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Mttzoech, «. Grptemdrr /-/e eE/i/e -»// A/o/Me/k- ««</ ^-e«<fswA«r-e Lohnneuregelung durch Reichsrahmentarlf ElnWrms von Wo»m- na» MtntesitWmn Russisches BombenNugzciin abgestsirzt Norman Savis' Mission in Surova des der des die A»I zmikttoniire der Svivieireaiernno gelötet Moskau, 8. Sept. Nm Dienstag stürzte bei Mos» »au ein schweres Bombenflugzeug ab, in dem sich der stellvertretende Kommissar stir die Schwerindustrie, Baranow, der außerordenttiche Kommissar sür den Ausbau des Flugzeugwesens, Goldman«, der General, dircktor der russischen staatlichen Flugzeugwerke, war» b « now, das Mitglied des StaatSplankomiteeS der Sowjet union, Sarsar, «nd vier Begleiter befanden. Alle acht Insassen sind tot. Sie spielten in der Verwaltung des Flugwesens eine große Rolle. Baranow war früher Ches de» russischen Militär fliegerei, Sarsar befehligte das russische Fluggeschwaber bei feinem Flug Moskau—Peking—Moskau. Amtlich wird als Grund des Unglücks ein Fehle, am Motor angegeben. NbrüsiungS- Borverhandlungen in London und Baris London, 8. Sept. Norman Davis beabsichtigt, zehn Lage in England z« verbringen «nd Vorverhand lungen wegen der Abrüstnngskonserenz zu führen. Dann wird er nach Paris reisen, ehe er nach Gens znrückkehrt. Er erklärte in London: Die Haltung der Bereinigten Staaten in der NbrüstungSsrage ist unver ändert. Mir halte« es mehr als je sür äußerst wichtig, daß di« Rbrüstungskonserenz ersolg reich endet. Hinsicht lich der Annahme, daß die Vereinigten Staaten einen europäischen Pakt unterzeichnen würden, sagte Nor man Davis, die Vereinigten Staate» seien geneigt, «inen enropäischen Nicht« ngrissspakt zu prüfen. Das kon tinentale Europa sprech« aber von gegenseitiger Unterstütz««-, die saft genau das Gegenteil von einem Richtangrissspalt sei. Reue« Friedensschritt Dem soeben in Nom unterzeichneten Vertrag zwischen dem faschistischen Italien und Sowjctrnßland, der als ein F r eu n d j ch a f t S-, N t ch t a n g r i s f S- und N c u- tralttätSpakt bezeichnet wird, kommt eine weitgehende gesamteuropäische Bedeutung zu. Auch vom deutschen Standpunkt ist er außerordentlich wertvoll und deshalb sehr zu begrüßen, denn er bedeutet einen nicht unwesentliche» Schritt znr Sicherung des europäischen Frie dens, dem Mussolini mit gleichem Eifer zu dienen bemüht ist, wie Adolf Hitler, der Führer Deutschlands. Ans den ersten Blick mag eS ja seltsam scheinen, daß zwei so ver schieden geartete politische Systeme, wie der Faschismus und der Bolschewismus, die sich wie Fcucr und Wasser zuein ander verhalten, in ein freundschaftliches Vcrtragdvcrhält- nts getreten sind. Hat doch Benito Mussolini genau so wie Adolf Hitler im eigenen Lande nicht nur den Kommu nismus mit Stumps und Stiel ausgcrottct, sondern bei der Vertretung seiner Forderung nach Revision der Friedens verträge, insbesondere auch bei dem Kamps gegen das Tri- bntsystcm, den Bolschewismus eindringlichst als die grobe Wcltgefahr hingeslellt, vor der es Europa in letzter Minute zu retten gelte. So wirkt cs denn auch wie ein Scherz der Weltgeschichte, wenn sich heute beide Systeme gegenseitig ihre Freundschaft versichern. Freilich hat sich unterdessen manches Entscheidende geändert. Das Zentrum Europas, Deutschland, das