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V«ß»S«Prek» monatlich M. 2.2», durch Botin Pni in« Hau« -ellefect, »ü «dholung in »an «eschäftSstellm M 2.-, »och«' «aMon 5« Pf,. Postbqug vierteljährlich M. «.75 «urschließlich Hustellun>S-«iühr. Sinzelne Nummer 1k Pfg. Ausgabe »erktiig. ltch nachmittags. Falls durch Hithere Gewalt, Betriebsstörung, Streik, Speere, Lu«spurunU der Anzeiger verspätet oder nicht erscheint, ist du «ul», nicht zum Ersatz verpflichtet. - Pastschnkkant» Leipzig «214. GeschiistsMe: Hshenstein-Srnstthal, Bahnstr. «. MFleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorfer Tageblatt «nzeigenprri» im B«b«itungLSeM die ögespaltene lkorpu«zrile 4« Pfg., sonst LOPsg., Rellamezelle 1 Mk.; b-i Mederholungen dartstnähig« Nachlaß, «uskunsterteilung «nd Vermittlung von schriftlichen Angeboten »0 Pfg. Anzeigenaufgabe durch Fernsprecher schlicht jede« Ersatzanspruch au«. Bei zwangsweiser Einziehung d« Anzeigengebithrea durch Klage oder im K»nkur«falle gelangt der volle Betrag unter Wegfall der bei sofortiger Bezahlung bewilligten Abzüge in Anrechnung. - KernsprechN Nr. 1b?. kür Kohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdors, Rüsdors, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Grüna, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdors usw. Ar. 18 Ntits,, de« 23. 3s»ar 192« 47. ZahlW- vezirkr»erba«v. K.-L.-Nr.: 128 Getr. a. , I. SutMSze fSr hie NSHjshksSesteMW. Mit Genehmigung des Wlrtschaftsministeriums und der Leichsgetreidestelle werde» die G««tautmengen sLr die Ur9hj«hrskeste»u«g mit Rücksicht «uf die Höhen!«,e in den nachstehend anfgefShrten Muren wie folgt erhöht: Es dürfen »erwendet werden auf den Hektar Anbaufläche: 1. in folsenden 2S Flure«: Hahenstein-Ernstthal, Lichtenstein, Eallnberg, Bernsdorf, Callen- ber, mit Rittergut, Ebersbach, St. Egidien, Falken, Gersdsrf, Grumbach mit Rittergut, Heinrichs- ort, Huhndorf, Kuhschnappel, Langenberg, Langenchursdorf, Lobedorf, Meinsdirf, Mülsen St. Iaeod, Müisen St Micheln, Mülsen St. Niclas, Oderlungmttz, Reichenbach, Rödlt-, Rüsdors mti Ritter,»t, Ttrschheim, Bstgtlaid», ->) sür die über SSV w hsch gelegene« Flurstücke: bei Sommerweizen 22» kg, bei Sommerroggen 220 , bei Sommergerste LOO , d) sür die unter 350 w hoch gelegenen Flurstücke der genannten 2» -lu- reu und «utzerdem: L. i» de« übrige« Fluren de» Bezirks die durch Bekanntmachung vom 22. Juli 1919 fest- gesetzten Taatgmfätze und zwar: bei Sommerweizen lS5 kx, bet Sommerroggen 180 „ bei Sommergerste 160 , H. Getreideablieferung. Die Landwirte werden hiermit erneut «ufgefordert, die Getreideablieferung mit allen Mittel» zu betreiben und di« Ablieferungsfristen genau einzuhalten, da der Bezicksverband dringend Ge treide braucht Mit der Auszahlung der Liesernngsprümie wird in den nächsten Tagen begonnen; bet steigender Ablieferung erhöht sich auch die Prämie bei jedem einzelnen Landwirt. Hierbei wird besonder» darauf aufmerksam gemacht, daß o»ch dar al» Saatgut zuiückbr« haltene «brr nicht zur Aussaat gelangte Wintergetreide mit abzuliefera ist. Freiharr von Welck, Amtshauptman«. K. TM:7717 V " ' MutettNmsterunH. Auf Grund einer Verordnung des Wirtschastsministertums sind die Stutenmusürungen mit tunlichster Beschleunigung durchzusühcen. .Dieselben finden statt: 1 . für die Amtsgerichtsbozirke Lichtenstei«-T. und Hohenstein-Grustthak «ont«g, den 28. Ianu«r 1920 auf dem Marktplatz in Eallnberg. Es find »orzusührcn die Stuten aus dem Amts-erichtsbezirke Lichtenstein-T. früh '/-9 Uhr und aus dem Amtsgerichtsbezirke Hohenstein-Ernstthal früh 