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»i»I» Nlqtt »tr» d« 0»s«m «n D«»dt» und Umgidun» a» T««« »«tz»e »«reit» al. ^bencl-Mtgsde« «Ihrtrid rs die Poft-Abonnenlen »m in ein« Gejamlausgabe erhalten. SS. Jehrgmz. Zr 1««. vezu,s-«e»übr »lertelitthrl. für Dre». den de« tilgltch ,w«> mallger Zutraaung (an Sonn, und Moulagen nur -inmast »,K0 M.. durch au»u>ariig« Äom- mtljionLre bi,»,LO M. «et einmaliger Zu- jlelluna durch die Post !>M.<-I»ne»«I,ellge,d». Di« den Lesern von Dreiden u. Umgebung am Lage oorher ,u. ,«stellten AbendAu». gaben erhalten dte auo- wLrtiaen Bezieher >nit der Morgen.«,,»gab« zusammen zuacitelit. Nachdrucknurmitdeut. Itcher Quellenangabe < Dread. Nach».") zu- Mg. — Uno-rlangie Manuskript« werden nicht aufdewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rNarienstrahe 38, fO. Donnerstag, 18. Aprll 1912. «nieigen-Dartf. Annahme von Ankün- dtaungen bi» nachm !, Uhr. Sonntags nur Martens,ras,» zn von II bi» >/,I Uhr. Die einlpaliia« LrundnUe (ca. « Silben» »0 Ps-, Famttten Nachrichten au» Dre»b«n rb Pi.; die zweiipoltige Zeile ausIeiIIeite7«Pt.,die zweilpalüge Retiame- zelle I.so M. - In Nummern noch «vn» und Feiertagen di« »inspalnge Lrundzeile Pi, sOmtilen. Nachrichten au- Dre» den die tbrundze,!. :w Pi. — Auswärtige Auslröge nur gegen Norau-bezohlung, Jedes »elegblan kostet "> Pf- l.anolin-5eife mit c!em „l^ieilring" 25 I^fg. pe^ Äück. Aviv ertrgo Lefsv« Die Sonnenfinsternis war in Dresden bei wolkenlosem Himmel ausgezeichnet zu beobachten; sic trat mit drei Sekunden Verspätung ein. Kaiser Wilhelm und Prinz Heinrich haben der White Star-Line aus Anlab der „Titanic"-Äatastrophe Beileidstelegramme gesandt. Die Schlesische Tuchfabrik in G r ii n b c r g ist durch eine FcuerSbrunst zum größten Teile zerstört worden. Der französische Schoner „St. AvcS" ist mit dem i s l ä nd i s ch c n K u t t e r „S wa rr c n" z u s a m m e ii- tt c st o s, e n. Ter Schoner ist mit 12 Mann der Besatzung öcS Kutters in Reykjavik cingetroffcn. Das Schicksal dcH „Lmancn" und seiner übrigen Besatzung von 14 Mann d» unbekannt. Jur englischen Unterhaus,: wurde die Home- rule-Bill in erster Lesung angenommen. z»m Untergang der „Manie" stimmen alle Meldungen darin überein, daß keiner der Dampscr, welche den drahtlosen -Hilferuf der „Titanic" ver nahmen, rechtzeitig eintraf. Die „Earpathia" traf zu erst ein und fand zahlreiche Rettungsboote mit Ucber- leöeiidcn vor. welche aus dem 21 Meilen weiten Eissclüc zerstreut waren. Angesichts des starken Eisganges konnte die „Earpathia" die llcberlebcnden erst nach Stunden auf- liehmen. Die Mehrzahl der ttcberlcbenden war nur not dürftig bekleidet. Stundenlang waren die uiiihertreibcii- den Boote der größten Kälte und dem Sturm ausgesetzt, bis die „Earpathia" endlich gesichtet wurde. Bor den Ncw- norker Bureaus der White Star Line spielten sich herz erschütternde Szenen »wischen Armen und Reichen ab. ES wird vielfach vermutet, die EiSmassen Hütten viele Ret tungsboote zertrümmert. Unter 868 U eb e r l c b c nd e n sollen sich n ur 7 0 M änncr befinden. Der Vizcpräscs der White Star Line, Franklin, erklärt, daß, wie einem Teile der Leser bereits gemeldet wurde, von 825 Passa gieren erster Klasse der „Titanic" 202 und von 285 Passa gieren zweiter Klasse 1l4 zu den Geretteten zählen. Telegramme aus Montreal melden, daß trotz der gegenteiligen Berichte Beamte der Allan Line noch immer daran scsthaltcn, die „P a r i s i a n" könne einige