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Sonnabend, r. Februar 1V18. L8SS - — in2r«»d«n und vororUn bet tvetmnliger Zutiegung <« — ..»mal!,» Zull-IIii», durch dt« P-ft <»dne SeMgell» «.90 »i.. menL-iq , ^ M. «^.^«».vr^se. Lt. »tn»«ttto« »St»»» »VI. n. «neetß-n >n Rpum^n, nach »»«>.«. Set««,»« le-r^ts. «»,o2e,«i»,^rllichi-g. -«»»>. »>ftr.p,.r>or«ird«Nchi.-«eje^^ lo«t «achdnck u»r mit de»««« L».ll»n«n^ch, c.Dr-^m» U»chr.-> -«P» - «chEtl«- «erde» »ich« -urde«-4rt. SchrtMmnng uns tzauplgftcha,»stelle: Marienstrotz« S8/4U. LruSL. Bcrlaz vvi Llepsch ch «cichardt In Dr^oeL KIQS ssüi-zlen 8l. 617. W«I1-N-ckt 7', «ivirr- 10 HSro-Klul» Lsvoy 12 15 e? ' Xc>nseick.-Fhteill ^ kerckioanckplLtr. l^Isnilr Leickensieur k^sxei LtrrLe 14. Unterksltungs- vesckLttlgungs- Oesellsckskts. Spiele Spiet- uosren kür Emilie, llsrarotte unck kürs kwtck. 1.1. »in«-. ULnign sr<t,s. kloklleke,-^»«. I fkiM Ml U. Trotzkys Stellung zur Friedensfrage. »edelle«,»» »trr I«l,,lle», »riemlel«. — »le «imvImtMIgkU d« nlfilchen Heere«. - rie r«Isis»-r,mii«ische »>-«»«»«, dir «irre» in »ntln«». - Sie SelMndilkeltrteftrrbnngen rnrlelinn» «nd AUrlen«. - Sie.tzrlolse" der «riea-verlSnaerer. -er dentsche Nbendberlcht. »e-lt«. 1. Febr., abends. sAmtlich. W. T. B.s Bo« den »riegSschanplätzen nichts Neues. Lefterrrlchisch-em-nrischer Krleardrrlcht. Wie», 1. ?ssedr. Amtlich »ird verlautdart: Oeftlich von Asiag» stürmte gestern der Italiener viermal «ege« unsere »enen Stellungen. Feder Angriss scheiterte bereits im eigene« Feuer unter schwersten Ber» knsten sür de« Gegner. Unserer Artillerie gebührt bei diese« Srsolge besonderes Verdienst. I« den Kämpfen am 28. und 28. Januar haben sich da» Egerländer Schützen-StegitNent Nr. ii» das Landsturm-Regi ment Nr. I. bas Pilsener Schützen-Regiment Nr. 7. das Mährisch« LandÜnrm-Rcgiweat Nr. 28, das ll. Bataillon des L «ogiment» »er Tiroler Kaiserjäaer. sowie die tiroler Lanbfturm-Bataiüonc Nr. 188 »nd Nr. 171 besonders ans» ireäeichui?t. lLi.L.V.1 Der «hef de» Gcneralftabs. L« Schissrnmb der Snteate bei bru Keuttale«. Iz: mehr sich die Entscheidung im Weltkriege ans die Schiffsraumsrage zuspitzt, desto krampfhafter und rücksichts loser werden die Anstrengungen des Verbandes, die Ver luste des Unterseekrieges, wenn nicht auszuglcichen — das ist nnmögltch —, so doch ivenlgstcns zu vermindern »nd da durch den Zusammenbruch iunner ivicder um etwas hinanö- zuzögern, in der eitlen n,»d trügerischen Hoffnung, dah in der Zwischenzeit das protze Wunder" in Gestalt der wirt schaftlichen ur»d sozialen Katattropl»e in Deutschland ein- Ireteu und die Entente vor dem unmittelbar drohenden cnd- «Mtlge» Unterliegen bewahren werde. Das neueste um fassende Manöver zur Ergattern»« von «Schiffsraum, das eine Galgenfrist von einigen Monaten verspricht, vollzieht sich in der Form eine» von allen Rücksichten de» Rechtes und der internattonalen Moral völlig entblößten Raubfeld- zugeS gegen die Tonnage Hollands und der drei nordischen Staaten. Da Norwegen sich bereits völlig in den -Händen der Entente befindet und Dänemark für sich allein als ernsthafter Widerstandsfaktor nicht in Betracht kommt, so hat der Verband gegenüber sämtlichen vier Staaten ge- wotlnene» Spiel, sobald es ihm gelingt. Holland und Schweden ganz mrter feine Botmäßigkeit zu zwingen, und dazu besteht leider nur zu begründete Aussicht. Holland ist bereits so weit mürbe geworden, daß eS achtzig seiner tn amerikanischen Häfen liegenden Schiffe an die Regie rung der Bereinigten Staaten vermietet hat. »nd wegen der Charterung schwedischer Schiffe für die Zwecke