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OtlendoHr Zeitung. d8r- elo. trv. :rren riir llgS- tstn ;res- Hen sonders nierl. i Stdn; . Der erteilt. Saal cht er- > ße 1 ken. n Ochsen Kälber ammen ir 50 Ntk. r und -chlacht- «gewicht ' Mk,. »chlachl' dgewich 78 bis >8 Ml.. : Fest, neuer >68 bi» anischer S 197, «00 kg — 16t. abischer te, pro schle che uud —14S r. alter lssischer. x netto' «bkörnig . Buch» «bischer ZOO kz to ohn -13,20. 90 bis rt, pro >—238 Laplata öl. pro RapS- , runde Die „Dttendvlser Zeitung" erscheint Dienstag, Donners- tag «nd Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen 1,20 Mark. Annahme von Inseraten bis vormittag w Uhr. Inserate werden mit w Pf "für di» Spaltzetle berechn« LabellarischrrZSaß nach besonderem Taris Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Amgsgend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsdlatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für dis Redaktion verantwortlich Hermann Rühls in Groß-Gkrilla Nr. 1l7. Freitag, den 28. September 1906. Z. Jahrgang. Donnerstag, den 27. September 1906 abends ^9 Ahr öffentliche Gemeind erntsbhnng. Vltendorf-Morihdarf, am 26. September 1906. Der Grmeindevorstand. Leseholz-Zeichen 1906/1907 können im hiesigen OtzMkinäosml — Kasse — während der üblichen ^eschäftsstunden abgeholt werden. Otttznäork-UoritLäort, am 27. September 1906. Der Gemeindevorstand. Vertliches und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, den 27. September M6. — Nebel und Regen haben das Wetter "un schon seit 14 Tagen so rauh und un- handlich gemacht, al» stände der düstere, trübe November unmittelbar /vor der Tür. Täglich überraschen uns Regengüsse. Nicht allein, daß unter dieser Witterung das Obst leidet, es U>ird auch der Herbstblütenflor schneller aus- öllöscht als sonst bei nachsommerlicher Wärme "ni> Trockenheit. Dis Farbenpracht verblaßt Unter dem täglichen Regen. Matter und ein« ^Niger wird der Garten, und unter der schweren Last des Nebels und Regens fällt 'usch Blatt um Blatt zur Erde. An allen Ecken und Enden zeigt es sich schon jetzt, daß b'c lichtlose, kalte Zeit naht. — Der Hühnerjagd, die schon seit etlichen Wochen so manche Küche mit einem mehr ^er minder saftigen Rebhuhn versorgte, folgt "un bald die Hasenjagd. Je nach den Ge boten, die in dm verschiedenen engeren Vater tündern bestehen, ist es früher oder später er- ^ubt, den „Meister Lampe" zur Strecke zu bringen, aber der erste ^Oktober — wie in Wuchsen — kann wohl allgemein als der Wieste Termin gelten, an welchem der Hasen braten auf dem Tische erscheinen kann. Für b>n echten Waidmann und denjenigen, der sich Mr erachtet, beginnt nun die rechte Zeit, des Waidwerks ganze und volle Kunst zu zeigen, ^reibjagden bringen die kommenden Wochen Hülle und Hülle, frohgemute Stunden im Preise und Ringe wackerer Jagdsreunde. Für A Hausfrau sind Meister Lampe und sein Mten schätzenswerte Natur-Produkte, wenn >u freilich ein Familientisch mit so und so viel Mgrigen Angehörigen mit einem Hason nicht "lel Federlesens macht. Er ist kein so spar- Wes Küchen-Objekt wie die gute gebratene Huns, die auch in diesem Jahre wieder in üunzen langen Zügen aus Rußland über Acre Grenze zum Mästen gebracht wird. Was man so einen wirklich billigen Hasen- b'uten nannte, den hat es seit mehreren Jahren Mn immer nur stellenweise in Deutschland Achen. Allzuviel Hasen gab es in der Regel überhaupt nicht, und dann und wann sind 'die «Wpachten von Jahr zu Jahr höher und 'Wer höher gestiegen. Und so ungefähr