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zrankenberger Tageblatt Bezirks- IW! Anzeiger . ' Amtsblatt für die Amtshaiiptmmnschast Flöha and die Behörden in Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßderg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von T. G. Roßberg kn Frankenberg i. Sa. 280 Sonntag »en 1. Dezemver IVL» 77. Jahrgang «« ' »IIIWMMI—>1.1, I Allgemeine Ortskrankenkaffe Ebersdorf Sonntag, den 8. Dezember d. I., nachmittags 5 Ahr im UestanraNt „Wettinhöye" Ausschuh-Sitzung Tagesordnung: 1. Wahl der Rechnungsprüfer für die Jahresrechnung 1918. 2. Allgemeine«. Vollzählige« und pünktliche« Erscheinen der aewäblten Vertreter erwartet von Mar Dähne, Vorsitzender. Ortsgesetz, die Allfstellung von Wahllisten sür die Gemeinderatsmahlen in Ebersdorf betreffend. 8 1. Die Ausstellung der Wahllisten zu den Gemeinderatswahlen in Ebersdorf kann in der Weise erfolgen, daß die Wahlberechtigten jedes bewohnten Gebäudes in^ besondere HauSlisten (Formulare werden von der Gemeindeverwaltung rechtzeitig ausgegeben) eingetragen werden und daß d ese Hauslisten, gesammelt u"d im ganzen oder bezirksweise zusammengehestet, dann die Wahlliste bilden. Die Listen sind mit Tinte oder Tintenstift auszufüllen. 8 2. Dieses Ortsgesetz tritt sofort in Kraft. Ebersdorf bei Chemnitz, am 29. November 1918. Der Hemeinderat. Schnedelbach, Gemeindevorstand. Polizeistunde Um Irrtümer zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, bah für den Bezirk der Amishauvt- Mannschaft F öha durch Verordnung der Kreishauptmannschaft vom 8. November 1918 die Po- Bekanutmaedunq. Zweck« Aufnahme in die Wählerlisten für die demnächst stattfindenden Stadtverordneten» Wahle« werden die hiesigen Einwohner und insbesondere alle bisher heimgekehrten und noch deimkebrenden Kriegsteilnehmer aufgefordert, ihre Anmeldung — falls diese noch nicht «folgt ist — lm hiesigen Meldeamt (Kirchgasse 7) umgehend zu bewirken. Frankenberg» am 30. November 1918.Der Stadtrat. Diese Polizeistunde gilt auch st —„—.... sich durch rlebertretung der Polizeistunde bei den Tanzvergnügen Mißstände zeigen, so behält sich die Amt,Hauptmannschaft vor, üb« die zuwiderhandelnden Tanzstätten die Tauzspsrr« auf Grund von 8 1b der Verordnung des Ministeriums de« Innern vom 8. Dezember 191V zu , verdünnen. . . j Flöha, am 29..Novemb« 1918.Die Amtshauptmannschast. Bervot desUmhertreibeus und ves Rauchens der Jugend. E« wird hindurch folgendes in Erinnerung gebracht mit dem Vemeiken, daß diese« V«bot auch jetzt noch gilt. Jugendlichen Personen beiderlei Geschlecht« unter 18 Jahren ist verboten, sich nach 9 Uhr abend« auf den Ströhen zwecklos umherzutretben oder die Oeffentlichkeit durch müssiges Umh«- stehens und unangemessene» Gebühren zu belästigen. Auch der Aufenthalt in Schanlstälten nach diesem Zeitpunkte ohne Begleitung angehöriger Erwachsen« ist ihnen untersagt. Kind« unt« 14 Jahren dürfen sich, soweit sie sich nicht in Begleitung Erwachsen« befin den, nach 8 Uhr abend» nicht mehr aus öffentlichen Ströhen und Plätzen aufhalten. Jugendlichen Personen unt« 18 Jahren ist da« Tabakrauchm auf öffentlichen Strahen, Plätzen Und Wegen, sowie in den Anlagen und Wirtschaften verboten. Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht allgemeine Strafbestimmungen Platz greifen, mit Geldstrafe bi, zu KV Mart od« mit Hast bi» zu 14 Tagen bestraft. Estern haften für ihre Kind«. Die Polizeibehörden und übrigen Auslichtsorgane «halten Anweisung üb« die Befolgung vorstehend« Anordnungen streng zu wachen und Zu Widerhandlungen anzuzeigen.- Flöha, am 29. Novemb« 1918.Dle Amtshauptmannschast. Auszug aus der Berf. d. P. K M. und G. M. B-BI. Rr. 2U2, T. LV« ff.: s - Beurlaubungen zu Arbeltszwecken müssen von jetzt ab unterbleiben. Beurlaubungen mit Löhnung tit die Heimat zu Erholungszwecken dürfen nicht üb« einen Zeitraum von 14 Tagen aus^edehntE-oerden. ^Ausnahmen find nur nach überstandener Krankheit od« Verwundung auf ^Di?bek Eingang ^dieses Erlasses in d« Heimat od« Arbeitsort mit Urlaubsschein an wesenden Offiziere des Bchprlaublenitandes, Unterossiztere und Mannschaften aller Jahrgänge mit Ausnahme d« Jahrgänge 96 bi» 99 find bi» zum 3V. 11.18 von d« nächsten milttäriichen Dienft- stelle behelfsmäßig zu entlasten. Ueb« da» Entlastung-verfahren schreibt da» S. M. V.-BI. 1918 Nr. 202, S. 192 ff. i Nr. S», ä bi» t; j Sämtliche bei milttäriichen Dienststellen Abkommandierten, die zu entlasten find (bis zum 2S. 11. 18 die 1876 und früh« Geborenen, bi» »um 3V. 11. 18 d'e 1877 bi» 1879 Geborenen), werden von dielen Dienststellen zur Entlastung gebracht — gleichgültig, ob diese Dienststellen ihre zuständigen Truppenteile find od« nicht —. Hterbet ist wie folgt zu verfahren: ») Jeder zu Entlastende «hält einen Entlastuna»schein. ! d) Die bet den milttäriichen Dienststellen befindlichen Kriegsrangliften und Stamm- rollenauszüoe find ,u »«vollständigen — auch durch Tag und Ort, wohin die Ent lastung «folgt, sowie Eintrag der mttgegebenen Bekleidungsstücke und de« aus- bezahlten Marsch- und Entlassungsgeldes — und vorläufig von diesen Dienststellen o) Vie Stammrolle ist von dem zu Entlastenden an,»«kennen und seine Unterschrift von einem im Osfiziusrang stehenden HeeresangehSrtgen und von einem Mitglied der Soldatenrate» zu beglaubigen. ck) Etwaige B«sorgung»ansprüche find wennmöglich vor d« Entlastung zu prüfen, andernfalls spät« beim Bezkrkskommando anzumelden. ») Fahrscheine find — soweit nötig — auszuvellen. k) Dl« Entlassungsscheine find von besonderem Werte für die spätere Anmeldung etwaig« Vusoraung»anlprüLe und daher sorgfältig aufzubewahren. Von dem Entlassungsschein sind Abschriften bei d« entlastenden Dienststelle zwecks spät«« Uebttsendung an dm Ersatz Truppenteil aufzubewahrm. „ Alle diese behelfsmäßig zu Entlastenden «ballen Marschgeld und Entlastungsamug. Ent- lastungsarld jedoch «ft bet d« ordnungsgemäßen Entlastung: Mit d« behelfsmäßigen Ent lastung hört jede Zahlung von lausenden Gebührn sten auf. i Kohlen-Abqabe im Waglerfcheu Hofe, Friedhofstraße, Aonkag, de« 2. Dezemöer 1918, für 1. Bezirk. Die Kohlenkarte ist zur Abstempelung und Bezahlung, und zwar nur an obengenanntem lizeistunde auf abmd» 11 Ahr festgesetzt worden ist. ' Taae im Rathaus (Zimmer Rr. 4) von 8 bi» 1 Uhr vormittag» unt« Vorzeigung de» Aus- Diele Polizeistunde gilt auch für die im Bezirke abgehaltmsn Tanzvergnügen. Sollt«, weises für LebensmUtel-Angelegenbeiten vorzulegm. » - - ' - - - .» Frankenberg, dm 3V. Novemb« 1918. Dke Ortskohlmltelle. Höchstpreise für SpLtkartoffeln im Kleinhandel. Für dm Bezirk de» Kommunalverbande» Flöha (einschließlich d« Städte Frankmberg, Oed«an und Zschopau) waden bis aus weiteres folgende Bestimmungen getroffen: 1. Im Kleinverkaus von Soeisekartoffeln, soweit « dem Kartoffel«,eua« im Einzelialle von d« Gemeindebehörde nachgelasten wordm ist, darf d« Kartoffel«,eug« einen den jeweilig giltiam Kartoffelhöchstpreis um einen. Pfennig für da» Pfund Kar toffeln übust/gmdm Preis «heben. ft. Im Kleinverkauf von Speisekartoffeln durch die Gemeinde darf höchsten» d« Selbst kostenpreis berechnet werden. 