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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188602183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860218
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-18
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1886
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i i ,a ! > l l i i i l » Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Le-«tion «u- Lrpe-Uion Jobanarsgasse 8. Sprecht»»-?« -er Ne-arlioo. Vormittag« IN—13 Uhr. Rachmtnagr 5—8 Udr. dt» NUN,-» Ui-nuicr-r«, dt» N>l»c«>»a m»> rerduirlut. S»u«»«e tz«, für »t« »Lchstfolseude Au»n»«r »eftimmtr« Jnserute a» Wochrut«»«» öl» L Uhr RuchWitt«»«» au t-onu-«utz Festtagen fr»h »t« '/.KtIHr. 3» -e» FUialrn für 2os.-L«uah«: vtt« Klemm, Univrrsuätsstraß« 1. Laut« Lösche, K-rharinenstr. 33, p. «ur »i« Utr. MiMer TaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgrfchichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage IS,20«. Abonnement-preis vierlelj. 4'/, Mß. inet. Brngcriohn 5 Mk., durch dir Post bezogen 6 M!. Jede ein»-lne Rninmrr 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebübrcn sur Erirabeilage» <>n Tig-bleli-Forma» gesalzt) olinr ^oil iSidrrunq -'-t! Mk. Mit Postbesörderung 60 Ml. Inserate 6qrspaltcne Petitzcile 20 Pf. Größere «chiineu laut uni. Pre. verzerchaiß. Tadellarijcher n. Ziffernlatz nach höher«Tarif. Urclamrn unter dem Nedacnous strich di» 4gespalt. ZeiteäOPi. vor den Familie »Nachricht«» die ügespaliene Zeile 40 Ps. Inserat« sind »et» an dir Vrpctzilto« >o studcn. — Raoatl wird nicht gegeben. Zahlung z>r»«-uumer»»>lo oder durch Past- nachnahme. ^ 49. Donnerstag den 18. Februar 1886. 80. Jahrgang. »Ä US llo LL » - U SuL »« >«»» L- iS »4 »- »» mr» LK twut L.7S a.« ILt L5O »u« »all i>U» m« r»«. da» e?.- 0U^b «Ub an. it>i4 Ä», iur « 0310 10« i«.- i«ro ,o» au» » 113 S ^l. dpnl» rs >0 i<U5t- Xitoal 70 ^a U-älat !r»t«, nao^: >8X0 lraaÄ. aa«e» eibris). amvker (.18/3) 3) »er Lelitr" Volva- ampier >ch> ich« »dr-en; Ilrxon- iosgcn» > di« r-srar- lndrsch- 3) der -omrri- rk (3.3) >. > «tadt- Amtlicher Theil. Vtkaintmachung. die Vt»sterv«g der Militatrvfitchtt«» i de;trke Leipjig betreffend. In Gemiißhru tz. 81.2 der Ersatz Orenun«, vom L8. Tep» tember l875 mache ick hierdurch bekannt, dag die be»ors»ehende Mnsternng im Au-bebuns,-bezirke Letpztg-Ltadt den 8., IO., n.. ir. 18. lS.. 16.. 17., 18.. Iv. 20., 2Z.. 2«.. 25.. 27.. 20.. 80. und 8, MNr, und 1. April d. 2.. di« Loosnng der sLnimllichen mililairpflichtiaen Manuschastro Sonnabend, den 8. April d. I., a» tedem Tage früh 8 Uhr im weihen Saale der Ce»tral»HaIle — Tingang Centralstratze — allhier staltsindet. Alle im Stadtbezirke Leipzig anshällltchen. t« Jahre I88V geborenen männlichen Personen, soweit sie von der Bestellung rur Musterung nicht ausdrücklich entbunden sind, sowie dt« Mtlitairpfltchligen früherer Iahraä'age. welche noch keine definit,»« Entscheidung durch die lrrjay-Lehvrbrn erhallen haben, werden hierdurch ausgrfordert, sich pünktlich i» einem der gedachten Miiüerung-termine nach Matzgabe der ihnen noch ;ugel>enden Borlavungen bei Bcrmeivung der Z»aug-vorfübr«ug und der in tz 24,7 in Verbindung nul tztz. Kl,5 und «8.5 der Ersatz-Ordnung angedrohtrn Eprasrn und Nachtbrile zur Musterung persöaltchi zu gestrllen. Diejenigen, welche durch Krankheit am Erscheinen im fest gesetzten Musternng-lermine verhindert sind, haben rin 8rzt- iiches Zeugniß einzureichen, welches, dasern der au-stellendr Arzt