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Bezugspret» numaätch M. 3.SS, durch Botta st-i In« Hau? gAtrsert, bei Wholung in den DefchäftSstellen M. 8.—, Wochen« karten 7S Pfg. Bei Postbezug vierteljährlich M. S 7V auSschlietzllch ZirstellungSgebühr. Einzelne Nunnner 20 Pfg. Ansgab« werktäg lich nachmittag«. Falls durch höhere Gewalt, Betriebsstörung, Streik, Sperre, Aussperrung der Anzeiger verspätet oder nicht erscheint, ist der Verlag nicht zwn Ersatz verpflichtet. — Postscheckkonto Leipzig 4SS14. Geschäftssteller Hohenstem-Ernstthal, Bahnstr. 8. Oberlungwitzer Tageblatt Gersdorfer Tageblatt «ttzsigruprci» Ku B«rö«jtu>ig»Sez!rk di, Sgespaltrn, SO Pfg-, sonst SV psg., «Sam-zeilr 1.S0 Mk.s Sri Wied-rhÄun-« tarifmäßiger Nachlaß. LuÄwrsiNtriürng -mb BrrmilttuvU v«e 1christlichen Ängedotrn 80 Pfg. 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April 1920 einem Finanzamt« anzugeben; dabei find Dor- und Zuname, Stand, Verus oder Gewerbe nebst Wohnort und Wohnung oder Firma und Sitz genau zu bezeichnen. Die Angabe befreit den Ltemroflichtigen von jeder Strafe wegen Steuerzuwiderhandlungen, die sich auf das nachträglich angegebene Vermögen oder Einkommen beziehen. Nachforderungen von Abgaben für die Zeit vor dem 1 April 19 lö find ausgeschlossen. Vermögen, da» bei der Veranlagung zur Kriegsabgab« vom Bermögenszuwachs oder zum Netchsnotopser vorsätzlich verschwiegen ist, »erföllt Kraft Gesetze» dem Reich Unrichtige Angaben, die sich et»a noch in der Steuererklärung zur Kriegsabgabe vom Dermögenszuwachs finden, müssen daher unverzüglich und jedenfalls so zeitig berichtigt werden, daß di« Angabe «och bei der Veran lagung zu der Steuer berücksichtigt werden kann Es wird ferner darauf htngewiesen, daß die Berichtigungsangaben zweckmäßig bei dem Finanzamt gemacht werden, das für di« Kriegsabgobe vom Vermögen-zuwachs zuständig ist. Die Ve-ichtigungsangaben können mit der Steuererklärung für di, Kriegsabgabe vom Dermögenszuwachs verbunden oder als Nachtrag hierzu bis zum lö. April 1929 eingeretcht werden. Glauchau, am 8. März 1929. ss* Dar SiMMt (NeMrftllmkiMm). Vermißt wird seit Dounerstag, den 4 März 1920, das Schulmädchen Els« Ely Vlu«- staugel, geboren am 26. Februar 1908 in Plauen. Beschreibung: 1,4ö m groß, rundes Gesicht, gesunde Gesichtsfarbe, stumpfe Ras«, Zähne »ovstäudio, teilweise schndhast, dunkles Haar Kleidung: Rot-, grün- und weißkariertes Kleid, Blaudruckschürze mit buntem Besatz, sch»arzwvllene Strümpfe, blaue Reformbetnkleider, rotbrauner «vllener Unterrock, buntes ausgewaschenes Achselschlußhemd und abgetragene Holzschuhe Besvu- dara Kenuzetcheu: Ueber dem rechten Auge eine kleine Rarb« Wahrnehmungen über den Verbleib drr Blumstengel sind sofort dem Stadlrat anzuzeigen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 10 März 1929. Ein kleiner Bosten Schuhwaren steht für besonders bedürftig« Kvufirmanden zur Der- fügung. Bezugsscheine sind in Zimmer II l2 des Rathauses erhältlich. Hohenstein-Ernstthal, den 10 März 1920 Der Stadtrat. Ausgabe der Fleischbezug«- sowie Neichsflelschkarten gegen Vorlegung der Lebens mittelkarte 1« Nahrungsmtttelamte. Donnerstag: 8-9: 1—890, 9-10. 