz, 16. Nov. General Queipo de Llano hat am späten Sonntagabend über den Sender Sevilla folgendes amtliches Telegramm des Generals Franco aus Salamanca verlesen, wobei er bemerkte, bas; er Befehl des (Generals Franco habe, das Telegramm wörtlich und ohne jeden Kommen tar wciterzugeben: „Seit dem frühen Morgen haben an der Front von Ma drid die roten Milizen angegriffen, woraus sich ein heftiges Ge fecht entwickelte, das bis 1 Uhr mittags dauerte. Zu dieser Stande waren die Roten nicht nur bis zu ihren Stellungen zurückgeworfen worden, sondern es wurden auch unter heftigem Gemehrfeuer und Handgranatenangrissen die Gräben ihrer Ver teidigungslinien genommen. Die Roten haben zwei Eisenbahn brücken der Nordbahn über den Manzanares, ungefähr 360 m vom Nordbahnhof entfernt, gesprengt. Von diesem Augenblick an hgann der Angriff mit Tanks, denen Infanterie folgte, die in ihrem Angrifsseifer sogar die Tanks überholte. Die Universitätsstadt wurde vollkommen eingenommen. Darauf fehlen um 17 Uhr drei Abteilungen unter Führung des Obersten Aague den Vormarsch über Vomlilla, Paseo de Nasales und in die Straßen von Madrid fort, wobei ein merk liches Nachlassen des roten Widerstandes zu merken war." — Dcr General schlaf; mit einem „Viva Espckna". lieber diese Kämpfe wird noch bekannt: Um die Wider standslinien der Roten zu bre^ren, muhten alle Kräfte einge setzt werden, da unter sowjelrussiscker Leitung die Linien und Gräben auf das modernste angelegt waren. Während der Kämpfe wurde das sog. „internationale Bataillon" vernichtend geschlagen. Die roten Milizen wurden von ihrer sowjelrussischn Führung in grohen Massen gegen die Linien der Nationalisten geworfen, ohne Rücksicht auf die dadurch verursachten grohen Verluste der Noten. Jeder, der zuriickwich, wurde sofort erschossen. Trotz dieser verzweiseltcn Mahnahmen und trotz Verwendung des neuesten sowjctruisischen Kriegsmaterials wurden di« roten Linien glatt durchbrochen. Nehr den Sender Sevilla gab General Queipo de Llano am Sonutaoahnd noch bekannt, das; bei den erbitterten Kämp fen im südlichen Madrid das vollständig geschlagene „internatio nale Bataillon" über 200 Tote. 2 Tanks und viel anderes Kriegsmaterial zurückgelassen hat. Weiter berichtete der Ge neral. das; am Sonntag auch zwei rote Flieger in der Unu^bung Madrids abgeschossen wurden. General Queipo de Llano hat, wie hier bekannt wird, In der Nacht zum Montag noch ein Ferngespräch mit General Franco geführt, der ihn von dem Fortgang der Operationen vor Der nationale Sender Cadiz berichtet, dah ein auf dem Madrider Südbahnhof stehender Panzerzug der Roten von nationaler Artillerie völlig zerstört worden sei, wobei ein groher Teil der Insassen ums Leben gekommen sei. Weiter meldet der Sender, daß die roten Machthaber in Madrid unter Androhung des Erschießens die Uebersiedlung der Madrider Einwohnerschft in das von General Franco als vor nationalen Fliegerangriffen gesicherte Stadtviertel zu verhindern versuchten. — Tie anar chistische Leitung in Alicante verweigere Marristenführern und marxistischen Abordnungen die Ausreiseerlaubnis nach Frank reich, da sie eine Flucht der Marxisten befürchte. Die Veurlellung in der Schweiz Basel, 16. November. Die Aufhebung der Versailler Schiff, fahrtsbestimmungen durch