nicht amtlich angestellt sein sollte, durch die Polizei behörde zu beglaubigen ist. Dagegen ist d u Militalrpflichtigen da» persönliche Er scheinen im Loosllng»ter«tae sreigestellt. und wird für Diejenigen, welche »» Locale nicht anwesend sind, durch eia Mitglied der Ersatz-Commission da» LooS gezogen werden. Ferner ist jrdcr Militairpslichtiqe, sowie seine Angebörigen berechtigt, einige Zeit vor der Musterung und spätesten» im M«steruugSter«tae, unter Vorlegung von Urkunden. Stellung von Zeugen und Sachverständigen, Anträge aus Zurückstellung bez. Bksreiung vom Militärdienste, au» Anlaß Hjuslicher »der sonstiger bliraerlicher Verhältnisse, anzobriugen. Die darauf zu erthrileud« Bescheidung rrtrd dem Erstellung», pflichtigen im Termine eröffnet werden. Später augrdrachte Rrelamationen und Anträge um Zurückstellung «erden, da» fern die Veraulasiung zu solchen nicht erst aarh hreodigtr« Mllstervng-geschäst entstanden ist, oha« Weiteres zurück gewiefru. Die Brlbeiliqten werden daher hiermit, unter Bezugnahme ans obig- R-chtSiiachtbcile. wiederholt veranlagt» di« bezüg lichen Anträge rechtzeitig einzurelchen. Leipzig, den 13 Aebruar I88Ü. Der btvtl-Dorst-rn-r der Königlichen Srsatz-bomnrisston de- Aa»- hebungSbeztrkS Leipzig-Stadt. Ilr. «Lrünlrr, 8>>?gieruugsralh. in Waldp-anzen-verkaus. von dem städtischen Forstreviere Burgaue können diesem Frühjahre durch den H rrn Revirivormaltrr Dtetze im Forsthaus Burgaae bei Böhlitz»Ghrruberg nach- stehende Holzpflaiizeu zu den beigesetzieu Preisen gegen Vaar zahlung oder Nachnahme, sowie vorheriger Anmeldung be zogen werden. Stil» Holzart«» Hsh« e» s«e»a «k.! Pt. tiH»„»«N 50,000 R. Laubbül;»r. ». Saatpsionzen. 1 jäbr. Eichen, tjuerou, peäuueulnt» rodue 10-30 60 W.OOOiL jähr. Eichen, ljuereu» ! robur 25-30 1 ^5.000 l jäbr. Rotbb»chen,?»gws »xlrutrc» 80,000 2 jäbr.anierik.Graueschea, kr«uüuus ! pubi-nar-n» M.OOOs l jahr. <k chen, kraximw -reol,iar 10-15 — — 75 25—30 1 lO—15 — — 40 20,000 1 » Ahorn, Xcor nl,r«nni-le. 20—30 — — 60 10,000 1 . rschenbl.Ahorn,^aernkhsunciv 30-35 — — — 60 IO.«« b. Heister u. Aileebäum« ,c. Eichen, I-'ruLtuaa eucotoivr 200-300 13 2,000 - - ' t* Allee» bäumen 500-600 60 50 1.000 Am-rik. Graueschen, kruiiva» pa- derx-ona 250-300 40 3.000 Eichenbl. Ahorn, Xcer v-enncko 200-250 — 25 20 500 . 500-600 1 — SO 800 Abor». ^c-r pl»tLvoiä«, zu Mee- ! däumfu 350-400 1 so iOO Linden. Dil!» pnrvifoli» LOliO^Lindeubüsche, Dili» punrikoli» 350—4M 1 25 IM 150-200 50 40 1,000 Kastanien, ^osaulu,hFpp<>cu»r»aum 150—180 — — 10 1M1' 250-»X, HO 45 200 Ebereschen, 8arb„, »ueuvana 300-350 — 50 40 läX» II. Atadelhvlzer. Fichte» mit Ballen, kimin pi<-«u 75-125 50 40 500 200—225 1 — — 500 300- 4M 1 25 120 — 1D00 ... . 5M 1 50 140 Leipzig, am 16. Februar 1886 De« Ratd« Aorstdeputatto». Neslschllle Lklldnitz. Anfnatzmeprüfun« Donner»»aq den 18 Februar früh 8 Uhr. Reudniy, de» lö. Februar 1886. vr. I. Heobner. Nichtamtlicher Theil. von der Lalkanhaldinsel. Das Kennzeichen der a-genwärtigen Lage aus der Balkan» balbmsel ist die säst zur Nebensache berabqesunkene Bedeutung tzr Frirden»verhandiungen in Bukarest. Bi» zum 15. Februar waren die ersten beiden Artikel de« Frieden-Verträge« ange nommen, aber r» derselben Zeit waren die bulgarischen Heeressäulen aus dem Marsch» »och der serbische« Grenze, um da- Land gegen einen etwaigen neuen serbische» Nebersall »u sichern: so wenig Vertraue» bat man in Bulgarien zu der Ausrichtigkeit der srirdlichen Gesinnungen der Serben. Ma« hat auch wohl