501—90V, 10-11: SOI—1400, 11-12: 1401 bis 1900, 12-1: 1801-2300, 3-4: 2301-2800, 4-8: 2391—3200, 5-6: 3201—3700. Freitag: 8 -9 : 4001-4300, 9—10: 4391-4790, 19-11: 4701—5100, 11—12 : 5101 bis S400. 12-1: 8401-5350. Die Fleischbezugskarten find bei Verlust d s Bezngsrechtes bei dem Fleischer, bei dem das Fleisch bezogen «erden soll, sofort abzugeben Hohenstein-Ernstthal^denlO. März 1920. Das städt. Lebensmittelamt. Haferbackmehl, jede Berson ' , Pfd . 1Psd --- 3^85 Md. 1—200: Lorenz, Hüttenarund, 201-405: Heinze, Schützenstr, 406-550: Bläser, Schützenstr, 551-870: Zschvcke, König'Alberiftr, 871—1409: Straß, Karlstr, 1401—1650: Engler, Logenstr, 1651—2090: Fichtner, Dresdner Str, 2091—2700: Rother, Limbacher Str, 2701—3250: F. W Wagner, Tennalstr, 3251—3700: Nest ler, Oststr, 4091—5850: Konsumverein. In den vorstehend zugereisten Geschäften erhallen aus Marke D 3 der Lebensmittelkarte A Mütter gleichzeitig ' Pfund Haferbackmehl. Quark, jede Person 125 Gramm, 1 Pfund ----- 2,70 Mk. 4761—4980: Beyer. Neumärker: Donnerstag Pferdefleisch, 1 Person 125 Gramm. Marke T. Nr 1779 bis 1889: S-9, 1881—1970 : 9—10, 1971-2065: 10-11. LtrAW-fMiMWOn. In der DienStag-Sitzung der Nationalver sammlung wurden zunächst verschiedene Anfragen erledigt. Di« Negierung will u. a. wegen der Notlage der Presse monatlich 10 Millio nen Mark bereitstellen, wenn die Länder sich an der Holzbeschaffung beteiligen. Es folgt die Beratung des Antrags Arnstadt (D.-N.) und Dr. Heinze (Dtsch. Vp), der Mit teilung verlangt, welche Gesetzentwürfe der Na tionalversammlung vor ihrer Auflösung iroch vor gelegt werden sollen. Tic Nationalversammlung soll sich am 1. Mai für aufgelöst erklären. Abg. (Hraf PosadowSky (D.-N.): Tie Nationalversammlung war bestimmt, die Ver fassung zu schaffen, ferner die dringendsten lieber- gaugsverordnungen, das Wahlgesetz sür den Reichstag und das Wahlgesetz sür dcö Reichs- überhaupt. Das würde genügt babcn, um das neue Staatswesen in Gang zu bringen. Statt dessen tagen wir seit 1^ Jahren und wissen nicht, wie lange die Versammlung noch zusam menbleiben soll und welche Vorlagen noch erle digt werden. Dieser Zustand ist unmöglich. Wir sind nicht gewillt, uns in das Krankenbett der jetzigen Negierung zu legen. Eine Regierung zu bilden, sind wir noch zu schwach. Aber in den weitesten Kreisen unseres Volkes, auch unter den Mehrhcitsparteien, besteht eine Schiebung «ach rechts. (Heiterkeit und Zurufe: Schiebung!) Unser Ziel gebt dahin, auf gesetzlichem Wege eine Regierung zu bilden, in der die bürgerlichen Teile maß gebenden Einfluß gewinnen. Ohne dringende po litische und sachliche Notwendigkeit sind uns Ge setze vorgclegt worden, die nach meiner Ansicht die irregeleitete Masse beruhigen soll ten. Hierzu rechne ich auch das Sozial:- sierungSgcsctz. Hat doch selbst die Sow- jctregierung beschlossen, die Sozialisierung wieder auJuhcben, weil man ibrc Undurchführbarkeit erkannt bat. Ich rechne ferner dazu die über eilte Einführung des A ch t st u n d e