des Ver bandes sind Verhandlungen tm Gauge, zu denen sich das Stockholmer Kabinett Eden in geschmeidiger Anpassung an die Londoner und Washingtoner Wünsäie verettgefunden hat. Die angelsächsischen Machthaber der Entente, die in ihren offiziellen Reden immer noch die bereits zum Ge spült der Heit gewordene Phrase von dem Schuhe der «einen «nd 'schwachen Nationen im Pfunde siihren. haben in der SchlsfSr«m«sraae gegenüber bei, Neiüralen die Maske abgeivorfen und sich In ihrer ganzen nackten, recht- vcrachteuden Brutalität herrlich offenbart. Wie ein Räu der dem von ihm Ueücrsallencn dt« Pistole ans die Brust seht und da» Leben oder die Börse fordert, so Ihrbcu diese Gemalt- und Blütmenfche« den Neutralen, ihren viel gepriesenen und verhätschelten „Schützlingen", kaltblütig er klärt. slc hätten nur die Wahl zwischen freiwilliger Heraus gabe des Schiffsraums auf vertragsmäßigem Wege oder ge waltsamer Enteignung durch die kriegführenden Mächte des Verbandes. Holland ist auf diese Drohung hin. die für den Kall der Willfährigkeit mit dör Zusage von Lebens- mittelzusuhren begleitet war. bereits zu Kreuze gekrochen. Schwede« scheint trotz der Opposition eines großen Teils der öffentlschen Meinung im Begriff, cs zu tun. und wir werde« dann wohl bald auch von einer ähnlichen Brr. etndaruug Dänemarks mit der Entente zu hören bekommen. Senn di« Neutralen sich dazu bereit suche» lassen, mlt einem Schlag« große Lvnuaacmengen t» de« Dienst -er Entente ükerzusMrcn und sich dadurch noch mehr als bis her gegenüber unseren Feinden versklaven, so wollen wir keinen .-weifet darüber lassen, wie wir diese Handlnugs- iv-eis« vom völkerrechtlichen Standpunkte ans beurteilen und welche Folgerungen sich daraus für uns in unserem 'Verhältnis zu dcu Neutrale,^ergeben. Es handelt sich bei den Schiffsraumverträgen um einen unverkennbaren schweren N c u t r a l i tä ts b r » ch. um eine etnscitigc Kriegs-Hilfe für die Entente gerade auf dem zurzeit wich tigsten Gebiete der Kriegführung. Dabei kommt es durch aus nicht daraus an, wo der neutrale Schiffsraum ver wendet wird, ob die neutralen Schiffe direkt ins Sperr gebiet geschickt oder nur zu feindlicher Küstcnschiffahrt be nutzt werden. Entscheidend ist allein der Umstand, daß jedes neutrale Schiff, das in, Dienste des Verbandes fährt, dessen Schiffsraum vermehrt, so oder so. und daß für jedes neu trale Schiff, da- irgendwo außertmlb.bes Sperrgebietes sür unser« Fes,»de tätig ist, ein felndiichetz zur Fahrt ins Sperr gebiet frei ivlrd. Trrtsächlich wird durch die neuen Ab machungen der gejamle neutrale Schiffsraum unter die Kontrolle der Verbandsbehördeu gestellt. Insbesondere nach den amertkmitschen Bestimmungen orMmy sich die neu tralen Staaten verpflichten, keinerlei Verbindung mit den Mittelmächten zu unterhalten und keine Untertanen der Mittelmächte, sowie nur solche Waren, die von amtlicher amerikanischer Seite sreigegcben lvcrücn, zu befördern. Fa, lle sind sogar gehalten, ihre Kapitäne und Schifssbesatznng.cn am Verlangen der amerikanischen Behörden zu entlassen. Aehnliche Kvcbetungsvorschristcn enthüllen auch die eng lischen Tonnagcvcrträge. Hiernach liegt der Ncittraliiäisbrnch so klar auf der Hand, daß keine Verschlcierungstünste ihn vinwegdlslutierei, können, und die Neutralen müssen sich daher daraus gefastt machen, daß wir fortan de» Unterseeboot-Krieg gegen ihre» Schiffsraum mit aller uns zu Gebote stehenden Kraft führen und alle bisher noch geübte» Rücksichten fahren lassen werbe«. Die neutralen Schiffe, die sich in solcher Weise «m die Entente gekettet Koben, sind