Ueber- lebend c der „Titanic" an Bord haben, da sie Be stimmung nach Philadelphia hätte, während sie ihren Kurs nach -Halifax genommen habe. Das Kabelschiff „M i n i a" berichtet drahtlos, daß cS eine große Menge von SchiffStrüminern. aber keine Boote der „Titanic" oder deren Trümmer gesich tet habe. Diese Nachricht zerstört die .Hoffnung, daß die „Minia", die bei Eap Rare ankerte, als die „Titanic" zu erst um Hilfe rief, noch einige Ucbcrlebciiöc ausgenommen habe. Die Hoffnung, noch weitere Passagiere als die bisher geborgenen zu retten, ist ausgegcben worden. Sämtliche Dampscr. die die Ungllicksstelle kreuz ten, haben die Suche eingestellt. Die Liste der ge retteten Passagiere der „Titanic" enthält noch fol gende, möglicherweise deutsche 'Namen: Frau Mathilde Kunst und Wissenschaft. Ausstellung „Frauenlunft". Den stärksten und günstigsten Eindruck der Ausstellung macht der Münchner Saal. Man fühlt sogleich, daß die Münchner Malerinnen nachhaltige und tiefe Anregungen er fahren haben und bewußt künstlerische Ziele verfolgen. München als Stätte für die Entwicklung strebender Talente ist schon kein leerer Wahn. Die Jury ist sehr streng ver fahren und hat Unbedeutendes im Gegensatz zu Berlin und Dresden überhaupt nicht durchgelasscn. Eine ganz ein heitliche Wirkung konnte natürlich nicht erzielt werden, weil Künstlerinnen verschiedener Richtungen und Schulen Werke gesandt haben. Aus dem reichen und tüchtigen Material können nur einige besonders hervorragende Stücke Er wähnung finden. Die allzu früh verstorbene Margarethe von Kurvwöki stand bereits ans einer hohen Stufe künstlerischer Entwicklung. Ihre Farbe war ernst und dunkel, aber sie besaß im hohen Maße die Gabe zu charak terisieren. ihre „Lastträgcrin" und die „Stillende Mutter" sind starke Proben einer von hohen Zielen bestimmten Maleret. Ein koloristisch glänzendes «tttck, tapfer und wahr empfunden, ist Elsa von zur MühlenS Sttlleben „Aepsel und Lampions" in Tempera. Fein gestimmt ist Anna von Ami ras „Blaue Base", ein Werk, das in seiner Komposition, der Verbindung von PortraitS in kolo ristisch starkem Milieu, sehr eigenartig wirkt. Fein ae- gebildeter Geschmack und solide, um kräftige AuSdrucks- intttel nicht verlegene Technik ist dem „Teetisch" Elara von Marcards nachzurühmen. In dem „Stilleben mit Puppe" hat Doris Wimmer einen malerisch ergötzlichen Einfall in der liebenswürdigsten Weise gestaltet. Lina Kempter, eine energische Erscheinung unter den Münch ner Künstlerinnen, ist sich in einer in erster Linie durch Farbwerte bestimmten Landschaft selber treu geblieben — sie verfolgt ohne iKonzessioncn ihren einmal für richtig Weise und Fräulein Susanne Webber, ferner hie Passagiere 2. Klasse Baron Drach st cd, Anna Abcl- son, Ada Doling. Else Doling und Emilte Rugg. Ans Befehl des Präsidenten Taft verläßt der Schnell spähkreuzer „Salem" die 'Stadt Hamptonroad, um sofort die „Earpathia" aufzusuchen und die Namen aller Nebcrlcbenden drahtlos zu übermitteln. Die nord atlantischen Schiffahrtsgesell schaften beschlossen im Hinblick aus das in diesem Jahre ganz ungewöhnlich früh konstatierte und starke Anstrctcn von Treibeis im Gebiete der für die nordamerikanische Fahrt international vereinbarten Dampferwege den süd licheren Sommerkurs bereits jetzt zu wählen. Der Deutsche Kaiser und Prinz Heinrich haben der White Star Line Beileidstelegramme gesandt. Wie der französische Dampfer „Niagara" berichtet, befand er sich am Mittwoch abend ganz