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AWein-GllWerAlMtzer Erschein! täglich abends mit Ausnahme -er Sonn- und Festtag« sür den 000000000000000000 nächstfolgenden Tag, ooooovooooonoooooo Bezugspreis: Durch Boten frei ins Kaus geliefert vierteljährlich Mark 3.IS, monatlich Mark l.05. Durch die Post bezogen vierieljährlich Mark 3. >5 ausschließlich Bestellgeld, Einzelne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und GersdorserTageblalt Anzeigenpreis t 1 Orts-Anzeigen die 6 - gespaltene Korpuszeile 25 Pfennig, auswärtig« 35 Pfennig, die Reklamezeile 75 Pfennig. Gebühr für Nachweis und lagernde Briese 20 Pfennig besonders. Bei Wiederholungen tarifmäßiger Nachlaß. Anzeigenausgabe durch Fernsprecher schließt jedes Beschwerderecht aus. Bei zwangsweise« Eintreibung der Anzeigengebühren durch Klage oder im Konkurssall« gelangtder oolleBetrag unterWegfalljedenNachlassesinAnrechnung. Sämtliche Anzeigen erscheinen ohne Ausschlag im „Oberlungwiher Tageblatt" und Im „Gersdorser Tageblatt". » »7 »» »-»js« '777!ü D77. "-^---.777."^' für Kobenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf. Kermsdort, Rüsdorf. Bernsdorf. Wültenbranb, «2- Mittelbach,Grüna,Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorsusw, Ar. 134. F-mip,-ch.r N-. ISI. 8>WMO, tttl 14 Iüüj 1919. s-Mst-st°k 3. 49. ZchrtSIJ EkheSsüg der MttWSW« Gtnüseiübauer. Um einen Ueberblick über den gesamten gartenmäßigen Anbau von Gemüse zu gewinnen, werden alle Besitzer oder Pächter von Gärtnereien, Haus-, Schreker- und Kleingärten oder sonstiger gartenmäßig verwerteter Ländereien aufgefordert, nachfolgenden Fragebogen wahrheitsgetreu zu be antworten und bi» 16 Iss. Mt- im Rathaus, Zimmer Ne. 11/12, abzuUeser». Es wird besonders darauf hingewiesen, daß diese Erhebung nur zu stat sttscheu Zwecken benutzt wird, und keinerlei Ablieferung von Lebensmitteln damit verbunden ist. Den Fragebogen haben alle diejenigen Personen Nicht auszusüllen, die Gemüse feldmäßig bewirtschaften und deren Anbau- und Ernteflächen bereits bei der kürzlichen Ermittelung festgestellt worden sind. Hshensteiu-Erupthal, am 13. Juni 1919. Der Siadtrat. Bitte ansschneiden! Fragebogen. An welcher Straße oder in welcher besonderen Anlage liegt brr Garten ? . Gesamtgröße des mit Gemüse angebauten Gartenlandes gm Mevicl davon bebaut mit: a) Möhren und Karotten gm d) Weißkohl . gw e) alle sonstigen Kohlarten giu (Rot-, Wirsing-, Rosen-, Blumenkohl usw.) ä) Zwiebeln «im s) alle sonstigen Gemüsearten «im Hoherfieiu-Erustthal, den Juni 1919. Die Richtigkeit obiger Angaben bescheinigt (Unterschrist.) Straße: Nr Von Sonnabend mittag ab bis spätestens nächsten Montag amerikanische» Weizenmehl, jede Person '/, Pfund - 1 Mk. 11 Pfg. Bezirk I: Lorenz, Hüttengrund, 251—680: Muller, König Albertstr., 681—1098: Bretschneider, Bismarckstr., 1099—1705: Winter, Karlstr., 1706 bis 2190: Meyer, Breitestr., 2191-3160: UHUg, Schubertstr., 3161-3657: Türschmann, Aktienstr., 4001—6818: in den Geschäftsstellen des Konsumvereins. Selbstversarger erhalten kein Mehl Mehl kann nur bezogen werden gegen Darlegung der LandeSfetlkarte. Die Marke mit Aufdruck III wird als Kontrolle abgeschnitten. Um zu verhin dern, daß Mehl zu Unrecht mehrere Male bezogen werden kann, wird die Karte sofort bei Zutei lung des Mehles mit einem Vermerk versehen werden. Im