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IKA' ^§182 «zgvr and »rl lernst Ormi»k»«I» Der Etadtrath. »«»,1«r. lesen wurde: Herren! Für die Zuschrift vom 20. Der Gtadtrath. Ld»rtt»rS- Die Grundsteuer md die Anlage vom ^«ndvefitz für s. Dermin 188« ist mit 2 Pfennig von jeder Steuereinheit beziehentlich Pr zem deS festgestellten Nutzertrages in der Zeit , . . vom 1. bis mit 14. August diese» Jayres an die Stadtsteuereinnahme hier z» entrichte«. Treiber«, am 29. Juli 1896. 49. Jahrgang. — Freitag, den 7. August Inserate werden bi» Vormittag » . angenommen. Preis für die Spaltzeile 1» MS- Außerhalb de» LandgertchtSbezirt« 15 Pfg Der „ReichSanz." hat soeben eine kaiserliche Verordnung vom 26. Juli, betreffend die Einführung der deutschen Militär-Straf gesetze in den afrikanischen Schutzgebieten veröffentlicht. Hiernach treten die Militärstrafgesetze des deutschen Reichs in den afrikanischen Schutzgebieten gleichzeitig mit dem Gesetz, betreffend die Schutztruppen in den afrikanischen Schutzgebieten und die Ableistungen der Wehrpflicht daselbst, vom 7. Juli 1896 mit der Maßgabe in Kraft, daß im Sinne deS Militär - Strafgesetzbuchs vom 26. Juni 1872 unter Heer auch die kaiserlichen Schutz truppen zu verstehen sind. — Eine zweite Verordnung vom gleichen Tage betrifft das strafgerichtliche Verfahren gegen Mili tärpersonen der kaiserlichen Schutztruppen. Den Gegnern des Fürsten Bismarck im Centrums lager leuchten die „Hamb. Nachr." in ebenso heiterer wie durch greifender Weise heim. Haben da wieder in der Generalver sammlung der pfälzischen Centrumspartei in Neustadt zwei klerikale Führer unter rubelndem Beifall der Zuhörer in be kannter Weise über den Gründer des Reiches hergezogen und ihm neben anderen Namen den eines „Buschkleppers im Sachsen walde" gegeben. Die „Hamb. Nachr." machen nun die kleri kalen Beschimpfer darauf aufmerksam, daß der „Buschklepper" durch den höchsten päpstlichen Orden, den Christusorden, aus gezeichnet worden ist und das Großkreuz dieses Ordens m Brillanten auch noch im „Busch" trägt. Dem ehemaligen Handelsminister Freiherrn v. Berlepsch war von einer christlich-sozialen Versammlung in Mettmann eine Sympathiebezeugung zugegangen. Darauf hat Herr v. Berlepsch die nachstehende Antwort ertheilt, die in einer Versammlung des Berliner christlich-sozialen Vereins gestern ver- MSergerZnzeiaer und Tageblatt AmtMM für die KiigliHcn Md Wüschen Behörden zu Freiberg und Brandt . Verantwortliche Lett«««: Geor« »«rthardt. °n!«m * 8g" Abends i/7 Uhr für den »weimonatlich l W 1g ^jährlich K Mk. LS Pfg. — 50 Psg.«. einmonatlich 7S Psg. vrerver«, am 6. August 1896. Dit Mächte und die Türkei. Rei§?o?B^^° bobachten wir im osmanischen Reiche eine Mia ist nn, bne" innerer Zusammenhang zu augen- um übersehen zu werden. Zuerst erhoben sich die die Rrukn" Abdomen, es folgten die armenischen UnAhen, Macedos ^en auß Kreta empörte sich, die Griechen in regen. So sehr diese Unruhen in so " ^en Ursachen von einander abweichen, ni-sk^ ganzen doch so viel, daß im türkischen Reiche b e lach sehr unbefriedigende Zustände herrschen, die eine unaus gesetzte Gefahr für den europäischen Frieden bedeuten. Jahrhunderten ist die Türkei bei dem Zustande einer despotischen Mlßwirthschaft stehen geblieben. Seit einem Jahrhundert hat sie die Quelle unzähliger politischer Verwickel- ungen und vieler blutiger Kriege gebildet. Ihr Bestehen ver- bauktsieallein den widerstreitenden Interessen der betheiligten Mächte, die den morschen Bau