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Zrankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks- 77. Jahrgang Freitag, »ea 28. Jani 1918 148 bMV» King st el» »ach. mamt. I, kein tiwmt SV. Kol- ' dem r des Das künst- beln für uerware Gewürz beln in r Früh- mig ge- dünne «n oder jwiebel- hängen. frischen Kraut io liglichen Mmpfe tshaupt- Uhr an m statt. Gruppe worden Sechs- Zu den »skampf m Vor- tendorf saisvn. anden hat für mmen. eunden geboten grüßen ist, so Preis, lieger- s und linms. diesem neue uf der zwar - von >erbst- >roßen Sieger ellung sahrer msge- ieger- eii^ge- burg erhält sich dort hartnäckig das. Gerücht, daß der Erzar in einem Zuge, welcher von dem durch die Tschecho-Slowaken er oberten Jskaterinenburg abgrng, ermordet worden sei., Sein Sohn Alerej soll nach langer Krankheit gestorben sein. Die Regierung erklärt, das Gerücht von der Ermordung des Zaren, bedürfe erst noch der Bestätigung. l London, 26. 6. Central News meldet: Kerenski ist in England angekommen. Die Auszahlung der Textilardeitslosen-Unterftütznug erfolgt bereite Sonnabend, den 2S. Juni d». 3s., Bormittag 8 bl» 12 Uhr. Stadtrat Frankenberg, am 27. Juni M8. - >sss1- Uokt V. 8. MM« lslt Bündelholz-Abgabe im Hofe des städtischen Sparkaftengebäudes an der Kirche findet i-den Montag nachmittag von V, 5 bi» 5 Uhr statt. «arten find zum Preise von 8» Pfg. für 1 Bündel' an allen Werktagen von 8 bis 1 Uhr vormittags im Rathaus (Zimmer Nr. 4) gegen Bezahlung zu entnehmen. Frankenberg, den 27. Juni 1918. Der Stadtrat. iWlaumm Scbivaaeaseiang k Zweifellos hat Staatssekretär v. Kühlmann, der von Anbeginn seiner Tätigkeit als deutscher Außenminister unter dem Verdacht der Englandfreundlichkeit stand, — ein Verdacht, den er durch sein Wirten nicht zu entkräften vermochte — mit seinen jüngsten Reden sich sein diplomatisches Grab gegraben. Er hat sich mit seinem Spruch von der matten Siegeszuver sicht in Gegensatz gestellt zum Kanzler, zur Obersten Heeres leitung und auch zur großen Mehrheit des deutschen Volkes, das ihni sowieso, da ec als ein Schüler des unheilvoll ge wordenen Fürsten Lichnowsky galt, nicht allzu starke Sym pathie» entgegenbrachte, gesetzt. Allgemein nimmt inan an, daß seine jüngste Rede im Reichstag zugleich sein Schwanen gesang war. Ein Abschiedsgesuch v. Kühlmanns liegt bisher noch nicht vor. Man nimmt an, daß er erst nach Erledigung des rumänischen Friedensvertrages zurücktreten wird. Auf alle Fälle ist die Stellung des Staatssekretärs erschüttert; die Verkauf von Quarkkäse Freitag, den 28. d. M., an die Bewohner des 2. Brotkartenbezirkes bei Schilde; gegen 2. Äbschnttt für Juni der"La'ndessperrkarte. — Verkaufspreis: 1,45 Mk. das Pfund Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankeuberg, den 27. Juni 1918. ein schleuniger Frieden mit den Mittelmächten es vor dem völligen Zusaminenbruch retten könne. Das ist Rußlands „Verrat", das vielmehr über den Verrat seiner Bundes genossen jSmmern könnte, weil sie nicht imstande waren, zu helfen, als Hilfe dringend not tat. Es kann sich dabei aus seine geradezu ungeheuren Opfer stützen, die es in diesem Kriege für England, das imnier von neuem zur Fortsetzung des Krieges hetzte, gebracht hat. Von 17 Millionen Wehr fähigen, die es während des Krieges in seinen Heeren auf stellte, verlor es 13 Millionen an Toten, Verwundeten und Krüppeln. 