gehört, daß die Mächte der Türkei geratben »aben. jede EnkschädigungSsorveruna fallen zu lassen, aber daß die Türkei und Bulgarien diesen Rath auch wirklich befolg?» «erden, ist »icht bekannt geworden. Und wa« soll geschehen, wenn Serbien die Zahlung einer Enlschädigung ablebnt? Ein Pfand haben die Bulgaren nicht in Häneen, also bl>rbc ihaen nur übrig, serbische- Gebiet zu besetzen und damit wäre der Wiederau-druch de- Kriege« entschieden. Nun bade» zwar die Mächte erklärt, daß sie den angegriffenen Theil schützen würden, aber cS ist nicht gesagt worden, daß der Schub durch Waffrngewalt au-geübt werde» soll. Nach Lage der Verhältnisse würde ein milikairischer Sckutz Serbien« nur durch österreichisch« Truppen au-geübl werden können, und wa- durch einen derartigen Eingriff für Kräsie entfesselt würden, lebrl rin Blick aus die Türkei und auf Rußland. Tan» käme da« Schutz» und Trusbünoniß zwischen der Türkei und Bulgarien zur praktischen Geltung. Ten Angelpunkt der geqenwärligen Lage bildet aber nicht der serbisch-bulgarische Streik, sondern die Mriuungsvrr- chirdrnbeit zwischen der Türkei und Rußland über d>e oft- rumelische Frage. Der sonst so außerordentlich ängstliche und vorsichtig« Sultan hat bei Abschluß de« Vertrage« mit dem Fürsten von Bulgarien einen sonst an ihm nicht grwohnlcn Grad von Entsckiiebenheit au de» Tag gelegt; er hat sich nicht mit der Vcreiubarung eine- Abkommen« begnügt, sondern dasselbe in der feierlichen Form de» Irade veröffentlicht und dadurch zur liinvikerrusliche» Negierung«» bandlung gestempelt. Die Aufforderung an Sie Mächte, taS Ab kommen zu bestätigen, erhält dadurch den Eharatler einer Form, die als nebensächlich und bedeukungSIoS erscheint. Wen» der Sultan e« für angemessen hält, die Würde de- Generalgouver- nrur« von Ostrumelien an den Fürsten von Bulgarien zu über tragen, so kann Europa nach seiner Auffassung dagegen »ichl- ein- zuwenten haben, zumal ja die Mächte ihr Einv-rsiäuiniiß darüber berrit« bekundet hatten, in eine Regelung de« Ver hältnisse« von Bulgarien und Ostrumelien zu willige», welche den Wünschen der beiderseitigen Bevölkerung möglichst Rech nung trug. In Sofia ist da« grcßherrUche Irad« mit Be geisterung ausgenommen worben; man hat die Verkündung mit einem Tedeum und mit einer Parade geseiert, und damit ist auch da« Schutz- und Trutzdündniß mit der Türkei zur Thatsacke geworden. Aber gerade diese »rste setdstsi.ra'igc Handlung de« Sullan« stößt bei Rußland ans «tue» uurrwarLten Widerstand; gerade an der Stelle, bei welcher vcu türliHer Seite Widerstand gegen eine Abänderung de« Berliner vertrage» zu Gunsten Bulgarien- am wenigste» vorau-gesetzl worbrn zu sein scheint, tritt plötzlich eine ffubänglichkrit an diesen Ver trag hervor, welch« kaum aus deuljcher Seit« überlroffen werden kann, aber die Berufung aus den Berliner Vertrag ist auch nur der Vorwand. Ein Artikel de« .Journal de St. Pöter-bourg", dessen Inhalt wir unseren Lesern bereit- gestern nntgeiheilt haben, zeigt, wo die angebliche Verletzung de- Berliner Vertrage« lirgl. Rußland nimmt an der Unterordnung drr bulgarischen Armee unter türkischen Oberbesehl Anstoß und sinvet, daß kiese dem öffentlichen Recht de- OricnlS zuwiderlause, dir christlichen Vasallenländrr de« Sultan- seien niemals ver pflichtet gewesen, drr Türkei Trupvrncontingente zu stellen Hier taucht also wieder derselbe Gegensatz auf, welcher dr» letzten russisch-türkischen Krieg veranlaßt hat, der Gegensatz zwischen den christlichen und