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Wochenblatt Telegramm-Messe: Aocbelidlatt piilsnilL kerosps ccker -i» > 18. v v !L Erscheint Dienstag, Donners- tag vnd Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags blatt a. ^umor. Wochenblatt Abonnement. lNonatl. Lv^., viertclläbrlicb i-2L bei freie: Zustellung ins bans, durch die pok bezogen unter Nr. ssvr 1.2S. . M und Umgegend für Pulsnitz Amts-B latt -es König!. Kmksgerlckls und -es §la-tpatkes 2u Pulsnitz Inserate für denselben Tag s sind bis vormittags 40 Uhr aufzugeben. ! Einspaltige Zeile oder deren Raum 12 H. tokalpr. i o A, Reklame 20 4 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. 7? AMtsvLatt für den Bezirk des König,!. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Grtschaften: Pulsnitz, Pulsnitz Nl. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, hauswalde, Gdorn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Gberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Rlein-Dittmannsdorf Druck und Verlag von L. L. Förttcr's Erben (Inh.: ). w. Nohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2«5. Verantwortlicher Redakteur Gtto vorn in Pulsnitz. Wr. 18. Sonnakend, dm 11. Kcöruar 1905 57. Jahrgang. MekanntnrcrEunq. Zs wird hiermit zur öffentlichen Kenmms gebracht, daß Herr Or. Kreyßig in Pulsnitz als Armen-, Polizei- und Kranlenhausarzt auf die Jahre 1905 — 1907 gewählt und in Pflicht genommen worden rst. Pulsnitz, den 6. Februar 1S05. Der S t a d t r a t. vr. Michael, Bürgermeister. Deueke Ereignisse. Der Kaiser hat dem Prinzen Karl von Bourbon und dem Fürsten Ferdinand von Bulgarien den Schwarzen Adlerorden verliehen. Am 15. dss. Mts. gehen die Dampfer „Professor Wo ermann", „Eduard Wocrmann" und „Essen" puppen, Pferden, Kriegsmaterial Mw. nach Südweftafrika ab. In Petersburg haben die Verhandlungen des Di- reuors der Putilowwerke mit den Arbeitern Z ten.er Einigung geführt. Infolgedessen be gann gestern morgen 9 Uhr abermals der Aus- f.aiie, der sich auf andere Fabriken ausdehnen dürfte. Aus Sosnowiec wird gemeldet, daß die Zahl der gestern durch Militär getöteten Personen gegen 50 betrage. Nach einem Telegramm Kuropatkins sind die Ja paner in der Nacht zum Donnerstag bei An griffen auf die linke Flanke und Front der Russen mehrmals zurückgeschlagen worden. Das dritte russische Geschwader soll heute aus Li- bau auslaufen; Admiral Nebokodow hat die Flagge auf dem „Imperator Nikolai" gehißt. Bei dem großen Crimmitschauer Textilarbeiter- strcit hat die Streikkasse einen Ueberfchuß von 77645 Mark erzielt. Die gestrigen öffentlichen Bergarbeiterversammlun gen in Essen und Umgegend haben mit großer Mehrheit den Beschluß gefaßt, entgegen der Resolution ihrer Delegierten den Ausstand fort zusetzen. Wie m Rom verlautet, wird Kaiser Wilhelm im Mittelmeer an Bord der „Hoheuzollern" eine Zusammenkunft mit König Viktor Emanuel haben. In einer Versammlung in Rom beschlossen vor gestern 1000 Eisenbahnangestellte, im Falle der Militarisierung des Eisenbahnpersonals sofort in den Ausstand zu treten. Eine neue Berirruug der Gräfin Montiguoso. Aus Dressen kommt Sie offizielle Kunde, daß auf Befehl deS König sich der Justizrat vr Körner nach Flo renz begeben hat, um sich über die allgemeinen Verhält nisse der jüngsten Tochter des Königs, der bei ihrer Mutter, d«r ehemaligen Kronprinzessin von Sachsen und jetzigen Gräfin Montiguoso lebenden Prinzessin Anna Monika Pia Von Sachs.