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Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei m's Haus. Anzeiger Mr Inserate nehmen außer der Expedit on auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Zernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. ArntsZlcrtt für den Verwaltungsbezirk -es Sta-trathes zu Hohenstein-Ernstthal. Orrgcrn nller* öer: rrinlregorröen Grrtschcrften. Nr. 186. Sonnabend, den 12. August 1899. 19. Jahrgang. Hohversteigerung. Rabensteiner Revier. Hotel „Claus" in Grüna. Montag, den 21. August 1899, Vormittags 19 Uhr 547 w. Stämme, 249 w. Derbstangen, 336 - Klötzer, 10400 - Reisstangen, 10 rm weiche Nutzknüppel. Dienstag, den 22. August 1899, Vormittags 19 Uhr 62 rm harte u. 238 rm weiche Brennscheite, Brennknüppel, Zacken u. Aeste, 470 Gebund w. Durchforstuugsreisig, 5 rm harte und 179 rm weiche Stöcke zum Selbstroden, aufbereitet auf dem Hauptrevier in der Läuterung in Abt. 5, in der Durchforstung in Abt. 42, sowie als Einzelhölzer in den Abt. 2, 3, 5, 8, 10—13, 15, 16, 18—24, 26, 27, 33, 35—38, 41—46 und 48—50; die Stöcke stehen auf den Kahlschlägen der Abt. 8, 35 u. 36. Näheres ist aus den in den Schankstätten und bei den Ortsbehörden der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Königliche Forstrevier- und Königliches Forstrentamt Verwaltung Rabenstein z« Grüna Augustusburg, am 9. August 1899. Menges. I. V.: B örnert. Finlands Verzweiflungskampf. Das Manifest des Zaren vom 3. Februar hat ganz Finland in Aufregung und Gärung gebucht. Dahin sind alle Hoffnungen, dahin alles Streiten. Was die Finländer im Laufe von hundert Jahren dem rauhen, felsigen Boden abgetrotzt, der Wohlstand, welcher durch unermüdlichen Fleiß, durch eiserne Energie geschaffen wurde, hat schon lange das Augenmerk des gewalti en Nachbarn auf sich gezogen. Laut inländischer Constitution können neue Gesetze nur durch den Land tag und den Senat eingebracht werden, die später zur Bestätigung dem Zaren vorgelegt werden. Seit hundert Jahren ging in diesem Sinne alles glatt und ruhig, nun verlangt aber Rußland, daß Finlands Gesetze, da sie als Allgemein-Jnteresse des ganzen russischen Reiches auszufassen seien, auch durch den russischen Reichsrath beschlossen werden sollen, wie jedes russische Gesetz. Die Finländer kämpfen wie die Löwen gegen die Ein mischung der Russen m ihre Constitution und wollen den Kampf auf Leben und Tod durchsetzen. Die Energie und Entschlossenheit ist bis zur Unmöglichkeit angespannt. Im November tritt der neue Landtao zuiammen, um das Wehrpflichtgesetz kühl abzulehnen, als aus ungesetzlichem Weg' entstanden. Der Landtag ist sich der s weren Folgen einer solchen Ablehnung Rußland gegenüber voll bewußt. Man sragt sich unwillkürlich „Was soll daraus werden?" Fiviand rüstet der itS, um sein heiliges Recht zu verfechien, und General Bobrikow wird den Auftrag des Zaren unverzüglich,ur Ausführung bringen. Sobald Finland sich renitent benimmt, rücken zehn Regimenter ein, die sicher keinen Stei. auf dem andeien lassen. Auf eine neuerdings den Vertretern der Oppo sition in diesem Sinne gemachte Vorstellung antworteten die Herren, daß sie sich der Tragweite ihrer Handlung wohl bewußt seien; lieber solle daS ganze Land einem Schutthaufen ähnlich gemacht