will Ende auch der freudigste Nimrod wieder seine Kosten kommen. Aber wie dem auch mag, in der Familie horcht doch alles U- wenn die Hausfrau mit berechtigtem ^tolz verkündet: Sonntag gibt» Hasenbraten. . — Die Annahme, daß die neue Fahrkarten- «Uer eine Verringerung der Fahrgeldeinnahme N Gefolge haben werde, trifft soweit der gleich der sächsischen StaatSeiscubahnverwaltung Frage kommt, nicht zu Die Fahrgcld- Mahm« der sächsischen Staatseisenbahnen j z. B. im Monat August einen Meh-- I °'irag von 255 730 M gegenüber August 1905 U- Die Fahrkartensteuer selbst, die im i Agilst 14-1400 M. er^ab, ist allerdings gegen Vorschlag erhcblichzurück geblieben. — Die Ziehung der fünften und letzten Klasse der 150. Königlich sächsischen LandeS- lotteri« findet bekanntlich in der Zeit vom 3. bis 23. Oktober statt. An großen und größeren Hauptgewinnen bietet diese Klasse: das große Los im Betrage von 500000 M-, die Prämie von 300000 M., je einen Gewinn oon 200000 M., 150000 M., 100 030 M., 50000 M-, 40000 M. und 30000 M., außerdem noch drei 20000 M.-, vier 15000 M und zehn 10000 M.-Gewinne. Im ganzen werden in dieser Klasse 36000 Gewinne auS- gespielt. — Amerikanische Turner zum nächsten deutschen Turnfest. Die Vorortsbehörde des Turnbezirks St. Louis in Nordamerika be- schäftiat sich schon jetzt mit der Teilnahme am Turnfest in Frankfurt a. M. im Jahre 1908. Beschlossen wurde unter andern eine Riege von acht Aktiven, einen Ersatzmann und einen Leiter zu entsenden. Dresden. Die Nachricht von der Er öffnung vier neuer Variete-Etablissements ,in Dresden' die vor kurzem durch die Presse ging, stellt sich als unbegründet heraus. Wahr ist nur, daß eine Hamburger Spezialitäten- firma Räume in der Ferdinandstraße gemietet hat, in denen sie ihre Spezialitäten umführen will. Bezüglich der Ermietung von weiteren Sälen steht die Firma in Unterhandlungen. — In der Montag Nacht gegen 1 Uhr schoß sich im automatischen Herrenabort des Zentraltheatertunnels ein Unbekannter eine Kugel in den Kopf. Er wurde schwerverletzt in da» Friedrtchstädter Krankenhaus überge- sührt. Der Unbekannte ist ungefähr 28 Jahre alt, 1.70 m groß, schlanker Gestalt, hat dunkel- braunes Haar und Schnurrbart und war bekleidet mit schwarz und grau gestreiftem Jackcttanzug, dunklem grauen Sommerüberzieher, weißem Stehkragen, langen blau und rot schillernden Schlips mit weißen Karrees und schwarzem steifen Filzhut. Der Unbekannte, der aus den Taschentüchern das Monogramm und aus dem Fabrikstempel im Hutfütter den Wohnort des Fabrikanten herausgeschnitten hatte, führte ein Stück einer Visitenkarte mit dem Namen Max Kielblock und eine Papier- ügarrenspitze mit dem Aufdruck Karbaum, Eis leben bei sich. — Am Sonnabend Abend gegen 7 Uhr wurde unterhalb Antons ein in der 'Elbs treibender Mann von mehreren Männern, die ihm eine Angelrute und Stöcke zurcichen konnten, wieder an Idas Hand gezogen. Er war anfänglich besinnungslos, erholt sich aber schnell wieder und entfernte sich dann eilig. Auf Befragen hat er später angegeben, daß er an jenen Abend stark angetrunken gewesen und in die,em Zustand auf der Blumenstraße in den Schmutz gefallen sei- Um sich zu reinigen habe er sich dann an die Elbe begeben und sei beim Bücken nach seinem heruntergefallcnen Hute plötzlich in das Wasser gefallen/ -- Um sich zu töten, trank am Montac Nacht gegen 12 Uhr in der Altstadt kir Hausmädchen eine ^Quantität Salmiakgeist und versuchte, als sie sah, daß ihretwegen ein Gendarm herbeigerufen worden war, sich aus