wie Stützpfeiler künstlich halten. Wenn wir auch den Haß nicht theilen, den der alte Gladstone in das Wort vom „unspealeadlv Durie" gelegt hat, so empfinden wir es doch als ein Aergerniß, daß, während die europäischen Völker, jedes in seiner Art, sich den Kulturaufgaben und der friedlichen Arbeit widmen, ein träger, zurückgebliebener, ungesunder Staat den von Allen benöthigten, von Allen gewünschten Frieden immer und immer wieder in Gefahr setzen kann. Ganz besonders ärgerlich und beschämend aber ist daS Ver halten der Türkei gegenüber den Mächten. Ihre Politik besteht immer, darin,. Zeit zu gewinnen, die Mächte hinzuhalten, durch Versprechungen und Versicherungen zu verdecken, daß sie ent schlossen ist, nichts zu thun. So gelingt eS wohl den Brand äußerlich zu dämpfen; es ist aber natürlich, daß er bei der nächsten Gelegenheit in so höheren Flammen auflodert: denn die Zustände können sich nur ändern, wenn man ihre Ursachen ändert. In der armenischen Angelegenheit, die Greuel über Greuel ver anlaßt und Tausenden das Leben gekostet hat, beschränkte sich die Leistung der Pforte schließlich auf den Erlaß eines Fermans, der, wie so viele vor ihm, auf dem Papiere stehen bleiben wird. Entsprechend wird das Ergebniß eines wochenlangen Zögerns in der kretensischen Angelegenheit voraussichtlich die Ablehnung aller Forderungen der Kreter sem. Die Absicht dieses Verfahrens ist klar. DerÄufstand soll bis in den Winter hinein gezogen werden, wo er dann infolge der geographischen Verhältnisse der Insel von selbst ins Stocken aerathen muß. Wird die friedliche Aufgabe der Mächte durch die berechnete Indolenz der Türkei erschwert, so erwachsen ihr zugleich neue Schwierigkeiten durch das Uebermaß der Forderungen, die die unzufriedenen Völkerschaften stellen. Wollte man alle Wunsche der Bulgaren und Griechen, der Ärmenwr undKreter auf Selbst verwaltung befriedigen, so würde das das Ende des türkischen Reiches bedeuten - ein 'AuSweg, dm di- -uros ätsche Aplom^ mit Recht zur Zeit zu vermeiden sucht. Die Aufgabe dm Mächte liegt also darin, auf der einen Seite die Ansprüche der unter türkischem Szepter lebenden chrichstüchen Nationalitäten auf ein billigt und erlaubtes Maß zu reduziren, auf der anderen Sette die Morte zur Annahme dieser Forderungen und zu» thatsäch. Men Durchführt der daraus resultirenden Reformen anzu- hAten. Die Lösung dieser Aufgabe erfordert beiden Theilen als ob England sich anschicke, aus dem Konnte der Mächte aus^ ewe tödliche diplomatische Schlappe geholt hat. Um Gottes ¬ lohn aber und auS christlicher Liebe hat die englische Politik noch nie etwas gethan und irgend eine Spekulation schlummert wohl noch im Hintergründe. Wir meinen aber, daß auf England gegenwärtig daS Wort paßt: gusm von» xsräsrs vult, äsmeutsr prins. England glaubt immer noch die Weltmacht schlechthin zu sein, die nur die Netze ihrer Jntriguen und ihrer Diplomatie über den Erdball zu spannen brauchte, um hier ein Bortheilchen und dort ein Land in ihren Maschen einzufangen. Es verkennt, daß die Machtvertheilung sich längst zu seinen Ungunsten verschoben hat. In Asien trifft es auf Rußland, in Aegypten auf Frankreich, in Süd- und Central-Afrika auf Deutschland, und am Goldenen Horn wird es auf die Einigkeit der Mächte stoßen. Vielleicht ist die fahrige und nervöse Politik, die England in den letzten Jahren sehr zum Schaden des Friedens — befolgt hat, nur ein Ausfluß des instinktiven Gefühls seiner veränderten Stellung, die es durch künstliche