mobamevanischcn Vvlkcr- schasten der Balkaubaldinsel. Dieser Gegensatz ist in der Weise, wie e« Rußland meint, nicht vorhanden, da» baden die Vorgänge nach dem Staatsstreiche von Pbilippopel überzeugend bewiesen. Die muselmanische Be völkerung von Ostrumelien ist dem Fürste» von Bulgarien ebenso treu ergeben wie die christliche, uud gerade das türkische Element hat sich in den Kämpfen gegen die Serbe» ganz de sonder« hervorgethan. Worin besteht denn überhaupt da- Wesen de« Vasallenverhältniffe«? Die Hauptsache ist uud dieibt die HeereSsolge und nicht der Tribut. Aber Rußland bat ja auch niemals die Absicht gehabt, rin aujrichlige« Vasallrnverhältmß zwischen Butgarirn und der Türkei a»s- kommen zu taffen; Bulgarien ist, wie da« „Journal de St. P6ter«bourg" in seiner Ausgabe vom 16. Februar betont, eine Schöpfung Rußland«, hat sich also in erster Lime danach zu richten, wa« Rußland über sein Schicksal beschließt, »>cht aber nach dem, wa« dl« Türkei für aut desiudet. Jetzt zum erste» Male erhält Vieser au- der Entstehung Bulgariens herrübrend« Zwiespalt greifbare Gestalt; jetzt ist e« au-g-sprochen, daß die Türkei nur dem Namen nach LebnSmacht Bulgarien« ist, daß drr eigentliche Oberbrrr diese« Lande« der Zar ist. Aber gerade aus die Auskragung diese« Streitpunktes scheint die Türkei in neuester Zeit einen besonder» Werth zu legen. Da« trat schon hervor bei den Waffensnllstanksve,Handlungen bezüglich de« serbisch-bulgarischen Slreilsaüe«. Damals erklärte die Türkei, daß ihr da« Recht zukomme, Frieden zu schließen. Dagegen bat Rußland keinen Einwaud erhoben, im Gegrnlbeil hat da« „Journal de St. PäterSbourg" sich da bin geäußert, daß der Kürst von Bulgarien nicht befugt sei, selbstständig eine Kriegserklärung z» erlaffen, daS sei vielmehr Sache des Oberberrn Bulgarien-, de« Sultan«. Jetzt zieht der Sulla» die Schluß- solaerung diese« Verhältnisse«, er sendet nicht nur einen Bc- vcllinächtigten zu de,» Frieden-Verhandlungen noch Bukarest, sondern er bestimmt auch da« znküuttige Verbältuiß zwischen der Türkei und Bulgarien in militairiscber Beziehung Da ist in der That nur em Ausfluß der Souveränelät de« Sul tan», und der Kaiser von Rußland hat nicht« darein zu reden wenn jener Bestimmungen sür die Fälle mit Bulgarien der rinbart. in welchen bulgarische Trupp-n unter lürliscben und türkische Truppen unter bulgarischen Oberbrsehl geiiellt wer den. Wäre dem nicht so. kann wäre ja da- oberberrli-be verbällniß der Türkei zu ihren Vasallen nur ein Trugbild Da» „Journal b« St. P«trr«bourg- citirt die Schrecken-- gestalt brudermvrderischer Kämpfe als die natürliche Folge de» Schutz- und Trntzbündmsse« zwischen Bulgarien und der Türkei. Da« stimmt mit den Tdatsache« nicht überein, denn ein brudrrmördrrischrr Kamps entstand im November v. gerade au« dem entgegengesetzten Grunde, nämlich deshalb weit da« Vasalleuverhältniß zwischen Bulgarien und der Türkei nicht den Grad von Festigkeit «nv Thatsächlichkeit batte, der zur Ausrechthaltnng de« Frieden« nvibig war Hatte Serbien befürchten müssen, daß die Türkei einen An griff aus Bulgarien als einen gegen sich selbst gerichteten Angriff betrachten und abwehren würde, dann wäre da« serbische Schwert wahrscheinlich nicht au« der Scheide ge zogen worden. Und darum ist es ganz richtig, daß der Sultan sich jetzt gegen die Wiederholung solcher Friedensstörungen zu sichern sucht und sich mit de» Fürsten von Bulgarien, seinem Dasallen, gegen gemeinsame Feinde verbindet. Rußland rr- ktärt