« zu unterrichten. SS ist ohne weiteres klar, daß über diese Angelegenheit keine osfizielle Kundgebung im „Dresdner Journal" erfolgt sein würde, wenn eS sich nicht Wieder um ein neue- Liebesabenteuer der Gräfin Montig uoso handelte, dessen unberechenbarer Verlauf daS Verbleiben der kleinen Prinzessin bei ihrer Mutter sür daS sächsische Königshaus unmöglich macht. Tatsächlich handelt eS sich jetzt also um die Wahrnehmung der ErztehungSinteressen der jüngsten Tochter de, König- von Sachsen und um die in dieser Frage vorhandenen Interessen "e» sächsischen Königshauses, denn die Erziehung einer königlichen Prin- ! zessin kann nicht in den Händen einer Muter blöden, die 1 fortwährend in neue Liebesabenteuer verfällt Tatsächlich i sind auch in Dresden zuverlässige Nachrichten eingelaufen, ' die keinen Zweifel darüber lassen, daß die Gräfin Montig- noso ein neue- Liebesverhältnis angeknüvit hat. Nun ; werden ja die noch zahlreich in Dresden und anderwärts vorhandenen Anhänger und Freunde der ehemaligen Kron prinzessin von Sachten sagen, daß de: geschiedenen Prin zessin und jetzigen Gräfin Montiguoso doch schließlich nicht jeder Verkehr mit Männern verboten werden könne. Diese Forderung ist auch nicht gestellt worden, aber daS sächsische Königsbaus hat bei der Urberlassung der Erziehung der Prinzessin Anna Monika Pta an die Gräfin Moaügrioso sicher ganz bestimmte Bedingungen gestellt und im Inte resse des Ansehens deS sächsischen Königshauses auch Kellen müssen. Allem Anschein nach sind nun dieie Bedingungen von der Gräfin Montignojo nicht brachtet Warden, und deshalb ist eS ein Recht und eine Pflicht deS sächsischen Königshauses, ine Erziehung der Prinzessin Anna Monika Pm strenger zu überwachen und nötigenfalls besseren Hän- den anzuoertrauen. D,eS mögen sich vor all-n DMgen auch dteienigen Leute getagt sein lassen, welche für die in ihren Handlungen ganz unberechenbare ehemalig- Kron- Prinzessin von Sachsen -aim-r wieder Partei e-greisen. Eine Prinzessin und Mutter darf nicht unberechenbar in ihren Handlungen sein und sich unveraniwortlich benehmen, dies verstößt nicht nur gegen die hohen fürstlichen Pflichten, sondern auch gegen die sittliche und soziale Ordnung. Und wie unberechenbar die unselige Gräfin Montiguoso ist, daS hat sie gerade in letzter Zeit durch ihr Auftauche« in Dresden rm Dezember und nun durch ihr neues Abenteuer bewiesen. (Weitere Nachrichten unter „Sachs. Angelegenheiten".) Vertliche mtv sächsische Arrgeleseahette«. Lichtenberg. Morgen Sonntag findet im geräu- i migen uns akustischen Saale de» Obergastyofes ein Konzert ! der Kapelle de« 13. Infanterie - Regiments Nr. 178 au» j Kamenz statt. Es wird hiermit für unsern Ort ein seltener Genuß geboten, den sich die Musikfreunde nicht entgehen lassen sollten. — BiSH-r wußte man von Katharina v. Bora, der Gattin Luthers, nur, daß sie einem adligen Geschlecht Meißens entstamme, chr Geburtsort war unbekannt. Ab- schließende Forschungen deS Leipziger StadtbtbltothekarS vr. Kroker hoben dem „Dresdner Journal" zufolge nun auch diese Lücke au-gefüllt. Sc weist nach, daß eS am Ausgang deS 15. Jahrhundert» Angehörige deS Geschlecht- v. Bora in dem kleinen Lippendorf bet Kieritzsch in der Kirchfahrt Medewitz, tödlich von Leipzig gab. Dort saß HanS v. Bora, der sich 1482 mit emer Katharina vsr- wählte. In ihnen haben wir nach Kroker die Eltern von Käthe Luther vor unS. Um 1505, als ihr Vater eine i zweite Ehe einqing, kam sie, deren Geburtstag auf den i 29. Januar 1499 fällt, in die Benediktinerinnenschule zu Brehna bei Bitterfeld. Spätestens 1905 wurde sie im Kloster der Zisterzienserinnen Nimbschen bei Grimma un tergebracht, wo sie bis 1523 blieb. Es bestätigt sich also die Angabe eine- Zeitgenossen, daß Käthe im ganzen 18 Jahre im Kloster gelebt habe. Kamenz. Ein hier in Stellung befindlicher junger Kaufmann wurde Mittwoch Abend gegen 8 Uhr auf dem Wege nach Hennersdorf—Kamenz von einem Unbekannten räuberisch überfallen und mit dem Messer bedroht, nachdem letzterer zuvor um den Weg gefragt hatte. Dem Uebe» fallenen gelang eS, sich seine- Angreifer- zu erwehren und zu entkommen; die ihm von diesem brigebrachien Messer