Suche löschen...
Dresdner Journal : 25.10.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186310256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-10
- Tag 1863-10-25
-
Monat
1863-10
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 25.10.1863
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
... Sonntag den -5. Lciober.L^M. billige lößchen b. n a Frei- srl. Louise .Müller miß. r in Leip- ius Ernst riv. Lber- in Teslitz tzdors m r. Sovbie I- — Frau lc in ieik: n rrtkin. rdani !NN oock . r, i. U3, >17 (6 nur I,. »8. ll. s7,^bw. 4?. szi! ^3, j7, ffH. !e: Km. Id ,. U«>«m id Elbe. 0-s ). 0. er 0 ichteii. Kon»,: ivH E do. r . v. IM chs. schüi .; Lone 8. e,s-i> Leipzi-, Z.; Maa I27stzs. deuls^e schweig« Äeimarei Lugs oniöd'or i. al.-Anl. tLnde^in nd.Ere- izd. »Ist. Klaui,- 3'/a K 0S-; uß. Anl. .; Lfterr. il. Loose i.Lchatz- Vraun- Darm- L»; do. 8.: do. . Genfer lieming. naetien i »nhaller 3K G.i >. divsel- reiburg- irindner 8.; do. o. mccl- i Frree- :eichijch chlesische .«7 «-! ,rr NI öfterr. üproc. b; ilal. »er —i -Acliei» omdar. Eilbn !.»3^i Russen Wh- impfer erika" 7000 st ,« tz loco nmehl riesle» l 4, », pr. r.Ett. Ldlr. !—2d co 8d roten. Irl--- ruiig. ^rse.» >gge» yerste -rs »odr. rgl. »oli dch mar den den »Ü äskrU-L: 6 l'üle. — K,r. io »—> Iw Liwlowi« ^üjlilul.: 1 ,. 1b „ „ „ stritt ?o,t ooä NoootUck io vr—so» 1b Kxr. l 8»ewp,t,u- Lior«kw tiowwaro: 1 blxr. ) acdlox üioru. laseratrirprrlsr: kür Loo lioom «>"«t -,»p»lt«o«ll 2«il«: 1 K,r. Votar „L>oL«»«uaät" Ei« Leite 2 K^r. Lrschrinru: Hi-Iied mit -a»»»bw« äsr 8oao - und k-ewrtex«, ^b«oä» kür ä«o kolxeoäeo lox. ZresdnerÄurnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. - Lnseratenannahme auswärts: Lsipri^: t'n. Uoxnvnrurruo, Lommiusioo-lr de» Dresdner daurnnl»; «Kendo».: U. Dxarüll, k. II.».»«!«; 8»wdur^-^lroo»: Iioo»iei»»riiii« L Voor.L»; Vertin: linoeir»'», kv ünek- tinodl., liurtioicrun'» liorvitU; vreinen: L. 8em.orrin Lroolsu: l.vrie 8ronur:i,; rrnnlekurl n.» : doi oe ^»e».« Huckt».; Ldlo: Lvoir- litrikiorin; kori»: v. DU» »:„» r.».!, (28, rue d« bon» eufuns); ?r»x: I'«. Dnniren» tiueliü.; V1«o: Oomptoird. lc. »Vieuer Leitung, 8t«k»n»pl. 867. Herausgeber: Hünixl. kxpeditiou dv» Dresdner dniirool», Dresden, ^lierienstrssse Ko. 7. — Dresden, 24. Oktober. Mit der gestrigen Quar- lrttsoirre der Herren Lauterbach, Hüllwrck, Gö» liag und Grützmacher haben die willkommene»» Pro duktionen jener Tondichtungen wieder begonnen, in wel- hen »or Allem und voll besonderer Borliebe deutsch« ^diuristrr mit den geheimsten Regungen ihrer Empfin- duugtwelt innerlichste Zwiesprache hiel.en, und in den efl-lofsenen Reichthum ihrer Seel« blicken lassen und mitfühlend hinüberziehen. Die Streichquartrttmusik um faßt vorzug-weise jene Werke, in denen der Gedanke auf seinen einfachsten Tonau-druck zurückgedrängt ist, in de nen die reiche melodische und harmonisch« Erfindung die seelenwahrr Verkettung der Ideen, dir Klarheit, Tülle Nichtamtlicher Theit. Uebersicht. rel,graphische Nachrichten. ragetgeschichte. Wien: Pensionirung des Handels ministers. Aus dem Steuer-Ausschüsse und den» Ab- Ugeordnetenhause. Normen für die Budgetaufstellung. Zur polnischen Frage. — Prag: Preßproceß. Taufe ruf Schloß Brandeis. — Zara: Feuer im Statt- i haltrreigebäude. — Berlin: Verwarnungen. Garni- sonSdiSlocirungen. ZurJustizreorganisation. — Mag deburg: Betheiligung an der Octoberseier verbotrn. DombaujubilLum. — Gl atz: ConcessionSentziehung. München: Protestationen