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S1. Jahrgang. A VS. Sonntag, 8. Aprü 1817. lignng iss S « » MN Schluß ». a»f lahr»»- rignng «ander r. rissiger ' statt, loinng »es,»- «mg«,. sr-n» senden nicht >en »ei rschrei- «gelöst )ete: >1«. Ni r.1L/ oovi- 28156 477 0!! 29615 152^5« Oin!- 88588 907 73 000 - 84ki!34 576 6!, 491 !l1 700 - «9 000 434 »22 04345 7ZM dente r). der ei der L8SS Drahtanschrift: Yernspttcher^ammelnmmner:»SSg». Nur für NachtgesprSch«: »voll. vreichchftg - §önSant- 8ek»k»laS« O«4»i4»g- Hckokvlaöe Ätbker- AckokolaS« l>r«4ES- Fältao, Dersork. Schrtfvettnn- und Kauptgrschästofiell,: Marienstnche 38/40. Druck». Verlag von Ltrpsch 4> «eichardt in Dresden. 9,Dr«^«»»^»»^mN»^r Z»tra»m, («n S,nn.und M«ii-^»Mlr«Iinn<ü» r.r» m.. I DI« einsp-Mg« Z-IIr <eN»a, t, d«n ö«»rt«a »,» M. vkt ktmnaiiz«« Zustellung durch di« Post 2.20 M. lohn» veft,llg«Id). 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VergMen. venimeni m. vi-sZÖnsk- Vsi-niekslunkssnslsll OHO uns"p°u°r,!v'trk! vi-sscisn-/^., ^alksnslf-slZs 1—3. . k-srnsprsclisr 273SS. 44 feindliche Flugzeuge m einem Lage abgeschossen. Deutscher Slugzeugangriff aus die englische Südküfte. — Reims unter deutschem Feuer. — Wilsous Kriegserklärung an Deutschland. Beschlagnahme der deutschen Handelsschiffe iu Amerika. — Der Kriegszustand in Amerika. — Heer und Revolution in Rußland. Lustangriss ans die englische Südküste. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. sAmtlich.) GrotzeS Hanptgnartier. 7. April 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Der Artilleriekamps von Lens dis Areas hielt mit kurzen Unterbrechungen in nnvcrmindcrter Heftigkeit an. Im Gebiete beiderseits der Somme mehrere Gefechte kleinerer Abteilungen. Die Franzosen beschossen Saint Quentin. Bei Kassa «x, nordöstlich von Soissons. scheiterte ein französischer Borstob. Längs der Aisnc und am AiSnc-Marne-Kanal »ahm vielfach das Feuer an Stärke zu. Ein Angriff der Franzose» zur Wiedernahme der ihnen entrissenen Gräben bei Sapignenl mnrdc verlustreich abgemiesen. Durch Fliegeransuahme festgestelltc Batterien. Mnui- tionSstapel. Befestigungsanlagen nnd beobachtete Trnppen- ausammlungen in Reims wurden von «ns unter Wirkungsfcuer genommen. In den Argonnen wnrden feindliche Erkundnugs- trnpps vertrieben. Ans dem linke« Maas-Ufer griffen «ach starker Fcuervorbereitnug französische Bataillone am Walde von Malancourt dreimal, aber stets vergebens, an. Um Artilleriebeobachtung «nd Aufklärung z» er zwinge«. setzte» die Gegner starke zusammengefabte Luft- streitkräfte ein: sie erlitten schwere Berlnste. Mehrere der feindliche« Geschwader können als vernichtet gelte«. Lentuant Vob schob sein 24. Flugzeug, Lcntnant v. Bcr- trab vier Gegner im Lnstkampsc ab. Zwischen SoissonS nnd Reims unternahm der Feind eine« einheitlichen Angriff gegen unsere a« dieser Front stehenden Fesselballons. D«rch schnell einsetzendes Abwehrfeuer «nd Eingreifen unserer Jagdstaffel« hatte der Grauer nicht den erhofften Erfolg; nur zwei Ballons wnrden abgcschossen; ihre Beobachter landeten im Fallschirm. Die Gegner verlöre« gestern 44 Fl«gze«ge. davon im Lnstkampsc 83. durch Abwchrkanoueu 8. durch Not landung hinter unseren Linien 3. scruer durch Luftangriff einen Fesselballon. Fünf unserer Flieger sind nicht zurückgekehrt. Oestttcher Kriegsschauplatz. Front de« Deneralfeldmarschallo Prinzen Leopold von Bayern In zahlreichen Ablchuitteu rege Fcuertätigkett. Bor stöbe von russische« Streifabteilnngc« bei Barano- witschi und südlich von Gtanisla« wnrden znrück- gcschlagen. ' Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph I» den Waldkarpathe» nnd den Grcnzbcrgen der Moldau vielfach Borfeldgefechte. Heeresgruppe de« Generalfeldmarfchalls v. Mackensen Keine Aendcrung der Lage. Mazedonische Front Zwischen Wardar nnd Doiran-Gee täuschten die Engländer nach starkem Feuer durch Kommandos und Hurrarufe einen Angriff vor. Unser Bernichtnngsfener lag wirkungsvoll auf den besetzt erkannten feindlichen Gräben. Der «rüe Ge»ernlgn«rtier«eikerr 1«. T. ».) Lndendorsf. Berlin. 