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Die Melberltz - Zeitung" Mscheint täglich mit Aus- der Sonn- und - mird am Spätnachim,.^ ausae- gebcn. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf-, zwei- Monatlich 1 Mark, ein- Monatlich 50 Pf. Ein- zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post- boten, sowie unsere Aus träger ""kwn-n Beitel- TaMitW Ml! AUW siir Wckisvsüt, «. ll. Inserat« werden mit 15 Pf., solche aus unserer Aintshauptmannschast mit 12Pf. die Spaltzeils oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkoniplizierte2nserate mit entsprechendem Auf schlag. - - Eingesandt, im redaktionellen Teile, di» Spaltenzeile 30 Pf, Amtsblatt M die Kön^ Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht And den Stadlrat zu Dippoldiswalde Mit Lin ^Illustrierten Unterhaltungsblntt^ unÄ Süqlkchev UnterhattungsbeUage- Wv dl» Aufnahme rii s Inserat k'-^—mler Stelle und «r bestimmtem Tagen wird kein» Garantie Übernommen. Verantwo kicher Redakteur: Pam Jehne° — Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde- Nr. 6 Montag der? 10. Junuar 1916 abends 82. Jahrgangs V.' — ... .HM«,«Pitt l! 11— i 71"" ' ' AE" Die amtliche« Beka«»t»achu«ge» stehen heute in der Beilage. "MI Großes Hauptquartier, 8. Januar 1916, vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. 7t" Die Gefechtstätigkeit wurde aus dem größten Teile der Front durch die Witterung ungünstig beeinflußt. Südlich des Hartmannsweiler Kopses wurde den Franzosen durch einen überraschenden Vorstoß ein Grabenstück entrissen. Ueber 60 Jäger fielen gefangen in unsre Hände. . - , Oestlicher und Balkan-Kriegsschauplatz? . Keine Ereignisse von Bedeutung. Oberste Heeresleitung. Großes Hauptquartier, 9. Januar 1916, vorm. Westlicher Kriegsschauplatz Südlich des Hartmannsweiler Kopfes am Hirz stein gelang es gestern, den letzten der am 21. Dezember in Feindeshand gefallenen Gräben zu- Mzuerobern, dabei 20 Offiziere, 1083 Jäger gefangen zu nehmen und 15 Maschinengewehre zu erbeuten. Oestlicher Kriegsschauplatz und Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. General Hamilton Weht nach einer Meldung aus London seinen letzten Be richt über die Operationen vor und während des kombi nierten Kampfes in der ers'en Augusthälfte auf Gallipoli mit der Meldung, doß die Zusuhr von Munition und neuen Truppen abgenommen habe und seine Truppen von Krankheiten stark heimgesucht seien. Am 16. Oktober wurde er telegraphisch nach Loudon gerufen, um ein Gut- achten über die Frage der Räumung in nächster Zukunft abzugeben. Den Hauptteil des Berichts bildet die Schilderung der schrecklichen Schlacht im August. Dis Türken wurden bei Suvla völlig überrascht. Aber den englischen Soldaten mutzte 12 Stunden Ruhe geboten werden. Es war den Türken möglich, große Verstärkungen hcranzuziehen. Die englischen Truppen mutzten sich au» den eroberten Stellungen zurückzichen. Wenn die von Hamilton angejorderten 50000 Mann frischer Truppen sofort abgeschickt worden wären, hätte er der Flotte einen Weg nach Konstantinopel gebahnt. (?) Die verlangten Verstärkungen sind aber nicht geschickt worden. Französisches. Bordeaux, 7. Januar. Wegen Beihilfe zur Befreiung vom Dienste von Soldaten, die von der Front kanien, wurden zwei Aerzte und ein Bureauvorsteher zu 6 Mo- naten, 1 und 3 Jahren Gefängnis und entsprechenden Geldstrafen verurteilt. Wieder eine Taube über Saloniki. Saloniki, 8. Januar. (Reutermeldung.) Am Morgen de« griechischen Weihnachtstages wurde die Stadt wieder von einer Taube heimgesucht, die Bomben auf die Lager der Verbündeten außerhalb der Stadt fallen ließ, ohne aber besonders vielen Schaden anzurichten. Das Flugzeug wurde heftig beschossen und kehrte nach Norden zurück. Ernste Unruhen in Indien? Washington, 8. Januar. Rach Meldung der „Asiociated Preß' au» Peking sind dort Gerüchte über ernste Un ruhen in Indien im Umlauf. Die Waffen sollen aus China eingeschmuggelt worden sein. Auf der Suche nach Schutzengeln. München. Den „Neuesten Nachrichten" wird geschrieben: In einer brasilianischen Zeitung in Sanko stand folgende» zu lesen: Amerikanische Bürger werden gesucht, um auf englischen Schiffen durch die Krlegszone zu fahren. Die Flucht vor der Dienstpflicht. Amsterdam, 8. Januar. Seit Anfang voriger Woche babeu im Zusammenhang mit der Dienstpflicht die Stan desämter großen Andrang Im Laufe von 14 Tagen wurden in London über 2500 Ehen geschlossen,' in den Provinzen i!t es ebenso. Der Mißerfolg der russischen Anleihe. Aus Kopenhagen meldet man: Wie unpopulär die letzte russische Kriegsanleihe war, beweist die Tatsache, daß sämtliche Moskauer Reichssparkassen und die größte Privatbank Rußlands, die Morkauer Kausmannrbank, zu sammen nur 18 Millionen Rubel zeichneten. Lories rind StWijchsK. Dippoldiswalde. Die am vergangenen Sonnabend abgehaltene Versammlung des Landwirtschaftlichen Vereins für Dippoldiswalde u. Nmg. war trotz des Sturm- und Regenwetters, das nun fast das ganze neue Jahr anhält und das sich in der folgenden Nacht zum Schneetreiben verwandelte, verhältnismäßig gut besucht. Der Vorsitzende, Herr Borwerksbcsitzer Welde Oberhäslich, erösfnete die Ver- sammlung mit den besten Wünschen züm neuen Jahre und gab der Hoffnung auf einen baldigen ehrenvollen Frieden Ausdruck. Er machte dann Mitteilung von einer erfolgten Nrämiierung, sowie von einer Zuschrift, die Fütterung der Pferde mit Kartoffeln betreffend, und erwähnte dabei, daß es sich empsehle, hierzu die Kartoffeln in gedämpftem Zu stande zu verwenden, was sich besser bewährte, als rohe Früchte. Da Ler Geschäftsführer Les Landeskulturrats, Herr Stockhausen, erst in der Februarversammlung sprechen kann, gab der Herr Vorsitzende einen knappen Auszug aus der Schrift des L-K.-R., seine Tätigkeit während des Krieges betreffend. Wir müssen uns versagen, näher aus Kas Schriftchen einzugehen, da cs sehr umfänglich ist, können dies aber um so leichter, als sich jeder Interessent dasselbe für den geringen Preis von 25 Pf. erwerben kann. Erwähnen wollen wir nur das eine, daß sich er geben hat, es fei der sächsischen Landwirtschaft durchaus möglich, unter den gegenwärtigen Beschränkungen im Broiverbrauche das sächsische Volk mit Brotgetreide aue- reichend zu versorgen und darin vom Aurlande unabhän gig zu machen. Für seine Ausführungen sprach Herr Heeger Lem Herrn Vorsitzenden den Dank alter am. Nachdem noch angeregt worden war, im Verein mit den Nachbar vereinen, wenn irgend möglich, einen Haushaltungrkursus für Frauen und Mädchen abzuhallen, führte Herr Fabrik besitzer Thorning einen einfachen Apparat vor, der das Stopfen der Drillmaschine verhütet. Damit erreichte die Versammlung ihr Ende. — Einen würdigen Abschluß der Weihnachtszeit bildete ein am Sonntage veranstalteter Familienabend Ler kirch- Uchen Vereine. Nach herzlicher Begrüßung der den „Reichskronen".Saal füllenden Besucher durch Herrn Pastor Mosen boten Klaviervortrog und Deklamationen sowie ein Theaterstück „In der Christnacht auf Feldwache" nach L Laurmann durch Mitglieder des Jünglinge- und des Jungsrauenoereins zeitgemäße und angenehme Unter- Haltung. Besonders erheiternd wirkten im dramatischen Spiele der gut nachgcahmte treuherzig« Schwabe und die „rein französisch sprechenden" Kinder nebst Onkel. Den gesanglichen Teil süllten die mit schöner, reiner Stimme und sicherer Schulung vorgetragenen rsopransoli von Fräulein Suse Schramm und zwei Lieder de« stets freudig begrüßten Ktrchenchorv aus. Zwischen den Darbietungen »griff Herr Oberkirchenrat Hempel das Wort zu einer Ansprache über Krieg, Sieg und Segen. Die» Thema hatte Redner dem Titel einer Eedichtssammlnng von M. Feefche, Hannover, entnommen, au» der er einige ernste, das Gemüt tief erregende Gedichte oorlas und daran die freudige Erfahrung knüpfte, datz der Krieg bei allen seinen Schrrcken durch Belebung der Dankbarkeit, Frömmig- keil, Kirchlichkeit, Züchtigkeit und des deutschen Wesens auch Segen bringe. Dann gab er der Hosfnung Aus druck, daß der zu erhoffende Sieg und Frieden uns auch zum Segen und nicht etwa zum Fluche gereiche. Stehend bekräftigte die Versammlung ihre Zustimmung zu den Ausführungen ihres Seelsorger« mit dem Gesänge des Lulherliedes. Mit herzlichen Danker »orten des Herrn Pastor Mosen für alle Mitwirkenden und mit dem all ¬ gemeinen, ebenfalls stehend gesungenen Liede: „Deutsch land über alles" schloß der schön verlaufene Familienabend, an dem olle Darbietungen flott aufeinander folgten, so daß er >/2l! Uhr fein Ende erreichte. — An die Angehörigen der österreichisch-ungarischen Monarchie im Konsulatsbczirke Dresden (Kreishauplmann- schaften Dresden und Bautzen). Alle gedienten und nicht- gedienten La; d'turmpslichttgen der Geburtsjahrgänge 1865 bis mit 1872 haben in der Zeit vom 19. Januar bis 5. Februar 1916 sich der Landiturmmusterung in Dresden, Schreivergass« 12, zu unterziehen. Sie werden auf die in der heutigen Nummer dieses Blattes erschienene Be kanntmachung aufmerksam gemacht. Anschließend an diese Musterung findet am 7. und 8. Februar 1916 eine Nach musterung für diejenigen Landiturmpflichttgen der Eeburts- jahrgänge 1873 bis mit 1896, welche erst bei einer oder noch bei keiner Landsturmmusterung waren, und für dle- jenigen des Geburtsjahrganges 1897, welche noch bei keiner Landslurmmustcrung waren, statt. — Der Wenzel kommt! Wie wir hören, ver anstaltet der Dresdner Komiker, Herr Arthur Wenzel, nächsten Sonntag mit Herrn Stadtmusikdirektor Jahn einen zweiten Unterhaltungsabend im „Stern". Nach dem Erfolg des ersten Abends ist auf guten Besuch zu rechnen und zwar umsomehr, wenn Herr Wenzel bei Auswahl seiner Vorträge darauf Rücksicht nimmt, daß Eltern mit ihren Kindern im Saale sitzen. — Heule Montag abend 8 Uhr findet vom Musik korps der heute hier einquartierten Mannschaften des Schützen-Regime! ts Nr. 108 in der „Reichskrone" Frei konzert statt, woraus wir ganz besonders Hinweisen. — Die stellv, kommandierenden Generale beider säch sischer Armeekorps erlassen Bekanntmachungen über den Verkehr des Publikums mit Kriegsgefangenen und über Eisenbahnverkehr russischer Arbeiter und Arbeiterinnen. Schmiedeberg Seit 3. Januar sind im Betriebe der .Kupferwerle Sadisdorf" 10 Mann französische Kriegs gefangene beschäftigt. Dieselben, von Beruf zum Teil Berg- und Landleute, wurden im Gasthof Niederpöbel untergebracht, woselbst besondere Vorkehrungen zur gehö rigen Sicherheit getroffen worden sind. Da das Berg- bauunlernehmen der Kupfergrub? gegenwärtig eine reich lich befriedigende Ausbeute bieler, jedoch unter dem Mangel an Arbeitskräften zu leiden hat, so lieh! man in nächster Zeil wieder einem abermaligen Zuz>P von 15 bis 20 französischen und russischen Gefangenen entgegen. Ge rade die Produkte des hiesigen Bergbaues, als Wolfram, Molybdän, Zinn und Wismut sind im gegenwärtigen Kriege außerordentlich gesuchte Erze, die hohe Preise erzielen und von der Militärbehörde längs! mtt Beschlag belegt wurden. Schmiedeberg. Die vom hiesigen Erzgebirgs-Zweig- Verein in der Buschmühie 1914 neu errichtete Studenten- und Schüler Herberge wurde trotz des Krieges auch im letzten Jahre offen gehalten. Die Zahl der Uebcrnachtenden be trug 29. Schmiedeberg. Einen genußreichen Abend erlebten die Vielen, die am hohen Neujahr im Saale des Gast hofes erschienen waren. Der Bortragrkünstler Artur Wenzel aus Dresden bot in bunter Folge ernste und heitere Vor träge, die hauptsächlich den Zeitereignissen angepaßt waren. Aus dem dichtbesetzlen Saale wurde dem Künstler rauschen der Beifall gezollt. Jedenfalls verstand es Artur Wenzel seine Zuhörer länger als drei Stunden aus» angenehmste zu unterhalten. Bärenfels. Am Sonntag den 2. Januar 1916 fand im Gasthofe zu Bärensels eine Wohltätigkeits-Ausführung statt, veranstaltet vom Frauenverein Bärenfels und Umg. Da es ja in der Hauptsache dem materi.llen Erfolge galt, war es sür die Veranstalter sehr erfreulich, den Saal bi» aus den letzten Platz gefüllt zu sehen. Die Vorlragsfolge bot eine reiche Fülle von verschiedenartigsten Vorträgen. Den Abend erössnete rin Prolog, sür Vie Aufführung eigen» versaßt von Herrn Privat»» König-Bärenfels. Er schil- derte in kurzen Worten den Zweck der Veranstaltung und erzielte, von Fräulein Heinicke vorgetragen, reichen Beifall. Dann folgten in bunter Reihe Klavier-, Violin-, Gesangs- vorträge und Rezitationen sowie zwei der Zeit entsprechende Theaterstücke. Sogar ein Zauberer war aus fernen Landin