3. Im Kleinverlauf von Spetsekartoffeln durch die von d« Gemeinde belieferten Klein Händl« darf nur ein Preis ahobm werden, der dm jeweiligen Ersteh unaspreis d« Kartoffeln bezw. dm von d« Gemeindebebörde^jew-ilta berechneten Selbstkoftmorei» d« Gemeinde um dm Betrag von 1 Mark 25 Pf. für dm Zmtn« Kartoffeln übersteigt. . , 4. Die unt« 1—3 festgesetzten Preise bilde« die oberste Grenze. Abweichungen im Preis« nach untm find ohne weitere» und ohne behördliche Genehmigung zulässig. S. In dm bezeichneten Preisen find sämtliche Unkosten de» Verkauf«» inbegriffen. 6. Al« Kleinverkauf im Sinne vorliegmd« Bekanntmachung gilt der Verkauf an dm Dabrauch«, soweit er nicht Mmgm von mehr al» einen Zmtn« zum Gegen stand hat. 7. W« diele HSchstpreisfeftsedungm überschreitet (Verkäufer sowie Käuf«) wird mit Gefängnis bi» zu einem Jahre od« mit Geld bis zu 1VVV0 M. bestraft. . 8. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Flöha, dm 27. Novemb« 1918. Du Kommunalverband. GemciMvertmudss-aclaffe Niederwiesa L'/» Prozent , Läattcke Berzinsuna kesmlensokule Lu 8töckci«ods NUoüsoöuIs, gsgröockst 1891, bsrsitst kör ckis vor. 0a»wv1ckuvgoa kör Ostsro 1919 dis Lacks Isauar srbslso. rjtsllsaasoö'vsis cksr 0.d^ajxssedölsr. ^akaadmsbsckiogaagsn vsrssackst Lostsakrsi ckis Sodailsiluog. l Leute, die unt« diele Bestimmungen fallen, sich ab« zweck» Durchführung der bebelf»- mäkigen Entlastung nicht bei ihr« nächsten Dienststelle melden, gelten mit dem 30. 11- 18 al« entlasten. » Urlaub«, die dm Jahrgängen 96 bis 99 angehören, melden sich beim nächsten Ersatz- Truppenteil, bei dem sie einzustellen find. Entlassungen nach der Schwei, können laut Schweiz« Bundesratsbeschluß vom 17.11.18 nur noch üb« Stnam mit vorschriftsmäßigem Reisepaß und Visum eine« schweizerischen Kon sulats «folgen, jedoch verweiaert zurzeit die Schweiz noch den Eintritt in ihr Bundesgebiet. , Entlastungsanzug, EnHastungsgeld und Marschgeld — soweit letztere« zuständig ist — er halten Unteroffizier» und Mannschaften de» Letmathe««! vom Ersatz.Truppmteil od« von d« Kommandovelle. Sofern Entlassene dm Bezirkkommando» mit dem Ersuchen um Gewährung dies« Ge- bübrniste überwiesen wordm find, Holm die vorbezeichneten zuständigen Stellen die richtige Ab findung d« Entlasten«, sofort nach. > Aür dea^Soldatenrat: Kyras. Watvaum. Laut Mitteilung de» Verbände» Sächsisch« Industriell« habm sich sämtliche industriellen Unternehm« in Sachsen verpflichtet, jeden ihr« vormaligen Arbeit« und Angestellten, die au» dem Heeresdtenft zurückkehren, wird« aufzunehmm. , E» wird jedem zur Entlastung kommenden Leeresangehörigen dah« empfohlen, sich sofort seinem früheren Arbeitgeb« wird« zur Verfügung zu stellen. Harttisonkommaudo und Arbeiter- und Soldatenrat Arankenverg. Die Auszahlung der Textilarbeitslosen-Unterstützung «folgt erst Dienstag, den .3. Dezemver ds. Is., vormittags 8 vis 12 Mr. Stadtrat Frautmberg, am 30. Nooemb« »918. - . oelongt Montaa, de« 2. Dezember 1918, I- »«suiinvk-o . WalllZE^TnElTU z.»d»n»intt««i-ui»zsN>,no — Rathaus, Zimmer Nr. 2 — für Säuglinge bi» ,u einem Jahre zum ver auf. Aus einen Säugling mtsällt eine Pfund-Lose zum Preise von 2.20 Mark. — Stammbuch ist vorzulegen. Gtadtrat Frmskavera. dm 30 Novemb« 1S1N. Vette Kotzlsge« gege» äm voitrugrrat w Berlin, 28. 