damit für uns zu feindlichen Schiffen geworden und als solche von uns zu behandeln. Die Neutralen werden ja sehr bald am eigenen Leib zu ihre/», Schaden spüren, wohin sie vrit einer solchen mineutraleu Politik kommen. Die vvn Amerika mrd England zugesagten Lebens- mittelzusuhreu müssen durch das Sperrgebiet hindurch und es ist selbstverständlich, daß unsere KapitänleutnanlS an gesichts der NLnestcn Wendung der Dinge gerade auf diese Sendungen ein besonders wachsames Auge haben werben. Der Lohn, um den sich die Neutralen an unsere Feinde ver kauft haben, tst noch lange nicht in ihrem Besitz, und unsere Unterseeboote werden dasttr sorgen, daß er zum größten Teil auf den Grund des Meeres versenkt wird. Doch nicht nur dieser Schaden ist es. der den Neutralen auö der Preis gabe ihrer vom Völkerrecht goforderten Unparteilichleii er wächst, sondern sie gefährden iveit darüber hinaus ihre natür lichen Interessen ans der ganze« Linie in der empfindlich sten Weise. Eine vernünftige, weitblickende neutrale Politik müßte sich ans die dauernde Unterhaltung guter Beziehun gen zu de», deutschen Nachbar einstellen. dessen überragende Macht allein imstande ist. den neutrale» Staate» gegenüber England , und Amerika - einen genügcndc« politische» Rück halt zu geben. Auch sind die wirtschaftlichen Verbindungen mit dem Deutschen Reiche nach Friedcnsschluß ein so bedeut sames Lebeuselemeut für die Neutralen, daß deren Negie rungen geradezu verblendet sein müssen, wenn sie alle Aus sichten nach dieser Richtung der Entente zuliebe einfach in den Wind schlagen, ohne sich den bevorstehenden Nicberbrnch unserer Feinde, der sich schon mit Hände» greisen läßt, zur Warnung dienen zu lasse». Endlich ist es auch nichts weiter als eine kurzsichtige Desperado-Politik, wenn die Nrutralcu ihr kostbarstes Wirtschastsgut, eine starke Handelsflotte, die nach Friedcnsschluß ihnen ungezählte Reichtümer in den Schoß werfen würde, in schwächlicher 'Nachgiebigkeit gegen unsere Feinde dem sicheren Verderben überantworten. Doch die Neutralen müsse» ja selbst wissen, was sic tun. und die Verantwortung für ihre Haltung auf sich nehmen. Pie sollen sich nur gesagt sein lassen, daß sic unter solchen Umstände» auf keinerlei weitere Schonung von uus zu rechnen haben. Trotzkys Stell««- zur Frledevsfrage. ^ h. Im Gegensatz zu den Zeitungsmcldungen der letzten Tage ans Petersburg über Lrotztns Erklärung bezüglich der Friedensverhandlunge» und seinen Ansichten über einen Sonderfrieden treffen setzt nach dem holländischen Nieuwe-Burean Meldungen in London aus Petersburg ein, wonach Trutzku eine völlig andere Haltung eingenommen habe. Trotzkp soll i» der Konferenz der Sowjets erklärt haben, daß keine Aussicht aus einen Frie den ohne Annexionen bestehe, und daß alles, was erreich bar sei, ein Kompromiß werde. Das von ihm ver langte Versprechen, leinen Svndcrsrieden zu schließen, könne und wvllc er nicht nvgeben. Er werde nur alles tun, was zur Verteidigung der Errungenschaften der Revolution notwendig sei. Deshalb werde er in Brest- Litowsk erklären, das, die deutschen Vorscyläge überaus scharf seien, aber daß Rußland vielleicht nichts anderes übrigblciben werde, als dennoch einen Sonder- srtedenzuschließeu. 