nahe der Stelle^ wo die „Titanic" qcsunken ist, und stieß dort so stark gegen einen Eisberg, daß der Kommandant draht lose Notsignale absaiidtc. Es herrschte dichter Nebel. Das Schiss, das mit verminderter Geschwindigkeit lies, stieß zu erst mehrmals gegen kleinere Eisberge, als plötzlich ein heftiger Stoß erfolgte. Die Passagiere, die gerade beim Diner saßen, stürzten zu Boden. Angsterfüllt eilten sie ans das Deck. Der Kommandant sandte dann drahtlos die Meldung ab, daß das Schiff mit eigener Kraft Ncw- yvrk erreichen könne. Nach einer Meldung der „Voss. Zig." liegt die „Titanic" zwischen Sables Island und Eap Racc in einer Tiefe von 17 00 Faden. — Bon 401 Personen fehlen noch die Namen. — Laut „Berl. Lok.-Anz." tras in Havre der französische Dampfer „Touraine" aus Ncwyovk ein. Der Kapitän erzählte, daß er am 12. April von vormittags bis abends 9 Uhr in stetiger Fnnkcnspriich- verbindnng mit der „Titanic" gewesen sei. Letztere erhielt von der „Touraine" genank Nachricht über die Lage der Eisfläche, die die „Touraine" zu passieren ge habt hatte, sowie über die Höhe zweier in gewisser Ent fernung von der „Touraine" wahrgenomniencn Eisberge. Der Kapitän der „Titanic" dankte durch Funkenspruch höf- lichst für diese wertvolle Mitteilung. Wie der „Deutschen Korr." aus Hamburg telegraphiert wird, spricht man anläßlich des Unglücks der „Titanic" in atlantischen Rccdcrkreisen von der Möglichkeit der Ein führung eines täglichen Dampferd icn st es zwi schen Europa und Newyork in beiden Richtungen. Das würde die Sicherheit der OzeanfaknKcn ungemein be günstigen. da fortwährend andere Dampfer in unmittel barer Nähe wären. Generaldirektor Albert Nallin von der Hamburg-Amerika-Linte verhandelt augenblicklich mit dem Norddeutschen Lloyd, der White Star Line, der Eunard-Linie und Len französischen Linien zwecks eines einheitlichen Betriebes, und eS verlautet, daß bei den Ver handlungen nunmehr auch die Einrichtung eines täglichen Dienstes eine große Rolle spielt. Vieles, was die tatsächlichen Vorgänge betrifft, erscheint noch rätselhaft. Die Rettungsboote ans der „Titanic" hatten, wie das White-Star-Äureau erklärt, Raum für zweimal so viel Personen, als sich an Bord bcsandcn. Alle Ncttlingsapparatc waren vom HandelSamt untersucht und genehmigt worden. Nach einer Meldung aus Belfast führte die „Titanic" 82 Rettungsboote, deren jedes 60 Personen faßte. Offenbar wurde der R i e s c n d a m v f e r mit un erwarteter Plötzlichkeit in die Tiefe ge rissen und saugte einen Teil der Boote mit hinunter. Die drahtlosen Meldungen des Telegraphisten Philipps an Bord waren nach der Katastrophe durchweg vollkommen deutlich bis zum Hcrablasscn der Boote mit den Frauen und Kindern. Dann kamen plötzlich ein paar verworrene Signale und danach trat absolutes Schweigen ein. Das Herablassen der Boote muß noch im Gange gewesen sein, als irgend etwas furchtbar Plötzliches cintrat, das alle Bcr bindung mit der Außenwelt abjchnitt. Was dies wai. können erst die Ucbcrlebendeii berichten. Während der 4'/s Stunden, die zwischen dem Zusammenstoß der „Titanic" lütt dem Eisberg und dem Untergang des Schiffes ver gingen, muß, wie von fachmännischer Leite vermutet wird, der Kapitän die an Bord gebliebenen Passagiere von einem Raum nach dem andern gedrängt haben, bis zuletzt keine der Zwischenwände mehr Widerstand leistete und das von unten cindringcnde Wasser alle Räume übcrschwemmte. Man muß also aiinchmen. daß das Schiss von einer