noch zu Anfang dieses Jahres — wievielc sind dessen noch eingedenk? — am Abgrund bolschewistischen EhaoS stand, ist heute sür immer vor kommunistischen Ansteckung gefeit. Tie Niederschlagung Bolschewismus in Deutschland bedeutet aber auch Rettung der gesamten abendländischen Kul tur w e l t vor dieser bedrohlichen Gefahr, war also eine Tat von europäischer Bedeutung, für die man uns allerdings bis heute in den westlichen Demokratien durch die Greuel- lügcn schlecht gedankt hat. Aber man darf mit Fug und Recht anuchmcn, baß sich auch westeuropäische Politiker der Tatsache sehr wohl bewußt sind, wie sehr seitdem die Kraft des Bolschewismus als einer messianischen Botschaft für die Kulturwelt gebrochen ist. Seit dem Sieg der deutschen Re volution ist der Bolschewismus im wesentlichen eine innere Angelegenheit des russischen Volkes geworden, in die sich cinzumischcn für keine andere Nation ein Anlaß vorltcgt. In der Außenpolitik aber haben inner politische Sentiments keine Geltung. Den Beweis dafür hat gerade Rußland stets geliefert. So hat sich der russische Absolutismus mit dem demokratische» Frankreich vor dem Kriege ohne Scheu zur planmäßigen Vernichtung der Mittel mächte verbündet, und nach dem Kriege haben die sehr rcal- polittsch denkenden Sowjetmachthaber sich nie gescheut, mit Staaten, die ihre» politischen Auffassungen schroff gegen überstanden, stets dann besonders freundschaftliche Beziehun gen zu unterhalten, wenn sic sich davon namentlich wirt schaftspolitischen Nutzen versprachen. Allerdings hat sich der Russe» durch den Sieg der deut schen Revolution eine tiefgehende Beunruhigung bemächtigt. Aber cS wäre verkehrt, annchmcn zu wollen, dies sei auf die Niederschlagung der deutschen Kommunisten zurückzu führen. Die Sowjetdiplomaten denken schon seit langem viel zu natlonalrussisch, als daß Ne in der 3. Internationale etwas wesentlich Besseres als eine erwünschte Fremden legion in anderen Ländern gesehen hätten, die gut geeignet ist, die außenpolitische Stoßkraft der tnfizicrten Staaten gegen Sowjctrnßland zu mindern. ES wäre allerdings für sie schön gewesen, wenn der Bolschewismus in irgendeinem zweiten europäischen Lande gesiegt hätte und Rußland dann einen sicheren Bundesgenosse» bekommen hätte. Aber das Dasein einer Moskau hörigen Partei in den Nachbarländern Rußlands bedeutete bereits eine nicht unerhebliche Siche- rnng vor Angriffen. Diesen Faktor seines außenpolitischen Spiels in Europa hat «uii Sowjctrußland mit ciucm Schlag seit dem Sieg der nationälcn Erhebung in Deutschland nahezu verloren. Wenn die Sowjetdiplomaten damals über die Gefahr einer unter deutscher Führung stehenden Inter vention in Rußland zeterten, dann war das natürlich ein Ablenkungsmanöver, nm die Weltöffentlichkeit über den Zusammenbruch der 8. Internationale und die damit ver lorene außenpolitische Position hinwegzutäuschen. In Wirk- lichkcit war Sowjctrnßland in dem Augenblick, in dem es das Unglück hatte, seine deutschen HtlfStruppcn einzu büßen, aus anderen Gründen in schwerster außen politischer Bedrängnis. Im Osten wurde es völlig aus der Mandschurei verdrängt, verlor die ostchinesische Eisenbahn und sah mit Besorgnis einem nahegerttckten Vor marsch Japans auch in sein Hoheitsgebiet entgegen. Dav hätte einen kriegerischen