Deutschland (siehe den Text der Er klärung der Reichsregierung auf Seite 8) wird von der Schweizer Presse in großer Aufmachmg micdergegeben. Als Rhinufcr- staat und Mitglied der Internationalen Rhein,zentra'kommifsion sieht sich die Schweiz durch den deutschen Schritt vor wichtige Entschidungcn gestellt. Der Güterverkehr von der "Nordsee bis nach Basel mit seinen über 2 Millionen Tonnen Umschlag im Baseler Rheinhafen stellt eines der wichtigsten wirtschaftlichen Objekte des Landes dar. Wie es heißt, verkennt man mich im Bundeshaus nicht, das; oie Schiffahrlsklausel vertraglich neu geordnet werden müsse, und die in Betracht kommenden Instan zen werden die Anweisung erhallen, baldigst die Vorbereitungen für kommende neue Verhandlungen zu treffen. Im übrigen spricht man von einer grohen Ueberraschung, die der deutsch Schritt sowohl in den offiziellen Kreisen der Bunocsstadt wie auch in der breiten Oeffentlichkeit hcroorgerufen habe. Die „Basler Nachrichten" sind der Ansicht, dah die Preis gabe der Bestimmungen von Mrsailles für die deutschn Ströme praktisch für die Binnenschiffahrt keine Aenderung bedeuten. Dagegen vertritt die „Nationalzeilung" die Auffassung, das; durch die einseitige Aushebung oes internationalen Rheinstaluts vor allen Dingen die Schweiz betroffen luerde, die dadurch des Rech tes der freien Schiffahrt von Basel bis zum Meere beraubt iverde. (?> Vor einer Erklärung Edens London, 16. November. Außenminister Eden gibt voraus sichtlich am heutigen-M o n »a g im Unterhaus eine Erklä rung ü b e r d i e d e u t s ch c Note zur Wiederherstellung der Oberhohit über die Wasserstraßen ab. Das amtliche Reuter büro saßt den Eindruck des deutschn Schrittes dahin zusammen, das; er zwar nicht „populär" sei, aber Europa nicht erschüttert habe. Die vollen Auswirkungen der Mrliner Note würden Gingestantmiffe der Noten Salamanca, 16. Nov. Der rote Sender Madrid fordert die Bevölkerung der Hauptstadt auf, sich angesichts der dauernden Angriffe der nationalistischen Flieger nicht auf den Straßen und Plätzen zu zeigen und sofort bei Erscheinen natio- naler Flieger die vorgeschriebene Deckung zu suchen. — Der rote Sender Bilbao gibt die erfolgreiche Pombardlerung militärisch wichtiger Punkte Madrids durch nationale Flieger zu. Er stellt fest, das; das Ministerium der öffentlichen Arbeiten beim Südbahnhof durch Bomben schwer beschädigt worden ist. Dle Sowjets liefern weiter St. Jean de Luz, 16. Nov. Nach amtlichen Nachrichten aus Bukarest sind vor zwei Tagen in Odessa neun sowjetruisische Schiffe mit Kriegsmaterial für die spanischen Roten gesichtet worden. — In Bilbao sind 36 Bombenflugzeuge sowjctrnisi- scher Herkunft angekommen. AuSlandSstlmmen zu der Erklärung der Reichsregierung Amtliche französische Stellungnahme Paris, 16. Nov. Das französische Außenministerium gibt bekannt: „Die deutsche Kündigung der Bestimmungen des Ver sailler Vertrages, die sich auf die deutschen Flüsse beziehen, io- Ivie der Flußschiffahrtsakle, die auf diesen Bestimmungen auf gebaut sind, erfolgt in dem Augenblick, in dem die zentrale Nheinschiffahrtskommission, die in Straßburg versammelt ist. im Begriffe stand, Bestimmungen in Krall zu setzen, die an die Stelle der betreffenden Klauseln des Versailler Vertrages tre ten