werden, als daß sie von ihren Rechten und Privilegien abgingen. Das ist ein hartes Wort, vrr dessen Erfüllung Finland bewahrt bleiben möge. Die Finländer glauben mmer noch nicht, da- es zum Aeußersten kommen werde, da das „letzte" Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen sei, w e Senato, Schaumann sich auSdrücktt. Ein Zarenwort sollte denn doch wohl als solches an gesehen werden. Wer Finland und seine musterhafte Cultur und Ordnung kennt, wird unwillkürlich mit tiefer T.auer erfüllt bei dem Gedanken, daß alles augenblicklich auf dem Spiele steht und kein Wort der Besänftigung m.d Mäßigung im Stande ist, das Ver derben bringende Verhängniß au'zuhalten. Wie die Stimmung und Ansicht in Finland verräth, dürfte es im Februar oder März bereits zu einem Ausstande kommen, und davon sprechen jene Männer, in deren Händen das Wohl und Wehe des ganzen Landes liegt, mit erschreckender Gelassenheit. An der Agitation in Finland soll sich England hervorragend betheiliger Vermiedene Repräsentanten englischer Gewehrfabuke, halten sich in HelsingforS uf, um Bestellungen ew- aegenzunehmen. Finland hat bereits zwei Escadront Gendarme nach HelsingforS und «bo dirignt, um dl innere Ruhe aufrecht zu erhalten. Spätestens im Janaar wird daS We.rpflichtgesetz dem Landtag vor gelegt werden. Ter Zar, welch m die Stimmung in Finland genau geschildert wurde, soll General Bobrikow bereits mit Vollmachten und Instructionen ausgerüstet h ben. Von einem Rachgeben der finländischen Ll ünsche kann keine Rede sein, ebenso ist die russische Regierung überzeugt, daß sich kein fremder Staat in ihre Interna mischen wird. Die nächste Folge der Ablehnung des Wehrgesetzes wird eine rücksichtslose Einführung ver schiedener anderer Gesetze seitens der russischen Re gierung, vielleicht gar die Aufhebung sämmtlicher Pri vilegien Finlands sein, und zwar mit unnachsichtlicher Strenge. „Es sei so!" lauten gewöhnlich unverzüglich auszuführende Befehle des Zaren. SSWscheS. Hohenstein-Ernstthal, 11. August 1899. (Mittheilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen und eventl. honottrt.) — Der „Rcichsanzeiger" veröffentlicht einen im Reichsamt des Inner»- ausgearbeitcten vorläufigen Ent wurf der vom BundeSraih auf Grund des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb zu erlassenen Be stimmungen über den Kleinhandel mit Garn. Tie Bestimmungen haben folgenden Wortlaut: 8 1. Zur Einzelveikauf ausgemachte baumwollene, woll ne und oalbwollene Garne aller Art dürfen nur in b stimmten Einheiten deS Gew.chts und unter Angabe der Meng? im Einzelverkehr gewerbsmäßig verkauft oder fellgc- halten werden. Baumwollene Garne bis zur Gesammt- länge von 1000 Meter dürfen auch in bestimmten Einheiten der Länge und unter Ang be der Läng verkauft werden. 8 2. Als Mengeneinheit werden zw q.lassen a. Gewichtseinheiten zu 1, 5, 10, 20 und 50 Gramm oder zu einem Vielfachen von 50 Gramm 5. Längeneinheiten für baumwollene Garne zu 5, 10, 20, 30 u. s. W. bis 100; 150, 200, 250 u s. w. bis 500; 600, 700 bis 1000 Meter. Garne, die in Bei biadung mit halbsertigen Waaren zum Zw cke dei Fertigstellung der letzteren feilgehalten weiden, sind sen Bestimmungen üb r die Jnnch iltung der Gewichts- und Längeneinheiten und über die Angabe ieser Ein heiten nicht unterworfen. Die V reinigung mehrerei Mengeeinheiten sind nur insoweit zuläisig, als dieselb an sich eine zulässige Mengencinheit darstellt. 