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Ausgabe k und 8 SachUche volkssettuns Donnerstag, den 2. März »»32 Dr « » d « « Di« »«etpalten« pellt,etl« IN» ^.gamUUn. anzeigen ».Slellengesiich« SO Dir pelllrektamezelle. 89 mm. breit, l ^k. Für Unzelgen aicherhald de» Berdreilungsgeb eie» 4« s). dle pelllreNamezelle I.!U»^k. Brle'ged.IWZ. 0mNall« bdherer «ewalt erltlchl lebe «ervlllchtiing an, Llelernnn owi» krMung v. «ni«l»en.«ultrügen u.L«l>lungv. Lchadeiieyatz. Nummer 52 — 32. Jahrgang Orlcheixi 8nmi wvitai. nnl illnIli.SlaiiebeUagen.Hemmi >md «e". und der Ntndeibellag« .gllr untre Nemen Venl«'. «owi« den rexttetlagen »Unterhaltung und Willen' »Dte vrattltlhe Hau»- -rau' .Da» gute i'uch'. Monatlicher v«,u,»vr«l» «uSgabe a mit Zl.>Benno>»lall ^12.70 «uSgabe v ohne St.-Venno-Ptalt -> 2.2a »tnzriunmmer lt» 4 Saimabend- n. Somitagnummer SO 4 10eIchSf«»ftNI«, »ru<» »nd Verlag! «enuanlL Buchdruckeret und Verlag vredden-bl. i, polierstr. 17. Fernrnt 21012. poltscheakonto Dresden 102». Bank- 'outo Stadtbank Dresden Nr. IU7S7. Für christliche Politik und Kultur «edakttan der SitchNschen Oalkszel«»«» vreSden.klllltadl I Pollerltrahe >7. aernrn' Mil und 21912. Wir Kämpfen unverzagt weiter! Slaalsprälidenl Bolz und Gras v. Galen im Wahlkampfe — Die beiden neuen Nolvervrdnnngen: „Zum Schutze von Volk und Slaal" und „Gegen Verra» am deulschen Volke" Keld bei Kitter — SPD nimm» am Oslhtlse-Ausschutz nichl leil Graf v. Galen antwortet Auf die Angriffe des Vizekanzlers v. Papen. In Dortmund hatte sich in einer Wahlrede am 24. Fe bruar Vizekanzler v. Papen auch gegen das Zentrum gewandt. Seine Darlegungen veranlaßten den Land tagsabgeordneten Graf v. Galen, den Mandatsnnch- folger von Papens, zu einer offenen und ehrlichen Ant wort, die er in einer Zentrumsversammlnng in Rams - darf (Wests.), wie folgt, gab: „Wenn man heute die Dinge betrachtet, so muß man sich darüber klar werden, daß das Zentrum als wahrhaft konservative Partei bei der Bildung der nationalen Regierung be wußt ausgeschaltet worden ist. Man wollte keine Beteiligung des Zentrums, ja nicht einmal eine Tolerierung durch es. Papen hat dies Staatsrat Schäffer gegenüber selbst bestätigt. Trotzdem wird das Zentrum nicht in eine negative und negierende Opposition treten, sondern abwarten, wie sich die Verhältnisse im einzelnen entwickeln werden. Wenn Herr v. Papen gesagt hat, der Marxismus habe das Volk proletarisiert, so ist das eine Irrtum. Richt der Marxismus, sondern der überspannte Kapitalismus ist es gewesen, der ungeheure Reich- ttiiiMr in einer Hand vereinigte, während andererseits Hie^olksmasseu völlig enterbt wurden. Eine wahrhaft ^hrlslliche Politik kann auf die Dauer nie und nimmer ^>hne oder gegen die Partei getrieben werden, die im- -mer die Staats- und Gesellschaftsordnung nach den Ge boten der christlicl-en Offenbarung erhalten hat. -t-S Seit 20 Jahren verbindet mich eine Freundschaft in .-tKrieg und Frieden mit Herrn v. Papen. den ich in -»seinen Ideen oft unterstützt holre. Ich weiß, daß er es ^ehrlich meint, aber jetzt geht er v i e l z u wei t. Ich schabe die Befürchtung, daß er sich dem jetzigen Ein - ^fluß nicht mehr wird entziehen können. ^Es ist mir bitter, heute diese Worte sprechen zu müssen, -aber Herr v. Papen irrt, wenn er glaubt, daß er als einziger Katholik die Belange 'des katholischen Volks teils vertreten '.kann gegen die Kräfte, die ihn heute u m - geben. Wie kann er fetzt sagen, daß er das katholische Volk 1 heranziche und wie darf er fetzt Vorwürfe erheben, nach- tichn man bewußt die politische Vertretung des katboll- /, flßen Volkes ausgeschaltet lmt, wo doch auch er viele ' Jahre in dieser Richtung gestanden hat? Solange Hindenburg lebt, braucht nian Herrn v. Papen und hält ihn. .Wenn der greise Reichs präsident aber heute die Augen schließt, wird Herr v. Papen ausgebootet und in die Ecke geworfen, so wahr ich hier stehe. Bei allem persönlichen Mitempfinden habe ick) kein Ver stehen dafür, daß Herr v. Papen den Aufruf der R e i chs r eg i e ru n g mit unterzeichnet h a t. Er ist doch eine Reihe von Monaten in diesen »4 Jahren s e l b st Kanzler gewesen. Man hatte ver gessen, daß auch acht Jahre von Hindenburgs Herrschaft unter die 14 Jahre fallen, die man heute einfach als marxistischen Lug und Trug verdammt. Heute macht es mir Freude. Zentrumsmann zu sein, ich bin stolz darauf .daß ich es bin. Frül-er war es gar nicht so schön, als man nicht angefeindet wurde. Aber heute steht das Zentrum unerschüttert da, wie der Eickren- stamm, der sich in Sturm und Wetter bewähren muh." Am Recht und Gerechtigkeit! Staatspräsident Bolz in