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v auhtner M UachMen Beror-»««gS-latt -er «reiShL»-t»a»fchaft va«tze« zugleich al- So«fiftorialbehör-e -er O-erl««fitz: Amtsblatt der Amtshauptmann schäften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen. Schirgiswalde. Herrnhut und Bernstadt, des Hauptzollamts Bautzen, ingleichen der Statträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Schirgiswalde und Weißenberg. vrg«, -er -«»-el-- xx- G e » e r-e l « « » e r z« Siti«»: verantwortlicher Redakteur: ArnoZschuppe. lSprechstunden Wochentag- von 10—11 und von 3—4 Uhr). — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautzu. Fernsprechanschluß Nr. 81. Mi Bautzm« Nachrichten ericheinm, mit Ausnahme der Sonn, und Festrage, täglich abends. Pret» de- vterteljährllchen Abonnement- 3 Ins«rttonSgebühr für den Raum einer Pettt-SpaitzeU« gewöhnliche» Satze- 15 in geeignete» Fälle» »nter Gewährung von Rabatt; Ziffern-, Tabellen- und anderer schwieriger Satz entsprechend teurer. RachweiSgebÜhr für jede Anzeige und Insertion 20 «k briefliche Ansttmstsertcunng 10 4 (und Porto). WM» Nir -iS früh 1V Uhr eixgehextze Jxserxte fixdex xoch ix -e» x-ex-r erscheixexdex Blatte Bx^xa-Me. ^WW Inserate nehmen die Geschäft-stell« de- Blatte- und di« Annoncenburean- a», dergleichen die Herren Wald« in Löbau, Claaß in Weißenberg, Ltppitfch tu SchirgtSwald«, Gustav Kröling in Bernstadt, Buhr in König-Hain bei Ostrttz, Reußner in Ober-Tanner-dorf und von Lindenau In PulSnitz «r. ^59 Mittwoch, de« 18. Juli, «be«-S. 1905. Den Manlkorbzwang -etr. Es Ist die Beobachtung gemacht worden, daß In den Orten, In denen die Hundesperre nunmehr ab- gelausen ist, die Hunde ohne Maulkorb frei umherlaufrn und die Bestimmungen der Bekaunlmachuog der Königlichen Ministerium« des Innern vom 10. März dieses Jahre- — Nr. 62 der Bautzener Nachrichten und Nr. 32 deS Sächsischen Erzählers — nicht genügende Beachtung finden. ES wird daher daraus hingewieseo, daß der seitens des Königlichen Ministeriums deS Innern über den ganzen Bezirk verhängte Maulkorbzwang solange in Geltung bleibt, bis ein besonderer Widerruf erfolgt. Fretumhcrlausendc Hnndc müssen also mit einem sicheren Maulkorbe versehen sein. Die Herren Gemeindevorstände und G> tsoorsteher erbalten hiermit Anweisung, die« in Ihren Gemeinden bez. GutSbeztrken in ortsüblicher Weise zur Kenntnis der Einwohner zu bringen, aus strenge Durchführung ides Maulkorbzwangs zu achten und Zuwiderhandlungen hierher anzuzetgen. Bautzen, am 11. Juli 1SO5. Königliche Amtshauptmannschaft. von Kirchbach. Hse. Für zum Bahnbau Weißenberg—Radibor und deren Nebenanlagen von den nachstehend verzeichneten Grundstücken enteignetes Land sind die nachstehend angegebenen von der König!. AmtShauplmannschaft Bautzen als Enteiguungsbehörde festgestellten Entschädigungen und Zinsen zu gewähren und vom Unter nehmer hier hinterlegt worden und zwar für die Grundstücke, die eingetragen stehen in den Grundbüchern Blatt 7 für Sdier (Eigentümer Anna verehel. Koban) mit 94, Ml. 70 Pfg., b) 1 für Brehmen (Eigen, tümer Karl August Wen» mit 1243 Mk. 84 Pfg., o) 9 sür Großdubrau (Eigentümer Johann August Döcke) mit 985 Mk. 04 Pfg., ä) 2 sür QuooS (Eigentümer Otto Herzig) mit 3123 Mk. 02 Pfg. Es ergeht daher hieimit die Aufforderung, Rechte aus die hinterlegten Beträge, soweit sie nicht schon bei der Enteiguungsbehörde, der König!. Amtshauplmannschast Bautzen, geltend gemacht worden und nicht aus dem Grundbuche ersichtlich sind, binnen zwei Wochen bei dem unlerzeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls sie bei der Verteilung des hinlerlegten Bettages nicht berücksichtigt werden. König!. Amtsgericht Bautzen, am 7. Juli 1905. Aus Blatt 475 deS Handelsregisters, die Firma „Waggon- und Maschinenfabrik Aktiengesellschaft Vorm. Busch" in Bautzen, Zweigniederlassung des in Hamburg bestehenden Hauptgeschäfts betreffend, ist heute eingetragen worden: .Der Beschluß der Generalversammlung vom 14. Januar 1905, betreffend die Herabsetzung des Grundkapitals und Schaffung von Vorzugsaktien, ist durchgejührt, es sind die 88 4 und 9 de« Gesellschastövertrags dementsprechend geändert worden. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt nunmehr 2343000 Mk., eingeteilt In 1976000 Mk. Vorzugsaktien und 867000 Mk. Stammaktien. Die sämtlichen Aktien lauten aus den Inhaber. Der Nennwert sowohl der Vorzugs- als der Stammaktien beträgt 1000 Mk." Bautzen, am 11. Juli 1905. Königliche- Amtsgericht. In das Güterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß der Maurer und Hausbesitzer Johann Georg KrusLwitz und seine Frau Auguste Wilhelmine Martha Kruschwitz geb. Schellenberg in Bautzen -Gütertrennung vereinbart haben. Bautzen, am 11. Juli 1905. Königliches Amtsgericht. Oeffe « tliche Anstellung. Der Handelsfleischer Alwin Boden in Ottendorf — Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Eißner In Pulsnitz — klagt gegen den Gutsbesitzer Otto Seidel, bisher in Gottschdorf bet Königsbrück, letzt unbekannten Aufenthalts, auf Gmnd zweier Wechsel vom 15. April 1905 mit dem Anträge, den Beklagten zur Zahlung yon 700 Mk. nebst 6 °/» Zinsen von 350 Mk. seit 15. Mat und von 350 Mk. seit 15. Juni 1905 zu verurteilen und daS Urteil für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Der Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Ferien-Zivil- Zimmer des Königlichen Landgerichts za Bautzen auf den 3V. August 1905, vormittags V Uhr, mit der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zugelasseneu Rechtsanwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Der Gertchtsschretber des Königlichen Landgericht« Bautzen, am 6. Juli 1905. Zu besetze« ist die zweite Lehrerstelle an der achtklassigen Kirchschule zu Cunewalde. Kollator: Die oberste Schul behörde. Einkommen: 1300 Mark und freie Wohnung mit Gartengenuß. Bewerbungen sind bis 28. Juli bet dem Unterzeichneten einzureichen. Löbau, am 9. Juli 1905. Der König!. Bezirksschulinspektor. Bach. Lb^ Brenumaterialien für -aS Gymnasium. Die Lieferung und Anfuhre von 7 Raummetern kiefernen Scheitholzes (1. Sorte), darunter eine Anzahl ktentger Scheite, 1400 Zentnern besten oberschlesischen gebrochenen KokseS und 200 Zentnern böhmischer Braunkohle (Mittelkohle) wird hierdurch mit der Aufforderung ausgeschrieben, etwaige Angebote in der Stadthauptkavzlci bis zum IS. Juli 1905, mittags 12 Uhr, schriftlich und verschlossen mit der Aufschrift: „Lieferung von Brennmaterialien für das Gmnnasium" nleder- zulegen, hierbei auch diejenigen Kohlenwerke zu bezeichnen, von denen die Kohlen bezogen werden. Die Brennmaterialien sind, soviel die Lagerräume Im Gnmnasium sassen, bis Mitte August 1905, der Rest nach Bedarf zu liefern und in das Gumnasialgrundstück anzufahren. Die indirekten Siadtanlagen sür die zu liefernden Kohlen hat der Lieferant zu tragen. Dte Auswahl unter den Angeboten, eventuell die Ablehnung sämtlicher Gebote bleibt Vorbehalten. Bautzen, am 11. Juli 1905. Die G h M N a s i a l - K v M M l s s i v N. Oberbürgermeister 0r. Kaeubler, Vorsitzender. Kr. Mittwoch, -m 19. Juli 1905, vormittags 9 Uhr gelangen in dem Auktion-lokale, an der Petrikirche 5, Parterre, hier, 1 Plüschgarnitur, 1 Schreibtisch, I Pfeuersplegel, 1 altes Damen-Fahrrad, 1 Waschtisch, t Nähtisch, l Schrcibpult, 1 Sofatisch, I Schrank 2 Rohrstuhle, 2 Damcnuhren, 7 Hcrrcnuhrcn, 4 Damen- und 4 Herren Nhrkcttcn und 4 Dutzend Ringe gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Bautzen, den 11. Juli 1905. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. veta««tmachN»g. Zum 1. September d. I. ist die Stelle des hiesigen Ortsdieners neu zu besetzen. Gesuche nebst Zeugnisse sind bis zum 24. dieses Monats uoter persönlicher Vorstellung bei dem Unterzeichneten eiuzureichen und daselbst das nähere zu erfahren Geißmanusdorf, am 9. Juli 1905. E. Sttztr, Gemeinde-Vorstand. KL. Die Herren Gemeindevorstande und Gutsvorsteher werden gebeten, geeignete Leute in ihren Orten daraus ausmerksam zu machen. ESS Einiges über den Vaumvollanba« in den deutschen Schvtzgebietea. In den letzten Jahren ist wiederholt eine Baumwollen not eingrtreten, in deren Gefolgt sich volkswirtschaftliche und soziale Gefahren zeigten. Die Veranlassung war das fort gesetzt wachsende Mißverhältnis zwischen Weltproduktion und Weltverbrouch. Hierzu kam, begünstigt durch den seit 1889 um 60 Proz. gesteigerten Selbslverbcauch Amerikas und durch den Rückgang der amerikanischen Produktion um 12 Proz. gegen den Durchschnittsertrag in den Jahren 1890 bis 1900, eine wilde Spekulation des Baumwollmarktes, welche die Preise außerordentlich in die Höhe trieb und eine große Unsicherheit für die Baumwollindustrie hervorrief. Immer lebhafter trat deshalb der Wunsch hervor, sich so weit als möglich im Boumwollbezug von Amerika, das die Preise diktierte, unabhängig zu machen. Aus diesen Erwägungen heraus hat sich 1900 in Berlin ein Kolonial-Wirtschaftliches Komitee gebildet, welches beabsichtigt, die Baumwolllultur in den deutschen Kolonien zu heben und auszubreiten. Die ersten Versuche begannen in Togo und Deutsch-Ost afrika. Ermutigt durch die zwar naturgemäß langsamen aber stetigen Fortschritte, die dort erreicht worden sind, be schloß das Komitee 1903, die Baumwollunternrbmungen durch Einbeziehung von Kamerun, Deutsch-Südwestafrika, Kleinasien und Südamerika auf eine breitere Grundlage zu stellen. Für 1905 konnte infolge der um das Fünffache vergrößerten Anbaufläche bereits auf eine Ernte von etwa 2000 Ballen gerechnet werden. DaS sind natürlich erst Anfänge, doch ist zu bedenken, daß auch daS heutige Haupt- produktionsgebtet, die Vereinigten Staaten von Amerika, jahrelanger Arbeit bedurfte, um nennenswerte Ausführungen zu schaffen. Hinsichtlich der Qualität der in den Kolonien erzeugten Baum wolle konnten bereit- erhebliche Fortschritte festgestellt werben. So beurteilte beispielsweise die Bremer Baumwollbörse am 21. Januar 1904 dte Logo-Baumwolle folgendermaßen: „Wiederum «in erheblicher Kortschr ttt gegen dte letzte Sendung. Gut gsgümoä, in jeder Beziehung gut behandelt, kräftiger aber rauher Stapel, rein. Für Woll-Jmttat.-Sp innersten sehr empfehlenswert", und bezeichnete die Ostafrika-Vaumwolle als „der ägyptischen Baum- wolle gleichwertig, von ausgezeichnetem Charakter und Stapel". Alle sonstigen Urteile stimmten darin überein, daß dte ein heimische Togo- und ostafrtkanische Baumwolle eine für die deutsche Industrie durchaus marktgängige Durchschnitts- Qualität darstellten. Bemerkenswert ist, daß die Unternehmungen aller europät schen Kolonialmächte dahin zielen, den Baumwollbau ausschlteß lich auf eigener Scholle, d. h in den eigenen Kolonien, insbesondere in Afrika, hochzubringen. Dte gesamte englische, sianzösische usw. Dxttltndustrte schließt sich stnmütig den bestehen- den Baumwollbau Gesellschaften, wie der „krttmü Ootton Oro- vlng ^ssooistiou", der „^88ooikttion Ootonniörs Oolonials" usw. an, welche nach dem Muster des Deutschen Kolonial-Wirtschaft- ltchen Komitees organisiert find. Dte von der Lrittsb Ootton Oroving LssooiLtion für die Förderung der Baumwollkultur in englischen Kolonien aufgebrachten Mittel betrugen im vorigen Jahre bereits 