8 3 AIS G wicht gilt das Trockengewicht d r Garne ohn Umhüllung, Einlage u. s. w. (Nettogewicht) nebst einem Normalfeuchtigkeitszuschlage, der bei Baumwollgarnen 8i/z, bei halbwollenen Garnen (sogenannten Misch garnen) 10, bei Wollgarnen 18>/4, bei Abfallgarn (Mungo Shoddy) 17 Hunderttheile des Trockengewichts be rägt. 8 4. Das Gewicht darf nicht um mehr als 2 Procent bei Mengen über 50 Gramm und 5 Procent bei Mengen bis 50 Gramm, die Länge darf nicht um mehr als 3 Procent bei Längen über 100 Meter, 5 Proccnt bei Längen von 10 bis 100 Meter und 10 Procent bei Längen vis 10 Meter hinter den ang- gebenen Beträgen zmückbleiben. 8 5. ie Gewicht angabe ist in Gramm, die Länge angabe in Mete, auszudrücken und an der Waare selbst, ih e Aufmachung, Verpackung oder Umschließung leicht erkennbar anzu ormgen Bei d-r B r.imgung m hrercr Stränge im Gewichte bis zu 50 Gramm genügt es, wenn di-» Ge wichtsangabe an der Verpackung angebracht wird; bei Mengen über 50 Gramm ist sie auf jedem einzelnen Stücke anzabringen. Garne in Knäuel, sowie Garne welche nach der Länge verkauft werden, müssen stets mit einer Mengenangabe versehen sein. — Zu besetzen: Eine ständige Lehrerstelle in Thurm. Kollator: die oberste Schulbehörde. Gehalt: 1200 Mk., 180 bez. 150 Mk. Wohnungsgeld, 90 Mk. für Fortbildungsschule und 30 Mk. für Verwaltung der Schul- und Volksbibliothek. Bewerbungsgcsuche mit sämmtlichen Zeugnissen bis in die neueste Zeit sind bis zum 28. August bei dem K. Bezirksschul inspektor Schulrath Lötzsch in Glauchau einzureichen; — Zwei ständige Lehrerstellen in Mülsen St. Jacob. Kollator: die oberste Schulbehörde. Gehalt 1200 Mk., 180 Mk. Wohnungsgeld und die gesetzlichen Alters zulagen. Bewerbungsgesuche mit sämmtlichen Zeug nissen bis in die neueste Zeit sind bis zum 28. August bei dem K. Bezirksschulinspektor Schulrath Lötzsch in Glauchau einzureichen. — Neue st er Sport. Eine Bremer Cigarren- fabrck ist auf den Gedanken gekommen, als Lockspeise für die Kunden aus der inneren Deckelseite der Cigarren kistchen äußerst kübsch ausgeführte, kolorierte Ansichten von interessanten Siegenden nach dem Muster von Ansichtspostkarten herzustellen; die Bilder sind leicht abzulösen und daher auch einer Sammlung ei zu verleiben. (Unsrer ohnedies so sammelarmen" Zeit bietet sich also wieder ein neues Objekt.) — Gersdorf. Sonntag und Montag den 13 und 14. August hält die Schützengesellschaft zum Wald- schlößchen ihr diesjähriges Preis- und Königs-Scheiben- Schießen in den schönen Räumen und parkähnlichen Garten des beliebten Garten-Restaurant zum „Wald schlößchen" ab. Hat doch der rührige Wirth Hr. Wilhelm Unger weder Mühe noch Kosten gescheut den geehrten Festbesuchern recht angenehme und amüsante Stunden zu bieten. Ganz besonders wird das berühmte und beliebte Komiker-und Specialitäten-Ensemble „Humor" in den großen Räumen nur das Beste der Neuzeit zum Vortrag bringen. Auch findet Montag Nach nittag Garten-Concert von der Musikeapelle aus Lugau tatt. Küche und Keller wird nur das Beste liefern, vas die Saison bietet, nur bleibt zu wünschen, daß auch der himmlische Wettermacher