scharfen Eisfläche unterhalb der Flossenlinie angeschnitten worden ist. Die Nachricht vom Untergang deS Dampfers „Titanic" gelangte sofort nach ihrem Bekaniitwerdcn in Berlin aus amtlichem Wege zur Kenntnis des Kaisers, der von der Unglücksbotschast tics ergriffen war. Er sprach wiederholt sein lebhaftes Bedauern und sein regstes Mitgefühl aus mit dem tragischen Geschick, das den größten Dampfer der Welt betroffen habe, und mit dem Verlust so zahlreicher Menschenleben. Da widersprechende 'Nachrichten Vorlagen, gab der Kaiser den Befehl, genaue Erkundigungen über die Größe des erschütternden Unglücks einznzicheii. Er erhielt im Laufe des Abends aiissnhrliche Berichte aus Berlin und London über den Umfang der Katastrophe. Jetzt steht bestimmt fest, daß die meisten Notobilitäten an Äord uiiigekoiniiieii sind. Ihre gesellschaftliche Stellung wurde bei dem Rcttungsivcrt nicht berücksichtigt. Umge kommen sind ii. a. Astor, Guggenhcim und Straus. Colonel John Jacob Astor war der augenblickliche Chef des Welt Hauses Astor, das vor etwa 180 Jahren durch einen nach Amerika eingewandertcn deutschen Fleischergcsellen gleichen 'Namens gegründet wurde »nd sich seinen heutigen Reichtum durch Pelzhandcl und geschickten Ankauf von Grundbesitz schuf. Oberst Astor machte noch in der letzten Zeit viel von sich reden, als er im Alter von 48 Jahren unmittelbar nach der Scheidung von seiner ersten Frau die bildschöne Miß Madclcine Force heiratete. Damals wollte ihn kein Pastor trauen, und erst durch eine ausgcsctzte Belohnung von 1000 Dollars erreichte er cs, daß der Wiedertäuferprediger und jetzige Tischler Straight dem jungen Paar im Jahre 1911 den pricstcrlichen Segen erteilte. Jetzt ruht Mr. Astor aus dem Grunde des Meeres, während seine junge Frau und Erbin seines großen Vermögens vermutlich gerettet ist. Der zweite bekannte Amerikaner, der der Katastrophe zum Opfer siel, ist Mr. I s i d o r S t r a u s, ein Bruder des auch in Deutschland vielgenannten Philanthropen Nathan Straus, der seine berühmten Milchpastcurisiernngsanlageik auch in Oesterreich und bei uns mit Erfolg cinsührte. Die Universität Heidelberg verdankt seiner Wohltätigkeit eine Anzahl sehr wertvoller Bücher für ihre Bibliothek. Der drille Millionär, der mit der „Titanic" iintergiiig, Mr. Ben jamin G u g g c ii h c i m , ist einer der sechs Brüder gleichen Namens, die den Weltmarkt in Kupfer beherrschen. Nach den neuesten Meldungen beträgt die Zahl der Personen, die sich an Bord des Uiiglncksschifses befanden, genau 2358, und zwar 850 Paisagicre der 1. Klasse, 805 der 2. Klane, 800 Zwischendeckspasiagiere und 908 Maiinschastü- pcrsoncn, zusammen also 2 3 58 Passagiere. Der Postminister in Ncivnork erklärt, daß mit der „Titanic" 7 M i l l i o n c n Briefe gesunken seien. erkannten künstlerischen Weg — sie gehört zu denen, die bei mannigsachcn Jrrtümern aus „erster Hand" sind. Marie von Brockhuscns „Dame in rotem Kostüm" zeichnet sich durch Noblesse und Energie des Strichs aus. Das durch Farbstcllung ungemein reizvolle Stilleben von Ella Räuber, Marie Koentgs in älteren Manie ren, aber sympathisch aufgefaßter Scefclder Schloßpark, Elara Walthers „Tauwettcr im Isartal", die treff lichen „Gouachen" von Johanna von Destruchcs bieten mehr als flüchtige Beschäftigung der Augen, viel mehr die angenehme Vermittlung im Kcnncnlcrnen be achtenswerter Begabungen, die sich künstlerisch mit allem Ernst betätigen. Auch W i c n ist mit hervorragender