780 000 Qudratkilometer Landes mit einem Drittel seines gesamten Eisenbahnnetzes entrissen ihm die siegreichen Armeen der Mittelmächte, 89 Prozent seiner Steinkohlen bergwerke und 73 Prozent seiner Eisenindustrie' büßte 4s ein. Dazu betrugen seine Kriegskosten 50 Milliarden Rubel, während ihm mit den, verloren gegangenen Gebieten ein jährlicher Ertrag von rund 850 Millionen Rubeln verloren ging. , Diesen Verlusten an Menschen-, Wirtschafts- und Fi nanzkraft war Rußlands Widerstandsfähigkeit nicht ge wachsen. Es mußte zusammenbrechen. Und da die Entente den mehrfachen Forderungen Rußlands, in Friedensunter handlungen einzutreten, ein schroffes Nein entgegengestellt hat, so hat sie den jetzigen völligen Zusammenbruch des ehemaligen Zarenreiches selbst verschuldet. Es ist schnödester Undank und eine Verzerrung der Wirklichkeit, wenn sie jetzt dem Lande, -das so Ungeheures, ja seine Weltstellung und Zukunft geopfert hat, Verrat vorwirft. Verordn der Reiqsstelle für Schuhversorgung über den Verkehr mit H^öschuhen und Holzsandalen vom 19. Juni 1918 wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis > Dresden, den 25. Juni 1918. Ministerium de» Innern^ Bekanntmachung zur Aendexuna der Bekanntmachung über den Verkehr mit Kotzfchuyeu und Kotzsandaken vom 4. Mai 1918. H«?eller von Holzschuhen und Holzsandalen, die bereits am 5. Mai 1918 mit der Her- Itellung solcher Schuhwaren begonnen und bei der Reichsstelle für Schubversorgung gemäß 8 14 der Bekanntmachung über den Verkehr mit Hol,schuhen und Holzlandalen rechtzeitig um die ^Ehmigung zur weiteren Herstellung nachgesucht haben, können die Schuhwaren bis zur Bescheidung de« Genehmigungsgesuches in den Verkehr bringen. , _ .Bis zu diesem Zeitpunkt hat die von ihnen vorzunehmende Auszeichnung der Schuhwaren (8 6 der angeführten Bekanntmachung) folgende Angaben zu enthalten: 1. den Namen und Sitz der Firma: 2. den Monat und das Jahr der Auszeichnung; - ,, _ 3- die Gröbennummern. Berlin- Kronenttraße 50 52, den 19. Juni 1918. Reichastelle für Schuhverforgung. Der Vorstand: Dr. Gümbel. .Sibirische Kriegserklärung an Deutschland? l Stockholm, 27. Juni. In hiesigen politischen Kreisen rechnete man bereits Mitte Mai als sicher mit dem Eintreten des Kriegszustandes zwischen der unabhängigen Republik Si birien und dem Deutschen Reiche. Es bestanden nur Zweifel, ob die Republik Sibirien, ohne sich um die Politik der Mos kauer Regierung zu kümznern, von dem Brester/Friedens- Vertrag zurücktreten oder regelrecht eine neue Kriegserklärung erlassen werde. Die Entscheidung wird beeinflußt durch die Frage der Entsendung eines amerikanischen Hilfskorps nach Sibirien, die bereits als sicher gilt. Falls der Anschluß der Bolschewisten an die Entente, mit welcher Möglichkeit hier noch gerechnet wird, auf irgend eine Weise erzielt wird, ist über die Haltung Japans tei^ Zweifel mehr. Das japanische Kabinett hat die Entsendung japanischer Truppen bereits unmittelbar nach der Unterzeichnung der japanisch-chinesischen Konvention Mitte Mai beschlossen. Die Bedingungen Japans für das Eingreisen, namentlich den Forderungen Amerikas gegenüber bildeten den Gegenstand besonderer Verhandlungen in Ver sailles unter Leitung Pichons. Angesichts der bereits vor einiger Zeit begonnenen Reorganisation des russischen Heeres kann das Erscheinen der Japaner in Sibirien zu unerwarteten Folgen führen. Die Reorganisation hat erhebliche Fortschritte gemacht. Die einzelnen Mi.itärführer sind bewährten höheren militärischen Führern unterstellt worden. 'Die Mannschaften sind ausschließlich gediente Soldaten. Nach Feststellungen von Sachverständigen ist bereits der Stamm für'eine voll wertige Armee von 500 000 Mann vorhanden. l Stockholm, 26. 