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Dresdner Nachrichten : 17.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189810177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-10
- Tag 1898-10-17
-
Monat
1898-10
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1898
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v«»ugSgebü-r dltUeliäbklich W. s.bo. durch dlk Pos, Mt. 2.7s. »te «»nalmie »o« «»NIndI,un,c» ssir di« «»sie Niinnm-r crlolet in der k-<nWtae«»8tISsielle. LVanemir W. u. in den Nebenannakmetiellcii v Vorm, d dirs Um Na»m Lonnlaao nur Marienlir. ss v. ll->/,i UdrMittaa». Anzeigentarif. Die ilralliyeGrimdzeile«ca sSiwem Pi. .Änlundiaunoc» a»> der Pnvai- ieiie Heile rv Dt.: DevvesieNe. uni, NN Clrim" <6moela»dt' »0P1. iNrnnd »rilesiir Mvnlaac oder nach N.inacic» La Dw. "Nr gamiliennachnckien re.l, de» so Di — Anowüriiae Aniiriiae nur aeaen BorauSberadluna Veleadlatlcr wcrd m io Pi. berechnei. öüi Hiiiioobe einaeiandter Schriil- tlinke keine VerdindlichkcU. Kernlvrechanlcklusi« Amt I Nr-. 1t Uv. ION«. Die Dresdner Na»rid>lei, cnchcmc» tüalich Morgens. 43. Jahrgang. ! MH kuodtUcko /ckilinv (lu-. 8üi'up E' Vvlllllsrsir. 28. I, xex. Altwlütr. ' 66^)1886«isumonjtliiNsu k'onntprexitffwllv Xr. 67V. ^i„r I km/otns untl ( LllNittillSknou«:!» vrÜOllsnLrbyjtvv. > ktombnooxeu. Telegr.-Adreisc: Nachricht«:», Dresden Oarl klL'rl 2L iiü i . V«rk»uf»loe»1 z«trt: z>a^i«ere. II. iXil ^ «»«Ilnlir- »r»IIv O 8ti uv offtruffKO 8. 8 kllololger Vortroter von »1 Xliiiwanli'« -z IE' InI>ivt><I<->». -AjW N Vi»tL- emä FL«tlv-FL»rrr»Liu Z. Iü. liomdiltr M 6 Miimlit k ß Ilotllvke-nsnt >i1io!i- mä I il/IiRilInIii'ilL «' biotot stot« nur «in» Xonesto und Itogto rn hilligckeii Kreisen. r? » I ->j<lilv88-8tr»88v IO. l»u» l. ttttä I. Lt8- ^ Lirorisl-Lesobükt kür LölkuolitungZ-6egen8tLNl!e jvdorNil. livderlkrav von Ile-im. ^I«'7«'I. < I>, i>einni», bosto Knilc«. von Kiiulorn -xero <xe- iwminou. lAasebo 5si 1'!.. I 5>!c., I LIK. 75 1's., 3 sllc 3tt I'i. und .'»i8^invn^on. Rr. 287. S'Vies,el.- Fernjchreih- und Fcmstnech-Berichte. Deutscher Sclnilvercin. Uönis.1. iiokrrpglüttiit; vi < »>It ii, <»«»i ii1Ii«r. 'Moiiln,,. N.OI,!>likr tffi»K. ^ekeiiledei'tlil'Sli «enc-o llriisonloidon. ?'!. t Kk. und 1 lllk. 75Id. Versandt ULüb nns«värts. Hofnachrichlen. Radfahrer Blumenkvrso und Prcisverthcilung. Gerichtsverhandlungen. „Liebelei" Briefkasten. Aernschreib- und ^-erniPrcch-Bcttchte vom 16. Oktober. Paris. Tic auf dcn hiesigen B«ihnhöie» getroffenen mili tärischen Bo>sichtsm>ißre«rel» tvcr'oen »och aujrerht erhalten. Tic Zahl der Reffenden m evenio bedeutend wic sonst an Sonntagen. Nach telegraphischen siN'eldnngen ans dcr Provinz niniint dort da? allmähligc Znrnckzichen der Truppen von dcn Äahichofcn scincn ,»ortaang. Paris. In einer beute Nachniittaci stattgebabte» Ver sammlung. welcher etiva 200 Personen beiwobmen. crUartc Gnerard. cs sei unnütz, die Ansslandsbeweanng sorttnietzen. Paris. Die Truvpen. welche die meiste» Prrwinzbalinlivse, >i A- die von L»o», Vlarscille und Nancb. besetzt hielten, sind in die Kaserne» zurnckgekehrt. Charleroi. Eine Aenersbrnnst zerstörte einen grossen Tbeil der Walzwerke von Baume. 