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Früher Wochen- und Nachrichtsvlatt Tageblatt sir WM, MT Ltnsbkf, LSskrs, St. Wa, HedmchÄit, Knien», WW, LlttmsUts, Ms« Et. Nells, St. Zint, Et. Mel», Et«Mkrs, !km. Netcnülsn, WchiM ui BMm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — . - - Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — - — 58 JMhrgasg — — - — Nr. 2. KLWchWN Freitag, den 3. Januar LANAUM 1908. Dieset Llatt ersLelne iSkils «arßer -von- und Festtags oachwiteags für den folgende» Tag. Blenrljührl Bezuglpreir I Marl KO Pfennige, durch die Pop bezogen 1 Marl 7b Pfa»i> Lt»-tl»k Numwnu 10 Pfennige. — Bestellungen nehwar anher 5er Expedition in Ltchtenpem, Zwiüanerstach« Nr. bd alle AaqeÄch« Popanstalten, Popboie», sowie die Austräger eatgegen, Ixst'o e werd'» d'e lLvlpelpvlr«»« <t rund,eile wil 11 auSwSrtige Inserenten wtt Id Pfennige» derechart. Meklowezetl« 3V Pfg. Im amtliche» Leite tostet di« zweispaltig« Zeile 30 Big. DnrmfPrech-Slnschirest^lU». 7. Inseraten Umrahme täglich btt sPtteKere« »«a»ettt«D» LV «h». Delegramm.«»reffe: rag blatt. BekiumtmachttNg. Alle SrundstückSbtfitztr, welche mit dem am 3t. Dezember IVV7 fällig gewesenen IV. Nentev.Termin für dar Jahr 1907 no» im Rückstände sind, «erden hiermit aufgefordert, dieselben «mg«he«d, fpttestem» aber bis 11. Januar diese- Jahre- an die hiesig« Stadtsteuereinnahme abzusühren. Rach Ablauf der festgesetzten Frist -oird das Mahn« bezw Zwangs- beitreibungSversahren eingelrttet werden. Lichtenstein, am 2 Januar 1908. Der Gtadtrat. Gt'ckner. Bürgermeister. Fckr. Stadtsparkaffe Lichtenstein. Einlegerguthaben 8000000 Mark, Rc ewefonds 480 000 Mk Geschäftszeit 8—12 unü S—S Uhr täglich. Einlegerzinsfuß Einlagen in dm erstm drei Tagm eines Kalendermonats werd«! noch für den vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsverlust in beliebiger Höhe. EL sch Heute Freitag, den 3. Januar, von früh 8 Uhr ab MeivMl. Aleischvertauf (frisch— Sti-dfleisch), L Pfund 40 Pfg. Die Volksbibliothek zu Hohudovf ist täglich während der Expeditionszeit des Gemeindeamtes geöffnet und wirb zur fleißigen Benutzung angelegentlichst empfohlen. Das Wichtigste. * Der Kaiser und Prinz Heinrich nehmen - Donnerstag an der Beerdigung des Wirkt. G>-h. Rates Hinzpeter in Bielefeld teil. * Die Neu j a h r s f e ie r am Kaiserhose ver lief in der üblichen Weife. Die Feier am sächsi schen Königs hvfe wurde infolge der Trauer um die Königin-Witwe Carola in beschränkterem Um fang abgehalten, als in früheren Jahren. * In Dresden ist der General der Infanterie z. D. v. Raab gestorben. * Ter unter dem Verdachte der Erschießung des Majors v. Schönbeck verhaftete Hauptmann v. Goeben hat ein Geständnis abgelegt. Tie Gattin des ermordeten Majors v. Schönbeck wurde unter dem dringenden Verdachte der Anstiftung zum Morde verhaftet. * Der französische Justizminister Guhot-Dessaigne ist während der Senatsitzüitg infolge eines Schlag anfalles gestorben. At 8«t ii LnjWweßM«. Ter „Deutschen Kolonialzeitung" wird aus Wind huk geschrieben: Ter Zuzug von solchen, die in Südwest ihr Glück Versuchen wollen, hält an, fast jeder Dampfer bringt neue Einwanderer. Es ist keine müßige Frage, wenn wir die kommenden Fragen: „Was suchet ihr?' Wer hierher kommt, um schnell reich zu werden und dann dem Lande wieder den Rücken zu kehren, der bleibt am besten zu Hause. Für