Jupiter dieses Schützenfest durch möglichst heiteren Himmel begünstigt. — Oberhohndorf, 10. August. Gestern Nach mittag verunglückte auf hiesigem Wilhelmschachte I der 22 Jahre alte Fördermann August Paul Matches aus Oberplanitz dadurch tödtlich, daß er bei der Auf stellung einer Eisenschiene dem Schachte zu nahe kam und in denselben 35 Meter bis auf die tiefe Förder sohle hinabstürzte, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. fi— Recht lustig muß in einem Dorfe der Um- aegend für Manche das Vogelschießen verlaufen sein. Am Dienstag früh nämlich fanden einige zur Arbeit gehende Arbeiter und Arbeiterinnen an der Straße an einem Abhange einen Mann mit liebevoller Gattin in voller Garnitur schlafend, den Himmel als Bett decke benutzend. Ein kräftiger Wecker war nun freilich nothwendig, um die Schläfer von ihren süßen Träumen aufzurütteln. Hoffentlich ist aber dieses Nachtlager der Gesundheit der Beiden nicht nachtheilig geworden. — Zwickau, 10. August. In einer neuerdings hier abgehobenen Maurerversammlung wurde der Stand des Streiks als unverändert bezeichnet; das soll wohl heißen, daß ein Streik hier nicht mehr be steht, da Niemand von einem solchen etwas wahr nimmt. Die Meister sollen übrigens denjenigen Arbeitern, welche unter den bisherigen Bedingungen arbeiten, Gratifikationen versprochen haben. — Zschopau, 10. August. In unserer Stadt, in Witzschdorf, Witischthal rc. sind erfreulicherweise die Fabriken mit Aufträgen auf lange Zeit hinaus ver sehen; in einigen Betrieben muß sogar Tag und Nacht gearbeitet werden. Leider herrscht aber großer Arbeiter mangel. -- Einen unerwartet schnellen Tod hat der 59 Jahre alte, allgemein beliebte und noch sehr rüstige Materialwaarenhändler Moritz Worff hier gefunden. Derselbe wurde im Hotel „Stadt Wien", woselbst er im K> eise von Schützenbrüdern Skat spielte, plötzlich vom Schlage betroffen. Der Erkrankte wurde sofort in seine Wohnung gebracht, wo er bald daraus verstarb. — Stolpen. Die hiesige altehrwürdige Burg, für deren Erhaltung unsere Regierung in dankens- werther Weise besorgt ist, wird auch in diesem Jahre wieder einer gründlichen baulichen Instandsetzung unter- zogen. Die wfit ins Land schauenden Thürme, be- onders der Cosel- und Schösser-Thurm, sind in den etzten Jahren ausgebessert worden. Jetzt ist man eifrig dabei, die imposanten Burgmauern auszufugen und vor Verfall zu schützen. Im Cosel-Thurm, welcher z. Z. wieder einen ganz wohnlichen Eindruck macht, sind die interessanten Reliquien, Handschriften rc. aus der Zeit Augusts des Starken in übersichtlicher Weise ausgestellt, der Schösser-Thurm dagegen enthält Ge schütze mit Lafetten, Gewehre, Geschosse in großer Menge aus damaliger Zeit, die in dem vor einigen Jahren geräumten, 89 Meter tiefen, in Basalt ge triebenen Brunnen gefunden worden sind. — Geyer, 9. August. Das in der Herrenstraße gelegene Wohnhaus des Kaufmanns Linus Weber ist heute früh in der 5. Stunde ein Raub der Flammen geworden. Drei Familien sind durch den Brand ob dachlos geworden. Dank der Windstille b'ieben die dem Brandherd benachbarte» älteren Wohnhäuser von den Flammen verschont. Ueber die Entstehungsursache verlautet zur Stund: noch nichts Bestimmtes. — Leisnig, 9. August. Bei eine»' Gewitter schlug der