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Dresdner Nachrichten : 26.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-26
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.05.1873
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»-iq-tot til,lt« fril, 7 Uhr In der drpedlllon viarlenftrobe >3. »ldon» n«inknl»prr>» vlerteltädr» »ich e-'V oigr., dur>» di, V«i> 33 Ngk. Nnikln» Nummern I Ngr. Auslage: 31,(XXI »rempl. gllr die Müikgade eingk» laudier Manulcrtpie maa t sich die viebaclio» nicht verbindlich. Anseraien Annahme au»- nniriS: ll->«»-i«>» und V>-8>°- in Hamburg. Ber. iin. Wien, LeiVjig. Xiaicl, Brrdlau. tzranifuri a, M. — I!uL bl»«»» in Berlin, Leipjia. Wien. Hamburg, tzrimlsurt a. M-, Mün chen. — vaada L La. in granlfurt a- M. — kr. voist in lkdemnig. — ll»- l?alü«r L Po, in Pari«. Ar. IM. Tngcblatt für Niiteryaltniig md GcschWvcrlchr Druck und Eigenthum der Herausgeber: Licpsch L Rckchac-t in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Julius Neichardt. «e ld 'änga,»«»,^ «ieuieat,. ,r»g, gnfi« d di» «bd. -> Üdr. Der Raum einer «in- ivliiarn Petit,eile kalie» I» M. «i„aei»ndt d>» Zeile » Ngr. Sine Garantie ii«r d»» nachiltäaiae ibriLei- nen der Inserate wird nicht gcgeden. Ilulwarttge Annance». 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Nach Lastern hat das Volk vergeblich gefragt, da er in Berlin aob.ilele, aber Windlhorst gehört entschieden zu den gesuchtesten Männern. Wäh rend um den NcichSkanzleranüspräsidenten Delbrück, den bayrischen Minister Fäusile u. A. sich eigentlich Niemand kümmerte, erregte die tastbare Perle aus Meppen schon deshalb allgemeines Aussehen, weil Niemand hinter diesem unförmigen Kopfe soviel Geist vermulhen tonnte. Auf allgemeines Verlangen mußte er beim Festmahle in der Bremenser Börse das Wort ergreifen und als er erst vom Platze sprechen wollte, schleppte man ihn unter allgemeinem Jubel, einem Opferlamm ähnlich, auf die Tribüne. Erhalte, bemerkte er, ur sprünglich auf die Frauen toasten wollen, da man ihm diesen Trink spruch aber vorweg genommen, schlage er ein Hoch auf den Grasen M-Me vor, der das mit den Frauen gemein habe, daß er immer siege. — Als der Reichstag die Weser hinabsuhe und in die offene See stach, begegnete ihm der von Amerika cintreffende Dampfer „Rhein". Dieser brachte unter anderen Passagieren auch den von 48 her bekannten Revolutionär Friedrich Hecker mit. Ein seltsame . Zusammentreffen. — UeLrigens geben unbefangene Bericht- rftalür den Ansichten vieler Abgeordneter Ausdruck, daß, wenn die Absicht der Festfahrt zu Grunde lag, den Reichstag zum Bewilii.M von Millionen für den Jahdebusen zu begeistern, dieser Zweck verfehl, wurde. Wilhelmshaven ist für seine Bewohner ein unwirthüche-: Erst, ermangelt des Trinkwassers, und die mit Millionen von T Hütern auf dem Land erbauten militärischen und maritimen EtabliPment^ machen noch immer den Eindruck eines sehr fragwürdigen Erpen. mciitS. Auch der gegenwärtige Zustand der riesigen Panzerschiffe „König Wilhelm" und „Friedrich Earl" soll nicht gerade den Glau ben an die Sicherheit Deutschlands zur See sehr gestärkt haben. Zurückgekehrt zur ernsten Arbeit hat der Reichstag sich bisher wesentlich nur mit Petitionen beschäftigt. Es lagen ihm viele Ge