kategorisch, baß e« niemals zugeben werde, daß bulga rische Truppen unter türkischen Ob-rbesehl gestellt werde». Diese Erklärung schließt eine große G-sabr gegen den Frieden aus der Batkanyalbiuset ein, denn sie entfacht den religiösen )aß. der nur durch Rußland künstlich angestachelt wurde, der tbatlächlich niemals im letzten Mcnschenatter aus der Aalkanhalbinsrl bervorgetreten ist, auis Neue. Die Folgen äud sehr ernster Natur, wenn e« nicht gelingt, den Streit zw.schen Rußland und der Türkei zu schlichte». * * Die .Kölnische Zeitung" erhält die folgende bemerken«- werlhe Zuschrift aus Berlin: ES ist hier »ichi uiibcmerkt geblieben, baß die orleaniftilche Press« auch L>« Verlobung der Prinzelsin Amelie vo» Orleans mit dem Kionvrinzea voa Portugal benutzt Hot — gerade wie die« mti drr Verbindung der Familie Orleans mil dein königliche» Hause »onTänemart geschehen war —. «n, sich in deuischseiad» lichen Kundgebungen »u ergehen. So bestreb» sich der „ataulsiS". der sich naher Beziehungen zn den Orleans rühmen bars, den Grase» vo» Pari« von der .,entsetzlichen Anschuld gung" zu reinigen, daß „bauliche» Blut in seinen Adern fließe". Die Herzogin von Orleans, die Mutier de« Grasen von Pari-, be- l-innilich eine mickleiiburgische Prinzessin, war — Io l-elehrt der .Gaulvit" seine Leser — nicht eiwa eine Deutsche, sondern sie stmiiiile a»S einem uralten slaw-ichen Geschlechie, dat sich in- iiullen de« hohenzotlerilicha» Deutschland-rein vo» jeder Bei Mischung Mil demlchiin Blute gehalten Halle. Wir wollen »us di-se» Unsinn »>cht singehe-i, um ihn zu widerlegen, aber wir »ö-hie» daran Leipzig, 18. Februar 1886. * E« wird bestätigt, daß die BundeSratbSanSscklllsse am Montag in mebrstündiger Sitzung d-e zweite Lesung der Branntweinmonopot-Borlage beendet haben. „B»t- ^ ^ eckig Verändert" dürste die ursprüngliche Vortage kaum sein, > allgemeine Bemerkungen tnüvien. Seit einer laugen Reihe weunglkich nianchrelet nicht unwichtige Abänderungen getroffen I von Jahren girbt die »ileanislische Presse bei jeder Gelegenheit zu ei» dürsten. Es soll übrigen« in der Absicht liegen, die Bor- l erkennen, daß ihre Anliraggcber, die Prinzen von Orleans, ol» di« tage in einer der nächsten Plenarsitzungen de«'Bunde-rath-I «pöbim F-'nde De»,schlandS dazusteken wünschen. Wahrend die ,ur »weite» "el»na ru drinnen ' I republikanischen, secialislijchen, za sogar auch die bonavarlistischea zur zweiten ze,»ng zu oringen I Blüller den Deutschen »och von Zeit »„ Feil wenigst, n» Ge- Dein Bnndesrath ist ein Nachtrag zum Reichs» I wideiiahreu lasse», verfolgen die Oileamste» alles Deutsche »auSha ltS-Etat sür 1886/87 zugeganqen, durch welchen I nur der Gedäisigteit, welche an die eines Renegaten der von ihm ür Bedürfnisse dringender Art. weiche nach Lage der besondere» I abgeschworene» Religion gegenüber erinnert. Dg« die Lrleamften Umstände bei Ausstellung de« inzwischen vom R- ichSlage er-1 domit bezwecken, ist ganz klar. Es soll bet bei, Franzos-n. die »na lekigte» Reich-bauSbattS-'Elat- noch ni-bt berücksichtigt werken I einmal zu der Ansicht neigen, daß d e Orleans giößere Wärme und DienltgebäukeS Wilhelm-Platz Nr. 2 sür die Zwecke deö I ,,n Frankreich zu»ück zu bringen. Versprechen und Halten sind zwei ReichS-BerücherungSamt« nnd de- ReichS-SchatzamlS i» Höhe I Tinge — selbst wei n man onnehmen will, doß da« Bersprcchen im von beziv. 