5<50 Arbeiter sind brotlos. Ter Schaden betaust sieh ans 2iiO,iM ss-res. Brüssel Prinz Philivv von Orleans ist hier eingetrosien Londo ». Wie die ./Atlantic Transport Line" initthcilt. sind von den 53 Passagieren des gesunkenen DamvierS ..ONoIiegan" >0 gerettet worden. Die meisten Passagiere waren zniückkehrende r'lmerikaner. nur ein deniichklingender Name besindet sich in dem Passagier-Verzcichnch, nämlich der einer Tran Grninbrccht, welche vermitzt wird. K o n st antino h e l. Das amtliche Eeremoniell snr den Be such des deutschen Kaisers und der Kaiserin bestimmt u. A.: Bei der Ankunft Ihrer Majestäten in den Dardanellen überbringen die mit dem „Izcdin" abgegangenen Persönlichkeiten, ferner der Kommandant und der Mntessaris von den Dardanellen die Be grünung des Sultans an Bord der „Hohenzollern". Bei der An kunft in Konstantinovel geben alle Kricgstchiffe Salut. Sobald die ..Hohen,zollern" Anker geworfen bat, salnen der ttzrohvczier, der Marine-Minister, dcr Gros;mcister der Artillerie und der Ecremonicnmeister znr „Hohenzollern", »ni Ihre Majestäten im Namen des Sultans zu begrüne». Es erfolgt die Ausschiffung dcS kaiserlichen Gefolges und schliehlich diejenige des Kaiserpanres. In diesem Augenblick findet ein Salntichieszen aller Kriegsschiffe und der Landbatterie statt. Beim Kaiserthor des Palastes begrüszt dcr Sultan, umgeben von dem vzofmarschall Ghali Osman. dem Kriegs-Minister, dem Marine Minister, dem Gros;meister der 'Artillerie, einigen Marichälle» nnd Divisions-Generalen die lNajcstäten. Die Elnentonuurgnie mit fliegender Tahne leistet die HonncnrS. Tie ON'nsit spielt die deutsche Hnmne. .»sierans ersolgt die Abfahrt Ihrer Majestäten und des Gefolges zu Wagen nach dcr festgesetzten Rangordnung. Der Kriegs-Minister, der Marine-Minister, nnd der Grvszmeister der 'Artillerie fahren von dem Palast von Dolma Bagtsche bis Pildi; Palais mit. die Svalicr bildenden Truvvcn vrciscntireii. die Mnsikkorvs spielen die deutsche Hhninc. Bei dem Meraisim Kiosk, dem Absteige-O.nartier Ihrer 2)!ajcstätcn. erweist die Halbtompagnie der Leib-Garde die Ehrenbezeugung. Ter Sultan begleitet Ihre Majestäten in dcn Salon der Kaiserin, verabschiedet sich kurz daraus nnd fährt mit dem kaiserlichen Gefolge nach Mld>Z KioSk. Ihnen folgen die Majestäten mit dem türkischen Ehrendienst, um den Sultan zu be suchen. Bei demEmOsange durch dcn Sultan, welcher die Majestäten in den kaiserlichen csaal begleitet, sind der Grohvezier. der Minister des Auswärtigen :e. anwesend. ES erfolgt alsdann die Vorstellung des deutschen Gefolges und der türkischen Würdenträger, Das Kaiser- vaar fährt von hier nach dem Merastim Kiosk zurück und nimmt hier das Frühstück ein. Hieraus erfolgt eine Spazierfahrt. Nach dieser findet im Aildiz-KioSk Empfang durch dcn Sultan statt, mit dem selben Eeremoniell wie am Vormittag, sodann ist Galadincr. Schliehlich erfolgt von dem Kiosk Rcsmgetschid die Besichtig ung der Illumination in der Umgebung des Palais und des Feuerwerks. 