grge,» die preußisch-belgi schen Stipulationen. — Kassel: Aus der Stände versammlung. — Baden: Wahlmännerwahlen. — Frankfurt: Von der deutsch-katholischen Gemeinde. Paris: Srnatssttzung. Dir mericanische Deputation. Nachrichten aus Merico. — Madrid: Verstärkungen nach San-Domingo. Kaiserin Eugenie. — London: Bessere Lage in den Fabrikdistricten. Unterseeisches Kabel. Meeting zu Gunsten Polens. — Kopen hagen: Zur Situation. — Stockholm: Keine außerordentlichen Kredite. — Konstantinopel: Ver mischtes. — New-^ork: Chattanooga bombardirt. ver polnische Aufstand. (Vermischtes.) Vas Aufnahme- oder Eiuzugsgeld. Dresdner Nachrichten. Provinztalnachrichten. (Leipzig.) vermischtes. Hemsteton. Inserate. Tageskalender Börsen- -achrtcht-a. » Amtlicher Theil. Dresden, 20. Octobrr. S«. Königliche Majestät habe« auf Anlaß der 25jährigrn Jubelfeier des Schul- ^rcrseminarS zu Grimma dem seit drr Begründung deS cetzteren an demselben fung»renden Director, Johann August Köhler, daS Prädicat eines Schulrathes in der vierten Classe der Hofrangordnung, sowie dem seit der selben Zeit an gedachter Anstalt wirkenden Oberlehrer und Cantor, Eduard Steglich, das zum Verdienstorden gehörige Ehrrnkreuz zu verleihen geruht. Telegraphische Nachrichten. ' Vesth, Freitag, 23. Oetober. Ein Leitartikel des heutigen „Gürgöuy" spricht sich entschieden für dir Annahme^ und Znartikulirnvg des Februar- oateuts aus,»weist darauf hiu, daß die Annahme drr pragmatischen Sanktion für Ungarn 1« Jahre später als in Siebenbürgen erfolgt sei, zeigt, daß die Befürchtung einer Maiorifirung durch den Neichs- rath ungerechtfertigt sei, und verlangt schließlich dir baldigste Annahme, damit die übrigen Nationa litäten, des Wartens müde, nicht ohne die Ma gyaren abstimmrn. Kopenhagen, Freitag, 23. Oktober, Abends. Der Ausschuß zur Begutachtung des Grundgesetz entwurfs hat heute i« NeichSrarhe seinen Bericht vorgelegt. Derselbe beantragt nicht weniger als 57 Abänderungen. Die Abgg Bliren Ktneke, Krü ger und Hausen beantragen folgenden Schluß Paragraphen beizufügen: „Gegenwärtiges Gesetz tritt nicht in Kraft, bevor es einer für das Kö mgreich Dänemark und Schleswig nach dem Wahl gesetze vom 7. Juli 1848 gewählten Versammlung zur Begutachtung, »penturll Beschlußfassung vor gelegt worden ist. Nimmt diese Versammlung das Feuilleton. K. Hoftheater. Die gewöhnliche jährliche Auf führung zum Besten deS Pensionsfonds deS Chor- personalS der k. Bühne wird diesmal nicht in einem Concerte, sondern in einer Opernvorstellung bestehen. Die- wird für die wünschenSwerthe Einnahme voraus sichtlich von großem Vortheile sein, um so mehr, da man ein dramatisches Meisterwerk von ewig jugendlicher Schönheit: „Mozart'S Don Juan", gewählt hat. Diese Oper soll am 30. d. M. zu jenem besonder» Zweck« in sorgfältiger neuer Einstudirung, mit einigen neuen Be setzungen, namentlich mit Herrn Schnorr v. CarolSfeld ,lS Ottavio, und mit einigen neuen Dekorationen in Scene gehen. DaS kunstsinnige Publicum möge dieser Aufführung seinen zahlreichsten Besuch nicht bloS um Mozart'S, sondern auch um des Chorpersonals willen juwendrn, welches durch angestrengte Tagesarbeit und zute Leistungen wohl ein Anrecht auf eine Berücksichti- ping hat, für die man einen sichern Genuß eintauscht. B. Gesetz unverändert an, so wird rs mit königlicher Bestätigung das Grundgesetz de» dänischen Reiche« Wird dagegen das Gesetz mit Veränderungen an genommen, so soll dasselbe wiederum dem Reichs- rathe zur Annahme, eventuell