5,8,560 k tll.000 .L und 78,000 Dem Go-I guten Glauben gemacht wird. Immerhin bleibt die an dieser Stelle ammkbedars von 776.560 stehen <ul BerwalluiigSeinnadmell I'Gon wiederlwleirilich scstgestellte Thatiache bemerkbar, d ß die beim Reichsgericht l22l gegenüber, und es soll tor Mehr-1 Vr.nze« von Orleans mit anerkenneuSweriher Zäb'Ml den «ersuch deta.s von 775.380 ^ insoweit derselbe nicht durch Mehr- jn'»''n- de» Thron von Fraukee ch m" emem von ,-n.n accrp.'rt.n -z- «--»-V"«? >7 «--»««- L'L'Ä L AL eßcuden rrgelmaß,gen Einnahmen Deckung sindet, durch Bei- <^,.de sriedl.ebend: Herren; ober sollten ihr« Bestrebung.» träge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer B«- vötlerung aufgebracht werden. * Die Ersatzwahl zum Reichstag in dem durch den Tod de« Ada. L>sserings erledigten 2. hannoverschen Wahlk»«»« ist aus den so. März angesetzt. Wik di« .Kölnische Zeitung' an» Berlin berichtet, ist die Ausnahme, welche die in ihrer Begründung bekannt Ziele führen, so könnte die Gewalt der Thatiache» sie dazu treibe», wenigstens den Versuch zu machen, den von ihnen auSgegebenen Schein auch einzulölrn. Es ist die« ln erster Linie für Aronkretch von J iteresse. Immerhin bars dle Lhatsach« auch bet unS sicht außer Acht gelassen werde». * Wie der „Dossischen Zeitung" gemeldet wird, ist daß au- Spandau verschwundene Nepetirgewehr tbatsächlittz drr französischen Regierung angkbote». von dieser aber /ag.""in^.7Kr^ »77L »'-.a'mims-LL d„i»-„/L-i- von hervorragenden Mitgliedern der nationalliberalcn Partei atS der in der jetzigen Sache und ZeUtage gangbare und zu empseblende Weg bezeichnet worden ist. u»v man glaubt nick t zu irren, wenn bebaupkcl wird, daß Herr v. Bennigsen, ,n ibren Grundzügen der Auffassung, welch« schon «rüber '7," ,77"'" ..7? 7 »an v-» Ot,».-. U"'kN"?ung«n haben da« Fehlen de» G-wehr«, da, schon 1 seit einiger Zeit bemerkt worden war, deilatigt. » » « „ * lieber Iwan Aksakow wird der „Bossischen Zeitung" krffeii plötzliche» Ausscheiden auS dem preußischen Abgeorkiictcn. I au» Sk. Petersburg. t2. Februar, geschrieben: Hause seinen Hauptgrund in der verschiedenen Beurlheilung I Der Tod Iwan Nksakow'S wirkte i» dca !' iden Residen^n der Novelle Von 1883 seiten« seiner FraclionSzenossen batte, I wie ein unerwarteter Donnerschlag; wie eine l^ute Mahnung zar den Grundgedanken der neuen Vorlage sein« Billigung n ich k I mneren Einkehr, zur energischen Wied«'geburi der rersumvstea, versagen würde. In den Vorbesprechungen, welche zwischen I »'Onervten vlejellschalt, kling« der russischen Intelligenz die von nativ,lalliberalen Reich«, nnd LanklagSabgeordnclen über die Moskau kommende Trauerkunde Nicht der Tod des Publrciste« zu erwartende preußische Regierungsvorlage statlsandrn. ist I ^ ^ ! Vr.li. I brr Tod de« einzigen rmsische» ManueS, der de« jeder an erster Stelle et out worden, daßmau Prk"l,ischerse,»s „tuih haue, seine Meinung offen zu vertrete«. die staatliche Poutlon zuruckgeben dürfe, welche I immer seine ganze Persönlichkeit einsevke, wenn eS seiner die sübdcutlchen Regierungen aus dem in Preußen streitige» I Meinung nach galt, den Staat vor einer» Mißgriff zu bewahren. Gebiete unter offener oder stillschweigender Zustimmung der I In dieser Beziehung war Aksakow. obgleich Slawvphile und dem- Kircbencbern innehalten, und Vieser »alürlichen Forvrrung l gemäß ein erbitterter Gegner de« Westens, doch ein vollstän» cheint der neue G setzenlwurs gerecht zu werben. ' I diger Europäer, ein sreier Mann, ein freier Bürger, den die R.gte» ^0" dkauch Ebes Land-Gcndarmerle, zu seinem I zg, Lg^e, welche der Tod Ak-akow'S