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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock Md dessen Umgebung ««:s > sür Lib-Nstock, Larlsfeld, hundshübel, ^UgrvtUit Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usm ?.... «el.-Kdr.: Amtsblatt. Zernsprechcr Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Haunebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. ,, s- ...— -1. z«h,ga»D. ...—— - — L4V Sonnabend, den 27. Jnni 1V14 Bezugspreis vierteljährl. M. 1.50 einschließl des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren voten sowie bei allen Beichspostanstalten. Sonnabend, den 27. Juni 1S14, vormittag- 1V Uhr sollen im Versteigerung-lokal de« Königl. Amt-gerichts hier 12 kleine Bockgeweihe, ei« Leeferviee u. a. m. an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 26. Juni 1914. Der Gerichtsvollzieher der Königlichen Amtsgerichts. Memme Ortskrankenkasse Eibenstock. Sonnaöend, dm 4. Juti 1914, aöends '-S Mr Ausschuß Sitzung im Restaurant «.zum Adlerfelse«" — 1 Treppe —. 1. Vortrag und Richtigsprechung der JahreSrechnung 1913. 2. Beratung der neuen Krankenordnung und geänderten Dienstordnung. 3. Beschlußfassung über Entschädigung an die Rechnungsprüfer. 4 Anträge. Die Herren Vertreter der Arbeitgeber und Versicherten werden zu zahlreicher Beteiligung hiermit höflichst eingeladen. Eibenstock, am 24. Juni 1914. Der Vorsitzende. Herman« Müller. Xö. Anträge müssen bis spätestens 3. Juli 1914 bei der Kassenverwaltung eingereichl werden. Taaesgeschichte. Deutschland. Der Kaiser in Kiel. Aus Kiel wird ge meldet: Die Hoftrauer für den verstorbenen Herzog von Meiningen ist auf acht Tage festgesetzt. Der Kai ser hat den Kronprinzen mit seiner Vertretung bei den Traucrfeierlichkeiten für den verstorbenen Herzog be auftragt. — Der Kaiser machte Donnerstag morgen dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich einen Besuch im Königlichen Schlosse. Später unternahm Seine Majestät einen Spaziergang durch den Düsternbrooker- weg und die Strandpromenade nach Bellevue. Um 12 Uhr besuchte der Kaiser den englischen Admiral auf seinem Flaggschiff „King George V." Der Kaiser nahm um 12^ Uhr an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern" militärische Meldungen entgegen, darunter diejenige des französischen Marineattaches Grafen Faramon zur Ueberreichung der neuen französischen Marine Rang liste. Der Kaiser auf der Bugra. Wie das „Leipz. Tageblatt" aus angeblich zuverlässiger Quelle erführt, ist ein Besuch des Kaisers auf der Bugra für den 4. oder 5. Juli in Aussicht genommen. Die endgül tigen Bestimmungen über den Besuch werden in diesen Tagen im Verlaufe der Kieler Woche getroffen werden. — Gegen den Schleichhandel mit Arz neimitteln. An der Börse wird alles mögliche ge handelt, nicht nur Papierchens, sondern auch im ge heimen Billette, Brillanten, Uhren, Teppiche, Klaviere. Jetzt wird bekannt, daß auch ein schwunghafter Schleich handel mit Arzneimitteln getrieben wird. Die Ver sammlung der drei Kreise Berlins des Deutschen Apo thekervereins hat dem Börsenvvrstand im Beschwerde wege interessantes Material über den Schleichhandel mit Arzneimitteln vvrgetragen. Und dieser hat ver sprochen, die Sache sehr eingehend untersuchen zu wolle«. Holland. Die Opiumkonferenz. In der Schluß sitzung der Opinmkonferenz im Haag bat der holländische Minister des Aeußeren darum, ihm die für das Ju- krafttreteu der Konventiou nötigen Ratifikationen so Kalo wie möglich zuzustellen. Der Minister teilte dann mit, daß Griechenland für das von ihm annektierte Gebiet die Konvention vorbehaltlos unterzeichnet habe. Frankreich. Frankreich und die Seche rrschafti in Mittelmeer. Bei der Beratung des Marinebud gets im Senat am Donnerstag führte der Berichter statter Chautemps aus, daß Frankreich sich um jeden Preis die