zu totaler Verwer fung, vorgelegt werden Tagesgeschichte. Wien, 23. October. Das gestern erwähnte kaiser liche Handschreiben an den Minister für Handel und Volkswirthschaft Grasen Wickenburg lautet: »Lieber Gras Wilkenburg. Ich finde Mich bewogen, Sie über Ihr Ansuchen von der Stelle Meines Minister- sür Handel und Volkswirthschaft in Gnaden zu entheben und Sie unter Aner kennung Ihrer vieljährigen treuen und ausgezeichneten Dienste in den bleibenden Ruhestand zu versetzen. Schonbrunn, den 20. Oc tober 1863. Franz Joseph." Gleichzeitig meldet die „W. Z.", daß Se. k. k. apost. Majestät den Grafen Wickenburg zum lebenslänglichen Mitglied« des Herrenhauses des Reichsrathes zu ernennen geruht haben. — (Botsch.) In der vorgestrigen Abendsitzung des Ausschusses zur Vorberathung drr neuen Steuern wurde mit Prüfung der einzelnen Bestimmungen des Lurussteuergesctzes fortgefahren. ES wurde beschlossen, daß zwei Kategorien der Dienerschaft — wie in der Re gierungsvorlage — geschieden werden, und zwar: a) Dienst boten und d) höhere Bedienstete. Bezüglich der Ansätze wurde die Regierungsvorlage in folgender Weise abgeän dert: Bei der Dienerschaft in Haushaltungen, die aus mehrern Personen bestehen, soll in den Städten für den dritten Dienstboten der Steuersatz mit 3 Fl. (statt mit 2 Fl. nach der Regierungsvorlage), sür den vierten mit 4 Fl. (statt mit 2 Fl. der Regierungsvorlage) u. s. f., jedoch ebenfalls mit 10 Fl. als dem höchsten Steuer sätze festgestellt werden. Auf dem Lande dagegen soll der dritte Dienstbote noch frei sein und für den vierten ein Steuersatz von 2 Fl., für den fünften ein Sah von 3 Fl. u. s. w. bestimmt werden. Besonders waren es die Galizianer, welche nachwiesen, daß auf dem Lande, insbesondere auf den einsamen Schlössern, mehr Dienst boten gehalten werden müsse», als in den Städten, nach dem man dort Näherin, Wäscherin, Laufbursche u. s. f. unbedingt im Hause benöthigt und die bezüglichen Haus- haltungsbedürfnissc auf keine andere Weise befriedigt wer den können. Auch werden manche der Dienstpersonen «n» Mildthätigkrit im Hause ausgenommen. Bezüglich der Wagen wurde die Regierungsvorlage dahin abgeandert, daß nur in Wien ein Betrag von 10 Fl., in Triest, Venedig, Pesth, Prag ein Betrag von 8 Fl. als Steuer satz gelten solle. — Das Finanzministerium hat im Ein verständnisse mit der obersten Controlbehörde die Grund sätze festgestellt, nach welchen in Zukunft der Staats- voranschlag zu verfassen und die Gebahrung mit den eröffneten (Ausgabe-) Krediten und für die Einrichtung des Staatsrechnungsabschlusfes zu pflegen ist. Sämmt- lichen Behörden und Aemtern wurden diese Grundsätze im Verordnungswege mitgetheilt. Daraus ist zu entneh men, daß der Staatsvoranschlag längstens 8 Monate vor dem Beginn des bezüglichen Verwaltungsjahres der Reichs vertretung vorzulegen ist; die Theilvoranschläge sind läng stens bis Ende Februar des dein Gcgenstandsjahre vor hergehenden Jahres an die betheiligten Eentralstellen vor- zulegcn. Die Zusammenstellung aller Theilvoranschläge findet im Finanzministerium statt. Gegen die säumige»» Behörden und Acmter können Geldstrafen in Anwendung gebracht werde»». Die durch das Finanzgcsetz fcftgestell- tcn Etats sind in der Regel unüberschreitbar. Der Staats- rechnungSabschluß für jedes Vcrwaltungsjahr ist im Laufe des folgenden Jahres dem Reichsrathe zur Prüfung und Schlußfassung vorzulegen. Der Rechnungsabschluß wird von der obersten Controlbehörde zusainmengeslellt. Diese