suche, betreffend die Regelung des ApothekergewerbebetrierS und des Verkaufs von Arzneimitteln vor; Andere wollten das Äpothelcrge- werbe ganz freigegebcn, noch Andere die beschränkte Anlage inner Apotheken aufrecht erhalten wissen. Der Reichstag übergab sämnit- liche Gesuche dem Reichskanzler als Material für die Gesetzgebung über das Apothekergewerbe. — Der Bundesrathsausschuß für Han del und Verkehr hat die Herstellung einer dein Neichskanzlcramr un tergeordneten berathcnden Behörde für die öffentliche Gesundheits pflege behufs Ausübung der dem Reiche zustehenden Befugnisse zu Maßregeln der Medieinal- und Veterinärpolizei beantragt. In Straßburg mehren sich dieAnhaltspuntte für die Hoffnung, daß es mit Ende dieses Monats möglich sein wird, die städtisch: Ver waltung dcnHanden derPürgerschaft wieder anzuverirauen. Wahr scheinlich wird der ehemalige Mairie-Verweser Klein Oberbürger meister Straßburgs werden. Der Bischof Ketteler in Mainz agitirt seht sehr für Errichtung speeisisch-katholischer Universitäten, an welchen allein Kathoiiien slu- diren dürfen. Er nennt die deutschen Universitäten, die die Brüste der Wissenschaften jedem Wißbegierigen reichen, ohne nach seinem Taufscheine zu fragen, die wahrenKrebSschäden des deutschen Volkes, wo unser Volt unheilbar vergiftet würde. O heilige Einfalt im Pneslergewaiide l Welch ein Gegenstück zu diesem undeutschcn römischen Priester, der die Blüthe deutscher Bildung zer stören will und die Gesetze seines Vaterlandes, mißachten lehrt, bildet der Erzbischof Rauscher in Wien. Dieser-hat jetzt bei dem Stiftungsfeste eines mildthäligen Vereins eine von allen verfassungstreuen Lestreichcrn freudig auf- gcnommene Kundgebung erlassen. Er lehrte die gläubigen Katholiken laut und mit Nachdruck, daß sie der Verfassung und den Gesetzen Oestreichs stritten Gehorsam schulden, wenn auch Manches darin enthalten sei, was den Katholiten nicht eben behage. An diesem Priester könnte sich unser rebellischer deutscher Elerus cin Exempcl nehmen. Leider ist die eigentliche Macht des Wiener Eardinals selbst unter seinen Amtsbrüdern keineswegs bedeutend; er steht unter ihnen so wie so als weißer Sperling da. Seine hochadeligen Amts- ccllegen in Prag rmd Olmütz sehen auf den Parvenü, der es vom schlicksten Weltpriester zu so hoher Würde brachte, mit Neid herab, der Mehrzahl des deutschen Clerus in Tirol und den andern Ge- birgSlandern ist er wegen seines hohen Bildungsgrades und seiner nicht an der gemeinen Schablone festhaltcnden Ausdruckswcise un verständlich, der slawischen Priesterwelt in Böhmen und Mähren als guter Oestreicher gradezu ein Gräuel. So predigt der alte Herr einem winzig kleinen Kreise, der sich nicht über 'Niederösterreich und Salzburg erstreckt, während sein Einfluß schon in den unmittelbaren Nachbarprovinzen Oberösterreich und Steyermark durch den streit baren Bischof Rudigier von Linz und den fanatischen Fürstbischof von Seckau gelähmt wird. Im Augenblicke, ivo der Streit zwischen „Alten" und „Jungen" die Verfassungspartei mehr als zulässig durchwühlt, bleibt ihr also nicht einmal der Trost, auch die Reihen der Gegner gespalten zu sehen, denn der Anhang des Eardinals Rauscher ist gegenüber dem Gros der verfassungSseindlichen Ultra montanen zu verschwindend