übrigen wird auf die Bekanntmachung des Bezirksverbandes vom 10. Juni 1919 hingewiesen. Nach den Bedingungen der Entente darf die Abgabe amerikanischen Weizenmehles nicht erfolgen: «. - 1. an schuldhaft Ardeit-lase, also diejenigen Personen, welche den ihnen nach § 8 der Verordnung über Erwerbslosenfürsorge vom 13. November 1918 (RGB. Seite 1303) obliegenden Verpflichtungen nicht nachkommen: 2. an Teilnehmer an sogenanten „wilden Streik-". Hahenstein-Srnstthal, am 13. Juni 1919. DaS städtische LedenS mittelamt. Fleischverkauf. Der Einkauf von Fleischwaren muß am Sannabend nochmals beim alten Fleischer bewirkt werden. Auf den Kops der Bevölkerung entfallen 150 Gramm Büchsenfleisch. Kinder unter 6 Jahren erhalten die Hälfte. Die Inhaber von Bezugsscheinen haben sich an Gottfried Eidam zu wenden. ' Stadtrat Hoheustein-Erustthal, am 13. Juni 1919. Futterlartoffel» je zwei Personen '/< Zentner zu 2 Mk. auf Lebensmittelkarte im Kar toffelkeller. Lebensmittelkarte und abgezähltes Geld sind mitzubring-n. Nr 1—30: 8—9, 31—60: 9-10, 61—90: 10-11, 91—120: 11-12, 121-150: 2-3, 151-175: 3-4, 281—310: 4—5, 311—340: 5—6. Die vier Mnner. „Nachdem die Vier monatelang über das Schicksal der Welt Geraten hatten, und zwar ohne jede Stönmg von außen her, kamen sie mit einem Buch heraus von 200 Seiten in Quart. Fn diesen« Buche glaubten sie alles aufgespei chelt zu haben, was menschliche Weisheit he» vorzubringen imstande ist. Nachdem dies ge schehen, beschlossen sie einstimmig, dieses Buch keinem Menschen zu zeigen, cs keiner Kritik nor .ulegen und niemandem, wer es auch sei, zu befragen, und seinen Inhalt einzig und allein den deutschen Bevollmächtigten anzuvertrauen, die daraus ja oder ueiu zu antworten hätten. Sie überreichten es daher in feierlichster Weise .Herrn von Brockdorif-Ranhau. Sie hoben die Sitzung schleunigst auf, um unnötige Diskussionen zu ver meiden. Brockdorff aber, der nicht reden konnte und durste, setzt sich hin uud schreibt. Unsere Vier blieben platt. Und heute siild sie dabei, uns zu erzähle», daß sie an das, was ihnen die deutschen Bevotl «nächtigten heute mitteilen, gar nicht gedacht hätten. „Steh mal an," >» sagen die -Herren Wil- s o n und Lloyd George, „aber alles, «vas man uns da vorschtägt, ist ja ganz nett und billig. Wie kommt es nur, daß uns gegen über niemand etwas davon gesagt hat?" .Herr E l e m encenu ist wenigstens logijch sich selbst gegenüber. Er schlägt mit der /zaust auf den Disch und weigert sich einfach zu hören, ganz gleich was. Was Herrn Orland o anbetrisft, so ist ihm das Schicksal der Welt vollkommen gleich gültig. Seitdem die Fiumefrage halb und halb gelöst ist, geht ihm die Frage, was aus Sebe- nico wird, nichts mehr an. Die Moral der ganzen Geschichte ist folgende: Wenn man vier Männer in einen Keller ein schließt oder auch in das Hotel Bischofsheim, und wenn diese vier Männer die Geographie ver achten, wie Lloyd George, die wirtschaftlichen Fragen wie Elemencean, die Europasragen wie Wilson, und die Weltsragen wie Orlando, dann beslebt lein einziger Grund dafür, daß diese vier Männer an alles denken müßten. Und das ist der <e»-und, weshalb wir seit fünf Monaten ge gen die Ozeheimdiplomatie protestieren." So zu lesen im „B o u S o i r" vom I l. Juni. Kommentar erübrigt sich . . . Die Entscheid»»,;. Heute abend, spätestens Sonnabend früh