sollen. Die französische Regierung verständigt sich mit den anderen interessierten Negierungen. Sie hat im übrigen ihrer Abordnung in Straßburg Weisungen erteilt, damit der Modus vivendi gekündigt wird, der am 4. Mai 193ö von der zentralen Rhcinschissahrtskommission festgelcgt worden war Dieser Mo dus vivendi sollte am 1. Januar 1937 in Kraft treten." Bezüglich der Kündigung der Fluhschissahrtsbeschränkun- gen des Versailler Vertrages durch Deutschland nimmt man in französischen politischen Kreisen an, das; die Pariser Regierung ihre diplomatischen Vertreter in den ebensalls interessierten Län dern beauftragt hat, wegen eines gemeinsamen Protestschrittes in Berlin vorzufühlen. Eine Entscheidung werde der Quai d'Orsap aber erst treffen, wenn die Berichte der scanzösischen diplomatischen Ausiandsvertreter voriiegen. Angriff auf dle Selbstverwaltung der Gemeinden Prag, 16. November. Die Prager Regierung holt zu einem neuen Schlage gegen bas Sudctendeutschtum aus. Im Slaals- haushaltausschuß des Prager Abgeordnetenhauses hat der tsch- chüch agrarisch Abgeordnete Martinasek als Berichterstatter sü-r das Kapitel Innenministerium erklärt, das Hauptaugenmerk des Innenministers sei darauf gerichtet, den Ausbau der inneren Verwaltung des Staates mit dem Ausbau der Armee Hand in Hand gehen >u lassen. Das Innenministerium bereite die Einführung staatlicher „Gemelndesekretäre" vor. Diese Einrichtung hänge mit der Sicherung der Grenzgebiete zusammen. Es handele sich hierhi um die Ausdehnung oiner Einrichtung des ungarischn Rechtes aus Böh men, Mähren und Schlesien. Der Berichterstatter teilte weiler mit. das; die Einführung dieser „Gemeindesekretäre" in Zusam menhang mit der Schaffung der sE na unten Verteidigungswaclie stche. Das beiveist, das; solche Gcmeindcsekvetäre vor allem im den Ischen Grenzgebiet ernannt werden sollen, wo mich die „Verteidigungswaclie" eingesetzt wird. Innenminister Cerny hat bald darauf im Parlament das Vorliegcn solcl>er Pläne des In« nenministcriums bestätigt. Damit ist nunmehr auch amtlich zu- gcaeben worden, das; di« tschechoslowakisch Regierung tiefe Ein griffe m die ohnehin schon stark beschränkte sndetendeutsch Ge- meiudeß lbstverwaltuiig vornehmen und diese damit praktisch auf heben will. Die Tatsache, daß hi ocr Errichtung neuer staatliche Ke- meindesekretärstellcn ein ungarisches Beispiel nacheahmt wird, läßt Rückschlüsse auf die Nolle zu. die die Scibstverwaltungs- organe der sudetcndcutscheu Gemeinden nach dem Willen Prags in Zukunft spielen sollen. Der „Gemeinde-Notar" im allen Un garn. -er -as Vorbil- hi der Neuregelung sein soll, ist Staats beamter und den Gemeinden als Aufsichtsperson übergeordnet gewesen. Seine einzige Aufgabe war, -en Willen der Negierung unter allen Umständen in den Kommunen durchzusetzen, vor allem ahr in Minderheitenfragen den Regicrungskurs rücksichtslos zu verfechten. An dieses Vorbild wird sich Prag nun halten. Damit wird klar, das; die eigentliche Leitung der sudetendeulschen Gemeinden durch einen vom Staate eingesetzten Beamten auege- übt iverden soll und damit die bisherig« Selbstverwaltungs- organe zu jediglich beratenden Körperschaften herabsinken werden. * Wie die Tschechoslowakei rüstet Prag, 16. Nov. Mit weich ungeheurem Kostenaufwand die Tschchoslowakei ausrüstct, geht aus einem Bericht hervor, den der Abgeordnete Brdlik im HaushaUsausschus; des Prager Abgeordnetenhauses erstattete. Danach wird der Aufwand für die Hercsverwaltung aus drei Quellen gedeckt. 