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Amts- mV ÄNMgeblatt für den 5lmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung r Bezugspreisvierteljährl.M.1.50einschlietzl. r des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der j kumoristischenVeilage„Seifenblasen" in der Z Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Z Ueichspvstanstalten. Tel.-K-r.: ^nrisbleitt. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger - Emil Hannebohn in Eldenstock. . - - - 6«. Jahr«a«a. — Zernsprecher Nr. UV. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage sorden folgenden Tag. klnzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. s -7 für Eibenstock, Larlrselb, hunbshübel, - t ^UÜkvlUN Neuheibe, Gberstützengrün, Schönheide, ! z SchSnhÄderhammer, Sosa, Unterstützengrün, wildenthal usw. r ISIS Dienstag, de» I I. Mai Bekansttmachulig. Die Bekanntgabe de» Ergebnisse« der vierjährigen Ktmeindefteuereiuschätzu«- an die Beitragkpflichttgrn ist erfolgt. Außerdem wird den Steuerpflichtigen auf Wunsch der eigene Katastereintrag innerhalb der nächsten 14 Tage während der üblichen Geschäftrstun- drn zur Einsichtnahme vorgelegt. Gleichzeitig werden hiermit alle die Personen aufgefardert, die hier ihre Sleuerpfltcht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel inicht behändigt werden konnten, sich sofort bei der hiesigen OrtSstrurreinnahme zu melden. Earl»feld, am 8. Mai 1S1K. Der Gtmeiubeborstaub. Mittwoch, den IS. Mai MS, nachmittag- ',3 Uhr sollen in der Gastwirtschaft .Zentralhall«' hier 1 Treppenleiter, 1 Waschmaschine, t Zinthadewa»»«, 1 Linolen«' lSnfer, l grotzer Handwagen, 10 Cartorr Kunstseide, SO gestickte Bln« se«, 24 gestickte Schals, Stickerei-Kragen und Schleifen, Stickerei- stretse«, 1 Sosa, 1 Sofatisch, 1 »eschirrschrank, 1 Kleiderschrank, 1 sechsar«tge Hängelampe, 1 Spiegel, l Waaduhr «. a. an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, am 10. Mai 1915. Der Gerichtsvollzieher des Asuiftiicheu Amtsgerichts. Neue Erfolge bei Mero. Bisher 8YY Engländer gesungen. Der Wislok und Dnjestr überschritten. In dem gestrigen Hauptquartierbericht spricht die deutsche Heeresleitung erstmalig von unserem An griff auf Apern. Das bedeutet, daß unsere Trup pen nunmehr bis in unmittelbare Nähe der Stadt gelangt sind. Von objektiver neutraler Seite werden unsere Fortschritte in Flandern auch richtig beurteilt. Wie das Genfer „Journal" aus Amsterdam meldet, hat die achttägige deutsche Offensive an der ganzen flandrischen Front das Resultat gebracht, daß etwa 20 von den Franzosen und Engländern besetzte Ort schaften an die Deutschen verloren gegangen sind. Die Verluste der Verbündeten an den Schlachttagen seien enorm. Der letzte Bericht unserer Obersten Heeresleitung besagt: (Amtlich.) Großes Hauptqu arti er, 9. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei der Fort setzung unserer Angriffe auf Ipern warfen wirden Gegner aus seiner st a rkb e f e st ig t e n Stellung zwischen den Straßen Fortuin—Wieltje und Gheluvelt—Ipern heraus,, nahmen die Orte Frezenberg und Verloren Hoek und setzten uns hierdurch in den Besitz wichtiger, die Umgegend von Ipern im Osten beherrschender Höhen. 800 Engländer, darunter 16 Offiziere, wurden bisher gefangen genommen. Französische Angriffe westlich von Lie - vin, nordöstlich der Lorettohöhe, scheiterten un ter starken Verlusten für den Feind. Bei La Bassee und bei Vitry (östlich Arras) wurde je ein feindliches Flugzeug von uns zur Landung gezwungen. Ein unter Ausnutzung von Nebelbomben unternom mener französischer Teilangriff westlich Perthes wurde mit Handgranaten abgewiesen. In den Argonnen, zwischen Maas und Mosel sowie in den Vogesen verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. O est lich e r Kr i e g s s ch a n p l a tz. In Libau haben wir große Lager von Kriegsvorräten beschlagnahmt. Vor starken Kräften aller Waffen, die der Gegner bei Mit au gesammelt hat, weichen unsere gegen