Bestimmungen haben mit 1. November 1863 in Kraft zu treten. — (C. Oe. Z.) Ueber den Stand der diplomatischen Unterhandlung«» in der Polenfrage geht uns die po sitive Kunde zu, daß England bis zur Stunde keine Note und logische Folgerichtigkeit in ihrer Verarbeitung, die Correctheit und Strenge des Styls und die svmpathische Macht der Gemüthsstimmung mit ursprünglichster Ton sprache eintritt, um alle glänzenden materiellen Mittel mannichfachsten Klangeffects zu ersetzen. Die vier Stim men werden zu Individuen, welche Wort um Wort aus tauschen über eine Empfindung, eine Grundidee; sie durch Widersprüche, verwandte Phantasiegebilde und Gefühl strömungen hindurchführen und sich in ihrem vollsten und erschöpfendsten Ausdruck einigen. Freilich bedarf es jener musikalisch vollendeten Leistungen, wie sie uns hier von den eben Genannte»» geboten werden, um die kunst reiche Structur, die engverwebtrn Combinationrn dieser Kunstform zu einer schön wirkenden und verständlichen Tonerschrinung zu bringen, und eS ist rin dankenswerthes Verdienst der Quartettgebrr, die Evmpathie der Musik freunde für diese ernster«, aus den feinsten geistigsten Mitteln des instrumentalen Tonelements beruhenden mu sikalischen Genüsse durch ihre Ausführungen rege zu er halten und zu mehren. Herr Concertmeister Lauterbach leitet dieselbe»» mit einer künstlerisch edrln musikalischen Auffassung, warmen und feinen Emfindung und voll wohlthuendster Wirkung einer musterhaften, geistig beherrschten Technik. Die übri gen Spieler folgen ihm hierin in vorzüglicher Weise nach, und dir ruhige Klarheit und Präeifion, di« diScrete Ton- auSgleichung und Glätte im Ensemble, die Einheit in vrrständnißvoll durchbildrtem Vortrag und im Ausdruck, hohe Zartheit der Tonschattirungen und wahrhafter Wohl klang bilden einen schönen genußreichen Grsammteindruck. Mozart'» v-motl. Quartett, mit welchem der Abend begann, entwickelt namentlich in den drei letzten Sätzen eine unnachahmliche natürlich« Grazie in den Motiven selbst und ihrer Verarbeitung, ihren Verbindungen und Verschlingungen und in den wundervoll anmuthigen und nach St. Petersburg entsendete, daß sich aber auch die drei Mächte bisher über eine identische Note noch nicht geeinigt haben. Ein Privattelegramm aus Paris, welches wir am Abende einzuschen Gelegenheit hatten, sagt: „Die Unterhandlungen dauern fort, sie wcrdei» telegraphisch geführt." Unser Londoner Correspondent meldet: „Man sucht eine Note zu concertiren, die eine sehr eindringliche Vorstellung an das Cabinet von St. Petersburg über seine Weigerung, ii» die Vorschläge der Westmächte zu willigen, enthalten, aber doch keine Sommation sei»» soll, da die österreichische Regierung entschlossen ist, kein Ulti matum an Rußland zu stellen, sich überhaupt zu keinem Schritte drängen zu lassen, der den Anfang zu einer kriegerischen Action bilden könnte. Wien, 23. October. (Boh.) Abgeordnetenhaus. I,» den Scheldczollausschuß wurden gewählt: Khuenburg, Kuranda, Vrints, Winterstein, Dobblhof, Wrbna, Putzer, Steffens, Schindler. In den Steuerreformausschuß wur de»» gewählt: nach Kronlandsgruppen Winterstcin, Hcyß, Obst, Stamm, Kinsk»), Skene, Froschauer, Ingram, Kai- srrsfeld, Rosthorn, Goriup, Alberti, Grocholski, Ku- zfrmski, Gall, Puscarill; aus dem ganzen Hause: Dobbl- hoff, Herbst, Hopfen, Bachosen, Rothkirch. Es wurde beschlossen, künftig jeden Dienstag, Mittwoch, Donners tag und Freitag Sitzung zu halten. Prag, 23. Oktober. (Pr.) Im