stiche haben außer den zerschnittenen Kleidungsstücken weitere Folgen nicht gehabt. Hoffentlich sind Sie sofort aufgenom ¬ menen polizeilichen Maßnahmen betreffs Ermittelung deS Täter- von Erfolg. — Nach dem „Kamenzer Tageblatt" ist es den Nach forschungen der Polizei gelungen, den Täter vorgestern früh im Walde zwischen Hsnnec-dorf und G-r-dors in einem 34jährigen Landstreicher K- au» Schlesien festzunehmen. Derselbe ist an da» Königl. Amtsgericht eingeliefert worden und hat die Tar bereits erngestanden. — Laut einer dem „Kamenzer Tageblatt" von der Agriku'turchemischen Versuch-ftation für die Königlich Säch sische Oberlausitz zu Pommritz zugegangenen Mitteilung i Haden im hiesigen B-zirke die Firmen Eduard Stiefler, Kamenz, und Jllq-n L Herzog, Büchheim, mit dem Lande-, kulturrat einen V-rtra; abg-fchlossen, durch w-lchen sie sich bi- auf weiteres unter Sir vom LanreSkulturrate errichtete Düngerkontroll? st ll-n. Die Unteriuchunq ordnungsmäßig bezogener Proben erfolgt kostenfrei. Die Kontrollficmen sind verpflichtet, jeder Lieferung die Probenchmevorschriften sowie Formulare für Probrnahmeatteft beizugebrn. Bischofswerda, 8 Februar. Gestern Mittag wurde von der hiesigen Polizei ein 49jähriger, au- Pari- gebürtiger Zigarrenmacher namen- Heinrich Bertram, wel cher an einem 10jährigen Mäüchen, der Tochter einer hier BslmSdocserstraße wohnhaften Z .ga:renarde:terin, unzüchtige Handlungen voraenomm-n hatte, festqenommen. Der Mensch hatte dak Märchen, welch-s ohnehin noch etwas beschränkt ist, zu seinem teuflischen Vorhaben in einen hinter dem Bahnbeamtenhause gelegenen Garten gelocki. Zum Glück rft er von einem dort wohnenden Bahnbeamten be obachtet worden, welcher später seine Festnahme veranlaßte. Der Mensch wurde dem König!. Amtsgericht zugeführt. Demitz-Thumitz, 9. Februar. Sestern morgen gegen 6 Uhr ist in dem Sei engraben deS Wegs nach dem „Sächsischen Reiter" der Handelsmann Rietschel von hier tot ausgefunden worden. Nach ärztlicher Aussprache ist der Genannte am Herzschlag gestorben. Rietschel ist am Dienstag früh von seiner Wohnung weg auf den Handel gegangen und ist wahrscheinlich infolge lder sehr starken Finsternis oder auch infolge Ermüdung vom Weg abge- kommen. Rietschel war 57 Jahre alt und hinterläßt die Witwe und fünf Kinder. Kleinwelka, 9. Februar. Eine mutige Tat voll brachte am Mittwoch Nachmittag eine Lehrerin der hiesigen Mädchenanstalt, indem sie mit eigener Lebensgefahr den auf dem Ei- de- Großwelkaer Teiches Angebrochenen acht- jährigen Sohn de- hiesigen Gärtner- Leverenz vom Tode deS Ertrinken- rettete. « man aus Dresden schreibt, habe sich Herr Juttizral vr. Körver auch über Differenzen zwischen der Srastn Montiguoso und der Pflegerin dec kleinen Prinzessin Anna zu unterrichten. Diese ist an Sp tzrocken erkrankt. Das durch Justizrat vr. Körner veranlaßie Gutachten eines Arzte- vom Kinderipital stellt Genesung innerhalb zehn Tagen in Aussicht. Gewiß hat vr. Körner aber auch von dem Verkehr der Gräfin Kenntnis erhalten und dü ste ein Einschreiten de» sächsischen Hofe- zu erwarten sein, lieber Wünsche, welche die Gräfin Montiguoso während ihre» Aufenthaltes tn Dresden und später schriftlich geäußert hat, schweben Unterhandlungen. Sie erwartet ihren RechtSbei- stand vr. Zehme aus ^'pzw- — Zur Montiguoso - Affäre wird aus Leipzig vom 9- Febr. gemeldet, daß der Herr, dem die Gräfin Montiguoso 'neuerdings ' Gunst geschenkt hat, der Gras Guiardiccini ist, ein S Besitzer- der Billa, in der die Gräfin in Florenz '»ng genommen hat. Höchst bezeichnend und für die «oeurtetlmig der Sinnesart der Gräfin charak- tenstljch ist die Tatsache, daß ihr neuester Freund die Dresdener Weihnachtsreise mitgemacht Hai. — Die Chemnitzer „Allg. Ztg.« meldet unierm 9. Februar au» Florenz: In der hiesigen Gesellschaft erregt