6. Wie Svenska Dagbladet aus Moskau erfährt, bestätigte die englische Gesandtschaft in Akos kau, daß England ein bewaffnetes Eingreifen in Rußland be schlossen hat, während die Vereinigten Staaten eine friedliche Einwirkung wünschten. Jsvestija erklärt, selbst wenn Japan und England den Kampf gegen die Deutschen auf russischem Boden aufnehmen, so kann Rußland doch nicht die Grundlage einer neuen Front bilden. l Stockholm,. 26. 6. Nach einer Mitteilung aus Peters- Milchkarten-Ausgabe. gelangen m unserer »IsnOigon — Monk« 14 — die lur .... N" vom 1. Juli bi« 30. November 1918 gültigen Milchkarten für Kinder bis zu 6 Jahren zur Ausgabe. Altersnachweise oder Impfscheine find vorzulegen. Die übrigen Milchkarten (ärztlich verordnete) gelangen erst Montag, den 1. Juli 1918, zur Ausgabe. Stadtrat Fxamkenberg, am 27, Juni 1918. Ausgabe.v. Kohlen-Gutscheine« (smt KO Freitag, den 28. Jnni I9l8, von 8 bis 1 Uhr vormittag« lm Rathaus (Zimmer Nr. 4) - , . .«egen Rückgabe der Kopfkarten (Serie 4»). ' Frankenberg, den 27. Juni 1918. Ortskohlsnstelle. iWlsnck — ypker Oer kmeme Als Januschkiewicz und Suchomlinow den Zären be lögen und hinter seinem Rücken den Weltbrand entfesselt hatten, da nahm England die Geschicke Rußlands in die Hand und suchte mit dessen anscheinend unerschöpflichen Riesenarmeen den Kampf kurz und für England risikolos zu gestalten. Ms diese Rechnung aber nicht stimmen wollte, als die in ihrer Wehrmacht und Wirtschaft begrenzten Mittel mächte dank höchster Opferbereitschaft, glänzender Organi sation und unzerstörbarer sittlicher Größe sich nicht nur der feindlichen Uebermacht erwehren, sondern den Krieg an allen Fronten tief in die Länder der Gegner tragen konnten, war der Faktor, der als Trumpf km Ententespiel gegol ten hatte, der erste, welcher trotz seinem Reichtum an Kanonenfutter und Naturschätzen aus Mangel^an innerer geistiger und politischer Einheitlichkeit, an zweckmäßigen Or- ganisatronsformen und an gefesteter und entwickelter Wirt schaftskraft aus dem um die Mittelmächte geschlossenen Eisen ring auszufallen drohte. In dem gärenden' Chaos fam dex. Gegenpol des Zarismus, der Radikalismus, zur Macht, in dem sich das gegen den Krieg wütende, ausgesogene, ver blutende Volk verkörpert sah. Rußland schloß seinen Sonder frieden , mit den Mittelmächten. Die Entente hatte gejubelt, als der Zar Gefangener in Zarskoje-Eelo war, und Kerenski der jungen Republik den „Krieg bis zum Ende" gegen Deutschland als das „heilige Erbe" des neuen Rußlands predigte. Und die En tente schrie Verrat, als das Rußland der bolschewistischen Sowjets erklärte, Rußland könne nicht mehr und wolle nicht mehr und müsse Frieden haben. Das Abtreten Rußlands vom Kriegsschauplatz war für die Entente ein schwerer Schlag. Der Ring um die Mittelmächte war gesprengt, der Osten lag frei und aus dem Zwerfromenkrieg Deutschlands war der Krieg gegen dje Westmächte geworden. In den März stürmen 1918 haben England und Frankreich gemerkt, was das bedeutet, und gegenwärtig, wo neue Fortsetzungen des Un wetters drohen, herrscht trotz der amerikanischen Hilse schwüle Beklemmung im Westen. Es weht Ktiscnluft. Man sieht den schwersten Tagen dieses jahrlangen schwersten Krieges entgegen, man ' befürchtet Entscheidungen. Und jetzt fällt die ganze Meute einer auf Lüge und Verhetzung wundervoll eingedrillten Presse geschlossen über Rußland her. Man versucht, der Bevölkerung — in England und in Frankreich — «inzubläuen, daß nur ' Rußlands Verrat die furchtbare Lage verschuldet habe, unter der die Ententevölker seufzen: die wahnsinnigen blutigen Opfer, die drückende Not an allen Gegenständen des täg liches Bedarfs, das über der Armee und über Paris, der villeRumiere, an einem Scidenfaden schwebende Schwert des Verhängnisses. Di« aufgestachelte französische