11. (Schluß der Sitzung Berlin« Sol- dat«nräte.) ScheidemannMließt seine Red«: Arbeiter- und Sol datenräte sind ein Provisorium, das absolut notwendig ist, das geschaffen werden mußte, als das alte System zusammenbrach, das morscher war, als wir annahmen. Dieses Provisorium muß beibehalten werden, bis die Nationalversammlung da ist. Jetzt tut uns Einigkeit not, alles Trennende muß beider seits beiseite gestellt werden. Wir müssen zusammenstchen und sesthalten, was uns die Revolution gebracht hat; dann wird es uns möglich sein, Brot und Frieden zu schaffen. (Lebhaft« Beifall und Händeklatschen.) Ein Feldwebel, Vertreter der Ostarmee, warnt di« Versammlung davor, sich von der Spartakusgrupps ein schüchtern zu lassen. Die Schamröte steig« «jn«m ins Gesicht, lwsnn man seh«, daß jetzt dfe Preßfreiheit mehr Unheil anrlchte, gl« dH fticher^ Unfreiheit btt Presst. Veranlassung des Vollzugsrates. (Pfuirufe.) Reaktionär bi» äch nicht, sonst hätte die „Kreuzzeikung" nicht über meinen Austritt frohlockt. (Lebhafter Beifall und Widerspruch,) Ein Vertreter des Arbeitern und Soldakenrates Ba dens «klärt auch namens der Lothringer, baß nicht der Vollzugsausschuß, sondern die Berliirer Svldatenräte terro ristisch auftreten. Wir ziehen daraus die Folgen und ver lassen unter Protest die Versammlung. (Große Bewegung.) Ein Vertreter der Ostfront erklärt im Namen von 400 000 Kameraden, die Versammlung sei oeeignet, die Rcichs- emheit aufs schwerste zu gefährden und Unruhen in die Straßen Berlins zu tragen. Vorsitzender des Vollzugsrates Richard Müller: Sie' haben hi« nicht über „die von den Arbeitern Gewählten zu Gericht zu sitzen. Sie rrage» nicht mehr lange den fe.dgrauen Rock und kehren dann an die Arbeit zurück. Beim alten Regime wär« Walz nicht mehr in Freiheit. Wir miffsen Watz in väterlich« Weis« behandeln. (Widerspruch.) Wir Oberleutnant Walz: Schon längere Zeit vor der Revolution bin ich zum Sozialismus übergegangen. Ich habe als Kompanie führ« meine Leute dahin gebracht, daß sie uni« keinen Umständen auf Arbertermassen schießen dürfen. Ich stand damaiks schon mit Ledebour in Verbindung. In ein« Versammlung, an welcher auch Liebknecht, Haase, Ledebour, Müller und einig« Arbeiteroertveler teilnohmen, wurde be schlossen, Montag, den 4. November, die Revolution statt- ftnden zu lassen. Ich stimmt« auch dafür. Am Abend wurde die Hinausschiebung beschlossen, w.il dke Stimmung noch nicht so weit sei. Wir wollten nicht mehr so häufig Zusammen kommen, um uns nicht zu verraten. Bald darauf wurde ich auf Leseh! des kommandierenden Generals verhaftet. Vor dem Untersuchungsrichter bin ich wohl auf das bestimmte Auf treten des Richters hineingefallen und habe manches gesagt, was ich nicht durste; Däumig wurde darauf festgesetzt. Ver raten habe ich nichts, höchstens habe ich «irr Dummheitg»- macht. (Zuruf: Dumme gehören nichf jn d«n Pollzugsrat l) Nun soff uh tn drei Tagen aus Berlin abreisen, und zwar auf