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82. Jahrgang Sonnabend den 28. April 1917 abends Nr. 97 Die ^lveitzeritz. Zett««-» erscheint täglich mi. Äus« Nähme der Sonn« und Ketertage und wird am Spätnachmittag ausae- geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei- monatlich t M. 20 Pf^ emmonatlich 60 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, P ost boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Snfevato werde« «M 20 Pf., solche au» unke« Amtshmeptmannschast mit 1K Pf. die Spalt,««, oder deren Raum berech net. Vekanntmachunge« auf der ersten Seite (nun von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 40 bez, 3K Pf. - Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile KO Pf. Weißerih-Mung TMeitW B AzeiM K HMWOe, UMckrg u.ll. AmlSbllltt für die Königliche Amtshauptmannschafi, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. MU achtseittgem „Illustrierten llnterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. ! Wv die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird leine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Auf Blatt 237 der Handekregiflers ist heut« die Firma krlvärlod ?>vl Uv>n- I mH«rtt, Gesellschaft mit beschiänkter Haftung in Dippoldiswalde, und weiter eingetragen I worden: Das Handekgeschäst ist «ine Zweigniederlassung der in Dresden unter der gleichen Firma, besehenden Hauptniederlassung. Gegenstand des Unternehmen« ist die Herstellung und der Vertrieb von Spezlalartikeln der Eisenwarenbranche, insbesondere der FoNbetrieb de« zu Dresden unter der nicht eingetragenen Firma Paul Heinrich bestandenen, bisher dem Fabrikanten Friedrich Paul Heinrich gehörenden Fahrrad- geschäfts nebst Schlosserei und mechanischer Werkstatt, sowie einer Handlung mit Näh maschinen, Musikinstrumenten und Haushallungsm tikeln. Zur Erreichung dieses Zweckes ist die Gesellschaft befugt, gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben, sich an solchen zu beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Der Gesellschastsvertrag ist am 3. Januar 1913 abgeschlossen und durch Gesslllchaftsbeschluß vom 14. Februar 1917 in den 88 2, 15, 18, 19 und 22 sowie durch Streichung des 8 8 geändert worden. Zu 8sirodL1t8lüdrsrll sind bestellt der Fabrikant krlockrivd ksul llslurlod in Dresden, der Baumeister Lari Moir in Dippoldiswalde, der Vaumeiiter Kokon Vü080dw»0v in Rabenau und der Baumatcrialienhändler Lsrl Kodvrt Vüv80d- waoo daselbst. Sind mehrere Deschäflssührer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen vertreten. Die öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur durch den Deutschen Reichranzeiger. 1 ä Reg. 22/17. Königliches Amtsgericht Dippoldiswalde, am 25. April 1917. Ki'kviGvNLskIung keil'. Für die am 1. Mai d. I. vorzunehmende Arbeiterzählung werden den hierbei in Frage kommenden Gewerbeunternehmern in hiesiger Htadt, sofern dies nicht bereit« geschehen sein sollte, rechtzeitig die erforderlichen Zählbogen zugestellt werden. Dieselben sind am 1. Mal d. I. sorgsält'g anszufüllen und zu unterschreiben, sodann aber unverzüglich wieder im Raihau« (Polizeiwache) abzugeben. Dippoldiswalde, am 23. April 1917. Der Stadtrat. Aoklsninm^ken-Kusgskv Montag den 30. April 1S!7 oormlttags von 9—10 Ahr im Rathause Zimmer Nr. 8 (Nußkohle, ein Zentner 1,70 M). Brotmarken-Aurweislarte ist vorzulegen. Siadtrat Dippoldiswalde. «iss AnivjKskilFssussvkussv». Sämtliche im Verkehr befindliche W-rtmarken des Kr'.egshilfs-Au»schusses sind am 1. Mai d. I. nachmittags von 2-3 Ahr im Ratssitzungszimmer zur Einlösung z» bringen. Stadtrat Dippoldiswalde. Livnmanlevn - Kusgskv Montag den 30. April 1Sl7 vormittags von 11-12 Uhr im Rathaussaale. Stadtrat Dippoldiswalde. Sparkasse zu Dippoldiswalde. Einlegerguthaben 8Ü5VV0V Mark. Geschäftszeit: Werttags >/29-12 und 2—>/25 Uhr, Sonnabends ununterbrochen >/29 bis 2 Uhr, sowie jeden letzten Sonntag im Monat 1/22—1/24 Uhr. Halbmonatliche Verzinsung nach