Glücksritter wird unser Land fortan nur Enttäuschungen bieten. Wer hieher kommt, muß über ein Kapital von Schaffensfreudig keit und Arbeitskraft verfügen können und unser sonniges Land als seine Heimat ansehen lernen. Sol che Leute braucht unser Land, und solche Leute wer den auch vorwärts kommen. Gehen sie später be suchsweise nach der .Heimat, dann werden sie den Tag freudig begrüßen, wo ihr Fuß wieder südwest- asrikanischen Boden betritt. Sie werden sich hier zu Hause fühlen. Ein jeder Südwestafrikaner wird das eben gesagte unterschreiben. Im Laufe dieses Monats ist die Restsumme der Entschädigung ausgezahlt worden. Tie Entschüdi- gungskommission hat in der Tat den Tank aller Entschädigten in reichem Maße verdient. Es war keine leichte Aufgabe, die ihr gestellt war, aber sie hat sie treu und gewissenhaft gelöst. Tie Zukunft wird es zeigen, daß der Reichstag ein gutes Werk getan hat, als er die Wünsche der Geschädigten erhörte. Aber auch für die Zukunft darf an nötigen Aus gaben für unser Land nicht gespart werden. Tie un selige Dreipfennigspolitik, die uns so teuer zu stehen kam, muß ein für allemal ein überwundener Stand punkt sein. Vor allem gilt es, die Berkehrs verhältnisse unseres Landes stetig zu heben. Tazu gehört in erster Linie die Schaffung eines Ha fens in Swakopmund und dann die weitere Erschließung des Landes durch Eisenbahnen. -- Im Süden unsere Kolonie haben wir nach ein stimmigem Urteil das beste Feld für Wollschaf- zücht. Als ein Land für Viehzucht ist Südwest in erster Linie anzusehen. Kommt dann eine Minen ind u st r i e dazu, umso besser. In dieser Beziehung werden wir noch manche freudige Ueberrafchung er leben, denn unser Land ist reich an Mineralen. Wenn es uns auch nicht gelingen sollte, Diamanten zu finden, so wäre das Auffinden schwarzer Diamanten, der Kohle, ungleich wertvoller. Seit Morengas Tod ist es im Süden des Landes stille geworden, auch dort kann jetzt wieder der Farm betrieb in Angriff genommen werden. Ein Teil der BondelzwartS, darunter auch der frühere Unter- Häuptling Josef Christian, arbeitet an der Südbahn und sieht so mit eigenen Augen, wer fortan Herr im Lande sein will. Gouverneur von Schuckmann hat in diesen Tagen eine Reise über Laud nach dem Süden angetreten, die voraussichtlich zwei Monate dauern wird. Es ist erfreulich, daß der früher so vernachlässigte Sü den jetzt immer mehr zu dem Ansehen kommt, das er von jeher verdient hat. Tas gute Einvernehmen, das sich jetzt mit un serem Rachbarlande, der Kapkolonie, anbahnt, ist mit Freuden zu begrüßen. Es wird, dessen sind wir sicher, von weittragender Bedeutung für die Eingeborenenpolitik Südafrikas sein. Als eiu Bei trag zu dieser Eingcborenenpolitik sind auch die seit dem l. Oktober in Kraft getretenen Eingebore ne n - B e r o r d n u n g e n über Paßpflicht, Kontrolle und Dienstverhältnis der Eingeborenen zu nennen. Es wäre verfrüht, heute schon ein Urteil über diese Neueinrichtung abzugeben. Ter Nutzen sowohl als auch die Mängel werden sich mit der Zeit zeigen. Wir haben alle Ursache, einer weisen Eingcborenen politik Raum zu geben, denn nach der großen Dezi mierung unserer Eingeborenen wird die Arbeiter frage für unser Land eine brennende. Tazu kommt noch, daß wir noch gar nicht absehen können, ob sich die Ovambofrage lösen wird. Tie Portu giesen haben dem Ovambostamme, mit dem sie ab zurechneu