'Nach dieser Erklärung habe der Kongreß der Lowicks die Haltung der Vertreter in Brest Litvwsk geuehmigt und sich zwar gegen die deutsche» Bc dtngungen ausgesprochen, die Vertreter aber zu allen not wendigen Schritten bevollmächtigt. Es märe erfreulich, wenn sich Trotz!» zu dieser Er. kenntnts durchgcrungen hätte. Seine gegenwärtige Hat tung in Vrest-Litvwsk zeugt aber leider noch nicht davon Eine unerhört« russische Aorderuug. b. Tic Radio-Agentur berichtet aus Petersburg: Dre r u s s i s ch e D el r g at t o n in Brest-Litowsk rrchiete an dou Grafen Ezernft, das Ersuche», sich nach Wien begeben und in,, de» Vertretern der österreichischen Sozialdemokratie Besprechungen cmsuehmen zu dürfe«. Eine Antwort lieg, noch nicht vor. Die Antwort wird hoffentlich so anssalle», daß die Herren um Trotzt,, genug davon haben. NadoNckwow über Bulgariens SriegSziele. Sofia, W. Jan. tVulg. Telegr.-Agentnr.j In de, Heu» tigcn Sitzung der Sobran je hielt der Minifterpräsidcur Radoslawow vor gutbesetztem Hause und überfüllten Tribünen seine bereits ailgekündigte längere Rede über aw Kriegs', icle Bulgariens und dessen Teilnahme an den Friedensverhandtungen mit Rußland. Bulgarien rechnet, so betonte Radoslawow. mit dem Anschluß der Dobrudscha, des Morawalandes und Maze ö oute ns an das Mutterland und steht keineswegs in Widerspruch zu der FriodenSsvrmel ..keine gewaltsame» Gc btttscrmorbungeu und freies Selbstbcstimmungsrechk der Völker". Denn die Bevölkerung der erwähnten Gegenden bat schon zn wiederholten Malen ihr bulgarische^ VvUstni» sowie den Willen bekundet, ihre Nationalität zn bewahren. Die Verwirklichung dieses nationalen Willens hat die bu> garifche Abordnung in Brest-Litowsk zu verteidigen, und sic tat dies bisher mit Erfolg. Der Ministeroräsidenr verlas eine vor einiger Zeit gemeldete Depesche, die bekarnu gab, daß die russisch e n A bgco r dnet e >, selbst vor- gcschkagcn Hütten, zu erklären, daßdcr >! rieg z w i s ch e n Rußland und Bulgarien beendet »nd der Zu stand vvr dem Kriege wiederhergestellt sei. Diese Depesche wurde, so erllärte Radoftawow, non einigen fauch als Friedensschluß ansgelegt. In Wirklichkeit wurde der russische Vorschlag grundsätzlich angenommen. Er wird im Friedeiisvertrage, der die gegenwärtigen Verhandlungen zwischen dem Vicrbunde und Rußland beenden wird, be stätigt werden. Ae, Nesprccbimg der Verteidigung der bulgarischen Interessen aus der'Konferenz in Brest Liiowsk erklärte Radoslawow: Bulgarien weiß, daß es in diese,!, Bündnis noch Interessen gibt, die andere sind als die seinen, und daß folglich das Kriegsende nicht nur von seinem Willen »»hängt. — Die Rede des Minister Präsidenten wurde vom Hguie beifällig ansgeiionunen. Ran, der Rede, die ans alle Abgeordnete einen ausgezeichneten Eindruck machte, ergriffen alle Führer der oppositionellen Grntwen das Wort. „m. den r ü cth a l, l o, e n Beitritt ihrer Fraktionen zu dem von der Regierung vorgetrageuen Programm der nationalen Einigung ans.,»spreche». tWLA.l Wie sieht es an der russischen Front ans? Tie nachstehenden Nnssiihrnggen aus der Feder eines gut unterrichteten höheren Offiziers, die wir <:»szu>Eweis der „Köln. Volksztg." entnehmen, geben unseren Lesern eine gute Ncbersicht über die gesamte Lage im Osten. Es wird immer klarer, daß cs Trutzkn einzig und allein darauf ankvmmt. Brest-Litowsk als Podium für die Verbreitung seiner Wcitbeglückungstdec» über ganz Europa zu benutzen, daß ihm aber nichts ferner liegt, als tatsächlich zu eine», Abschluß der Frie de n s v e r b a n l> l n n g c n zu komme n. „Verschleppung" ist der Grundgcdanle seines Verhaltens, um Zeit zn ge winnen. durch Rehen, Funtsprüche. Iulciniews und die ihm ergebene Lelegraphen-Agentur seine revolutionäre Propaganda auf allen erdenklichen Wegen wirken zu lasse«. Bezeichnend hierfür ist die Acmßcruug eines russischen Ossiziers: ^Lenin und Trotz!,, haben sich ver- rechnet. Sic haben das Friedensangebot um ln der