klein, um deren Phalanx erschüttern zu können. Ueber die Vorgänge in Frankreich veröffentlichten wir gestern folgendes Extrablatt, das Alles sagt: „Infolge des Votums der Nationalversammlung von Versailles am Sonnabend, welche mit LL4 gegen 260 Stimmen, ihr Bedauern über den jüngsten Minister Wechsel (der im republikanischen Sinne erfolgt war- aussprach, gab ! alle lebend bleiben. Mit 6 Monaten erreicht ein Kaninchen ein Präsidcitt Thiers und sein gesammteS Ministerium ihre Entlassung.' durchschnittliches Gewicht von 7 Pfund und ist verkaufSreif; das In der Abendsitziing wurde Marschall Mac Mahon mit WO Stim- Fleisch ist eben dann kräftig und angenehm. Der Reingewinn im men zum Präsidenten der Repudlit prollamirt; Grevi) erhielt l ^ ersten Jahre durch die drei Zuchtthiere beläuft sich nach der Berech- Stimmc; die übrigen Depulirten enthielten sich der Abstimmung,! nung auf schon 40 Fl.; im nächsten Jahre aber wird, da man aus Mac Mahon nahm die Präsidentschaft an. Das Ministerium > den erzielten jungen Thieren wieder einige Zuchtthiere den alten bei- 'wird bis zur Neuorganisation der Regierung einstweilen dicEeschäste giebt, der Gewinn schon ein drei, vierfacher. Daß die Kaninchenzucht een. Las wird Paris, was Frankreich dazu sagen - Locales und Sächsisches. — Se. königl. Hoheit der Kronprinz war ain Sonnabend nach Leipzig abgereist, um dem dortigen Wettrennen beizuwohnen. In seiner Begleitung befanden sich Major von Schwcingel und die Adjutanten Hauptleute von Treitschke und von Minckwitz. Der Kronprinz wurde am Bahnhof feierlich empfangen und stieg im Hotel „Hausse" ab. — Die Ehrengeschenke an das sächsische Königspaar, welche dasselbe gelegentlich der Feier der goldenen Hochzeit am lO. Novem ber v. I. erhielt, sind nun im Rotnndencingauge der deutschen Ga lerie in der Weltausstellung in Wien zu sehen. Dieselben besteben aus zwei Doppel Thronsosseln, von denen das eine Paar vom Sach senlande, das andere von der Leipziger Bogeuschützengilde dem Ko- nigspaar verehrt wurde; ferner einem BOsck'emel ans Ebenholz, einem Ofenschirm, einer Voliotafcl aus massivem Silber und einer graumnrmorncn Ehatouille mit werthoollen Stcineinlaaen. Die Thronsejjet und der Betschemcl werden von einen» Baldachin über ragt, der ans vier schlanken metallenen Säulen ruht, die mit roch- wciß-grnnon Federbüschen geschmückt sind. — Allgemein bekannt ist das segensreich: Wirken dos Vereins „Zu Rath und That" und die Porzügli--'kost seiner Schule. Diese Schul: besteht seit dem 7. Juli 1820 und t in dieser laugen Reihe von Jahru» in Tausenden den Keim moralischer Würde ge weckt und genährt und sie mit den zum Lebe» »röthigcn Kenntnisse» reichlich versehen. Ein Beweis des guten Grundes, der in dieser Schule — zwar nur Volksschule — bei vielen Schülern gelegt wor ben sein muß, ist, daß sich eine große Anzahl derselben noch dankbar ihrer dereinjligen Pflegerin erinnern, Leuts, die jetzt den verschieden sten Lebensstcikuwgm cugehöreu, dio ÄmchleicMesmt«, ÄÄMMcffr- tichs, Lehrer, Kausteute, Handwerker :c. sind, und beschlossen haben, den kommenden 7. Juli als den Tag dos sünfzigjährigen Be stehens der Schule nicht ohne einen Beweis ihrer treuen Anhäng lichkeit vorübergehen zu lassen. Schon in-hrfache Besprechungen und