soll nach tun letzten einigermaßen antbentmben Pa riser Meldungen die Antwort der Enteule auf die deutschen Gegenvorschläge in Versailles über reicht werden. Graf Rantzau wird sofort mit dem Dokument zurückkehren, und in gemeinschaft licher Beratung mit der Delegation wird das be reits in Weimar versammelte Kabinett Deutsch lands Entscheidung suchen, wird das deutsche Volk durch die Nationalversammlung sein letztes Wort zu dieser Entscheidung sprechen Unbeeiu slnßt von allen Gerüchten über große oder ge ringe Abänderungen, Entgegenkommen oder Ab weisung erwartet die deutsche Regierung den entscheidenden Dag, ohne sich im voraus durch irgendwelche Stellungnahme zu irgendwelchen Eventualitäten festzulegen. Dazu bieten die sich jagenden und sich widersprechenden Pari'er Nach richten keinen iragsähigen Boden. Die letzte von ihnen übrigens und eine, die immerhin aus Zu verlässigkeit Anspruch zu baben scheint, besagt, daß in der Fmanzfrage die siauzösiscbe Annas sung einen glatten Sieg über die amerikanische davongetragen hat, daß man uns also nicht einen festgesetzten Betrag (von etwa lOO zins- pflichkigen Milliarden) aufbürdet, sondern es für unmöglich erklärt wird, sich aus eine bestimmte Summe feslzulegen, womit es Deutschland nalür- lich völlig numöglich gemacht werden muß, für den Wiederaufbau seiner Wirtschaft eine gesicherte Grundlage zu erlaugcn. Tie Entscheidung muß für uns davon abhängen, ob und wieweil die nun bevorstehende Antwort der Feinde eine Ab kehr von jener Gesinnung des ersten Entwurfes bekundet, ob auch sie den Weg den Vernunft, der Gerechtigkeit und der, Völkerversöhnuug zu findeu imsianöe sind, der allein znm Frieden und zum Wiederaufbau der Kulturwelt im Rahmen einer neuen Ordnung führen kann. Niehl die Einzel heiten der Antwort, die Graf Rantzau aus Ver sailles bringen wird, der Geist wird die Richt linie sein für Deutschlands Entscheidung. Frankreich rechnet mit dem Sturz der Regierung. Tic französischen Zeitungen stellen mit Befrie digung fest, daß gestern der Rat der Vier gute Arbeit getau, das will sagen, sich in den we sentlichen Punkten für die französische Auffassung entschieden hat. Es wird hinzugefügt, daß Ele- menccau gestern Marschall Foch und General stabsches Weigand empfangen und sich mit ihnen über Vorbereitungen der Besetzung ,unterbalken hat. —Ter Sondervertreter des „B. T." ist der Neberzeugung, daß Frankreich nicht mehr mit der Unterschrist des Friedensvertrages rechnet. Es Hafke vielmehr auf den Sturz der Regierung und ihre Ersetzung durch ein neues Kabinett, das zur Unterzeichnung bereit wäre. Diese Wen- düng wäre, soweit der Frieden in Frage kommt, ein schweres Unglück für Deutschland. Es er scheine" aber sehr wahrscheinlich, daß die eng lischen und amerikanischen Einwände, die zum großen Teil auch von Italien unterstützt werden, nach kurzer Zeil schließlich auch von Frankreich anerkannt werden müßten, falls nur Regierung und Volk in Deutschland fest und einig bleiben. Tas Spiel mit einer „Regierung Erzberger", denn eine andere kommt Wohl kaum in Frage, will in Frankreich nicht versmmmen. Die Nach giebigkeit des „Hans Dampf in allen Gassen" könnte natürlich den Franzosen passen. Deutschlands Aufnahme in den Völkerbund. „Eorriere della Sera" melden aus Paris, daß dec Viererrat beschlossen hat, Deutschland sofort in den