diese Stadt vorgeschobenen Abteilungen langsam aus. Nordöstlich von Kowno wurde nach Vernichtung eines russischen Bataillons die Bahn Wilna —Szawle gründlich zerstört. Am Njemen bei Sreduzkj griffen wir die zersprengten Reste von vier russischen Bataillonen, die wahrscheinlich zu den am 6. und 7. Mai bei Rossienie geschlagenen Truppen gehören, auf. Erneuje russische Angriffe gegen unsere Stellungen an der Pilica wurden un ter großen Verlusten für den Feind abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Inder Verfolgung des geschlagenen Feindes überschritten die Truppen des Generals von Mackensen nach Kampf den Wislok, zwischen Besko (östlich Rymanow) und Frysc- tak. Vor dem Druck der östlich und nördlich Tarnow kämpfenden Verbündeten weicht der Feind auf Mielec und über die Weichsel zurück. An der wanken den russischen Karpatenfront warfen andere deutsche Truppen den Feind auf seine Stell ungen an der Bahn Mezoelaborcz—Sanok. Die Beute an Geschützen und Gefangenen vergrößert sich noch fort gesetzt. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Im Süd osten haben unsere Truppen unter Ge neral von Mackensen also bereits den Wislok, Neben fluß des San in Galizien (zu unterscheiden von der Wisloka, welch? in die Weichsel mündet), überschritten uno die österreichisch-ungarischen Truppen den Dnjestr, wie aus nachfolgenden Berichten zu ersehen. Ungarn ist bereits gänzlich vom Feinde gesäubert und der ganze Karpatenkamm wiederge nommen: Wien, 8. Mai. Amtlich wird verlautbart 8. Mai 1915 mittags: Die Folgen der Schlacht von Tarnow und Gvr- lize übertragen sich nunmehr auch auf die Karpaten front östlich Lupkow. Unsere Truppen, die auch hier zum Angriff übergingen, eroberten nachts den Grenzkamin nördlich der aus den letzten er bitterten Karpatenkämpfen bekannten Orte Tele- potsch, Zellö und Nagypolani. Während der Wintermonate haben die Russen unter den schwersten Verlusten in wochenlangen Kämpfen südlich des Grenzkammes der Karpaten Fuß gefaßt und durch Einsatz aller verfügbaren Re serven ihre Front in den Oberläufen der Ondawa, Labotscha und Tschiroka nach Süden vorgeschoben. Trotz aller Stürme und wütenden Angriffe des Feindes konnte der Uschokerpaß uns nicht entrissen werden. Nördlich und beiderseits des Passes hielt unsere Truppe, die hier monatelang stand, felsen fest Stand. Der ganze Raumgewinn der Russen ist nun in wenigen Tagen ver loren gegangen. Unter den großen Verlusten, welche ein so eiliger Rückzug bedingt, räumte der Feind den Streifen ungarischen Bodens, den er so mühsam erstritten hatte. In Westgalizien nehmen die Kämpfe an der ganzen Front wieder einen erfolgreichen Verlauf. Krosno wurde gestern durch unsere Truppen er obert. Wie groß die Verwirrung und Un ordnung bei der auf der ganzen Front in schleu nigem Rückzüge befindlichen Armee Radko Dimi- triew ist, beweisen die in harten Kämpfen um Brzostek gemachten Gefangenen, die den 6 russischen Divi sionen Nr. 5, 21, 31, 52. 63 und 81 angehören. Teile der aus den Beskiden zurückflutenden russi schen Truppen wurden an mehreren Stellen um zingelt und gefangen genommen. Die Gesamtzahl der seit dem 2. Mai Gefan genen erreichte bisher 70000. Die Verfolgung wird fortgesetzt. In Süd ost Galizien wurden auf den Höhen beiderseits des Lomnicatales starke russische Angriffe zurückgejchlagen. Ein russischer Stützpunkt bei Zateczyki wurde von uns erstürmt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 9. Mai. Amtlich wird verlautbart: 9. Mai, mittags: In Verfolgung des aus seinen Höhenstellungen geworfenen Gegners haben unsere Kolonnen den Grenzkamm der Karpaten überschrit ten. Ungarn ist vom Feinds frei. Auf galizischem Boden dauert die Schlacht fort. In einem Frontraum von über 200 Kilometer — von der Weichsel bis zum Uschokerpaß - iv eicht der Gegner zurück. Die verbündeten Armee» haben unter siegreichen Kämpfen ungefähr die Linie Uschokerpaß—Komantscha—Krosno—Debika-Schtschuzin überschritten. Im Karpatenabschnitt östlich des Uscho kerpasses und an der Front in Südost-Galizieu ha ben sich nun ebenfalls heftigere Kämpfe entwickelt. Unsere Truppen eroberten mehrere russi sche Stellungen. Starke feindliche Kräfte grif fen unsere Truppen auf den Höhen nordöstlich Ot- tynia an. Dort Kampf im Gangc. D.r stark be festigte Brückenkopf Z a le sch tsch h k, den der Gegner in wochenlangen, verzweifelten Kämpfen fest- zuhalteu versuchte, wurde gestern von unseren Trup pen erstürmt, die Russen über den Dnjestr ver folgt. 