50000 Pfd. Sterl. --- 1 000000 Mk. Dte Auf bringung weiterer 50000 Pfd. Sterl, ist im Gange. Dte eng lische Thronrede vom 2. Februar 1904 betonte den Ernst der Marktlage und die Notwendigkeit, neue Baumwoll-Produktions- gebiete in den englischen Kolonien zu erschließen. Der L.88ooiation OotonniSro Oolonisls wurden von der französischen Textil-Jn- dustrle vorläufig 500 000 Francs zur Verfügung gestellt. Die englische wie die französische Regierung haben außerdem weit gehende finanzielle Unterstützung zugefichert. Dte Verhältnisse des Baumwollbaues in den Hauptprodukttons gebieten liegen so, daß die Kultur vorteilhafter als Kleinbetrieb durch die heimische Bevölkerung als durch Sroßkultur betrieben wird. Dte gleichen Verhältnisse bestehen in den deutschen Kolo- nie» und ebenso in Kleinasien und Südamerika. Es handelt sich also darum, die Bauwoll-Eingeborenenkultur durch Baumwoll- Versuchs- und Lehrstattonen, durch kostenfreie Lieferung von aus gesuchtem Saatgut, GinS und Ballenpressen und durch Trans- portvergütungen und Geldprämien so lange zu unterstützen, bis die Kultur heimisch und lebensfähig geworden ist. Außerdem sollen selbständige Baumwoll-Unternehmungen in den Kolonien, in Kletn-Afien und Süd-Amerika ibeel und materiell gefördert werden. Zur Ausführung dieses wettgestrckten Programms find jedoch erhebliche Mittel erforderlich. Der Kostenanschlag deS Komitees für deutsch-koloniale Bauwoll-Unternehmungungen rechnet für dte Periode 1903/06 mit einem Betrage von 600000 Mk. Zieht man dabei in Bettacht, daß Deutschland dte Baumwollhauffe im Jahre 1903 mit etwa 60 Millionen Mark bezahlt hat, so er scheint ein Betrag von 600000 Mk. für deutsch-koloniale Baum woll-Unternehmungen zur Abwehr künftiger Baumwollnotstände nicht zu hoch. Vom Reiche und aus kolonialen und industriellen Kreisen sind dem Komitee bisher etwa 500 000 Mk. für dte Durchführung deS Programms für 1903/06 zugefichert worden. Auf Anregung aus Texttlkretsen übernimmt das Komitee den Zeichnern gegenüber folgende Verpflichtung: I) für den Fall, daß dte Versuchsfarmen des Komitees in den Lefitz von Erwerbs- gesellschasten übergehen, den für Land und Inventar erzielten Kaufpreis anteilig des gezeichneten Betrages unter die Zeichner zu verteilen. 2) Den von Zeichnern eventuell zu begründenden selbständigen Baumwollkultur-Unternehmungen folgende Vorteile zu gewähren: a) in neutralen Ländern (Klein-Asten und Süd- Amerika) kostenfreie Lieferung von ausgesuchtem Saatgut, von Gins und von Ballenpressen; k) in den deutschen Kolonien kostenfreie Lieferung von ausgesuchtem Saatgut, Gins, Ballen pressen und Zubilligung von Transportvergülungen und Geld prämien. Dte Zeichnungsliste wird unter Vorlegung an das AuS- wärtige Amt durch die Berichte deS Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees veröffentlicht. Die laufenden Berichte und der General- brricht über die deutsch kolonialen Baumwoll-Unternehmungen werden den Zeichnern zur freien Verfügung gestellt. Endlich enthalten die ZcichnungSschetne auch die Bestimmung, daß „dte auf den Versuchsfarmen des Komitees erzeugte Baumwolle in erster Linie anteilig den Zeichnern zu dem von der Bremer Baumwollbörse festgesetzten Marktwert zur Verfügung gestellt wird". Auf Grund der vorstehenden Darlegungen lenken wir dte Aufmerksamkeit unserer Bezirksein gesessenen auf die Tätigkeit des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees und empfehlen dte Beteiligung durch Zeichnung von Beiträgen. Die Zeichnung von Beiträgen erfolgt unter der Adresse: „An das Kolontal-Wtrtschaft- iche Komitee, Berlin I7V/., Unter den Linden 40." lebrigenS ist auch die Zittauer Handels- und Gewerbe kammer gern dazu bereit, etwaige Zeichnungen zu ver mitteln.