Konflikt im Fernen Osten bedeutet In einem Augenblick, in dem England wegen der Verurteilung der englischen Ingenieure die handelspoli tischen Beziehungen völlig abbrach und nicht übel Lust hatte, auch die übrigen politischen Beziehungen zu lösen, ja, in dem in Kreisen der herrschenden Konservative» Mar Staatspräsident -inMgetreten Havanna, 8. Sept. Präsident de Cespedes ist, dem Druck der revolutionären Masten weichend, zurück getreten. Die unter Führung des Kommunisten Carbe Sozial«, wirtschastS, und rechtspolitisch bürste sich der Ueber- gang vom Stunden» zum Wochenlohn zweifellos sehr gün stig answirken. Die Arbeiter und ihre Familien könnten ihre Hanshaltstihrung aus ei« viel gleichmäßigeres Niveau abstellen, «nd die Arbcitsstreitigkeitcn würden erheblich ab- nehmeu. Abbau brr Miormlaft brr Gemeinden Vradtmvlckung nnnvrvr AorUuor Sodrlktlvltung Berlin, 6. Sept. Einen wesentlichen Schritt zum Ab. bau der kommunale« F ti r s o r g c l a st e n bedeutet eine vom N e i ch S a r b c i t S m l n i st e r jetzt getroffene Maßnahme. Nach den bisher geltenden Bestimmungen waren die bet N o t st a n d S a r b e i t c n gewährten Zu schüsse, die sogenannte G r u n d f ö r d e r u n g, sür die von KriscnunterstützungScinpsängern geleisteten Tagewerke zn einem Fünftel von den Gemeinden für die von Wohl- fahrtSnntcrstützungsempfängcrn geleisteten Tagewerke völ. l i g ans Mitteln der üssentlichcn Fürsorge zu zahlen. Nun- mchr ermächtigt ein Erlaß des RcichSarbcitSministcrs den Präsidenten der RcichSanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, bei allen Notstandsarbeiteu die Grundsörderung für die vom bisherigen Empfänger der Krisen, oder Wohl» sahrtsunterstützung nach dem »1. Juli ISST geleisteten Tagewerke im volle» Umfange aus die Mittel der RcichSanstalt zu übernehmen. Die Inangriffnahme öffentlicher Notstandöarbclten unter Heranziehung aller Arten von Unterstützungsempfängern wird nach dieser Neuordnung erheblich erleichtert sein, so daß der Erlaß des RcichSarbcitSministcrs auch als wesentlicher Beitrag zur ArbcitSbeschaffungspoli- tik der NeichSrcgicrung zu werten ist. stehende Jnnta hat die provisorische Neg-ernng über nommen. Die neue provisorische Regierung, der neben dem kom munistischen Journalisten Earbo der Universitätsprofessor San Martin und der Sergeant Batiste angchören, hat in einem Aufruf erklärt, sie werbe Leben und Eigen tum aller Bürger schützen und die finanziellen Vcrpflich- » tungen des Staates erfüllen. Sic werde wieder zurück treten, sobald eine endgültige Negierung auf Grund von Wahlen gebildet fei. In Havanna herrscht nach wie vor Ruhe. Die Straßen der Stadt werde» von Aufständischen mit Maschinen gewehren bewacht. Amerika enlsen-et Kriegsschiffe Washington, 8. Sept. Die Negierung hat heute die Entsendung amerikanischer Kriegsschiffe nach knba als Folge des dortigen Staatsstreiches angeordnet. Diese Maßnahme ist auf Veranlassung Roosevelts nach einer telephonischen Besprechung mit dem Botschafter der Vereinigten Staaten in, Havanna, Welles, erfolgt. Das Staatsdepartement betont ausdrücklich, baß die Ent sendung der Kriegsschiffe keine Einmischung in die inner politischen Verhältnisse Kubas bedeute, sondern lediglich zum Schutze von Leben und Eigentum der amerikanischen