Preßproceß der „Prager Morgenpost" wurde der Redakteur Schindler des Vergehens der Aufwiegelung schuldig erklärt, zu zwei Monaten Arrest und 80 Fl. Cautionsverlust verurtheilt. Die Berufung wurde angemcldet. — (W. Bl.) Die feierliche Taufe des neugebornen toscanischen Prinzen (des Sohnes Sr. k. k. Hoheit Erzherzogs Karl von Toscana) wurde am 17. d. M. auf der an das Sckloß Brandeis anstoßende»» Villa von Alt-Bunzlau durch dei» Cardinalerzbischof von Prag, Fürsten Schwarzenberg, vollzogen. Ter neugeborene Erz herzog erhielt den Taufnamen Leopold. Alle Mitglieder der großhcrzoglichen Familie hatten sich zum Taufacte versammelt. Der toscanische Gesandte Marchese Proven- zali, der Klerus und die Ortsbehörden und das in Bunz lau dislocirte Offizicrcorps waren versammelt. Zara, 22. Oktober. (W. Z.) Heute früh 6 Uhl ist im Statthaltereigebäude Feuer ausgebrochen. Drei Zim mer mit dem correspondirenden Dache sind vollständig abgebrannt. Nach vierstündiger angestrengter Arbeit ist mai» des Feuers Meister geworden. Berlin, 23. Oktober. (N.-Z.) Wir haben wieder von nrneA VrrMahnungen zu melden, die dem „Scbwcl- mer Beobachter", der „Königsberger Montags-Zeitung" und dem „Schlesischen Morgenblatte" zu Theil geworden sind. — Die „N. P. Z." enthält folgende Drohungen: Dem Vernehmen nach wird eine Dislocirung der Gar nisonen im Interesse der militärischen Disciplin in Aussicht genommen; auch bei der bevorstehenden Justiz reorganisation, zu welcher Vorarbeiten bereits im Gange sind, wird die politische Gesinnung maßge bend sein, welche einzelne Städte in der letzten Zeit an den Tag gelegt haben Magdeburg. 19. Oktober. (H. N.) VomGeneral- commando des 4. Armeecorps ist unterm 13. d. M. folgender Befehl ergangen: „Aus den Zeitungen habe ich ersehen, daß an verschiedenen Orten ain 18. d. M. zur 50jLhrigei» Feier der Schlacht bei Leipzig Auf züge u. dergl., sowie Lustbarkeiten aller Art statthaben sollen. Da diese Feier durch Se. Majestät den König nicht besohle»» ist und überall eine mehr oder minder po litische Färbung erhalten hat, so verbiete ich hierdurch jede Bctheiligung von Militärpcrsonen jeder Art daran. Sind Soldaten auf der Straße, wenn Vergleiche»» Züge Vorbeigehen, so müssen sie sich von denselben so fern als möglich halten und kcinenfalls sich ihnen, wenn auck» nur auf kurze Strecken, anschlicßen. Der commandirende Ge neral v. Schack." — Der „Magdeburger Zeitung" entnehmen wir über das DomjubilLum Folgendes: Der Hauptfest lag am 22 Oktober wurde Morgens um 8 Uhr durck drei Choräle angekündigt, welche von der Domgalerie geblasen wurden. Leider war das Wetter schlecht gc« zugleich einfachen Linien der Structur. Meisterhaft vor Allem wurde das Andante vorgetragen. Dem ersten Satze möchte mit innerer Berechtigung eine noch breitere gewichtigere Haltung zukommen. Mendelssohn-Barthol dv's großes Quartett in K» <iur op. 12 zeigt eine tüch tige, äußerst kunstgewandte Arbeit, aber voll Unruhe und ohne innern Seelenerguß und tiefen Gehalt. Nur der zweite Satz, die Canzonetta, macht ii» jeder Hinsicht eine Ausnahme; dieses reizende, träumerische und duftige Mu sikstück mit außerordentlicher Delikatesse und zartem Ko lorit vorgetragen, mußte wiederholt werden. Den Schluß machte Beethoven s k-moll Quartett op. 59. Wenn Mozart kunstvoll und formcnschön und in gleichsam natürlicher Einheit mit den Kunstgesctzen wie mit dem objektiv erfassenden Musiksinn seiner Zeit eine Stimmung der Menschenseele in Tönen darstellt, so giebt