ansehnliche Zeichnungen haben stattgesunden, einem in einer große ren Versammlung gewählten Count» lind die nächsten Schritte über tragen worden, wahrend einer späteren Versammlung Vorbehalten bleibt, irgend welche Ausführung zu beschließen. Gewiß dürste diese Uittheilung noch Manchem, der von dem Unternsbmen bis jetzt keine Kenntnis; gehabt; erwünscht sein und dessen Theilnahme ermöglichen. ^Sirhe Inserat.) — Tie seit einigen Monaten eröffnst: böhmische Nordvahn gewahrt uns Dresdnern die Möglichkeit, eine oer größten und schön ste!'. Ruinen in beauemer Weife zu erreichen. Es ist die ans dem BosigLerge in Böhmen gekegene Ruine, kl", sie weht zwar nicht, irre um ihre Eollcgin in Hridrlterg der Zauber der Geschichte und Sage, auch tritt ihre Architektur nicht jo ephei-umschlungen und in rothem Gestein durchbildet hervor, wie am Neckar; was aber Größe, umfang, Wohlerhaltcnheit und was namentlich den berauschenden Fernblick anlangt, so überragt sie die Heidelberger 'Ruine bedeutend. Sie ist aus dem schönsten Aussichtspunkte Böhmens erbaut. Von der Uinfnssenvhett des Rundblicks, der drei Viertheile von ganzBöh men begreift, macht man sich eine Vorstellung, wenn man hört, daß das Bild an Westen, "Norden und Osten eingerahmt wird von dem mährischen und dem Ricsengebirge, den Lausitzer Bergen, dem ge stimmten Kamme des Erzgebirges, des Fichtelgebirges und des Böhmen von Bayern scheidenden Böhmerwaldes. "Nach Süden sieht man iveit über Prag hinaus iir die Tiefebene. Ab.r auch der Blick in die nächste Umgebung ist reizend: er trifft auf weite Waldflüchur und wohlbestellte Felder, Meiereien und Höfe. Diese reizende Ruine ist im Besitze des Grasen Waldotlin, einem Nachkommen des großen Friedländer Wallenstem. Er Kat dort einen imposanten Aussichtsthurm errichten lassen. Man kann von Dresden aus die Tour an einem Tage hin und zurückmachcn; Bösig ist eine Station der Nordbahn, die vonBodenbach-Tetschen längs dem lieblichen Pol- zenthale dahinführt. Von der Station führt eine 0^ Stunde lange Straße nach dem Dorfe, in dem I Gaslhöfe st.hcn. In dem vor züglichsten derselben, „Waldsicins Höhe" findet inan neben einer delikaten böhmischen Küche den Kastellan der Ruine, Anton Romm- ler, einen sehr gcmüthlichen Erklärer, der mit den Fremden die "Ruine auf bequemem Wege in ^ Stunde ersteigt. Lbcir befindet sich ein Wallfahrtsort, der Weg um den Berg ist mit „Soationshäusern" geschmückt und leichter zu besteigen als die Begerburg. Wer düse Tour inacht, wird uns, das sind wir überzeugt, für diesen Wink Dank wissen. Auch in dem benachbarten Städtchen Hirschberg fin det man im Herrenhause die liebevollste Aufnahme. — In den Becliner „Industrie-Blättern" wird ein Artikel des um die Kaninchenzucht namentlich in Würtemberg verdienten Uni versitätsgärtner W.Hochstetter in Tübingen abgedruckt, der ausführ lich bei» Gewinn bis auf das Detail berechnet, den mau von der Züchtung der Kaninchen zuin Verkauf erzielen kann. Bei den stetig höher steigenden Fleischprcisen wird eS immer natürlicher, daß man sich dein zarten und sehr wohlschmeckenden Fleische dieser Thiere zu- wendct und daß Leute sich mit der Züchtung desselben für den Tisch befassen. Hochstetter sagt: „Das Kaninchen ist das Vieh des Armen und mit diesen» Thierr