n t a g e S, bei der zwischen Arbeitsleistung und ArbeitSbe- f reitichaft kein Unterschied gemacht worden ist. ! Welche Notwendigkeit lag vor, schon heute das 1 B c s i tz st e u c r g c s e tz, das erst 1923 in Kraft treten soll, der Nationalversammlung vorzulcgen? Und dann das Schulgese tz. TieseS kleine unschuldige Gesetz, wie gestern gesagt wurde, das so tief in das Erziehu-igsrcM der Eltern in einer geradezu brutalen Weise emgreift. Man will eben von den „revolutionären Errungenschaften" noch so viel als möglich in die Scheuern brin gen. Notwendige dringende Gesetze sind dagegen hintongesetzt worden, so das Reichstagswahlgesetz und daS Wahlgesetz des Reichspräsidenten. Sollte es nicht gerade die wichtigste Aufgabe sein, dem neuen Staat ein legitimes Oberhaupt zu geben? Besteht die Absicht, aus parteipolitischen Grün den die Verfassung zu ändern und den Präsi denten nicht durch das deutsche Volk, sondern durch die Nationalversammlung wählen zu las sen? (Zurus: Jawohl!) Ist das Ihre (nach links) Verfassungstreue? Tas Gesetz über die : Verreichlichung der Eisenbahnen, das dem Deut f schon Reich Milliarden kostet, wird auch noch über die Bühne gehen. Diese Sorte von Gesetz- geberci, wie wir sie hier erleben, ist weiter nichts als RegicrungsabsolutiSmus, cingekleidct in par lamentarische Form. Wir wollen wissen, welches Arbeitspensum unS noch bevorsteht, und wie lange wir noch die Verantwortung vor unseren Wäh lern tragen sollen. Wir sind bereit, in der Na tionalversammlung noch das Gesetz über die Wahl des Reichspräsidenten, die Beamtenbesoldungs ordnung und einen Notetat zu erledigen. Diese Arbesten können aber bis zum 1. Mai beendet sein, und dann können die Wahlen im Jurn staitftnden zwischen Heuernte und Körnerernte, also zu einem für die Landwirtschaft günstigeren Termin als im Oktober. Wir werden viele Kul turaufgaben zurücksicllen, vor allem aber das ßewattige kostspielige Bea»te«h«er sehr stark ei«schrSnkeu müssen. Ein Sachverständiger sagte mir, es wä ren in der Estenbahnverwaltung 100 000 Ange stellte verfügbar und trotzdem seien im letzten Jahre noch 50 000 neue eingestellt worden. Reichsmiatster des Inner« Koch: Es ist erwünscht, die Arbeiten der National versammlung möglichst bald zum Abschluß zu bringen. Ich will nicht darüber richten, ob die Nationalversammlung noch den Willen des Vol kes darstellt. Die Steuergesetzgebung war drin gend, darüber war mich die Rechte mir uns einig. Während der Erntezeit können die Wahlen nicht abgehalten werden. Der Regierung sä-eint es aber unmöglich, die Wahlen vor der Ernte ab zuhalten, weil ein Teil des Landes noch besetzt ist. Bald würden Parteifragen und nationale Fragen in den besetzten Gebieten durcheinander 'pielen zum Schaden des Reiches. Co liegt es bei Eupen, Malmedv, Schleswig, Masuren, Wcsll Preußen und Oberschlesicn. Wir können überall hosten, daß im Herbst die Abstimmungen in die sen Gebieten abgeschlossen sein kömren. Nur bei Oberfchlesien ist das noch etwas ungewiß. Un- bedinit erledigt werden muh das Wahlgesetz zum Reichstag, welches dem Hause in