Frauenkunsi kräftig und teilweise originell vertreten. Tina Blau-Lang hat sein und stark empfundene Landschaften und das ganz hervorragende Gemälde „Außer der Fried hofsmauer" aus ihrer früheren SchafscnSzett gesandt, ein Werk, bas an Bestes grenzt und durch malerische Werte, durch Lnftbchandlnng ebenso hervorragend ist als durch zwingenden Stinnnnngsgehalt. Einen sehr starken Ein druck macht auch Luise F r ä n k c l - H a l m s „Lasset die Kindlciii zu mir kommen" in Tempera: in einem Meer leuchtender Blumen des deutschen Gartens die schlichte Ge stalt des Heilandes und ein paar Kinder. Der viel be handelte Vorwurf ist so originell anacsaht, der ungemein farbige Eindruck auf so vornehme Weise erzielt, daß das Werk unter den ersten Stücken der aanzcn Ausstellung zu nennen ist. Als Porträtmalcrin von Rang zeigt sich Maria Noscnthal-Hatschek in zwei Werken, von denen namentlich das Bildnis des Hofrats Hatsches in seiner geschmackvollen Auffassung und subtilen Durchfüh rung hcrvorzuhebcn ist. Von Olga W I s t n g c r - F l o - rian, einer fortschrittlichen, tapferen Malerin, sicht man eine Landschaft „In den Donaiiaucn". die von dem ciacnt- lichen Können dieser tüchtigen Künstlerin allerdings keine sehr starke Probe gibt. Bon -cn Prager Malerinnen ist Herrn ine Lindner eine Erscheinung, die über die bei Frauen seltene Gabe malerischer Phantasie verfügt. Ihre beiden Arbeiten „Frühling" und „FlUgclraiischcn" wirken zwar nicht aeschlosscn im Raume, zeigen aber etwas von eigener Persönlichkeit, der man sympathisch gegeniibcrneht. Man wird ihrer Weiterentwicklung mit Interesse folgen. Brüssel hat, wie der Augenschein lehrt, eine Reihe beachtenswerter Talente. Bon den beiden Pastellen von Berthe Art ist namentlich der „Schwan" ein delikates Strick voll feiner Reize. Eine Blninciiirralcriii von Bcdcu tung ist M a r i e d e L i e v r c. Leo Io verfügt, wie aus Zeichnungen, Gouachen, Agnarellcn ersichtlich ist. über minutiöse Beobachtung und einen äußerst zarten, seinen Strich. Unter den Lcindschaftcrinneii steht Anna Boch mit drei malerisch kräftigen Stücken an erster Stelle. Die Radiernadel führen mit Phantasie und Feingefühl Louise Dnnse und Maria D e st r e c. „Ue elchhle" und „St. Louis" sind prächtige Blätter. Französischer Einfluß ist in Jenny MontignyS »nd Margucritc Berboeck- Hovens Oclstndicii nnschiver iiachznwciscn. >>?. f* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hoftheater. Im Opern ha »sc geht Sonnabend, den 20. April. Mozarts „F i g a r o s H v ch z e i t" mit folgender Besetzung in Szene: Gras Almaviva: Herr Zador izum erstenmal). Die Gräfin: Frl. SicmS izinn crstcnmalj. Chcrubin: Frau Nast, Figaro: Herr Ermold, Snsanna: Frl. v. Eatopol lzum crstcniiialj, Marcclliiic Frl. v. Ehavanne, Bartolo: Herr Zottmanr lzum erstenmali, Basilio: Herr Rüdiger, Eurzio: Herr Lange lzum crstcnmalj. Antonio: Herr Büsscl, Barbarin»: Frl. Lachse. Bon dem Zeichner und Maler Franz Stasieu sieht man eben in dem kleinen Ncbensaal des Kunstsalons von Richter eine Reihe von Zeichnungen und Gemälden. Als -r-«chn^i- namentlich hat dieser rastlos fleißige Künstler stets hohen Zielen ziigcstrcbt. An Goethe und Wagner hat sich seine Phantasie entzündet, die ihn zu großzügigen Leistungen giisvorntc. Ihm ist vor allem die Gabe eines bedeutenden Kompositivnstalcntes eigen, das man ja be dauerlicherweise in unseren Tagen längst nicht so hoch cin- schätzt, als ehedem. Man sieht bei Richter eben eine Reihe