hatten, eine sehr empfindliche Niederlage bereitet. Tic Häuptlinge der Aufständischen sind zu Rande, dem Oberhäuptling der Uaknanjama, ge flüchtet. Tiefe kriegerischen Zustände werden zur Folge haben, daß der Arbeiterzuzug aus dem Ovam- bvlaude ins Stocken gerät. Deutsches Reich. Dresden. (Ordensverleihung.) Ter König hat dem Justizminister Tr. von Otto den HauSorden der Rautenkrone verliehen. Berlin. (Ter diesjährige Neujahrs- empfang) der kommandierenden Generäle durch un seren Kaiser besaß aus mehr als einem Grunde citt ganz besonderes Interesse. Unter den zu empfang- genden Kommandeuren der Armeekorps befand sich! Prinz Rupprecht von Bayern, der dereinstige König des nach Preußen c größten Bundesstaates. .Printz, Rupprecht aber war es, der das Protektorat über den bayrischen Landesverband des deutschen Flottenver eins niederlegte, als General Keim zum Präsidenten dieses Vereins gewählt wurde. Ta sich, nach den bis herigen Vorgängen zu urteilen, die außerordentliche Hauptversammlung des Flottenvereins am 19. Jan. in Kassel voraussichtlich für die Wahl des Generals- Keim aussprechen wird, so liegt bei der großen per sönlichen Freundschaft der beiden Fürsten die An nahme nahe, daß unser Kg.is.er und Prinz Rupprecht von Bayern gelegentlich ihres Zusammenseins am Neujahrstage auch die Krise im Flottenverein mit einander besprochen haben. Ferner ist auch die An nahme naheliegend, daß der Kaiser den Harden-Pros zeß, vielleicht auch die Allensteiner Affäre zum An laß einiger Bemerkungen an die kommandierenden Generäle gemacht hat. Schade nur, daß man in der großen Oesfentlichkeit von der Kaiserlichen Neu jahrsansprache an die kommandierenden Generäle nichts in Erfahrung bringen wird. Tie Worte blei ben in dem engen Kreis bewahrt, an den sie gerichtet waren. — (Ter Ordenssegen,) den die preußische Regierung über eine Anzahl Schulbeamte aus An« laß der Beendigung des polnischen Schulstreiks ans- geschüttet hat, ist nicht nur über Westpreußen nieder gegangen, sondern in noch größerem Umfange über die Provinz Posen. In dieser Provinz sind an nicht weniger als 19 Kreisschulinspektoren, 2 Rcgierungs- schulräte, 10 Rektoren der Rote Adler- bezw. Kronen orden vierter Klasse und an 53 Volksschullehrer der Adler der Inhaber des Hohenzollernschen Hausor- denS verliehen worden aus Anerkennung für das tatkräftige Verhalten der Betreffenden im polnischen Schulstreik. — (Von der Reichsbank.) Jetzt verlautet mit Bestimmtheit, daß die Reichsbank in den näch sten Tagen Schatzscheine aus ihrem Bestände geben werde, um ein weiteres Sinken des Privatdiskonts hintanzuhalten. In den letzten drei Tagen sollen die Ansprüche an die Reichsbank ganz gewaltig sein. Tie Ueberschreitung der steuerfreien Notenreserve stellt einen Rekord dar: man schätzt diese Ziffer auf MX» Millionen Mark. Von einzelnen Seiten wird so gar befürchtet, daß die Tritteldeckung der Noten nahe zu erschöpft sei. — (Eine Pistolenforderungaus An^ laß des H a r d e n p r o z e s s e s?) ' Die Sensation- die heute in Berlin ein vorläufiges Ende finden soll, scheint sich nicht nur innerhalb des Gerichtssaales ab^> zuspielen. Wenig zu billigen wäre es allerdings, wenn sogar die Sachverständigen in persönlicher Form in Anspruch genommen werden. So soll Tr. Mcrz- bach, einer der Sachverständigen aus dem ersten Har den Prozeß, der sein Gutachten über Frau von Elbe