Eitelkeit schreit Verrat'— wie immer, wenn sich schlimme Stunden einstellen; und auch England benutzt wissentlich dieses armselige Schlag wort, um seine Verlegenheiten zu verstecken. Djeses Schlagwort vom russischen Verrat ist eine arge Verleumdung. Rußland ist militärisch und wirtschaftlich zu- samme »gebrochen, weil seine Niesenheere den Deut schen unter einem Hindenburg, Ludendorff und Mackensen nicht standhalten konnten, und weil seine Wirtschaft technisch und organisatorisch den Anforderungen eines jahrelangen Krieges" nicht gewachsen war. Es hat sich auf seine Ver bündeten verlasse», und oiese haben «s im Stich gelassen und lassen müssen, weil sie selbst sich kaum helfen konnten. Die deutschen Siege im Osten und im Weste» haben Nug- lnad zerschlagen und es — nach vielen Irrungen und Wirrungen — zu der klaren Erkenntnis gebracht, daß nur > Mer Nel in Selgie« Die „Köln. Ztg." behandelt in einem halbamtlichen Artikel die Zukunft Belgiens. Es wird als politisches Ziel die Aufrichtung eines flämischen Staates mit einem eigenen Parlament, einer eigenen Verwaltung und einem eigenen Richterstande gebilligt. „Eine Verständigung Flanderns mit Wallonien würde natürlich nicht hindern, daß die beiden Staate» Miteinander eine Verbindung eingehen, die es ihnen ermöglicht, durch eine gemeinsame Gesetzgebung jene An gelegenheiten zu ordnen, die insbesondere wegen der engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen' ihnen einer gemeinsamen Regelung bedürfen. Das Beispiel von Oesterreich-Ungarn zeigt hier vielleicht einen gangbaren Weg. Für Deutschland wär« in einer solchen Regelung eine „reale Garantie" er reicht', daß tatsächlich der französische Einfluß in dem bis herigen Belgien zurückgedrängt wird. Damit ist auch für Deutschland eine der unbedingt notwendigen, vom Reichs kanzler Grafen Hertling in seiner Rede vom 25. Februar 1918 bezeichneten Sicherheiten gegeben, daß dieses Gebiet nicht wieder Aufmarschgebiet unserer Feinde'wird. Ein freies, auf germanischer Grundlage aufgebautes Flandern hat ebenso wie Deutschland das Lebensinteresse, französische oder englische Heere von seinen Grenzen sernzuhalten. Schutzmaßnahmen hiergegen schütze» »»mittelbar auch Flandern. In wirtschaftlicher Beziehung bedarf aber ein solches selbständiges Flandern aus den von der Natur gegebenen Bedingungen heraus der Anlehnung an das Deutsche Reich. Festumschriebene Bestimmungen des Friedensvertrages müssen diese Anlehnung erleichtern und dauernd sicherstellen. Sie müssen auch Wallonien, dessen wirtschaftliche Kräfte weder Flandern noch Deutschland missen wollen und können, mit umfassen. Der Artikel schließt: „Keine Annexion, keine Zwangs verdeutschung Flanderns, nein, ein Flandern, frei und flä misch in enger wirtschaftlicher Beziehung zu dem natürlichen Hinterland Deutschland, das bleibt das erstrebenswerie, dem Wohl'aller Beteiligten dienende Ziel/' Die Mrsehen-NuHung am Langenftriegis—Mühlbacher Kommunikationsweg soll Sonntag, ckon so. 0«. M«»>, nachmittags 3 Uhr an Ort und Stelle verpachtet werdest. Lanaenstriegis, am 26. Juni 1918. vis nehmen unsere Ausgabestellen, Stadl- und Landboten, sowie Postanstalten entgegen. io- ach lle Amtsblatt für dir König!. AmtshaGmamlschaft Flöha, das Kömgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Frankenberg Nichtbankwürdiges Fleisch l gelangt Freitag, den 28. d. M., von nachmittag» 3 Uhr ab an Minderbemittelte de» 2. Brotkartenbezirkes Nr. 341 bi» 560 . in der hiesigen Freibank zum Verkauf. — Fletschmarte» find zur Halft« abzugeben. — Dl« Ausweiskarte ist vorzuleg«». ' , ktadtrat Frankenberg, den 27. Juni 1918.