Vorherrschaft im Mittelmeer sichern müsse. Frankreich müsse, so erklärte er, nicht nur ungehin dert in Nordafrika und allen anderen entferntere« Besitzungen verkehren können, sondern es muß auch verhindern, daß Deutschland, das im Norden von der russischen und britischen Flotte blockiert wird, sich über die österreichischen und italienischen Häfen mit Roh stoffen und Lebensmitteln versorgen kann. Deutsch land kann, sobald es vom Meere abgeschnitten wird, einen längeren Krieg nicht vertragen. Bis jetzt hält unsere Flotte den vereinigten italienischen und öster reichischen Flotten das Gleichgewicht. Aber im Jahre 1920 werden uns vier Ueberdrcadnoughts fehlen. Wir müssen daher unsere Kriegsflotte von 28 Panzerschiffen auf 33 bringen, das heißt vier Geschwader zu je acht Einheiten und außerdem ein Admiralsschiff außerhalb des Geschwaders. — Ausländerverhaftungen in Nanch. Die Polizei hat in Nancy I2 Ausländer festgenommen und von diesen 5 in Haft behalten, die im Verdacht stehen, Soldaten der Garnison zur Desertion verholfen zu haben. Man spricht auch von Munitionsdiebstählcn. Die Staatsanwaltschaft hält die Angelegenheit geheim. England. Die britische Regierung und die Bewaffnung der Ulsterleute. Zu der Bewaff nung der Ulsterrebellen erklärte im Unterhansc Staats sekretär Lloyd George, daß die Regierung keinerlei Schritte unternehmen würde, um die Ausfuhr vou Waffen aus Amerika nach Irland zu verhindern. Da man jedoch in London sehr genau weiß, daß nicht nur die Ulsterleute aus Amerika Waffen beziehen, sondern auch die irischen Nationalisten, die von den irischen Gesellschaften in Amerika mit Waffen versehen werden, so gewinnt diese Erklärung des Ministers ein ganz be sonderes Gepräge. vom valkan. Das albanische Chaos. Der auf den albanijcheu Kriegsschauplatz entsandte Sonderbericht erstatter der „Telegraphen-Union" meldet per Fern spruch über Castelnuovo vom 25. Juni: Das albanische Ministerium wird von der nationalistischen Partei stark angegriffen, weil der Waffenstillstand mit den Rebellen wiederholt verlängert worden ist. Die Haltung des Fürsten ist wieder unentschlossen, er weiß nicht wem er trauen soll und wofür er sich entscheiden soll. Das langsame Vorrücken der Entsatzarmee Prenk Bibdodas begegnet in Durazzo starkem Mißtrauen. Dadurch wird auch die zögernde Haltung der Regierung erklärt. - Dar nach weiß man also in Durazzo selbst noch nichts von dem — Verrat Prenk Bibdodas. Von mehreren Seiten wird nämlich gemeldet, daß Bibdoda genau solch ein albanischer Galgenvogel ist wie Essad Pascha und die anderen. Auch dieser Ehrenmann soll ein hinterlistiges, abgekartetes Spiel gespielt haben, nämlich sich täglich vom Fürsten Geld, angeblich für Besoldung seiner Trup Pen, auszahlen, ja letzthin sich noch eine der wenigen vorhandenen Kanonen zuschicken lassen, um flugs die Komödie des gegen die Aufständischen verlorenen Ge fechts und seiner Gefangennahme zu inszeniere», wo bei ihn: natürlich kein Haar gekrümmt wurde. Aber feine Truppen, die von Fürstentreue sicher keinen Hauch in sich verspürt hatten, sind nun glücklich „ehrenvoll" kriegsgefangen, d. h. zu den Aufständischen ist eine starke Bande gestoßen, und des Fürsten obnehin schlaffer Geldbeutel ist um ein nettes Sümmchen erleichtert. Nur in Wien will man an eine Niederlage und an einen Verrat Prenk Bibdodas nicht glauben, wie sich ja die Meldungen aus Wien und Rom immer ausgeprägt widersprachen. So sind in Wiener maßgebenden Krei sen aus Durazzo Depeschen cingelaufen, die besagen, daß sich die Truppen Prenk Bibdodas unter dem Be fehl eines Majors der albanischen Gendarmerie im siegreichen Vormarsch auf der Straße Tirana Schijak befinden. Prenk Bibdoda selbst ist bei der Nachhut, die in der Gegend von Jsmid ihre Stellung hat. Die Gefangennahme Prenk Bibdodas und die Niederlage seiner Truppen