schns, un- 50jäbrigcn nilltlairischen Dienstjnbiläum solgeudc« Hand» I nutjüllbar erscheint, seine politischen Gegner sie eben so sehr wie schreiben zugeben lasse»: „Ich wünlck»-Ihnen au de», heutigen I seine Anbönger sühlenl Aliakvw'S politische Richtung konnte am Tage, an welchem Cie aus eine üüjäbrige Diknsizcit zurück-1 allerwenigste» einem Deutschen svuipaidisch sein, doch anerkannt muß blicken, Meine ebrenve Anerkennung der von Ihnen geleistete» I werden, doß scmc ValcrlaiidSliebe. sein Stolz aus seine Heimaih Dienste unv Mein Wohlwollen kavurch zu delbätigen. daß I'»ü allen ihren schsuiinien E-genichasien etwas JmponirendeS hatte; Ich Ihnen hierdurch auSnakmSwe.se ein Patent I>,rer Charge '°nn" Wellanschauungen, und '''" Neck,,. vescheSnkt «uw,- I nennen, muß e aber doch zu dem surch lolen Publicisie» niake lo en Di? - 0- «7 ü'ta.san vä ^ .71 -horakter, stt.S hinanluhen. Nach i»n. blc.bt .....er d.-n rnssischen Die erste Gratulation liberbrachte da- OsliciercerpS der I tz^S Gleiche gesagt werd .i könnte. Gendarmerie welche- eine Deputation unter ,;ubr»„g de« Mit «oleniin ltorim. den, Forllche-ttSinann. und Jiva» Aksakow, Oberst von Naabe, Bri^zabter der 1. Geiivarnierie-Brrgade. I dem Slaw>Philen, verlor die russische Journalistik ihre reinsten, bc» abgesandl balle und rtnen kostbaren silbernen Tasclaussatz I rusenst. » Bertreier. überreichen ließ. I Welche Stellung er seit dem Berliner Tongreß zu der auSwär- * II.I,.» v!» r„ ».-.Il'ltkn Pol-Iik Rußland« nahm, kan» als bekam,! vorausgesetzt n.... l 1.7« .. 1n.sw,7i.^. .» d,..!. !!. n,"d.n. Se>„ ,etz,er A.,ike, m seinem Journal „Ruß- war e.ne deutschen Arme« im Vergleiche zu denen in fremden I ^^r der Freniidichast Denischlanüs, da- der slow-schen Armee» werten der B-rltner „Post" folgend« zuvrrtä,,,ge Mk,, Krieg erklärt habe. Der .hm seiienS der Regie» Data mitgelheilt: Ja den Allersverhältniffen der höheren Grade unserer Arme» ev» rung zu Theil gewordene Vorwurf, unpaliiotilch zu sem, verwundete id» so lies, daß er unlängst durch kein Zureden zu eine», Besuch in gegenüber den eaisprcchenden Graden der sronzöiiichen u»d I Peiei-biirg zn b wegen war, wo das siinszigiahnge Jubiläum seiner Bilbuna-stäite. der R-ch!-schule, gefeiert wurde. „P.trrSburg mit seinen Bureaukratcn und seiner Polizeiwiilhichail krni.lie mich zu beste! österreichischen Armee kein wesenilicher Unterschied. Da« Durch ichnitt-alter der DivisionS-Lommandeur« stell« sich sogar in diesen drei Armeen völlig gleich, nämlich aus ü? Jahre. Im klebrigen ist I lies", enlgegneie er seine» Fieunden abw.-Iircnd. T.e Ner-astadt, von da« AlterSvertzällniß der höheren Trup-ensührer in der preußischen Armee, abgesehen von den rommondirenden Genetolen, n>ch« u» wesentlich günstiger ol« in den genannten fremden Armeen. Namen« lich haben unsere Brigade- und Reg-nientS-Eonimandeure ein jüngere« der an« westliche Bildung, moderne Tendenzen in d»S Innere dringen, war ihn, überhaupt >>» höchnen Grade verhaßt, denn mit einer an einem gebildete» Mann, und ei» solcher war Akiakow, ganz nnbegreisliche-i Zähl-,keil hing er an der Vergangenheit, an dem Durchschnittsalter als die sranzösüchen. Auch im Vergleich zu de» 1 Alle» und lieber'-b:en. Ja dieser Beziehung erliincit er an den Altersverhältniffen in der russischen Armee erweisen sich die unirigen I gewöhnlichen ruislichen Ma. n, der Ia>-ge mclil dazu z» bringen war, als nicht ungünstig. ES bereitet sich nämlich in der ruisischen Armee, I sich den Bnrt rasiren zu