aller nächster Zeil zugehen wird. Ferner müssen er ledigt werden die Gesetze über den Volksent scheid, der ReiciMräsidenlemvahl, das nein Wehr- gesetz, das ReichSeisenbalmgcseh, das Gesetz über den StaatSgerichtshos, den Wirtschaftsrat und die Beamtenausschüsse. Dazu kommen serner die Neu regelung der Bezüge der Kriegerwitwen und Kriegsbeschädigten und das Ausgleichsgesetz. Er wünscht wäre es, wenn eS gelänge, in die Etals- demtung einzutreten. Toch wäre das alles lein Grund, die Nationalversammlung länger zusam menzuhalten. Auf die Einbringung der Sckul- und Juslizgesctze verzichten wir. Für die Neu wahlen ist der Herbst in Aussicht genommen Sie Zollen unmittelbar nach der Ernte siattsinden, werden allo je nach Lage der Ernte tn de« Oktober oder November falle». In der Verfassung ist der Nationalversammlung das Recht gegeben, den Termin ihrer Auflösung selbst zu bestimmen. Es ist ganz unerträglich, daß die Nationalversammlung bereits am 1. Mai ausgelöst wird. Eine parlamentslose Zeit wäre unmöglich Die Nationalversammlung muß so lange zusamnienblciben, bis der nenqewählte Reichstag Zusammentritt. Reichsminister Dr. Bell: Nachdem es un ter größten Schwierigkeiten gelungen ist, die Verreichlichung der Eisenbahnen in die Wege zu lenen, muß doch daran liegen, auch gesetzlich jo bald wie möglich abzuschliehen. Abg. Hoch (Soz.): Auch wir wollen die Nationalversammlung nicht eine Minute länger Zusammenhalten, als cs tatsächlich nötig ist. Wir müssen die Wahlen im Herbst baden, aber die nöligen Gesetze müssen sämtlich fertiggestellt sein. Bis dabin muß auch der Belagerungszustand aufgeboben sein. Abg. Trimborn (Zentr.): Wir sehenden Neuwahlen mit großer Ruhe entgegen. Die Na- tronalversammlung bat verfassungsmäßig daS Recht, selbst ihr Ende zu bestimmen. Für die Herbstwahl mußte ausschlaggebend sein der zu erledigende Stoff, bezüglich dessen wir dem Mi nister zustimmen, und ferner die Erwägung, daß die Abstimmungen unbedingt vor den RcichS- tagöwahlen erledigt sein müssen. ?lbg. Brodaus (Dem.): Die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes wird das Werk der Nationalversammlung als eine rettende Lat anseben. Abg. Henk« (Unabh): Der Belagerungs zustand muß sofort aufgehoben »oerden, Wir stimmen dem Antrag zu. Reichsminister David: Wenn man am 1. Mar auScinandergeben will, müßte num die wichtigsten Gesetze liegen lassen dis zum Herbst, so die Beamtenbesoldung. Die Regierung soll konterrevolutionär sein? Wer trägt denn die Schuld daran, daß die Reaktion heule in Deutsch land etwas kühner ibr Haupt erlxbt. In erster Lime die Entente, die der deutschen Republik das Leben schwer macht. Und daneben haben auch die Herren von den Unabhängigen und ihre lommuniskikchen Freunde viel dazu beigeiragen, daß der Weizen der Reaktion blüht. Ihre Streik» haben den Aufstieg gewaltig erschwert. Wenn Sie (nach links) über den Ausnahmezustand kla gen, so brauchen Sie nur zu erklären, daß Sie auf versaftungSwidrige Mittel der Propaganda verzichten, um dem ein Ende zu machen. Di« Narionalversammlung bat das Haus gebaut mit der Kelle in