sich Beethoven in einer solche»» Stimmung selbst, als Individuum, als ein Genie, welches uns auch den Drang und die Leidenschaften seine- Herzens, seine schmerz vollen Kämpfe mit der unerbittlich realen Welt, sei»» heißes Sehne»» nach dem Unendlichen mit aller Unmittel barkeit vorführt. Die Musik ist ihm die von der Na tur verliehene eigene und ursprüngliche Sprache seines Herzen», seiner Phantasie, seines Geiste-, der in höchster Kunstkraft sich selbst Gesetz ist. Mit unwiderstehlicher, tiescrgreifender Macht zieht er uns zu sich hinüber und hinauf, berückt und zwingt unsre Seele, sich mit Hin gebung in seine poetischen Tongrbilde zu versenken. Und sie findet Verwandte», heimlich Gehegtes und dunkel in ihr selbst Ruhendes, fühlt sich gebannt, entzückt, ver edelt: denn sein Geniu» war zugleich so universell und prophetisch, um in seiner idealen Individualität auch die innerlichst bewegenden Ideen- und Gefühl-strömungen in seiner und nachfolgender Zeit zu umfassen, zu verklären und zu erheben. worden, cs regnete. Um 9 Uhr zogen der zweite Krie gerverein, ein Landwehrverein und der Hohenzollcrnverein mit Musik nach dem Domplatz. Dort war vor dem Palais eine Ehrenwache ausgestellt. Gleich nach 10 Uhr traf Se. Maj. der König »nit Ihren königl. Hoheiten dem Prinzen Karl, Friedrich Karl und dem Prinzen August von Württemberg ein und fuhr vom Bahn hofe nach dein Palais zu dem commandirende»» General v. Schack. Im Gefolge befände»» sich der Ministcrprä sident v. Bismarck, drr Gencraladjutant v. Alvensleben, der Flügeladjutant v. Rauch u. A. Der Kultusminister v. Mühler war bereits gestern hier eingetroffen. Se. Majestät hatte gleich bei seiner Ankunft die Ehrenwache besichtigt und entlassen. Um 11 Uhr verließ Allerhöchst- derselbe das Palais und ging zu Fuß nach dem Dom. Die Predigt hielt Generalsuperintcndent Lehnert. Er legte ihr dei» Tert aus dem 1. Buche Mosis Cap. 28, V. 10—19 zu Grunde Ein kurzer Rückblick auf die Geschichte des Baues, dem die heutige Feier galt, leitete die Predigt ein. Diese Geschichte ist reich, groß und wcchselvoll. Zwei Jahrhunderte fast hat der Dom dein katholische»» Kultus gedient, dann öffnete er seine Pforten der neuen evangelischen Lehre und unter dieser kam die Zeit seiner Drangsale und recht harter; in dei» Stürmen der Zeit hatte das Gotteshaus voin Alter und ander»» Fähr den gelitten, und wir verdanken cs Friedrich Wilhelm III., daß cs jetzt wieder in seinem Glanze dasteht und der Gemeinde zu ihrer Andacht Schutz giebt. Nach der Pre digt, während des letzten Theilcs des Gottesdienstes, wurden voir den dem Dorne zunächst liegenden Festungs wällen 101 Kanonenschüsse abgeseuert. Als Se. Maj. der König den Dom wieder zu Fuß verließ, hatte»» die obengenannten Vereine noch ihren Platz vor demselben inne und machte»» nun eine»» Parademarsch vor dem Könige, der an einige von den iin Zuge befindlichen Ve teranen gnädige Worte richtete. Dam» verweilte Se. Majestät bis um 3 Uhr bei dem cornmandircnden Ge neral v. Schack und begab sich darauf zum Diner ii» das Oberpräsidialgcbäudc. Das Diner zu 130 Gedecken gab der König den hohen Beamten von Civil, Militär und Stadt, der Geistlichkeit, dem Domvorstande, den Professoren und andern besonders cingeladenen Personen. Bald nach 5 Uhr verließ Allerhöchftderselbc nebst Bc gleitung und Gefolge unsre Stadt nut einem Erlrazuge. Glaz, 20. Octobe». (Br. Z ) Ei»» in diesen Tagen aufgetauchtcs Gerücht, daß der „Hausfreund", der einer sehr großen