7. April. sAmtlich.) Am S. April nacht« hat ein deutsches S c e fl u g z c u g g c sch w a d c r die in den Downs liegenden Schisse» sowie Scheinwerfer und Befestigungsanlagen von. Ramsgatc ausgiebig und mit gntem Erfolge mit Bomben belegt. sW. T. B.) Der Chef des Admiralstabs der Marine. Sestttnichilch-ungarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlantbart de« 7. April 1917: Destlicher Kriegsschauplatz. An de« Waldkarpathen «nd östlich von Stauis- lau sticsieu rnssischc Aufklärungsabteilungen vergeblich gegen unsere Linien vor. An vielen Stellen Borfcid- gcplänkel. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter des Ehefs des Generalstabes: IW. T. B.) v. Hüser. Feldmarschall-Lcutnant. deutsche Freiheit. Ser bevtiche Abendbericht. Berlin. 7. «pril. abends. sAmtlich. «. T. «.) Bet regnerischem Wetter blieb die Artillerietätigkett im Wcsten gegen die Vortage an Stärke zurück. Bon Oste« «nd ans Mazedonien sin- keine Wich tig«» Ereignisse gemeldet. Im Jahre 1915 hat sich die italienische Negierung in den Ostertagcn zu dem Kriege gegen die srnhcrcir Rundes genossen entschlossen, den sic bald darauf offen erklärt hat. Im Jahre 1916 hat der Präsident der Vereinigten Staaten um dieselbe Zeit zum ersten Male sein wahres Gesicht ge zeigt und Deutschland durch eine seiner bekannte» Noten von dem Gebrauch seiner schärfsten Waffe zurückzuhaltcn gesucht. Damals hat er mit dem Kriege gedroht, hat zum ersten Male offen aller Welt zu erkennen gegeben, das, auch er es mit Deutschlands Feinden hält und gewillt ist. das Scinige zum Untergänge unseres Reiches beizutragcn. Heute am dritten Osterfest im Weltkriege hat er uns offen Fehde angesagt und damit den Ring unserer Feinde ge schlossen. Nun gibt es keine Grossmacht mehr, die nicht mit unS im Kriege stände. Die ganze Welt ist zur Vernich tung des Deutschtums aufgestanden. Was England, 'ms ungefähr über ein Viertel der gesamten bewohnten Ober fläche unseres Planeten gebietet, was unserem alten Erb feind Frankreich im Bunde mit Russland, Japan und all den kleinen Staaten und Völkern, die gegen uns gehetzt worden sind, nicht gelungen ist. das soll nun Amerika voll enden. Die absolute Ruhe mit der man in Deutschland die Fehbcbotschaft des amerikanischen Präsidenten hin- gcnommen hat. ist ein Beweis dafür, wie sehr sich daS deutsche Volk in den drei Kricgsjahren seiner Kraft be wusst geworden ist. In der Tat, muss nicht das Deutschtum, so, wie es durch Bismarck im Reiche zusammcugcichmicdct worden ist, eine ungeheure Kraft darstellen, wenn cs sich solange gegen eine solch gewaltige Ucbermacht behaupten, siegreich behaupten konnte? Wir haben wahrhaftig allen Grund, uns unserer Kraft zu freue». „Nnd wenn die Welt voll Teufel wär', es muss uns duck gelingen, — das Reich mutz uns doch bleiben." Das Wort eines der grössten Söhne unseres Volkes, das uns in all den schweren Tagen, die hinter uns liegen, getröstet und anfgcrichtet hat. hat sich bewahrheitet und wird sich auch als wahr erweisen Im letzten entscheidenden Kampfe, dem wir entgegen gehen. Eine solche Kraftentfaltung ist nur einem freien Volke möglich. Wenn eS wahr wäre, was unsere Feinde lügen, dass das deutsche Volk geknechtet sei. wenn cs wahr wäre, was Wilson behauptet, dass das deutsche Volk von einer kleinen Gruppe von Machthabern in den Krieg gerissen worden sei. wcnn.es wahr wäre, dass in Deutschland der »preußische Militarismus" herrsche, dass Deutschland auto- krattlch regiert werbe, daß bet uns kein Raum für Freiheit sei, dass despotische Willkür sich breit mache, dann würde die Krastentfaltung des deutschen Volkes im - jetzigen Krieg« aller geschichtlichen Erfahrung widersprechen, dann müsste man