lnjjen, oder vom T»ph-iS beinllen, lirber welche bisher wodl die längsten Generale hatte, ganz allmäüg eine I an Kraiilosigkei» zu Grunde geht, a'S laß er in der Fastenzeit eine Aenderung vor. Bekanntlich fand srüher dort durch die Besör-1 Flc schsnpve zn >,ch lummt. Tns brffere Fremde erich-cn Aksakow derung zu Jlüget-Adjulanlen, Generalen 1 bc »uit« »nd General-1 noch ilninec schleckner o!S daS schlechte Eigene. ES war da« eine Adjutanten eia rapide« Aukrücken ftntt, durch welche- bei der I Eigenschaft, d>e aus der G-schichte dcr Enl-vickelunq der ilawovhilen unter den Kaisern N-colouS und Alexander II. sich ollmäl.g I Parle, allein nicht zu erklären ist. Ware» doch seine Vorgänger, steigernde» Zahl der in dieser Art Besöederlea soft alle hoben I w-ciell sei» Bruder Lonnanim, die Jünger Hegei'ichcr Philoiophie, Stellen in den Besitz von Mitgliedern der kaiserlichen Suite, aiio I die Milglieder eines Moskauer Lirkels der vierziaer Jabre. wo olle verdälinißmäßig junge» Generalen kamen. Nun hat Kaiser l moderne» Ideen, die Literatur des Westens, oisici ll als Eonlrebeude Alexander III. eia andere- Cvstem begonnen; er hat noch keinen Flügel-Adjutanten ernannt, so doß seine Suite, die nach Hunderten zählte, schon erheblich kleiner geworden ist. Auffallend ist bei flüch- gestempelt. mit Elser und Hingebung gevsteqt wurt n In seiner Jugend vertiefte sich Iwan Akiakow >» die dentsche Literatur, kannte Goeih» und Schill,r säst au-w-ndig, »nd aus «iqer Beabochlung in der ruisüchen Armer die große Zahl junger I einer Fußreiie durch Deniichland i» Beale-Iu.-g Bodensikdi'-, de» Obersten Dieselbe erklärt sich aber sehr einfach dadurch, daß d>e I Dichters des „Mirza Schafftl-esi er sich sogar, wie er zu erzählen MojorS-Lharge abgelchaffl ist und die ObersrlieuIenantS-Ebarge. die I liebte, in einen dent'chen D chlerbnad „Salainnnder" onsnehmen. in der alten Garde und dem Generalstabe schon biSder nicht exiftirte. I Bei vollständigereni Maier,al wird man viril- ich! in Zukunft den ebensoll« abqeschaffi werde» soll. Mitbin sällt diese Erscheinung I Nachweis sühren kS -»en. daß sich >n> letzien berenienden russischen nicht zu Ungui sten unserer AvancementS-Berhaltniss« in die Waag- I Romontiker und Slawophiien wahrend seines Sinnt-d'knstes. unter schale. Verhältnißmäßig alle Haiivlleuie finden sich in der rnssiichen I dem Eindruck der seinem reinen llba-.akler widerwäriigen atmimstra Armee n-cht minder al- b.a un«, sie w.-rde» sich al-»r ln jeder I live« Verhältnisie, ein rad-ealer innerer tiimchwung vollzog. Die Armee finden, die eine längere Friedenszeii hinter sich ho». Immer- I Neigung, seinen Blick ausichiirhl-ch in d,e Vergangenheit zu richte», hin bleib« r« beachtenSwerih, daß in der vreußiichen Armee trotz der I in der idm das ruft'iiche Volk viel sreier erschien, als nach den letzten sünfzebn FriedenSjahrr dos Durchschnitt-aller in den höhere» j Reiormen Peier'S de« Großen, war ihm so durch den Kreis, dem Eommandostellen ri-ckck geft-egrn ist. und daß di: vi-lfach laut i er onaehörie, e-ngein-vst; es bedurste blo« eine« . ..s -rn "tnlaO---. werdenden Klage» über unser sck-Iechl-S Avancement sich als un-1 diese Richlung s-ine, Wesen- greisbarer hervortretc» zn lass,.,. , begründei erweisen, wenn rin Vergleich mit de» fremden Avancen > der Lüge und Üorrupüoa der odminisiraliven Evbären erstark:« arzogen wird. > seine Wahrheitsliebe, sein Mulh »nd auch seine Verachinng gegr.
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