Verbreitung sich erfreut, zu erscheinen aushörrn solle, hat insofern eine Begründung, als von Seiten des hiesigen Krcisgerichts außer der Geld- und Freiheitsstrafe auf Entziehung der Concession auf das Blatt und die Druckerei erkannt worden ist. München, 22. Oktober. Auch die nrinistericUe„Bayr. Ztg." bestätigt die Nachricht, daß Bauern und Würt temberg gegen die preußisch-belgischen Stipu lationen protestirt haben, mit folgenden Worten: „Durch die Zeilunzeu läuft die Nachricht, daß Bayern und Württemberg Protest gegen die jüngsten Handels und Schifsfahrtsvcrträge Preußens mit Belgien eingelegt haben. Wir haben darüber Erkundigung eingezogen und können die Richtigkeit dieser Nachricht m»t der Erläute rung bestätigen, daß Preußen im letzten Frühjahre »nit Belgien einen Schifffahrtsvertrag, eine Uebcreinkunft we gen gegenseitigen Schutzes der Recbte an literarischen und Kunstcrzcugilissen, endlich ein Protokoll über Zoll- und Handelsverhältnisse abgeschlossen hat. Der fragliche Pro test bezieht sich nur auf letzteres, und die Wahrung des baverschen Standpunktes hat sich als nothwcndige Konse quenz der bisher beobachtete»» Haltung in den Zollver- einsangelegenheitei» ergeben. Preußen hatte zu den von ihm namens des Zollvereins an Belgien gemachte»» Zu sagen — obwohl vorerst nur ein psotum d« pseiscendo, jedoch auf solchen Grundlagen, welche von bayerscher Seite schon in der Differenz wegen des französische»» Handelsvertrages vielfach principiell contestirt worden sind — durchaus keine Ermächtigung. Daß die königl. preußische Regierung jene Verträge mit Belgien abschloß, ohne ihre Zollvereinsverbündelei» vorher auch nur in Kenntniß zu setzen, darf doch billig als eine Verletzung Das k moll-Quartett wurde sehr schön vorgetragen die charakteristische Stimmung des Wei kes wohl getroffen und durcbgeführt, so daß der Hörer von ihr erfüllt und beherrscht wurde. Erfreulicherweise hat sich ein sehr gro ßes Publicum diese»» wahrhaft künstlerischen Produktio nen zugewendet, und cs bewies ihnen warme und leb hafteste Theilnahme. C. Banck. o. Dresden, 24. Oktober. Gestern begann Herr Prof. ve. Geinitz seine Vorträge über Geologie und Mineralogie im naturwissrnschaftlichenkyklus vor einer sehr zahlreichen Zuhörerschust, welche sich im großen Auditorium des k. naturhistorischen Museums, dem Versammlungsorte des Cyklus von jetzt an, eingefundcn hatte. Er erörterte die Bedeutung des Begriffes Geo logie oder Geognosic im weitern und enger»» Sinne. Wie sich daS Thier zum Thierreiche, die Pflanze zum Pflanzenreiche, der Stein zum Krvstallreiche ver hält, so die Erde zu einem Weltenreiche. Die Geologie ist eine der Wissenschaften von jenem Weltenreiche. Den»» aus der Individualität der Erde entspringen drei Haupt richtungen der Wissenschaft: 1) Geologie, welche den Bau der Erde, die Bil düng ihrer Gesteine, die Entwickelung von Land und Gewässern, die Veränderung aller physikalischen Br dingungen und den Fortschritt in der Entwickelung des Lebens der Pflanzen und Thirre auf ihr betrachtet; 2) Physiographie, welche anfängt, wo die Geo logie aufhört, d. h. mit der fertig gebildeten Erd«, und von deren letzten Oberflächen-Gestaltung, dem Klima, Magnetismus und dem Leben handelt; 3) dir Betrachtung der Erde mit Bezug aus den Menschen, mit Einschluß der Geographie. Dir Forschungen des Geologe»» sind besonders auf die Geo logie der festen Erdkruste gerichtet, und diese scheidet
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite