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Mc-unm Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnemrntspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Ml. Zeitmig fix Tharandts Seisersdars) ßlein- n. EraPlsa Inserate kosten die 4gesp. Petitzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Aus Nav MS fern Rabenau, den 23. Mai 1913. — Anläßlich Königs Geburtstag wurde Herr Landtags abgeordneter, Bürgermeister Wittig hier mit dem Ritter kreuz 1. Klasse vom Albrechlsordcn ausgezeichnet. Die Ueber- reichung des Ordens erfolgte am Freitag vormittag durch Herrn Amlshauptmann vr. Streit. Im Hinblick auf die mannig fachen, hier nicht alle aufzuzählenden Verdienste, welche sich der Geehrte um das Wohl unserer Stadt in seiner mehr als 20jährigen Amtstätigkeit erworben hat, bringen wir — und wir dürfen wohl sagen mit uns die gesamte Stadl Rabenau — Herrn Bürgermeister Wittig zu diesem Ehrentage, die auf richtigsten Glückwünsche dar! — Ein Vorgang, der leicht schwere Folgen haben konnte, ereignete sich am Donnerstag vormittag bei der Bahn Haltestelle Rabenau. Als eben der Zug 10,45 Uhr einfuhr, kam von der abschüssigen Straße Lübau — Rabenau ein Zweispänner-Fuhrwerk in flotter Gangart angefahren und wollte den Bahnübergang nehmen. Dem Kutscher gelang es im letzten Augenblicke noch, die Pferde direkt vor der Lokomotive zurückzureißen und so weiteres Unheil zu verhüten. — Der Kreisverein für die innere Mission Dresden-Land hatte 1912 eine Einnahme aus den Beiträgen der Pfarrämter, aus Kollekten usw. von 2361,81 Mk. Aus Rabenau gingen 68 Mk. ein. AuS den Vorschlägen für die Verteilung von Gaben für 1913 geht hervor, daß die Gemeinde-Diakonie in Rabenau 80 Mk., der Jünglingsverein und der Jungfrauen verein je 20 Mk. zuerteilt wissen möchten. — Der hiesige Einwohner I. wurde am Donnerstag wegen Verdachts sittlicher Verfehlungen verhaftet und dem Amtsgericht Tharandt zugeführt. Die eingeleitete Untersuchung wird ergeben, was än den Anschuldigungen wahr ist. — Die sächsischen Gewerbekammern lehnten einstimmig in einer außerordentlichen Sitzung den Antrag, Lehrlingen, die eine Gewerbeschule besucht haben, den mündlichen und schriftlichen Teil der Gesellen Prüfung zu erlassen, ab und bestimmten, daß jeder Lehrling, mag er eine Schulvor bildung haben welche er will, die Gesellenprüfung in allen Teilen vor dem Prüfungsausschuß abzulegen hat. — Die Gruppe Dippoldiswalde des Elbgausänger- bundes rüstet sich zu einer Jahrhundertfeier, die am 8. Juni in einem Gcuppenkonzert in der Ncichskrone in Dippoldiswalde ihren Ausdruck finden soll. In Massen- und Einzelchören der aus 17 Vereinen und 380 Sängern bestehenden Gruppe werden die Kriegsfanfaren Theodor Körners in Webers Kom positionen, sowie Vaterlandslieder neuerer Dichter und Kompo nisten erklingen. — Der K. S. Militärverein zu S e i f er s d o r f u. Umg. feiert am Sonntag, den 25. Mai sein 25 jähriges Bestehen. Hierzu ist folgendes Programm ausgestellt: Früh 5 Uhr Weck ruf, 8 Uhr Kirchenparade, von 11—1 Uhr Empfang der Vereine in der Parkschenke, nachm. 2 Uhr Festaktus im „Kur haus", */,6 Uhr Kommers und von 8 Uhr ab Ball im Gasthof. — Ein Kohlenmeiler soll am 25. Mai im Breiten Grund beiTharandt in Betrieb genommen werden. Das Brennen von Holzkohle, das jetzt nur noch zu Sludienzwecken erfolgt, dürfte zahlreiche Touristen anlocken. — Ein Großfeuer vernichtete die mit Vorräten gefüllte Scheune und einen Teil des Seitengebäudes des Ritter gutes Herzogswalde bei Wilsdruff vollständig. — Sprachlehrer Spreer an der 16. Bürgerschule zu Dresden wurde zum Oberlehrer an die Bürgerschule in Wilsdruff gewählt. — In Wilsdruff starb auf einem Spaziergange in der Nähe des Bahnhofes der bekannte privatisierende Tischler meister Robert Geißler. Nummer 60. Ker«sprecher: «mt Deuben 2120 Sonnabend, den 24. Mai 1913. Fernsprecher: «Mt Deuben 2120 26. Jahrgang. Dresden. Mit 14 Jahren in den Tod! Unter der — Anläßlich des Geburtstages Sr. Majestät des Königs ganzes Vermögen verloren hat. Schöne ist jetzt Geschäfts- Werke hatten sich unter der Leitung des Generalmusikdirektors sührer in „Stadt Dresden" in Altenberg, das seiner Ehefrau Ernst v. Schuch die Kgl. musikalische Kapelle und eine große gehört. Ec besaß früher den „Amlshos" und daS Amtshaus, Sängerschar vereinigt, die sich in der Hauptsache aus dem abend zu entnehmen. Rabenau, den 21. Mai 1913. Der Bürgermeister. hatte. Seine Schuldenlast beträgt 200 000 Mk. Schöne nahm nun Schiebungen vor, die ihn wegen betrügerischen Ban- kerotts auf die Anklagebank brachten. Er trat im Januar v. I. eine Hypothek von 37 000 Mk. und ein Versicherungsgul haben von 860 Mk. schenkungsweije an seine Ehefrau zum Schaden der Gläubiger ab. Er behauptet hierzu, daß er seine um 30 Jahre jüngere Frau habe sichcrstellen wollen, für den Fall seines eigenen plötzlichen Todes. Schöne schuldete einem Geistlichen in Altenberg 2000 Mk., wofür er ihm einen auf Getraut: am 19. Mai Junggcsell Wilhelm Paul Adolf Schulz, Tapezierer hier u. Jungfrau Laura Elisabeth Günther hier — am 20. Mai Junggcsell Emil Arthur Wünsche, Tape zierer hier und Jungfrau Alma Rosa Richler hier. Getauft: am 19. Mai Fritz Erich Lorenz, Sohn des Möbelpolierers Max Richard Lorenz hier — am 22. Mai Georg Walter Hofmann, Sohn des Stuhlbaucrs Ernst Her mann Hofmann hier. 1?ür äis livbsirsvüräi^en (UUokvUQsebe unä Oe- scbsulrs, vslobs ans an äussrer UvvIlLvil, sovris 6» 25Z8k^»gvn kksjubilsum» 2 teil >varä«n Asstattsn sieb üisräureli äsu ausLUsxrssbsn. .. .... ..... — Der Kaiser empfing am Donnerstag vormittag auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin daSCumberländer Herzogspaar. Er schien in der angeregtesten Stimmung zu sein und begrüßte den Reichskanzler und den Staatssekretär v. Tirpitz durch einen freundlichen Händedruck. Der Hofzug, der die Eltern des Bräutigams nach Berlin brachte, fuhr mit 10 Minuten Verspätung in den Anhalter Bahnhof ein. Der Kaiser, die Kaiserin und die Braut begrüßten das Herzogs paar auf das Herzlichste. Nach Abschreitcn der Ehrenkompagnie bestiegen der Kaiser und der Herzog, der österreichische General uniform trug, den ersten, mit 4 Rappen a la Daumont be spannten Hofwagen, die Kaiserin mit der Herzogin Thyra den zweiten, im dritten Wagen folgte das Brautpaar und im vierten der Kronprinz. Der Herzog wurde vom Publikum auf das Herzlichste begrüßt. Der Zug nahm den Weg durch die Königgrätzer- und Bellevuestraße nach dem Brandenburger Tor und ins Schloß. Während des Berliner Aufenthaltes wohnt das Herzogspaar im königlichen Schloß an der Spree. Allgemein fiel es auf, daß der Herzog von Cumberland mit denselben militärischen Ehren empfangen wurde, wir der König von England, und die auch dem Zar erwiesen wurden. — Der Kaiser v 0 n Iapan ist an Lungenentzün dung lebensgefährlich erkrankt. Man fürchtet um sein Lebe». — Die Dresdner Wagnerwoche nahm am Mittwoch ihren Anfang mit einem Konzert in der Frauenkirche, das das Vorspiel und die Abendmahlsszene auS dem ersten Akt des Parsival, das Gebel der Elisabeth aus Tannhäuser und daS Liebesmahl der Apostel brachte. Die beiden Cborstücke stehen in direkter Beziehung zur Dresdner Frauenkirche. Der eigen artige Kuppelbau der Kirche mit der Möglichkeit, Chöre in ganzer und halber Höhe aufzustellen, ist von Wagner bei der Komposition des Liebesmahles berücksichtigt worden, als er die Verheißung Christi als sünfstimmigen Chor auS der Höhe erklingen ließ. Aber auch noch beim Entwurf des Parsival hat ihm bei den Jünglings- und Knabenchören diese Dreiteilung der Fraucnkirchenkuppel vorgeschwebt. Zur Ausführung der Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, den 25. Mai: Halb 9 Uhr Predigtgottesdienst. 2 Uhr KindergotteSdienst. kurzer Beratung der Geschworenen freigesprochen. I — Zum Schaden der Zweigniederlassung einer Dresdner - Fabrik in Chemnitz u n t e r s ch l u g der 24 Jahre alte Reisende E. aus Freiberg 3000 Mark. Ec wurde in Zwickau verhaftet. Bei seiner Festnahme fand man nur noch 2 Mark bei ihm. - - --- In Oberbärrnburg findet am 28. Mai die feierliche - Grundsteinlegung zur evangelisch-lutherischen Kirche < statt, welche der Kapellenverein Bärenburg baut. — Bel der Bürgermeisterwahl in Geringswaldes wurde unter 40 Bewerbern Stadtamtmann Bernhard Max - Schmidt in Chemnitz einstimmig zum Bürgermeister gewählt., 2500 Mk. lautenden Anteilschein an der Lehranstalt zu Alten berg übergab. Die Uebergabe soll nur pfandweise erfolgt sein. Es liegt also Gläubigerbegünstigung vor. Schöne wurde nach M Die noch rückständigen Staatssteuern «.Gemeinde» abgabe» sind zur Vermeidung der Zwangsvollstreckung sofort an die Stadtkaffe abzuführen. Rabenau, am 23. Mai 1913 Der Stadtrat. Bekanntmachung. Zu der Sonnabend, den 24. Mai vorm. 8 Uhr in Zim mer 9 stattfindenden öffentlichen Schulfeier—Königs Geburts tagsfeier — ladet die Eltern der Kinder und Freunde der Schule im Namen des Lehrkörpers ergebenst ein die Schuldirektion, Dir. Reinicke. Spülung der Wasserleitung. § — Die Firma Vogel und Schlegel, Maschinenfabrik in Die Bewohnerschaft wird darauf aufmerksam gemacht, daß Dresden-Plauen, will im Plauenschen Grunde einen neuen Schlachthofbrücke im Ostragehege erhängte sich der Schlosser in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag, Betrieb errichten und hat zu diesem Zweck ein Grundstück an lehrling Gerhard Weber, der Sohn eines Dienstmannes. den 25. Mai d. I. der Dresdner Straße in Döhlen erworbem — Anläßlich des Geburtstages Sr. Majestät des Königs eine Spülung der Wasserleitung vorgenommen wird, zur Seite rutschte und das Mädchen rücklings in das brodelnde Naß fiel. Das Kind erlitt lebensgesährliche^Verletzungen, sodaß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. — Der Auftrieb auf die Jungviehweide Wendisch- ^carsdorf, der infolge der vor einigen Wochen ungünstigen Witterung nur nach und nach erfolgen konnte, ist nunmehr beendet. Der diesjährige Viehbestand ist wieder ein recht zahl reicher ; cs befinden sich auch gegen 80 Fohlen darunter. Dank der jetzt günstigen Witterung ist der Futlcrbestand vorzüglich. — Der 13 Jahre alte Schulknabe R. in Berggieß hübel hatte einige Groschen auf dem Jahrmarkt vernascht und wurde deshalb, als er nach Hause kam, von seiner Mutter zur Rede gestellt. Der Knabe ging darauf auf den Boden. Als seine Muller nach einer Weile ein eigentümliches Geräusch vernahm, ging sie auf den Boden und sah ihr Kind in einer Schlinge hängen. Der Knabe wurde schnell befreit und durch ärztliche Bemühungen wieder ins Leben zurückgerusen. Er liegt aber schwer krank darnieder. — Der aus Radeberg gebürtige Gefreite Paul Lämmer von der 3. Kompagnie des 2. Seebatatllons in Kiel befindet sich bei den Verschollenen, die kürzlich im Segelboot eine Fahrt unternommen und seitdem verschwunden sind. Da bis jetzt noch keine Nachricht über deren Verbleib vorliegt, nimmt man an, daß der junge Lämmel mit seinen sechs Kameraden den Tod in de» Wellen gefunden hat. — In Kötzschenbr 0 da bei Dresden, wo sich unge heure Erdbeerplantagen befinden, hat die Erdbeerbörse begonnen. Ganze Wagenladungen dieser Frucht gehe» nach Berlin. — Gegen den 1859 geborenen, in Altenberg woh nenden Geschäftsführer Ernst Jul. Schöne ist Anklage wegen betrügerischen Bankerotls erhoben worden. Geladen sind 17 Zeugen aus Dresden, Dippoldiswalde und Altenberg. Wäh rend der Verhandlung vor dem Schwurgericht Dresden kom men auch die Verhältnisse der Vereinsbank in Dippol diswalde zur Sprache, da Schöne mit Willkomm umfangreiche Differenzgeschäfte in Wertpapieren gemacht und dabei sein verkaufte jedoch biide Grundstücke und will damals 100 000 Hoftheaterchor und den vier größten Männergesangvereinen Mark Vermögen gehabt haben. 37 000 Mk. blieben als Hypo- Dresdens zusammensetzte. Die 12 Apostel wurden von Solisten thek auf dem Amtshof stehen, für 7500 Mk. erwarb er An- der Hofoper gesungen. Die Wirkung des LiebeSmahl war teile von der Vereinsbank, gab 15 000 Mk. als Spekulation^ gewaltig, aber auch das Bruchstück aus Parsival machte mit kapital an ein Dresdner Bankhaus und besaß außerdem Mk. den Solisten Plaschke (Amfortas), Zotlmayr (Gurnemanz und 38 000 Anteil an der Altenberger Holzwarenfabrik. Auf An-Titurel) und Soot (Parsival) einen ergreifenden Eindruck, raten Willkomms begann Sch. 1909 mit 5000 Mk. an der der nicht zum geringsten auf dem in der Kirche besonders Vereinsbank Differenzgeschäfte zu machen, da Willkomm ver^ hervortretenden religiösen Zug des Werkes beruht. Der Ertrag sicherte, daß damit viel Geld zu verdienen sei. W. hat trotz des Konzertes, das von dem offiziellen Ausschuß für die der geringen Einlage des Schöne, für diesen in» Durchschnitt Wagnerfeier, an dessen Spitze Oberbürgermeister Beutler steht, monatlich Differenzgcschäste im Betrage von 100 000 Mark arrangiert war, soll dem Grundstock für ein Dresdner Wagner- abgeschloffen, an einem einzigen Tage sogar für 1 Mill. Mk. Denkmal zufließen. Papiere gekauft, der reiche Gewinn blieb aber aus. Schöne Kirchennachrichten V0N Rabenau. schuldete nach Ablauf des ersten Monats der Vereinsbank Sonnabend, den 24. Mai: Nachm. halb 2 Uhr Wochen- 11252 Mk., im August 1911 sogar 179 000 Mk. Willkomm kommunion: Pfarrer Müller-Hainsberg/ tröstete Schöne mit dem zu erwartenden Gewinn beim Ver-, Sonntag, den 25. Mai. Dom. 1. p. Trinitatis. Mitfeier kauf der Sfftkten und bot Schone Abschlagszahlungen an. Als Königs Geburtstag. Vorm, halb S Ubr Gottesdienst, der Konkurs über die Vere nsbank hereiubrach, war es Sch Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. Abends 8 Uhr Jünglings- 1 s"n Gbw verloren und außerdem noch nut Mk. verein, Königsgeburtstagsfeier. Kontrollversammlung, daher 179 000 m Anspruch genommen wurde. Schone hat fem ge- vollzähliges Erscheinen nötig. samtcs Vermögen verloren, was seine» Kon kurs zur Folge - - - - - ..... v .v.^, — In O b e r c u n n e r s d 0 r f ereignete sich im Erbgericht findet am Sonntag früh 5 Uhr militärisches Wecken vom und daß es vorteilhaft sein dürfte, das für die Morgenstunden ein schwerer Unfall. Die 11jährige Tochter eines dort beschäf- Hoboistenkorps des Pionierbataillons an der Allstädter Haupt- des Sonntags nötige Wasser aus der Leitung am Sonnabend tigten Geschirrführers halte sich im Waschhaus an den mit wache und im Hofe des Palais auf der Zinzendorfstraße statt, kochenden Wasser gefüllten Kessel gelehnt, wobei der Deckel xeb. kiekter».