Völkerbund aufznnehmen. — Bekanntlich Halle dasselbe Blalt schon einmal vor Tagen diele Nachricht gebracht. Ohne Vorbehalie irgend- welcher Art dürfte die Ausnahme jedoch wohl kaum erfolgen. „Futranngeaut" bericknel, die Fensur gestatte endlich mikzurcilen, daß Lord Robert Eecil im Ausschuß der Gekellkchasl der Nationen vorge schlagen hätte, Deutschland zu einem im voraus beslimmteu Zeitpunkt in die Gesellschaft dei Na tionen aMzunelunen. und zwar mit allen Folgen einer solchen Zulassung, nämlich gleiche Ab rüstung sür alle, Schutz der deutschen Minder heiten in allen Ländern und Herabsetzung der wirtschaftlichen Einschränkungen. Die französi- ßhen Mitglieder des Ausschusses hätten die An nahme des Vorschlages abgelelmt. „Tailu Telegraph" weiß hierzu aus Paris noch zu melden, daß die Kommission des Völ kerbundes unter Vorsitz des Präsidenten Wilson wichtige Beschlüsse gefaßt bat. Ter erste Beschluß behandelt die baldige Zulassung Deutschlands zum Völkerbund, die erfolgen soll, wenn sich in Deutschland eine stabile Regierung findet, die für die Durchführung des Friedensvertrages forgt. Ter zweite Beschluß gebt dahin, daß die Be schränkung der wirtschaftlichen Tätigkeit Deutsch lands aufhört und durch ein Svstem von Gegen seitigkeit ersetzt wird, sobald Deutschland Mit glied des Völkerbundes geworden ist. Der dritte Beschluß besagt, daß die militärischen Bcdinguu gen, welche Deutschland im Friedensvertrag auf erlegt werden, keine AuSnabmemaßnabmen sein sollen, die nur für eine beftiimMe Zeit gelten, sondern daß sie eine besondere Anpassung an deutsche Verhältuiße find, der sich auch die an deren Mächte uMerwerfen werden, und die nur durch Bedingungen sür die eigene innere Sicher heit begrenzt werden. Clemeuceaus Stellung wir- schwierig. Nach Meldungen aus Paris macht sich in dortigen politischen und diplomatischen Kreisen eine starke Nervosität bemerkbar, die einer Krisen stimmung gleicht. Hinter den Kulissen bereiten sich Ereignisse vor, die den Gang der Friedens« Verhandlungen unter Umständen entscheidend be einflussen können Wilsons Aptorität bat ge litten, Orlandos und Elemenceaus Stellung ist, wenn nicht erschüttert, so doch recht schwierig geworden. Eine wirklich starke Position besitzt nur Llond George, der als erster den Stim- mungsumschwung erkannt bat und infolgedessen für weitgehende Konzessionen eingctreten ist. Falls die deutschen Delegierten die Unter zeichnung ablelmeu, wird Elemenceaus Stellung unhaltbar, denn bereits jetzt beginnen die Mit läufer von ihm abzufallen. Beim Abbruch der Verhandlungen wird Clemenceau dafür verant wortlich gemacht und muß dann voraussichtlich Mäunern Platz machen, die das Vertrauen der Massen besitzen und gestützt ans diesen Rückhalt den Mut zu Konzessionen besitzen. V,r-ereit«»se« Mr ein neue- KaLMett in Frankreich. Briand bat, Wiener Nachrichten zufolge, alle Vorbereitungen für die Kabinettsbildung vollen det. Ein wichtiges Portefeuille ist den, Tepu« tierten Heunessv Vorbehalten, dem mehrere oppo sitionelle Blätter zur Verfügung sieben. Briand beabsichtigt eine vollständige Wiederherstellung der Parlamentskontrolle in der Friedenssache. Der Rücktritt des .Kabinetts Clemenceau wäre bereits erkolgt, wenn für Clemenc eau ein ehrenvoller Ab- Ichied geßmdeu worden wäre. Wahrscheinlich befürchtet man aber, daß Frankreich England