annchmen, dass das Wort „Freiheit" wirklich ein leerer Wahn sei. Dann hätte aber auch logischerwerse das »arische Russland siegen müssen, das Russland, in dem bis vor kurzem die Autokratie und der Despotismus einer selbst herrlichen Bcamtcnschast wirklich zu Hause war. Nein, so liegen die Dinge nicht. Deutschland war ein Hort der Freiheit in der Vergangenheit und ist es auch heute. Deutsche Gedanken sind es gewesen, die die Welt aus geistige» Baude« befreit haben — Luther, Leibniz, Kant sind deutsch« Name». Auf ihren Schultern steht das heutige Deutschland. LaS einer Welt von Feinden trotzt. Sie haben uns die geistigen Waffe« gegeben, die uns in den Stand setzen, mit dem ungeheuren Erleben dieses Krieges auch innerlich fertig zu werden, der ganzen Welt von Feinde», die gegen uns in den Krieg getreten ist. ohne Zagen ins Auge zu schauen. Nirgends tn der Welt hat sich die Freiheitsidee zu einer schönere«, wundersameren Blüte entfalten können, als auf deutschem Boden. „Nur in Deutschland versteht man, was Frei heit des Geistes ist." An dieses Wort John Stuart Mills, desjenigen englischen Philosophen, der dem Geistesleben der Engländer im 19. Jahrhundert die Wege gewiesen hat. hat gerade in diesen Tagen H. St. Chamberlain mit Recht erinnert. Und mit Recht sagt Treitschke, dass das. was Stuart Mill „seinen Landsleuten als ein Neues verkündigt habe, jene Humboldtsche Lehre von der Eigentümlichkeit der Kraft nndHer Bildung, von der höchsten verhältnismässigen Ausbildung aller Kräfte, welche durch Freiheit und Mannig faltigkeit der Situation gedeiht, in Deutschland längst Ge meingut aller geworden sei". Was Freiheit ist. das haben wir in Deutschland schon lange erfahren, das haben wir in Deutschland auch in höherem Masse verwirklicht, als jeder einzelne unserer Feinde. Wir wissen, dass sic im Staats- lcben und im Leben des einzelnen das Gegenteil von Will kür ist. und wissen auch — und nicht erst seit 1789, wo man in Frankreich die Probe anfs Exenrpel gemacht hat —. dass mechanische Gleichheit mit wahrer Freiheit nichts zu tuu hat. Gleichheit — das ist der kontradiktorische Gegensatz zu der höchsten verhältnismässigen Ausbildung aller Kräfte, von der Humboldt spricht, ist das Todesurteil für die Eigen tümlichkeit der Bildung, in welcher die deutschen Huma nisten ihr Ideal sehen. Wenn unsere Feinde das Deutsch land Bismarcks dem Goethes gegenirberslellen. so beweisen sic nur. wie wenig sie vom deutschen Wesen erkannt haben. Eine gerade Linie führt von Bismarck zu Goethe, von dem grossen Reichsbaumeistcr zu jenen Männern, nach denen man uns das Volk der Dichter und Denker genannt hat. Ihren Ideen hat Bismarck Gestalt gegeben, ihre Sehnsucht hat er erfüllt, als er das Reich schuf nnd durch Ordnung den Gegensatz von Einheit und Freiheit versöhnte. Dieser Gegensatz zieht sich durch die ganze deutsche Ge schichte. er hat die Zerrissenheit, die immerwährenden Kämpfe Deutscher gegen Deutsche verschuldet und musste sie verschulden, weil er nirgends in der Welt tiefer gefühlt worden ist als in Deutschland. Welche Früchte die schlieh- liche Vereinigung der widerstrebenden Prinzipien durch das jede Willkür des einzelnen ebenso wie iedc öde Gleich, machcrei ausschlietzcnde Moment der Ordnung und Gesetz mässigkeit gezeitigt hat. das dürften unsere Feinde seit 1914 erfahren haben. Sie wollen »ns dennoch „befreien", wollen unS. wie sie sagen, die Segnungen der Demokratie zuteil werden lassen, deren sie sich erfreuen. Wie hat sich diese Demo- kratie im Kriege bewährt? Wir haben gesehen, wie in England e i n Minister Verträge und Abmachungen treffen konnte aus eigener Machtvollkommenheit und ohne das Parlament zu befragen, die schliesslich den Krieg hcrbei- sührtcn. Wir haben gesehen mrd'schen es heute noch, wie dort und in Frankreich eine kleine Gruppe von Männern -aS Bolk in den Krieg zwingt, -te Welt tn Blut tauche» 1