kann eine Familie vcrhältniß»»kßig ebensoviel Geld verdimen, als der wohlhabende Bauer und Landwirth mit dem großen Bieh". Er rechnet vor, daß inan mit einem Stamme vm» drei Zuchtthierei» — ein Männchen und zwei Weibchen — jährlich in acht Würfe» 80—100Kaninchen gewinnt, die bei umsichtiger Pflege schon ousgebreitet ist, beweist, daß Hochstetter selbst in 14 Monaten Lö l Widderkaninchen eigner Zucht verkauft hat und nicht nn Stande gewesen ist, alle eingelaufenen Bestellungen ausführen zu können. Die Kaninchenzüchter haben also vollauf zu thun. — Auf einer Partie nach Tharandt wurden wir neulich un willkürlich an den letzten Landtag erinnert, und zwar an die Ant wort des Finanzministers auf eine Petition aus Lunzenau. Die Lunzenauer wünschten bekanntlich die Station Narsdors umgetauft und "Narsdorf-Lunzenau benannt zu haben. Dem entgegnete der Minister, daß zwei Namen an einer Station vermiedenwerden sollen. Doch wir sind in Tharandt. Ta wir eine Partie nach dem oberen Weißsritzthale vor hatten, begaben wir uns an's Billetfenster und verlangten Billcts nach Cble Krone. Nachdem wir dieselben erhal te»», lesen wir: Tharandt-Höckendorf. Wir rcelamiren sofort: wir wollten doch Bili'ets nach Edle Krone. Darauf der Billeteur: es ist schon richtig. Und es war richtig; denn als der Zug den Berg hin ausgekeucht war, leuchtet schon von Weitem „Edle Krone" entgegen. Am Ctationshaus steht ebenfalls: Edle Krone, und aus dcnBillets: Höckendorf (wie früher die Station hieß:. Daß dies zu verschiedenen Unannehmlich'.:itcn führt, leuchtet ein und aus Befragen der Schaff ner versicherten uns dieselben, daß vorzüglich mit den wenig Deutsch kennenden Engländern Mißverständnisse nicht zu den Seltenheiten gehörten. — Von heule ab werdende: Linien nach Plauen und Blalewitz von der Pferdebahn gethcilt befahren. Jever dritte Wage»» hat am böhm. Bahnyof Anschluß nach Plauen, jeder Wagen von Plauen "Anschluß in die innere Stadl. Die Direktion macht zivar sehr ernsthaft betannt, sie könne die direkte Weiterbeförderung nicht garantircn. Jndeß — Sonntags ist überhaupt nichts zu garantir:»», auch azrf Eisenbahnen nicht. In der Woche werden die iLaaÄ» lüv rMrsulft feint — Leipzig, 24. Mai. Der an Stelle des ausgeschiecenen Stadtrath Genscher von den Stadtverordneten gewählte Kaufmann Fleischhauer hat ''die erforderliche Bestätigung noch immer nicht er hallen; ein nächtliches Rencontre, das derselbe gelezenttich des Ecrr- uevals mit einem Nachtwächter hatte und worüber Polizeiacten ent standen, sind die Ursache, weshalb möglichenfalls die Bestätigung seuen der Regierungsbehörde v-riagt wird. Das Rathscollegium ivied demnächst, wir bekannt, vm 5 Rathsstellen, und zivar 2 besol dete und 3 gchaltslose, vermehrt werden. Zu den beiden ersteren sind seiten der Stadtverordneten Advocat Ludwig "Bürgermeister in Lpc-, und der Meeranesche Bürgermeister Peucker in Aussicht ge nommen, Beide also ein Paar ganz wasserdichte Nationale. — Trotz > der Becstch.-un^ der ,scklg, Jlg.", daß ber dem. Abgeordnetenftst neben den deutschen auch sächsische Fahnen sich befunden haben, muß ich doch dabei beharren, solche nicht gesehen zu haben, es sei denn, daß man die zahlreich vorhanden gewesen-.