35 00 Mann gefangen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ueber die Durchbruchsschlacht i u West- galizicn ist inzwischen auch der zweite aus f ü hrliche Bericht erschienen: Berlin, 8. Mai. Aus dem Groß e. n H aupl quartier erhalten wir über den weiteren Ber lauf der Durchbruchsschlacht in We st G a lizien folgende Mitteilung: Am Abend des 2. Mai war cs üen verbündeten Truppen nicht nur gelungen, die russische Front zwi schen Karpatenkamm und mittleren Dunajec zu dnr.1- brechen, es war vielmehr auch am Unterlauf dieses Flus - ses geglückt, das östliche Ufer zu gewinnen. Oester reichische Truppen waren es, die in der Nacht vom I. bis 2. Mai bei Mondschein den Dunajecübergang er zwangen. Das Unternehmen war so gut vorbereitet u. ausgesührt worden, daß der Feind völlig überrascht wurde. Neben mehr als 1000 Gefangenen wurden zahl reiche Geschütze und Maschinengewehre erbeutet. Am 3. und 4. Mai nahm die Durchbruchsschlacht ihren Fortgang, war doch am 2. Mai erst die vorderste Hauptstellung der Russen gefallen und hatten diese doch bis zur Wisloka, das ist auf einer Strecke von etwa 30 Kilometer, noch drei weitere mehr oder weniger- stark ausgebaute befestigte Stellungen vorbereitet. In der russischen zweiten Hauptstellung fanden die Ver bündeten wenig Widerstand Es kam hier vielfach nur zu Nachhutgefechten. Größere Kämpfe sanden au ver einzelten Stellen, vor allem an Punkten statt, wohin der Feind von rückwärts her Verstärkungen heraugeholt hatte. Diese Kämpfe endete« allgemein damit, daß auch die Verstärkungen mit in den Strudel des Rückzuges gezogen wurden. Am Nachmittag standen die verbündeten Truppen vor der dritten Haupt st ellung des Feindes, gegen ine der An griff am 3. Mai nicht mehr durchgeführt werden konnte. Die Truppen des Generals von Francois kämpsten an diesem Tage noch um deu jener dritten Stellung vorliegenden Wiltschokberg, den Schlüssel punkt für den Besitz der Stadt Bietsch. Diesen Berg hatten die Russen besonders stark ausgebaut, wiederum lagen ihre Schützengräben stockwerkartig übereinander. Die Russen versuchten, das Herankommen der deutschen Truppen an diesen Berg zu verzögern, indem sie von Süden her zu einem Gegenangriff an setzten. Ein paar Schrapnells genügten aber, um den schon schwer erschütterten Feind zur Umkehr zu ver anlasjcn. Doch am Abend des 3. Mai war der Wiltschok berg in deutscher Hand. Die preußische Garde nahm nach heißem Waldkampfe die Höhen von Lipie. Dem rechten Flügel d?r österreichischen Truppen, der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand, gelang es an diesem Tage, die Russe» von den steilen Waldbergen östlich des Bialatales hiuunterzuwerfen und in Rich tung Tuchow weiter Gelände zu gewinnen. Stande« die Russen am 3. Mai noch ganz im Banne ihrer tags zuvor erlittenen schweren Niederlage, so glaubten sie doch am 4. Mai, die Offensive der Verbündeten zum Stehen zu bringen. Mit den am 3. Mai eingesetzten Teilen verfügten sie über 4 bis 5 Infanterie- und 4 Kavallerie-Divisionen, die sic an diesem Tage den An greiser« cntgegensührten. In einem großen, nach Süd- westeu gerichteten Boge», der als eine Art vo« großem Brückenkopf der Stadt Jaslv auf etwa 12 bis 15 Kilometer Entfernung vorgelagert lvar, finden wir die dritte Hauptstellung der Russen. In ihr waren die Höhe» um Scherzyny nördlich Bietsch und die Ostra Gora wichtige Stützpunkte. Der Feind leistete an viele» Stelle» erbitterten Wider-