1260 Millionen Kronen iverden dem laufenden Voranschlag entnommen, 6,l> Milliarden dem Im Jahre 1926 gegründeten Rüstungsfonds und 4 Milliarden Kronen der Staatsverieidigungsanleihe. Der außer ordentliche Rüstungsaufwand für dieses Jahr überschreitet dem nach 10 Milliarden Kronen. Für den außerordentlichen Auf wand müssen noch 438 Millionen Kronen gerechnet werden, die für den laufenden Bedarf der Arbeitsanleihe entnommen iverden. Der ordentliche Heeresaufwand beläuft sich demnach in diesem Jahre auf 1 800 Millionen Kronen, um 100 Millionen Kronen mehr als im Vorjahr. Ein gleich hoher M- trag soll auch in den nächsten Jahren aufgewendet werden. Schacht ln Ankara Ankara, 16. Nov. Reichsbankpräsident Dr. Schacht ist am Montagvormittag 10.10 Uhr Ortszeit im Flugzeug in Ankara eingetrosfen. Er wurde auf dem Flugplatz von Vertretern türki- scher Behörden empfangen und begab sich anschließend in das Ankarer Palace-Hotel, wo er für di« Dauer seines Aufenthalte» Wohnung genommen hat. heute von den zuständigen Regierungsabteiiungcn geprüft n>e wen. Der diplomatisch Korrespondent der „Times" schreibt, in London messe man -em deutsclien Schritt eine größere psycho logisch als materielle Bedeutung bei. Der Korrespondent er wähnt. wie auch andere Blätter, die von amttichr Seite inspi rierte Auffassung, daß es bedauerlich sei. daß Deutschland nicht wie die Türkei im Falle der Dawauellenkonvention den Vcr- handlungsiveg eingeschlagen habe. „Daily Mail" hält es nicht für wahrschinlich, daß England irgendwelch Schritte ergreifen werde. Der außenpolitisch Redakteur des „Daily Herald" schreibt, durch sein Vorgehen habe Deutschland sich von allen Vertrags- beschränk ungen auf deutschem Gebiet hfreit. Nur zwei Länder — die Tschchoslowakei und die Schweiz — würden betroffen. Ahr Deutschland versprech die Freiheit der Schiffahrt >ür alle, wenn es dieselben Rechte von -en anderen Staaten erhalte. Das Rothermere-Vlatt „Daily Mail" schreibt, daß nur völlig verblendete Leute dem deutschen Schritt nicht zustimmen würden. Nachdem man gewußt habe, das; Deutschland eine ausländische Einmischung in seine großen Flüsse als unerträglich betrachte, hätte man genügend Staatskuust ausbringcn sollen, um recht zeitig eine ruhige Revision herbcizusühren. Ein großer Teil der öffentlichen Meinung in England und anderswo habe diese Revision schon vor Jahren befürwortet. Die britische Regierung habe sich hinter dem Völkerbund versteckt, anstatt assen einem neuerstandenen Deutschland entgegcnzuko,innen. Damit sei jene Vertragsänderung in aufsehenerregender Weise Europa aufge- zwungen worden, anstatt das; man sie vorher als unvermeidlich erkannt und in srcundschafll-cher Weise herbeigcfiihrt hätte. Rom: „Eine logische Roiwendigkeit Rom, 16. Nov. Die deutsche Ablehnung der Versailler Be- stimmunge» über die deutschen Binnenwasserstraßen findet in der römischen Presse lebhafte Beachtung. Ohne eigentliche Etel- lnngnahme beschränken sich die Auslandsberichtc darauf, die lo gische Notwendigkeit dieses Entschlusses darzutun. Der Pariser