und gewaltsame Mittel zu halten sucht. Jedenfalls hat sie ihm daS verdiente Mißtrauen aller Mächte eingetragen, — ein Mißtrauen, das durch diese neueste unerwartete Wendung nur noch vermehrt werden wird. Wir glauben und hoffen jedenfalls, daß die anderen Mächte dieser englischen Diversion unerachtet ihre Einigkeit bewahren werden. UnS Deutschen ist ja nach wie vor Bulgarien, Griechen land und Kreta zusammen nicht die Knochen eines pommerschen Grenadiers Werth; wohl aber wünschen wir die Erhaltung oes europäischen Friedens und man wird unS daher immer auf der Seite derer finden, die mit Ernst und Energie den Frieden wollen. Es beweist aber gerade diese durch das Vorgehen Eng lands gekennzeichnete neueste Phase, welch' ein Zündstoff immer in den orientalischen Fragen liegt, wie leicht sie den Erisapfel der Uneinigkeit unter die Mächte werfen können und wie nöthig es darum ist, die Türkei zur Herbeiführung dauerhafter geregelter Zustände zu veranlassen. Politische Umschau. Freiberg, den 6. August. 1870 bestehende Firma Handelsregisters für die Stadt Freiberg ist heute die fett Mitte Mai deren Inhaber aber Wilhelm Fischer i« Treiber«, ««Setr^en worden. Fabrikant HVUttvw» ^luottvr in Treiber« 200/N' * August 1896. Königliches Amtsgericht. — SrvMottMvia«». Liebscher 1896 errichtete offene Haudelsg^llscha^si^^ ^i)t Freiberg sind heute die am 16. April M dem Sitze in Freiberg, und Grundstücksversteigerung. Auf Antrag der Erben des WirthschaftsbesitzerS Earl H?i«ttch DittU m U «Y Mannsdorf soll das zu dessen Nachlaß gehörige, auf Folium de» Grunwl u Hyp buchs für Kleinhartmannsdorf eingetragene und mit Nr. 9 des Brandversicherungskataster» tu» diesen Ort bezeichnete Einviertelhufengut, einschließlich der anstehenden Ernte, des eyes, Inventars und des eingeernteten HeuS - Dienstag, de« 11. Angust 1«»«, 11 Uhr Vormittag», an Amtsgerichtsstelle hier öffentlich meistbietend versteigert werden. — «... Das Grundstück, zu welchem Gebäude und Hofraum Nr. 154» und dre Flurstücke Rr. , 283, 284 und 285 des Flurbuchs für Kleinhartmannsdorf gehören, und welche» eme Ftawe vo« 4 da 78,9 u oder 8 Ack. 196 oL enthält und mit 157,49 Steuereinheit«! belegt ist, ist or». gerichtlich mit der anstehenden Ernte auf 10820 M., daS Vieh ist aus 852 M-, das Inventar auf 310 M. 50 Pfg. und das eingeerntete Heu auf ca. 250 M. geschätzt. - , Die Versteigerungsbedingungen sind aus den an hiesiger Gerichtstafel und mr Gastyose zu Kleinhartmannsdorf aushängenden Anschlägen ersichtlich. Brand, am 80. Juli 1896 König!» Amtsgericht. Vr. Sinema 8 Heu Maschinenbauer »«r »rEbavtt, eingetragen worden. Beide i« Freiberg, ^201/96?' den 4* August 1896. Königliches Amtsgericht. - »rvMottMvISvD. Liebscher- Bekanntmachung. Dank. Die sozialpolittschen Anschauungen, welche mich währ«» meiner Amtsführung geleitet haben, werden für mich auch fernerhin bindend sein. Ich hoffe also Ihnen tu kommender Z«t m g« meinsamer Arbeit zu begegnen. Ihr sehr ergebener Freiherr v. Berlepsch." — „ ' .. . Der höchst interessante Vortrag, den der ChefkonstruNeur der kaiserlichen Marine, Wirkl. Geh. Admiralitätsrath Dl-tnch, über die Entwickelung der Entwürfe und des Baues der Schiffe der deutschen Kriegsmarine in der 37. Sitzung der „Institution of Naval Architects" gehalten hat, wird in dem so- eben auSgegebenen Augusthefte der „Marine-Rundschau ver öffentlicht. In diesem Vortrage befindet sich eine Reihe von An gaben über die im Bau begriffenen deutschen Panzerschiffe und Kreuzer. Bei