jährlich 3'/- v. H. Die am 1. und 2. eines jeden Monats bewirkten Einlagen, sowie die am letzte« nnk vorletzten Monatstage erfolgten Rückzahlungen werden für den betreffenden Monat voll verzinst. Aufbewahrung mündelsicherer Wertpapiere. Der Gottesdienst zur Einweisung des neuen Herrn Superintendenten Michael, morgen den 29. April, beginnt mn 10 Ahr. Der Altarplatz ist Vorbehalten für die bei der Feier Mitwirkenden, für die Geist lichen der Ephorle, den Kirchenvorstand, den Stadtrat und dir Behörden. Die Sitz ordnung hängt im Anschlagkasten an der Stadtkirche. Dippoldiswalde, am 28. April 1917. Der Kirchenvorstand. Oertllches und Sächsische«. Dippoldiswalde, 28. April. Nach eingezogenen Er kundigungen an zuständiger Stelle erfolgt die nächste Karioffelmarken-Aosgobe Millwoch den 2. Mal. Es sollen dabei alle Schwerarbeiter, das sind also diejenigen, denen wöchentlich 42/s Pfund Brot zugebilligt worden sind, außer der festgesrtzlen Kartoffelmenge weit,re 3 Pfund Kartoffeln erhalten, vorausgesetzt, datz sie überhaupt noch solche zu beanspruchen haben und nicht noch anrechnungsfähige Vorräte besitzen. — Die Goldankaufrstelle Dippoldiswalde hat bi« 1. April 1917 auch 506 Gramm unechten Goldschmuck zu Gunsten des Heimaldankes unentgeltlich geschenkt erhalt,«. Dieser ist an das Hondelrbmeau der Kgl. Cächs. Hüitenwerke in Freiberg verkauft worden und hat noch Abzug von Porio 55,56 M. Reinerlös gebracht. Davon Haden nach B,rhäl>ni» der Einheitungen erhalten 49 M. der städtiiche und 6,56 M. der ländliche Heimatdankoerein Dippoldk walde. Or. Gr. — Wir wollen nochmals darauf Hinweisen, datz der Gottesdienst am morgend«« Sonntag, mit dem die Ein weisung des Herrn Superintendrnt Michael verbunden ist, erst vormittag» 10 Uhr bkgmnt. — Soldat Fritz Schieritz, Mitglied des Turnvereins Dippoldiswalde, Sohn de» vers orbenen städtischen Wold- Wärter» Schieritz hier, wurde mit dem Eisernen Kreuz aue gezeichnet. — Auf die Verordnung des stellv. Generalkommando« vom 16. d. M., die Arbeitshilse in der Land- und Forstwirt schäft betresfrnd, werden hiermit alle inter- «tfierten Kreise hingewiesen. Darnach ist männlichen und weid! chen Personen, die in der Land- oder Forstwirtschaft beschäftigt lind, verboten, ohne schriftliche Genehmigung der unteren Verwaltungsbehörde ihre» derzeitigen Be- fchöftlgungeorter (Stabil at in Eiädten mit revidierter Siäduordnung, sanft Amkbanptmannschaft) in eine andere al» land- oder foistwirlfchaflliche Beschäftigung überzuireten. Ebenso dürfen in Landgemeinden und selbständigen Guts- bezirken minderjährige Personen, die in einem Arbeit»»»», höbnis bi»h» überhaupt noch nicht gestanden hoben, ohne fchristllche Genehmigung der Amishaupimannschost «ine andere al» land oker forstwlrtschafil ch, Beschäftigung nicht annebmen. Di« Genehmigung itt nur zu erteilen, sofern bu ch Annahme einer ondrnn «rb.it do» vatnländiche Inkreise an der Förderung der IcndwirlschaftUchen Er zeugung «'Lt beri, trächttgt wild. Weiter ttt j»dr männ-l liche oder weibliche Pnftn vrrpfftchut, auf Aufforderung der unteren Verwaltungsbehörde ihres Wohnsitzes oder dauernden Aufenthaltsortes im Bezirke der Gemeinde ihre» Wohnsitzes oder ihre» dauernden Aufenthaltsortes oder im Bezirke einer Nachbargemeinde (Dukbezirk) gegen den jeweils am Orte üblichen Lohn eine ihren Kräften und Fähigkeiten entsprechende land- oder forstwirtschaftliche Arbeit insoweit zu übernehmen, als es ohne wesentliche Schädigung ihrer eigenen Verhältnisse geschehen kann. Die Festsetzung des Lohne« erfolgt, soweit keine vertrags mäßige Vereinbarung erfolgt, durch die untere Verwaltungs behörde des Beschäftigungsorte». Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu 1 Jahr, in milderem Falle mit Haft oder Geldstrafe bestraft. — Der Gesamtvorstand der hiesigen privil. Schützen gesellschaft beschloß in seiner letzten Sitzung, das Kleinodschietzrn auf die Scheibe auch in diesem Jahre an 16 Sonntagen stattfinden zu lassen und am Sonntag den 6 Mat damit zu beginnen. Am genannten Tage soll auch abends 1/28 Uhr im Gasthof „zum Hir ch" die Jahres hauptversammlung stattfinden, in welcher die Kassenberichte von 1916 zum Vortrag und eine Anzahl Hallenaktien zur Auslosung kommen, die satzungsgemätzen Wahlen aber nicht vorgenommen werden sollen. — Morgen Sonntag nachmittag hält hier dle Sattler-, Riemer- und Tapezierer-Innung ihr Osterquartal ab. — Morgen Sonntag nachmittag 4 Uhr findet im Gasthof zum „Roten Hirsch" eine Versammlung und Be sprechung der Ziegrnbesitzer von hier und Umgebung statt, zu der Herr Bürgermeister Jahn einladet. — Seit mehr al» acht Tagen ist tn unserer Stadt das Gerücht verbreitet, im nächsten Monat erfolge eine weitere Herabsetzung der Brotration. Wie der „Dresdner Anzeiger" meldet, war da» auch in Dresden der Fall. Nach Mitteilung de« Dresdner Lebensmittelamtes ist die Brsürchtung unbegründet. — Während der Krkg«z«t haben 1500 Buchdruckereien den Betrieb «insiellen müssew E« stehen von 80 000 Buchdiuckrrn de» deutschen Reich«» 59 000 im Heere. Dippoldiswalde. Beim Anheizen der Zentralheizung entstand heute Sonnabend mittag tn der 2. Stunde durch Entzünden von Stroh und dergl.ichen ein Kellrrbrand, der als bald von Anwohnern und Soldaten mit Ga»ma»ken unter drückt wurde. Der Besitzer, Herr Haubold, erlitt beim Löschen des Brande« zieml ch schwere Brandwunden im Gesicht. Reichstödt. Nächsten Dienstag den 1. Mai wird vorm.ttlg» gegen >/2l2Uhr Herr Pfarrer Herz hier ein- ziehen nnd Sonntag darauf, d«n 6. Mai beim Vormit- ' t tagsgottesdienste, der um 9 Uhr beginnt, von Herrn I Supe.intendent Michael-Dippoldiswalde feierlichst in sein Amt eingewiesen werden. Hoffentlich bildet eine recht zahlreiche Gemeinde bei dieser Festlichkeit den sschönftea Schmuck de» Gotteshauses. Am Abend diese» Sonntag« findet Im oberen Gasthofe ein Familienabend statt. — Gott, der Herr, sei mit Herrn Pfarrer Herz tn Amt und Haus und segne sein Wirken in unsrer Kirchgemeinde zur Ehre seine» Namens. Dresden. Die Freigabe von Waldstreu betrifft eine Eingabe des ständigen Ausschusses des Landeskulturrats für das Königreich Sechsen an da« Königliche Ministerium des Innern. In der Eingabe heitzt e« wie folgt: Der Wohnsitz verhältnismäßig weniger Landwirte ist so günstig gelegen, datz sie von einem benachbarten Staat«, forstrevier Waidstreu mit Geschirr abholen können. Auch fehlt e» an Arbeitskräften. Es wird daher zur Erhöhung der Verwendung vorgeschlagen, datz zunächst von der Reoieroerwaltung die Menge der abzugebenden Streu festgestellt und mitgeteilt wird, auf welcher Bahnstation die Verladung »folgen kann. Es ist nur dann aus eine vermehrte Benutzung zu rechnen, wenn die Waldstreu bis zur nächsten Bahnstation de» Empfänger» geliefert wird. Sollte da» Königliche Finanzministerium hierzu bereit sein, so würde der Landeskulturrat die Regelung de» Absatz» nach Möglichkeit fördern. — Die Schiffahrt hat bergwärts (mit Ausnahme der Personendampsschisfahrt) wieder voll eingesetzt. Ketten- und Raddampfer passierten mit Schleppjagen nach Böhmen zu die hiesige Elbbrücke. Di« Talschisfahrt hingegen ist noch sehr zurückhaltend. An der hiesigen Ladestelle hat sich noch kein weiterer Verkehr gezeigt. Dre»den. Tlkfantrn al» Zugtier« werden jetzt auch in Dresden verwendet. Sie sind vom Direktor Sarrasanl zur Verfügung gestellt worden. Natürlich sind sie im stande, bedeutend größere Lasten fortzubewegen al» meh rere Pferde. Oederan. Die Handelsschule beging das 25 jährig, Bestehen in schlichter wü dtger Feier. Dle Stadt stiftete der Schule 1500 M., außerdem wurde durch Schenkungen eiue Stiftung von 1265 M. errichtet. Meitzer». Wegen Kohlenmangel« mutz der Bekiek de» Elektrizitätswerke» der Stadt Meißen bi» auf weiter« jede Nacht von «Inhalb 12 bi» früh einhalb 6 Uhr ein gestellt werden Erfolgt nicht sofort umfassende Zufuhr, so wird In weiteren wenigen Tagen mit der gesamten Betriebreinstellung zu rechnen sein.