18 Uhr. 2 für die Amtsgerichtsberirke Glauch«», Meerane u»d Waldenburg Dienstag, deu 27. Januar 192» auf dem Schütze»platz in Glauchau. Es sind vorzuführen die Stuten aus dem Amtsgerichtsbezirk Glauchau früh 8 Uhr „ Meerane , 9 , „ Waldenburg „ 10 „ Sämtliche Stutenbesitzer des amtshauptmannschaftlichen Bezirks erhalten deshalb hiermit Aufforderung, ihre Stuten, soweit sie 1 /, Jahr alt und älter sind, zur oben angegebenen Heil und am genannten Orte pünktlich oorzusühren. Die Amtshauptmannschafi behölt fick »or, gegen säumige Stutenbefitzer mit Zwangsmahnadmen aus Grund »on st 8 Abs. 2 der Bekanntmachung des Reichs»irtsch«fksmi«isters vom 2. Dezember 1919 (R -S.-Bl S 2939) »orzugehen. Glauchau, am 21. Januar 1920 Die Amtshauptmannschafi Sonntagsruhe im Handels gewerbe. Lweifef, die in Händlerkreisen darüber entstandest sind, welche Auslegung dem Begriffe s „Gemüse^ unter II der Bekanntmachung der Kreishauptmannschaft vom 24 Oktober 1919 in l Nr. 282 der Sächs. Gtaatszeitung vom 3. November 1919 zu neben sei, veranlassen den Stadtrat, f folgende Auslegung der Kreishauptmannschaft zur allgemeinen Kenntnis zu bringen: Unter „Gemüse* ist nur Frischgemüse zu verstehen, nicht aber auch Graupen, getrocknete j Erbsen, Reis und deral, die unter den Begriff der Trockengemüse, Hülsenfrüchte bezw. Kolonial- waren fallen. Alle frischen Kräuter und sonstigen Gewächse, die in Küche oder Haushalt Verwest- z dun, finden, sind, soweit sie nicht zu den Gemüsen gehören, unter der Bezeichnung .Grünwaren" i zusammengefakt Da der Sonntagshandel auf das notwendigste Maß zu beschränken ist, besteht > keine Veranlassung, den Handel mit Trockengemüse, Hülsensrüchten und Kolonialwaren, die einem j Verderb in kurzer Zeit nicht ausgesetzt sind, auMKehnen. Stadtrat Hohenstetn-ErÄflthal, am 21 Januar 1S20. ? Bedürftige Kriegerhinterbliebene erhalten einmalige Beihilfen-Aahlung Freitag, den SS. dss. Mts., nachm. 3—5 Uhr in der Ttadthauptkaffe St«dtrat Hohenstein-Ernstthal, am 21. Januar 1920. Kunsthonig, jede Person 'fi Pfund. 1 Piund — Mk. 3,70. 1—200: Lorenz. Hütten- grund, 201—500: Rommel, Altmarkt, 501—850: Tbams L Darss, Weinkellerstr, 851—1500: Kaisers K«ffee-Gtsch8st, Dresdner Str, 15»1—2200: Schraps, Dresdner Str., 2201—2700: Eger- land. Breite Str, 27»1—318S: Weißpflog, Herrmannstr, 3181—3700: Bohne, Chemnitzer Str., 40»1 bis 585V: Konsum-Verein. — s Milchsüßspeise, jede Person 1 Päckchen 55 Pfg. 1-2-0: Lorenz, Hüttengrund, 201 bis 800: Kaisers Kaffee-Geschäft, Dresdner Str, 801—1400: Schraps, Dresdner Str, 1401—1900: Thams L Garfs, Weinkellerstr., 1901—2200: Elster, Dresdner Str, 22O1—2SOO: Weißpflog, Herr- mannstr, 2991—3100: Lange, Bahnstr, 3101—3700: Bohne, Chemnitzer Str, 4001—5850: Konsum-Verein. Fleischsülze, Junge in Tunke, Hammelbohnenfletsch, Dose Mk 8,50. 1—2600, 4001 bis 4980: Egerland, Breite Str., 2801—3700, 4981—5850: Kietz, Chemnitzer Str. Oberlungwitz. Waren-Verkaus. Freitag, den 23. Januar d. I., auf Lebensmittelkarte Nr. 93 '/. Psd. Grieß für 23 Pfg., aus Nr. 94 /. Psd Haserflocken tür 45 Pfg., aus Nr. 95 '/. Psd. Bohnen für 75 Pfg, auf Nr. 96 '/. Psd. Honig slic 93 Pfg, auf Nr. »7 öS Gramm Margarine sür 52 Pfg Kinder unter 4 Jahren erhalten «us Aoschmtt 10 der Grietzkarte /« psd. Hafermehl für 80 Pf«, und 1 Paket Kinder,erstenmehl sür 65 Pfg. Oberlungwitz, am 22. Januar 1920. Der Gemeindevorstand. Der MeitSMSt. Keine andere Statistik legt so deutlich den Zustand der sächsischen Produktionswirtschast of fen, wie die des Arbcitsmarktes. Tie Schwan kungen, die sich hier vollziehen, sind der unmit- teldare Ausdruck dessen, was sich weniger auffäl lig im groben Rahmen der Gesamiwirtsckaft be gibt. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt sind An gebot und Nachfrage die natürlichen Gradinesser. Je größer das Angebot an Arbeitskräften, desto unsolider unsere Wirtschaft, so mutz der Erfnh- rungssatz der Gegenwart lauten. Denn ein Sin ken der Löhne bei starkem Angebot, was ehedem den natürlichen Ausgleich darstellte, ist in unsc- rer heutigen Wtickschaft kaum noch möglich. Um so schroffer äußert sich da» Fehlen von Arbeits gelegenheit im Gefüge der Wirtschaft, namentlich wenn man in Betracht zieht, welche ungeheuren Summen an Arbeitslosenunterstützung die Gc- scrmtwirtschaft zu tragen hat. Hält man sich die? gegenwärtig und betrachtet den kürzlich in der „Sächsischen Staatszeitung" erschienenen Be richt deS neuerlich tctcn Landes amtes für A r b'e i t s v « r m i t t e l u n g über die Lage des sächsischen Arbcitsmarktes im Vormonat, den wir weiter unten im Auszug wiedergebcn, so entstehen starke Zweifel an der baldigen Wiedergcsundung unterer Wirtschaft. Zu einiger Hoffnung berechtigt dennoch die Tatsache, daß seit vielen Monaten schon der Arbeitsmarkt ähnlich ungünstig liegt. Wir sichen g leichsam dauernd vor der Katastrophe. Nur der von früher her ausgespcichertcn Kraft unse rer Wirtschaft gelingt cs, daß wir uns immer noch „vor" der Katastrophe halten. Hoffen wir, daß diese vermieden werden kann, nun, wo der Nobstoffmarkt, wenn auch noch sebr, sehr zage, wieder aufzuleben sich anschickt. Man darf im merhin für die nächsten Monate eine leichte Besserung der Lage des Arbeitsmarktes er- hoffen — wenn nicht die immer wieder auf- slackernden Streiks unsere Wirtschaft doch noch endgültig zu Fall bringen Dies zu vermeiden durch einsichtsvolle Selbstzucht auf der einen. Seite und durch geschickte Maßnahmen und ziel sichere Festigkeit auf der anderen, ist die schwere, verantwortungsvolle Aufgabe aller, die auf das Getriebe unserer Produktionswirtschast Einfluß besitzen. Vorläufig gehört auch noch viel dazu, um die Zister der Erwerbslosen, die im ganzen Bezirk der Amtshauptmannschaft Glauchau z. B. im Monat Dezeinber nur um 55 gefallen ist und immer noch 6726 beträgt, erheblich herabzu mindern. lieber dte Lage im Bezirk Glauchau wird uns von der AmtShouptmannschast u. a. geschrieben: Tie Lage des Arbeitsmarktes zeigt, abgesehen von den drrrch die Witterungswechsel hervorgcru- fenen und das Baugewerbe treffenden Schwan kungen eine leichte Besserung. Die Zahl der Arbeitsuchenden, namentlich der weiblichen, ist beträchtlich zurückgegangen, die der offenen Stel len in einzelnen Gewerben weiter gestiegen. Tic Gesamtzahl der unterstützten Erwerbslosen betrug am I. Dezember 1919: 6781, am 15. Dezember 1919: 6581 und am 1. Januar 1920: 6 7 2 6. In der Landwirtschaft trat gegen Ende des Jahres die Nachfrage nach gelerntem Perso- nal, Knechten und namentlich Mägden, in bis her ungenannter Stärke in Erscheinung. Es zeigt sich hier eine zunehmende Abwanderung in In dustrie und Gewerbe, dte bereits jetzt eine un mittelbare Bedrohung der landwirtschaftlichen Produktion bedeutet und deren Folgen in einer Verschlechterung der Lebensmittelversorgung der Städte bestehen wird, wenn es nicht gelingt, durch geeignete Maßnahmen hier Einhalt zu gc- bieten. Es sei darauf hingewiesen, daß zurzeit den Arbeitgebern von Industrie, Handel und Gewerbe die Annahme landwirtschaftlicher Arbei- f ter verboten ist und daß die bereits eingestellten zu entlassen sind. Wer abgewandert ist und in folge Betriebseinstellung oder -Beschränkung ar beitslos wird, hat keinen Anspruch aüs Erwerbs- lofenunterstützung. Im Bergbau ist der Bedarf vorläufig vollständig gedeckt, desgleichen in der M e t alle in d u st r i e bis aus einige Gruppen von Spv- zialarbeitern. Die Textilindustrie hält ihren Be darf an geübten Stuhlarbeitern, Strickern, Strumpf- und Handschubwirkern, überhaupt Fach arbeitern, aufrecht. Die Einslclluug der in die ser Gruppe Erwerbslosen scheitert zumeist an den erhöhten Anforderungen, die die Bearbeitung des jetzigen feinen Materials an Auge und Hand fertigkeit stellt. Holz- und Schnitzstoff« gewerbe sind ebenso wie die Beklei « dungSindustrie voll beschäftigt. Dagegen zeigt das Nahrungsmittel- und H a n- delsgewerbe immer noch ein erhebliche» liebcrangebot gelernter und ungelernter Kräfte. Gesucht werden znrzeit geübte Zigar- rcnarbeiter, vereinzelt Sattler rmd Buchbinder und durchaus geübte weibliche Schreibkräfte. Tie Nachfrage nach D i e n st b o t e n aller Art für Stadt und Land ist stärker geworden und kann trotz höherer Löhne nicht befriedigt werden. Die öffentlichen Arbeitsnach weise des Bezirks haben auch im Dezember 1919 eine rege Tätigkeit entfalten können, und werden diese noch beträchtlich steigern und er folgreicher gestatten können, wenn die am 1. Ja nuar 1920 in Kraft getretene Meldepflicht j e» der offenen Stelle und Vorlagepflicht für alle zur Veröffentlichung bestimmten Zeitungsanzeigen bei den öffentlichen Arbeitsnachweisen durch die Arbeitgeber eingehakten werden. Die Lage de» Arbeitsmarktes in Sachse« i« Dezember 1919. vsz. Die Lage des ArbcilSmarktes im De zember war nach dem Bericht des Landcsamtes für Arbcitsvermittelung durch die wechselnde Wit terung ungünstig beeinflusst. Im Gebirge zwang Kälte und Schnee zur Einstellung der Notstand«- arbeiten. In der Landwirtschaft waren bis über Mitte Dezember im Niederland noch die Bergungsarbeiten der Rülenernte im Gange, wozu besonders in der Leipziger Gegerzd zahl reiche Arbeitskräfte angefordert wurden. Die Dö belner Zuckerfabrik konnte ihren Betrieb infolge Eingangs von Zuckerrüben wieder aufnehm^p. Die Nachfrage nach Knechten und Mägden str den Jahreswechsel ist sehr stark, da viele ge. lernte Arbeiter ihre alten Stellen verlassen und versuchen, in der Industrie unterzukommen. Die Tätigkeit der Industrie war durch R o h st o s f. und Kohlen m angel stark gehemmt. Die Kohlenbeförderung und -lieferung konnten im Kohlenbergbau nur in geringem Umfang« ein gestellt werden, da cs an gelernten Häuern fehlt. In der Glas- und keramischen In du st r i e hinderte der Kvhlenmangel die volle Beschäftigung der Betriebe. Tie Metall industrie wäre gut beschäftigt, wenn nicht der ständige zunehmende Rohstoff, und Koblen- inangel die volle Ausnutzung der Betriebe un- möglch machen und sie srgar zu zeitweisen Still legungen zwingen würde. In der sächsischen Hanptindustrie, dem Spinn st offgewerbe, konnten wieder neue Arbeitskräfte eingestellt wer den, was auf eine stärkere Belebung der Ge schäftsganges im neuen Jabre hoffen läßt. Die Spinnereien waren gut beschäftigt, soweit es mög lich war, bei den ungünstigen Verkehrsverhält- nisscn Rohstoffe heranzubckommen. Im allgemei nen sind die Spinnereien mit ihren Lieferungen im Rückstand. Die Beschäftigung der Webereien im Meerane-Glauchauer Bezirk hat sich weiter günstig eistwickolt, so daß neue Arbeitskräfte ein gestellt werden konnten. In der Wirkwarenindu strie, die zum größten Teil wieder in Gang gc- kommen ist, besieht Mangel an geübten Strickern, Strumpf, und Handschuhwirkern, sowie Land.