der einen Hand und mit dem Schwert in der anderen Hand, noch mutz sie da» HauS wohnlich macken. Regierung und Mehr« IieitSparteien werden dem House den Kranz auf« setzen mit der schwarz-rot-goldenen Schleis«. E» dlcibt bei der Republik und bei der Demokratie. Abg. Tr. Heinze (Dtsch. Vp.): Die aller« wichtigsten Geletzc können bis zum 1. Mar er« ledigt werden. Dazu sind auch wir bereit, aber den Etat durchzupeitschen sind wir nicht bereit. Minister Koch: Nir wären gern bereit, im Juni zu schließen, wenn wir die wichtigsten Ge setze bis damn fertigstellen könnten. DaS ist ad«r nickt möglich, und darum müssen wir bis zum November warten. Nach persönlichen Bemerkungen der Abg. Trrmborn (Zentr.), Hoch (Soz ), Henk« (Nnadh.) und Gras von PosadowSky (D.- N.) !olgt die namentliche Abstimmung über die Auflösung der Nationalversammlung zum 1. Mai. Der Antrag wird mit 176 gegen 60 Stim men bei 3 Stimmenthaltungen abgelrhnt. Auf eine GefchäftsordnungSbemerkung des Abg. Cohn (Unabh.) erklärt Präsident Feh renbach: Von einer Nicderlegung eines Blu menarrangements durch Frau Dr. Schirrmacher am Terckmal Kaster Wilhelms in der Wandel halle de-Z Reichstages habe ich nichts gewußt und halte dieü-S sür ungehörig. Den persönlichen An- schaumigen der Frau Tr. Schirrmacher trete ich damit nickt entgegen. Ick verstehe sie, aber die Farben in dem Blumenarrangement stimmen nickt überein mit den Farben der Republik. Abg Schulz (D -N.) erklärt die Nieder legung eines LorbccrzweigcS sür einen Akt der Pietät. Abg. Frau Tr. Schirrmacher (D.-N.): Ich habe Ihre (nach links) Gcsühle nicht ver letzt. Ich habe das, was ich getan habe, heute morgen tn aller Frühe getan, als niemmid an wesend war. Ich habe mein Schwarz-Weitz-Rot auch im Ausland« mit Stolz getragen. Abg. Henke (Unabh): Wenn die Demon strationen sich wiederholen, iverden wir dem alten Wilhelm eine rote Ballon mütze aufsetzen! (Pfui.) Präsident Fehrenbach: Man möge bei seinem Patriotismus überall verständig sein und nickt unliebsame Maßnahmen provozieren Näckstc Sitzung: Mittwoch. An Anfrns -tt RrichKesittlnr. Die ReichSrcgierung crläßt einen Aufruf, in dcm es u a. heisst: In den letzten Tagen meh ren sich die Fälle, daß Mitglieder der Fremden- kommission zum Gegenstand wörtlicher und tät- licwr Angriffe gemacht werden. Es ist selbst verständliche Pflicht eines jeden Deutschen, den Fremdenmissionen gegenüber Zurückhaltung und Würde zu wahren. Jede andere Haltung kann unabsehbare Verwickelungen heraufbeschwören und die Gesamtheit für die Entgleisung einzelner bst- ßcn lassen. Der Reichswcbrminister wird sich mit äußerster Schärfe gegen militärische Ausschreitun gen wenden, welche den fremden Offizieren in der Ausführung ihrer Amtsobliegenheiten in den Weg stell». Tic RcichSregicrung wird ebenso wenig zögern, zivile Verstöhe gegen Sitte und Aöltcrmtcrcssen schonungslos zu ahnden. Die denkt nicht daran, ihre Politik durch Rad culpa - trsttiSmuö durchkreuzen zu lassen, der aus Kosten de» gesamten Volkes sein hähliche» und gesähr- liches Spiel treibt. Hoffentlich findet der Ausruf auch cntfpw«