« Leipziger Stadtsahnen dafür halten wolle, klebrigen« ist doch die Mittheilung des Professor Biedermann sehr eurios, Laß der Wirth der Eentralhalle wegen der Anbringung sächsischer Fahnen beim Aejlcomitö erst angesragt hat. Also auch der Wirlh Harle eine sehr zweifelhafte Meinung von der patriotischen Gesinnung seiner Gäste. — Von der Schneekoppe schreibt man, daß der genannte Berg vom Gipfel bis zum Fuße mit einer so großen Masse Sehne: bedeckr ist, wie solche im Neonat Mai dort noch nie erlebt worden. Die Bäume und Sträucher guckcn nur hier »md da aus der Schnee- Hülle hervor. Selbst im Lccemoer und Januar hatte es im Ricsen gebirge nicht so viel Schnee gegeben, als im jetzigen „Wonne monat". — Lantwirtbftl'aftliebe Briefe. VI. Es bedarf wohl nicht vieler Worte, um bervorzuberen, daß gegenwärtig die Landwirth- fchait und mit ihr diele andere Gewerbe vor einer .Krisis stehen, die wenn fic nicht vorübergehend sein sollte, im Betriebe derselben wesentlich Urngeslallungen mit sich briimc» muß. Ich incine den Mangel an guten und geeigneten Strbeitokrä'tcn Es ist deshalb wohl auch ail der Zeit, fick, derjenigen Hilfsmittel zu erinnern, welche geeignet erscheinen, die bestehenden Ucbciftände zu mildern und Erleichterungen zn rerichaiicn. Alle licic Vorschläge bean spruchen iclbitocrsräiitlich nicht etwa eine gcwüie Priorität der "Neuheit, sie sinb auch nicht ttir Diejenigen geschrieben, welche hervorragend an Vermögen und Tratten daswhen, sondern sic sollen nur dazu beirrageu, erreichbare HiriSmittcl zu erwägen. In wie weit zunächst die Gesetzgebung der Neuzeit uuc wohl auch die politischen Umgestaltungen an t-'esen Zuständen mit ge- holscn habe»», wollen wir hier nicht ivriter erörtern. Die Zeit wird es mit sich bringen, daß ohnehin eine Menge Gesetze der "Neuzeit wesentlich ergänzt und verbessert werden u»ü,sei», um nicht eine allzugroi-c Unznsliceenhcit hcrvcüru-ihren. — Im Interesse der Arbeitgeber und der »Arbeitnehmer ist deshalb eine hierauf bezügliche Gesetzgebung dringend »ochwendig, damit eine Gleich heit vvr dem Gesetze hergeilcUt und die jetzt mitunter bestehende Anarchie behoben wiro. Diese Gesetzgebung ist namentlich auch im Interesse der »Arbeiter nothweiitig, denn es könnte sich doch auch einmal der Spicü hcrmndrcben und die Arbeitgeber konnten bei großen Handelskrisen und Gcwerbestoekungen eingedenk der ihnen mitunter angeihaucnen Rücksichidlosigkeit und der erlittenen Verluste auch jedwede Rücksicht und Opierwilligkeit bei Seite setze» oder auch in Erinnerung an die vielfach elngelretencn schrankenlose» »Anshcbcrelcn von gewissen Bummlern, die selbst zu iaul und ungeschickt zur »Arbeit sind, auch einmal tagen: „Von nächsten Moiitag an. mögen nun diese Herren für lohnende Arbeit sorgen." — Unter den Mitteln, den landwirthschasllicl eu »Betrieb zu erleichtern, stellen »vir oben an: o. Association deo .Kräito. Durch ei» gemcinschaitltcheö Zusammcnwirte» bei Er ledigung der hauptsächlichste» »Arbeiten, namentlich der Saat und Eriite können außerordentliche Erleichterungen geschaffen wer den. - Hier ist namentlich die gcmeiiischaittiehe »Anschaffung von »Maschinen »ervorzuheben. durch weiche die Dauer vieler Arbeiten sich aus so viele Lage reduciren läßt, als jetzt Wochen oder Mo-
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