wird auf Grund dieser Meldung als unwahrscheinlich gehalten. Was wahrscheinlich und was unwahrscheinlich ist, läßt sich natürlich von hier aus, nicht beurteilen. Jedenfalls muß es auffallen, daß Prenk Bibdoda so furchtbar lange zu seinem An marsch braucht. Exkönig Peter. Wir berichteten gestern, daß König Peter von Serbien aus Gesundhcitsrück sichten während der Dauer seiner Kur die Rcgicnmgs geschäfte in die Hände des Kronprinzen gelegt. Obwohl alle Meldungen, daß diese Maßnahme des Königs der Abdankung völlig gleichkomme, dementiert werden, hält man in allen zuständigen diplomatischen Kreisen doch die Abdankung des Königs für bevorstehend. Die jetzige Regentschaft des Kronprinzen sei tatsächlich nur der Vorläufer für die Abdankung König Peters. König Peter scheint also insoweit Rücksicht auf seine Gesund heit zu nehmen, indem er eine Ramponicrnng derselben ü Irr Alexander und Draga aus dem Wege gebt, denn die Militärpartei hat jetzt bekanntlich wieder Ober wasser. Neue bulgarische Anleihe n. Bulgarien hat, wie der Wiener „Neuen Freien Presse" aus Sofia gemeldet wird, russische und französische Ange bote für eine Anleihe erhalten. Ferner ist eine Lon doner Offerte auf eine Anleihe von einigen Hundert Millionen in Sofia eingetroffen. Die griechische Antwort a n v j § D ü r k e i. Den offiziösen Zeitungen zufolge wird die griechi sche Antwort auf die türkische Note wahrscheinlich am heutigen Freitag an den griechischen Gesandten in Konstantinopel, Panas, geschickt werden. Sie ist in freundschaftlichem Ton gehalten, so wie es bei der türkischen Note der Fall war. In der Antwort wird die Befriedigung der griechischen Regierung über die von der ottomanischen Regierung nach den jüngsten Verfolgungen ergriffenen Maßregeln zum Ausdruck ge bracht, doch bestehe die Note darauf, daß die Infor maiionen, welche die türkische Regiernng über die Lage der Muselmanen in Makedonien erhalten hat, unrich tig sind. Die griechische Regiernng hat mit allen Mit teln die Auswanderung der Muselmanen zu verhindern oder wenigstens einzuschränken versucht, ohne dabei an Gewaltmaßregeln zu denken. Die Regierung erklärt, mit dem Austausch zwischen den Flüchtlingen einver standen zu sein unter der Bedingung, daß den Aus Wanderern freie Wahl gelassen wird. Die Note drückt zum Schluß die Hoffnung aus, daß die kaiserliche Re gicrung ihre Versprechungen halten wird und daß nichts in Zukunft die Beziehungen zwischen beiden Ländern trüben kann. D an k t e l e g r a m m des griechis ch e n Miuisterrats an Wilson. Der griechische Mini sterrat hat an den Präsidenten Wilson ein Dauktele- gramm für seine Intervention in der Angelegenheit des Kaufes zweier amerikanischer Panzer gesandt. «lmerika. Aus Mexiko. Sämtliche Delegierten der amerikanisch-mexikanischen Konferenz in Niagara Falls unterzeichneten das Protokoll, wonach nnter Zustim mung der Vereinigten Staaten die mexikanischen Par teien einen provisorischen Präsidenten wählen können: die Regierung in Washington leistet auf einen Salut der Flagge Verzicht. OerMchc und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 26. Juni Um den zahlreichen Freun- den und mehr oder weniger regelmäßigen Gästen de- schönen BielbauscS einmal etwa« ganz besonderes zu bieten, hatte der rührige Bielwirt, Herr Kupfer, auf Dien-tag abend 8 Uhr zu einem Liederabend eingeladen. Schon vor Beginn der Veranstaltung saßen Kopf an Kopf gedrängt weit über 100 Damen und Herren in dem zwar geräumigen, für Kon zertzwecke aber doch zu kleinem Lokale beisammen und harr ten der Dinge, die da kommen sollten. So manche, die auch gern etwas gehört hätten, au« irgendwelchem Grunde aber nicht ganz pünktlich zur Stelle sein konnten, mußten unver richteter Sache wieder umkehren: andere wieder hatten sich im Hau-stur oder noch weiter „draußen" postiert, um wenig-