Blitz in dar Grundstück deS Gutsbesitzers Richard Schneider in Fr mdiswalde, zündete und älch-rte dabei daS Scheunen- und Rebeng.bäude voll ständig ein. — Plauen i. Vogtl. Der 64jähr. Karl August Alexander Hütterer aus Annaberg, der sich dieser Tage im hiesigen Gerichtsgefängniß erhängte, war ein Mann, der nicht weniger als drei Viertel seines Lebens im Gefängniß und Zuchthaus zugebracht hat. Er war, nachdem er zuletzt eine 15jährige Zuchthausstrafe ver büßt hatte, am 8. Juni wegen Einbruchdiebstahls in das hiesige Gerichtsgefängniß gekommen und hat vor seiner Entleibung den Versuch gemacht, aus dem Ge- ängniß auszubrechen. — Auf eigenthümliche Art ermittelte man einen Baumfrevler, der zwischen Hohnstödt und Trebsea von 53 Kirschbäumen und 41 Birken lediglich aus Zerstörungswuth die Kronen abgeschnitten hatte. Man ließ von den Schnittflächen der Bäume Photographien anfertigen und die Zahl der Rinnen, die sich in den Flächen zeigen, entsprach der Anzahl der Scharten, )ie Gluch's Messer aufweist. Das Landgericht Leipzig verurtheilte den Angeklagten zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß. — Die am 4. August bei dem über ReinSdorf so stark aufgetretenen Gewitter durch Blitzstrahl lebens gefährlich verletzte Frau Gerber ist ihren schweren Verletzungen erlegen. — Falkenstein. Einem hiesigen Pserdebesitzer spielt das Mißgeschick in recht empfindlicher Weise mit. Nachdem demselben im Lause dieses Za ires bereits 2 merthvolle Pferde verendet sind, ist am Mittwoch Vor mittag .bernalS ein starkes Zugpferd auf der v.r- ängerten Wettinstraße gestürzt und auf der Stelle verendet. — In Pcritz bei Riesa brannte am Dienstag SaS Friedrich'iche Wohnhaus vollständ g nieder. Durch Kinder, welche in der Dachkammer mit Streichhölzchen hielten, ist daS Feuer verursacht worden. — Dresden, 9. August. Eine Explosion von öenzingaicn fand heute früh im Hinttrgebäude deS Grundstücks Pricßn'tzstraße 19, wo sich eine Kunst- Wäscherei b. findet, statt. Der hierbei entstandene Brand richtete vielfachen Schad n an Kleidungsstücken, die sich in der Wäscherei befanden, sowie an Thüren, Fenstern und anderen Gebäudetheilen an. Der GefchästSinhaber erlitt verschiedene Brandwunden und erhielt von den Feuerwehr-Samaritern die erste Hilfe. Die Eat- stehungSursache ist in der Entzündung der Benziogase an einer Kesselfeuerung zu suchen. — Löbtau, 9. August. In den letzten 24 Stunden sind amtlich vier neue typhusähnliche Erkrankungen hier angemeldet worden. — Am Montag Nachmittag stürzte oer Bruchmeister Günther aus Pennrich auf ;em Gorbitzer Hohlwege von seinem Wagen und trug eine Gehirnersttütterung davon, an deren Folgen er etwa >/z Stunde später, und zwar auf dem Transport nach dem hiesigen Louisenkrankenhause, verstarb. — Gorbitz, 9. August. Ein tödtlich verlaufener Fall von großem Leichtsinn ereignete sich am Dienstage fier. Ein auf dem Kammergute beschäftigter fremder Arbeiter befand sich infolge leichter Erkrankung in Behandlung des Herrn vr. Treiber-Löbtau. Anstatt nun die verordnete Medizin (Opiat) nach Vorschrift alle 2 Stunden 10 Tropfen einzunehmen, trank der Mann die für einige Tage berechnete Arznei auf ein mal aus und soll auch die von der letzten Krankheit seiner Frau her noch vorhandene Medizin gleichfalls