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"ll!2 ,1872. Sonnabend, den 1«. November , Sa c) s e n. I« der Sitzung der Weiten Kammer vom 12. d. wurde in der Berathung des Gesetzentwurfs über da» Strafverfahren in Polizeisachen der Antrag Körner, daß die Gerichte über die gesetzliche Giltig keit von Anordnungen der Polizeibehörden zu ent scheiden haben, mit 45 gegm 20 Stimmen angA nommen. ' In der Sitzung der zweiten Kammer am 13. - - - - -—. - drei Gesetze betreffs der Bezirksvertretungen, ! Organisation der Verwaltung und des Strafver fahrens bei, polizeilichen Vergehen. Das ersterwähnte Gesetz wur»e mit allen gegen 17, das zweite mit allen gegen 14, das letzterwähnte Gesetz mit allen gegen 10 Stimmen angenommen. In der ersten Kammer begann die Generaldiskussiou über da» Volksschulgesetz. , Am 10. November hat nach det „Obererjg. Z." Se. Majestät der König dem Keller'schen Ehepaare in Buchholz, welches zu gleicher Zeit das goldene Ehejubiläum feierte und eingesegnet wurde, in be sonderer Rücksicht auch darauf, daß Keller vom Iah« 1809 an bei fünf Feldzügen betheiligt gewesen ist, eiue jährliche Rente von 48 Thlrn. aus der Privat schatulle Sr. Majestät bewilligt. (Eine gleiche Freude wurde dem Schulze'schen Ehepaare in Threna zu Theil, welches das 60jährige Ehejubiläum feierte.) Montag Nachmittag j4 Uhr hatten die Herren Oberbürgermeister Pfotenhauer und Stadtverordneten- Vorsteher Hofrath Ackermann die Ehre, von Ihren Majestäten dem Kaiser, der Kaiserin und von dem kaiserlichen Kronprinzen in besonderer Audienz empfan gen zu werden. 'Nachdem Hr. Oberbürgermeister Pfotenhauer Namens der Bürgerschaft in warmen Worten der hohen, mit dem innigsten Danke gepaar ten Freütze den Kaiser, seine Gemahlin und den kaiserlichen Kronprinz zum ersten Mal in Druden M Gast begrüßen zu können, Ausdruck gegeben, unterbrach ihn Se. Majestät der Kaiser in liebens würdigster, lebhaftester Weise mit der Versicherung der eigenen Freude und Erhebung darüber^, daß er seinem solchen Fest habe beiwohnen und eine solche ^Harmonie zwischen Fürst und Volk -habe wahrneh- men können. Den Dank für die im Interesse der ^!»dmuab,waazigster Jahrgang. Wohlfahrt der Stadt getroffenen Maßnahmen lehnte der Kaiser ebenfalls ab , indem er dagegen echärte, wie er mit Vergnügen die Anschläge wie „Rechts gehen" rc. auf seinen Wegen durch die Stadt recht wohl gelesen und dieser verständigen und ersprieß lichen Anordnungen erfreut habe. Ihre Majestät die Kaiserin sprach die Hoffnung au», recht bald, vielleicht schon nächsten Sommer wieder nach Dres den kommen zu können, um dessen herrliche Umgebung . „ „ recht zu genieße--. Se. kaiserliche Hoheit der Krou- November erfolgte die Schlußabstimmung über die Prinz erkundigte sich eingehend besonders nach dem der Barackenbau im hiesigen Stadtkrankenhause, den er näher kennen zu lernen wünschte. Mit dem Seiten des Stadtraths zu Dresden arrangirten Lampion- und Fackelzuge fanden am 12. d. Abend die Jubiläumsfestlichkeiten einen ebenso glänzenden, als würdevollen Abschluß. Im „Erzgeb. Bolksfr." vom 10. Rov. bringyt Vie dortigen Bergknappen den königlichen Majestäten zum goldnen Hochzeitsfeste ein sich durch einfache, biedere Sprache aüszeichnendes Glückwunschgedicht, desieu Schlußstropfen folgendermaßen lauten: Doch hüben wir Eine« noch ianne hin, Da« ist ein zufried ner und ehrlicher Sinn, Sin -schlichte«, biedere« Bergmann«')erz, Da« gilt wohl sc viel, wie koiibn-r« Erz. - Sin Herz v- ll L ebe und Treu allerwegen, < Da« b.-ngrn wir Bergkert' Dir, König, entgegen; , . Die riebe ist Silber, die Treue ist Gold, ' Nimm Beines als unfer n Shrcnsokb. Wir rufen ans nserer Liefe herauf u, I Dem Jubelpaare ein herzlich Glückausi , ü Ueber den Besuch des deutschen Kaiser» mrd der deutschen Kaiserin in Dresden zur Theilnahme an der Jubelfeier unsers Königspaares spricht sich heute das Hauptorgan der preußischen Regierung, die „Provinz.-Corr.", folgendermaßen au»: „Diekaiserl- Gäste wurden in Dresden von der königl. Familie, sowie von der Bevölkerung auf das Ehrendste Hw Herzlichste empfangen und konnten Zeugen eines Festes sein, welches durch seine Innigkeit und «iv- fache Würde sowohl, dem Fürstenhanse, dem «S gast, wie dem Volke, das eS beging, zur höchsten Eh« gereicht. Unser Kaiser benutzte die Gelegenheit seiye» Aufenthalts in Dresden, um nicht bloß hem sächs. Fürstenhause, sondern auch den Männern, welche na Dienste VeS König« Johann an der Förderung der gemeinsamen nationalen Sache in Krieg nnd Frieden Bischofswerda, Stolpen mch Umgegendi Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes aast d s Kfa-trathe- zu Ktschokueerda. ' vteie Ari.^' ist t scheint wb M ! H »wei Mal, Mit'»» - -t einfLt«zUch drrSon«- ebeeb« e^s c' e?uca „«SrLM»« Beilage" vi eiv . Inserate « -en btt, L-'rrr rag« «ck> F^ttog«