Staatsangehörigen erfolge. Wie hier verlautet, ist die Lage ans Kuba nach wie vor äußerst gespannt. Sie Lrklmverwtiftimgeti tn Texas Neuorleans, 6. Sept. Die Küstenplätze des Staates Texas haben durch den Orkan, der die Wogen des Golfes von tzftcxtko haushoch auswühlte und wett tn das Land hineintrlcb, stark gelitten. Viele Schisse wurden ans den Strand geworfen «nd zahlreiche Ortschaften überschwemm«. Die Einwohner ergriffen tn Eile die Flucht. Besonders groß ist der Schaden tn Nockport. In San Antonio sind zwei Todesopfer zu beklagen. Bromnsvillc ist von der Außenwelt abgeschnttten. R a y m o n b v t l l e, oaS 25M Einwohner hat, soll verwüstet sein. ES wird be richtet, daß dort Hunderte kein Dach mehr über dem Kopf haben. Im Umkreis von 12N Kilometer seien alle Wege zerstört. Die Zahl der Toten tn den Städten des Rio- Grande-TalcS soll beträchtlich sein. „Graf Zeppelin" tn Pernambuko velanbet Hamburg, 6. Sept. Die Deutsche Seewartc teilt mit: Das Luftschisf „Graf Zeppelin" ist ans seinem Südamerika flug am Dienstag um 10,45 Uhr MEZ.) in Pernambuko glatt gelandet. ßraße ZS/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto lSSS Dresden , «Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der «-"-ng.,uch- Vts- Pvstgeesyr coinle Vosttusteu>mg«gebahr) mLPgle Prelle. 0ss.-«e»a-r »0 Psg.—Nachdruck »et stebenmo! «SchentNchem «erfand. «Njel- Anttepauptmannschakt Dresden und de« Schtrdsamte« beim n», ml« Quellenangabe Dresdner Nachrichten, mnnm« 10 Pt», --derhal» «achte«» I» PIg. Vvervrrflcherungsamt Dresden Unverlangte Schrillst»-!- werden nicht ausbewabr» Berlin, 5. Sept. Wie baS BDZ.-Büro meldet, ist einer -er Programmpunkte des Ständischen Ausbaues die Ablösung der jetzt vielfach noch üblichen Stnndenlöhne durch Wochenlöbne. Der von der Deutschen Arbeits front geplante ReichSrahmentaris will jedem Deut, scheu ei« Mindesteinkommen garantiere«, damit er leben kann. Es soll deshalb ein Mindest lohn seftgesetzt «erde«, wobei selbstverständlich wieder ein Wochenloh« die Grundlage sei« kann. Et«e Beschäftigung ««ter dem Miudestloh« wird «ach In» krasttrete« des ReichsrahmentarisS «icht mehr znlässig sein ««d ««ter Strafe gestellt werde«. Zur Begründung der Forderung aus Uebergang vom Stundenlohn zum Wochen lohn verössentlicht Dr. Franz Goerrig in der „Braunen Wirtschaftspost" interessante Ausführungen, in denen er be tont, daß eS sich immer um eine der wichtigsten Fragen der künftigen Sozial, «nd Tarispolitik überhaupt handele. Gerade die letzten schwere« kriseniahre hätte« deutlich ae, zeigt, daß die als Vorteile deS StundenlohnsystcmS hin gestellte« Nnswirknngen — Beschränkung der Dienftlei, stuugSpslicht ans seste Stundenzahlen, Erfassung von Sonder bezahlung jeder einzelne« Arbeitsstunde — zum Nachteil der Arbeitnehmer mehr als ausgewogen «nrde« durch die LohnanSsälle bei Kurzarbeit, Wochenseiertaae», Betriebs störungen, ArbeitSverhiudernnge« usw. und durch Verschär fung der Gegensätze zwischen dem Arbeitgeber «nd feine« Arbeitnehmer«. Gewiß würde» manche kleinere« Neber» gangs, «nd Dnrchsührn«ssschwierigkeit«» z« überwinden sein. Der Arbeitnehmer «erde aber anf eine kleinliche Nrbeitszeitverrechnnng «nd Uebcrftundenabrechnnng ver zichten «nd der Arbeitgeber von Lohnabzügen sür Aus fallstunde« Abstand nehme« müßen.