dem Fenster hinabzustürzen, was jedoch durch Hausbewohner noch rechtzeitig verhindert werden konnte. Die Bedauernswerte, die angab, des Lebens überdrüssig zu sein, fand Aufnahme in der Heil- und Pflegeanstalt. — Vor einigen Tagen flog auf der Seminarstraße einer Frau ein Hufeisen mit olcher Wucht in das Gesicht, daß sie eine ange, tiefe Rißwunde an der rechten Backe erlitt, aus der reichlich Blut floß. Wie sich herausstellte, hatte sich das Hufeisen von dem Hufe eines vorübertrabenden Pferdes gelöst und war von diesem der Verletzten in das Gesicht geschleudert worden. Kopitz. Festgenommen wurden hier zwei hiesige 13 jährige Schulknaben, die wiederholt chwere unzüchtige Handlungen an zwei acht- ährigen Schulmädchen verübt hatten. Die Bürschchen wurden dem Königlichen Amtsgericht Pirna zugeführt. Pulsnitz. In unserer Parochie wurde eine Hilfsgkistlichenstclle gegründet. Das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium über trug dieselbe dem bisherigen Pfarrvicar von Turchau Ernst Friedrich Kart Potthoff. Weinböhla. Am Dienstag weilten der Kgl. Herr Oberstaatsanwalt sowie noch einige andere Gerichts- und Medizinalbeamte hier um die Sezierung des Leichnams eines neu geborenen Kindes vorzunehmen, von dem an genommen wurde, daß es nicht eines natürlichen Todes gestorben sei. Die Sezierung ergab zwar, daß das Kind einige Augenblicke nach der Geburt gelebt habe, Beweise für die Schuld der Mutter, sich an dem Leben des KindeS vergangen zu haben, ließen sich jedoch bisher nicht feststellen. Meißen. Als am Mittwoch Vormittag 8 Uhr der Schiffer Urban aus Roßlau mit seinem auf der Talfahrt begriffenen eisernen Kahne, der mit Gerste beladen war, die Eisenbahnbrücke passierte, kam er, wahrscheinlich durch den Wind, etwas aus dem Fahrwasser, sodaß er dreimal an einen Pfeiler anschlug. Dadurch kam der Kahn vollständig außer Fahrt und schwamm gusr der alten Brücke zu. Durch Werfen zweier Anker gelang es, daß Fahrzeug noch rechtzeitig wieder in richtige Fahrt zu bringen. Wäre dies nicht geschehen, so wäre eine total« Havarie unvermeidlich gewesen. Da der kleine Kahn beim Anprall an die Eisenbahnbrücke losgerissen war, hätte sich die Lebensgefahr der Besatzung, wenn der Kahn auf Grund geraten wäre, in bedenklicher Weise erhöht. Die Schaluppe trieb hinter dem großen Fahrzeuge her und wurde erst unter halb der alten Brücke von den Leuten wieder erlangt. Schiffer kämmen bereits mit einem Boote zu Hilfe. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat der Kahn ein Leck bekommen, da der Riß bord merklich eingedrückt war. Soweit be kannt ist, ist es das erste Mal, daß die im Strome liegende Querkette die Rettung eines Kahnes ermöglichte. Zeithain. Im Maschinenhause der hiesigen Dampfmühle reinigte am Sonnabend Abend der dort beschäftigte Heizer ein Teschin. In folge unvorsichtiger Handhabung der Waffe entlud sich diese und das Geschoß drang dem gegenübersitzenden Geschirrführer Schindler in die Brust. Glücklicherweise soll die Verletzung nicht lebensgefährlich sein. Es erfolgte die Ueberführung des S. nach dem Stadtkranken hause in Riesa. Mühlberg a. d. E. In der Nacht zum Montag stieg das Wasser ranid, sodaß der Elbstrom hier aus den Ufern trat. Das Hochwasser überflutete weitausgedehnte Wiesen flächen und Vorländereien. Der Verkehr von User zu Ufer ist abgebrochen, da die fiskalischen Elbsähren den Betrieb einstellen mußten. Im Elbhafen ist der größte Teil der Hasenlade- pläße unter Wasser gesetzt, sodaß das Verlade geschäft g-genwärtig fast