Kassel - Gegen -te Diffamierung des Zentrums Kassel, 1. März. (Eigene Meldung.) In einer sehr gut besuchten Wahlversammlung des Zentrums sprach am Dienstag der württembergische Staatspräsident Dr. Bolz. Er stellte zunächst fest, daß man das Zentrum und die BVP. bei den Verhandlungen über die Bildung der jetzigen Regierung bewußt ausgeschaltet habe. Das Zen trum könne jedoch warten. Es werde einmal die Zeit kommen, wo man es bereuen werde, daß man die Par tei nicht in die Regierung einbezogen habe. Das Zen trum sei nicht verletzt worden durch die Tatsache, nicht dabei zu sein, aber durch die Art der Begründung seiner Nichtbeteiligung. Man habe das Zentrum für national minderwertig angesel-en, aber das Zentrum als der politische Ausdruck des deutschen Katholizismus habe die gleich« Liebe zum Vaterland wie die Parteien der Regierung. Dr. Bolz beschäftigte sich dann kurz mit der Innen politik der neuen Regierung. Es sei im Nachkriegs preußen auf dem Gebiete der Verwaltungspolitik man ches geschehen, was er als Süddeutscher nicht gutheißen könne. Die süddeutschen Staaten hofften, daß man sie in Ruhe lasse und nicht störe. Dann übernähmen sie die Garantie dafür, daß bei ihnett nichts passiere. Der Redner w a rnte in diesem Zusam menhang vor der Proklamierung eines Staats not st an des, falls die 'Lvahlcn keine Mehr heit bringen iverden. Das Zentrum sei bereit, einen geistigen Kampf gegen den Marxismus zu führen, aber es halte es für verfehlt, wenn man den Marxismus mit polizeilicher Gewalt bekämpfen wolle. Das sei nicht möglich, ohne daß das deutsche Volk schwe ren Schaden erleide, denn dann sei der Bürgerkrieg un vermeidbar, und das sei nicht die Voraussetzung ^ür die Beschaffung von Arlieit und Brot. Das Zentrum, so schloß der Redner, führe den Wahlkampf um Recht und Gerechtigkeit, um die Freiheit des Redens und des Schreibens und un» die Freiheit der Gesinnung. Bifchossworl zum Wahllag Bischof Bornewaffer von Trier: „Ich wähle am S. März Zentrum!" Die nationalsozialistische Presse hat den Ausruf der Fuldaer Bischosskonserenz und den Hirtenbrief Kardinal Faulhabers zum Anlaß genommen, um zu schreiben, daß jeder Katholik nun mit guten» Gewissen der NSDAP, seine Stimme geben könne, da sie für den Schutz der christliche»» Religion eintrete. Der Hochiviirdigste Herr Bischof Dr. Rudolf Borncwasser von Trier hat daraufhin die katholische „Triersche Landeszeitung" ermächtigt, folgende Erklä rung zu veröffentlichen: „Ich lasse mich als Bischof in keine Parteipolitik ein. Das aber darf ich Ihne», sagen: Ich kann meinen, persönlichen Gewissen entsprechend nur für die Ze»,trun,sparte! stimmen, und tue es auch. Die Abgeordneten der Zentrumspartci haben bisher Zeugnis von ihren, Eintreten für Frieden und soziale Wohlfahrt des Volkes, für den Schutz der konfessionelle», Schule, der christlichen Religion und des Volkes abgelegt. Sie sind des Vertrauens des katholischen Volkes würdig." Das katholische Volk hört seinen Bischof und wählt am 5. März: Zentrum! L i st e 4 ! Bleibt t r e»» dem Zentrum! Mit den, Zentrum für Volk, Vaterland und Kirche in einen» freien, gerechte», und glücklicheren neue», Deutschland! Kel- bei Killer Berlin, t. März. Der bm-erische Ministerpräsident Held hatte am Mittwach vormittag eine mehr als ein stündige Unterredung mit dem Reichskanzler Hitler. Es war dies das erste Mal, daß der Reichskanzler Ge legenheit hatte, mit den» Chef der ba>)erisck)en Staats regierung persönlich Fühlung zu nehmen. Der Aussprache wohnten seitens der Reichsregierung nach Staatssekre tär Lammers, seitens der bauerischeu Regierung der Mi nisterialdirektor van Imhoff bei. Es verlautet in unter richteten Kreisen, daß Sie derzeit im Vordergründe stehen den inueupolitisck^en Fragen insbesondere auch auf Grund der neuen Notverordnung zum Schutze von Voll, und Staat ausführlich erörtert wurden und daß es sich dabei um eine offene Aussprache gehandelt habe, die in freundschaftlichen Forme», stattfand. Besonders dürfte die Bestimmung der neuen Not verordnung erwähnt worden sein, wonach die Länder gezwungen iverden können, besummte Anordnungen des Reiches durchzusühren. Es heißt in informierten Kreisen, daß die Entsendung eines Reichskommissars nach Bayern gegenwärtig nicht in Frage komme, da die politischen 'Verhältnisse in Ba»»ern so seien, daß die Regierung die Staatsgewalt absolut in der Hand habe. Eine kommunistische Gefahr bestehe in Bayern nicht, da die bayerische Staalsregierung bereits seit der Revolution mit den schärfsten Mitteln gegen die Kommunisten vor gegangen sei und auch in dieser Beziehung vorbildlich »rational gehandelt habe.