all' diesen Schiffen wird die wasserdichte Theilung so weit durchgeführt, als irgend nur mit der Aufrechterhaltung des Dienstes an Bord vereinbar schien. Der Verkehr von einem Maschinenraum zum anderen, von einem Kesselraum zum anderen kann nur erfolgen über das über Wasser gelegene Panzerdeck. Die Ventilation erfolgt unter Benutzung der elektrischen Ventila toren. Jeder zwischen zwei Querschotten liegende von oben zu gängliche Raum erhält direkt von oben Luftzuführung und Luft abführung. Nur für die vorn und hinten unter den Unterwasser» Panzerdecks werden für die BentilationSkanäle die Querschotten durchbrochen, erhalten hier aber wasserdichte Schieber. Alle im Bau befindlichen deutschen Schiffe haben elektrischen Antrieb für Ventilation, für das Drehen der Geschützthürme, für Munition»« Heber, für BootS- und Kohlenwinden. Für das Drehen und Munitionsholen der schweren Geschütze ist zunächst noch Hydraulik beibehalten; die Steuermaschinen, deren elektrischer Antrieb Schwierigkeiten bot, und die Ankerspille, die verhältnißmäßig nur wenig gebraucht werden, haben bis jetzt Dampfbetrieb behalten; nur bei einem Versuchsschiffe, dem „Aegir", das überhaupt nur elektrische Einrichtungen erhält, ist auch der Steuerapparat und das Änkerspill versuchsweise mit elektrischem Antriebe versehe«. Die neuen Panzerschiffe „Ersatz Preußen" und „Friedrich der Große", der Panzerkreuzer „Ersatz Leipzig" und der Kreuzer H. Kl. „Ersatz Freya", „L", „O", „N" und „N" erhalten drei Schrauben. Bei diesen Schiffen ist Holz nur auf ganz unterge ordnete Verwendung beschränkt. Die Decks erhalten keine hölzer nen Decksplanken mehr, sondern nur Staylbeplattungen mit Linoleumbelag. Die Kammerschotten bestehen aus Stahl, die mit Stoff beklebt oder mit Korkplatten bekleidet werden. Die Treppen sind sämmtlich aus Stahl. Dagegen wird von der Verwendung hölzerner Möbel mit Ausnahme der Bettgestelle in der deutschen Marine so bald noch nicht abgegangen werden können. Eine der schwierigsten Fragen in der Marinetechnik ist die Frage der Wasserrohrkessel; sie beschäftigt auf das Lebhafteste die englische, die französische und die deutsche Marine, die beinahe am ent- schlossensten vorgegangen ist, indem sie bei vielen Schiffen Wasser rohrkessel verwendet. Es kommen nicht weniger als vier ver- schiedene Arten von Wasserrohrkesseln bei den im Bau begriffenen deutschen Schiffen zur Anwendung, nämlich bei „Aegir", Panzer- Kl Thornycroft-Kessel, „Ersatz Freya", Kreuzer N. Kl., Riclausse-Keffel, L", Kreuzer L. Kl., Belleville-Kessel, „O", Kreuzer H-Kl., Durr-Kessel, und bei den Panzerschiffen I. Kl., sowie dem Panzerkreuzer „Ersatz Leipzig" «/,-Cylinderkessel und ^-Wasserrohrkeffel B« den Panzerschiffen stellt sich bet 18000 - Pferdekräften die Ersparniß ungefähr auf 140 Tonnen durch dte Anwendung von ^/z-Wasserrohrkesseln, bei den Kreuzern 1t. Kl. von 9000 1. s., die nur Wasserrohrkessel erhalte^ stellt sich die Ersparniß auf 280 Tonnen. i Deutschland befindet stch auf dem GeViete-e» Welt» i Verkehrs insofern in einer durch nicht» gerechtfertigten Ab» : hängigkeit, al» die großen internationalen Kabel sich im Besitze ig des Berliner christlich-sozialen Vereins gestern ver- sogenannter internationaler u^ thatsächlich meist englischer Ge- : Seebach bei Groß-Gottern, 28. Juli 1896. Geehrte Isellschaften befinden. Letztere machen von ihrem Besitz m «ne: ir die Zuschrift vom 20. d. M. sage ich Ihnen besten Iden deutschen Interessen nachthettigen Weise Gebrauch. Das Hof