vollständig stockt. Der Schiffsverkehr ist durch das Hochwasser nicht behindert, war aber bergwärt» merklich schwächer, zu Tal dagegen lebhafter. Am Sonntag Abend 10 Uhr geriet ein Schlepp dampfer gegen den großen Leitdamm am Hafenmunde, doch konnte die drohendeZHavarie noch glücklich abgewendet werden. Mügeln bei Oschatz. Der zuletzt in Mügeln amtierende Eisenbahn-Assistent Karl Ed. Albrecht ward wegen Unterschlagung von 900 Mark amtlicher Gelder, die er im wesentlichen zur Unterstützung der geschäftlichen Unternehmen seiner Mutter verbraucht hatte, vom Leipziger Schwurgericht zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis und zwei Jahren Ehrverlust ver urteilt. Hainichen. Der Landesverband Freiwilliger Sächsischer Sanitätskolonnen, zu welchem ca. 80 Kolonnen gehören, hält seinen diesjährigen Delegiertentag am 29. und 30. September in unserer Stadt ab. Chemnitz. Der 51jährige Geschirrführer Ernst Winterlich aus Großvoigtsberg ver unglückte hier auf ungewöhnliche Art. Er fuhr mit seinem mit Grünwaren beladenen Fuhr werk von der Ladestelle der Industriebahn im Stadtteil Altendorf nach der Talstraße. Einei seiner beiden Pferds kam plötzlich zu Fall und riß dabei den GeschirrOHrer, der die Zügel nicht aus den Händen ließ, vom Bock herab. Winterlich wurde so unglücklich aus das Pflaster geschleudert, daß er den Hals wirbel brach und alsbald starb. Leipzig- Der Brunnenbauer SipS arbeitete in einer Tiefe von 13 Metern, als ihm ein Eimer auf den Kops fiel. Schwerverletzt wurde der Bewußtlose durch die Feuerwehr emporgeholt und nach dem Krankenhaus gebracht. — Der seit ca. 14 Tagen nach mehreren Veruntreuungen im Amte flüchtige Briefträger Küttner von Lockwitz ist in Rotterdam ver haftet worden. Mulda. Durch einen Einbruchsdiebstahl sind aus dem Kontor der Weberei Mulda A.-G- von einem unbekannten Täter 1263 M. ge stohlen wurden. Die geschädigte Firma ver spricht für Ermittelung des Täters eine Belohnung von 100 M und 10 Prozent des wieder herbeigeschafften Geldes. Niederbobritzsch. Große Aufregung ver ursachte hier ein Gerücht, nach welchem der nicht unvermögende Rentier Böhme eines un natürlichen Tode» gestorben sei. Das Gerücht fand noch mehr Glauben, als bekannt wurde, daß nach einem vorgefundenen Testament ein entfernterer Verwandter als Erbe eingesetzt war. Dieser machte schließlich selbst eine Anzeige. Die durch die Staatsanwaltschaft Freiberg angeordnete Sektion ergab jedoch nichts für die Bestätigung des Gerüchts. Werdau. Der Fuhrwerksbesitzer Richard Reinhold hier, hatte am Dienstag bei einer tzochzeitsfahrt einen schweren Unfall, indem ihm durch das eine Kutschpferd das rechte Bein völlig zerschmettert wurde, so daß das selbe amputiert werden mußte. -- Der Schriftsetzer Paul Emmerich, welcher sich am Dienstag morgen eine Kugel in den Kopf jagte, hatte die Absicht, erst seinen Schwiegervater und seine Ehefrau und dann sich selbst zu erschießen. Zn den Revoler, den er bei seiner Auffindung noch in der Hand hielt, befanden sich noch fünf scharfe Patronen. Plauen. Hier hat sich der bekannte Arzt Dr. Horn an seinem Hochzeitstag erschaffen. Der Selbstmord erregt in der Stadt allgemeines Aufsehen. Adorf. Auf dem Roßbacher Bahnhöfe ist am Mittwoch abermals eine größere Betriebs störung durch Entgleisen der Lokomotive ein- getreten. Die vielen in Roßbuch weilenden Kirmesbesucher mußten den Hermweg nach Adors zu Fuß antreten. Der Zug, der 7 Uhr 50 Min. ah-nds in Roßbach ab- geben sollte, traf erst am andern Tag gegen 3 Uhr hier ejn.