'Am Dienstag fahren die Majestäten in vierspännigen Wagen znr deutschen Botschaft, wo der Empfang dcr deutschen Kolonie stattsindct und das Frühstück eingenommen wird. Hierauf erfolgt die Besichtigung des kaiserlichen Museums und des großen Bazars. Abends findet Tiner im Mcraiffm-Kiosk statt: nach demselben besucht die Kaiserin mit ihre» Ebrendamen den kaiser lichen Harem. 'Am Mittwoch früh macht das Kaiserpanr einen Ritt zur Besichtigung der Umsassiingsmanern von Stambul. Mittags findet der Empfang der fremden Botschafter nnd deren Damen statt Abends erfolgt eine Fahrt am Bosporus auf dcr ..Hohenzollern", begleitet von zwei türkischen Nachten. Nack der M kkehr findet ein Zusammentreffen mit dem Sultan und sodann Theater-Vorstellung statt. Am Donnerstag ersolgt eine Fahrt nach Skntari und dem Tschamlidick>a Berg. Freitag nach dem Selamlik werden der Kaiser mit dem Zsultan und die Kaiserin dem Vorbei marsch der Truppen beiwohnen. Abends ist Galadincr im Nildiz- Kiosk. Am Sonnabend erfolgt die Verabschiedung und die Abfahrt dcr Majestäten Alexandrien. DZe hier in einem Eafö beschlagnahmten Bomben sollten auf ein Schiff gebracht werden, das gestern nach Jaffa in See ging. Einer der verhafteten 'Anarchisten war als Ga,th > - - - ^ce Kellner für ein lhaus in Jerusalem cngagirt. Cbemniher W e r k z e u g m a s ch i n c n s a b r i k vorm. Joh. Iimmermann. Die am IS. Oktober unter Vorsitz des Herrn Bankier Hugo Mcnde-Dresden abgehaltcne Generalversammlung, in welcher scns Stim men von 2» Aktionären vertreten waren, erlbeilte dem Vorstand einstimmig Decharg«, beschloß, vom Reingewinn eine Dividende von 12 N zu ver weilen und den verbleibenden Rest auf das neue Jahr vorzutragen. Das nach dem Turnus auS dem Auisichtsrath auSjcheidenbe Mitglied. Herr Ge heimer Koinmerzienratb Generalkonsul C. A. Meine in Leipzig, wurde einstimmig wiedergewählt. Die Dividende gelangt bei dem Bankhaus« Mende L TSubrich in Dresden sofort zur Auszahlung. Die Fabrik ist iin neuen GeichäslSiahr in lebhafter Thäligkeit, es liegen bedeutende Aufträge zu günstigen Preisen vor. In der am 11. d«. stattgesundenei, Sitzung des AussichtSratheS der Maschinenfabrik Kappel legte die Direktion den Rechnungs abschluß per I8S7 98 vor, welcher einen Nettogewinn von LIS.KtS M. 62 Psg. au-weift. Es wurde beschlossen, der demnächst cinzubcrusenden Generalvertanimlung die Dertheilung einer Dividende von II 7° in L!or- schlag zu bringen. vernicht« «uv TiichsischeS. — Beide Majestäten besuchten gestern Vonnittag den Gottesdienst und ertheilte» dann im Ncsideuzschlvb Audienzen. Nachmittags M5 l!hr traf Se. Kat. Hoheit dcr Herzog von Genua zum Besuche Ihrer Majestäten ein und »ahm in Villa StlMli WohniM Viv Uhr Land Familirittafel statt, an welcher beide Majestäten, der Herzoa von Genna und die Prinzen nnd Prinzessinnen des Könial. Hauies theilnahmcn. Gleichzeitig fand Marjchalltafel statt für das Gesohze. — Ihre Majestäten der König nnd die Königin statteten gestern Nachmittag Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Frau Grosz- Herzogin von Mecklenhnrg einen längeren Besuch im Hotel Europäischer Hps ab. — Der vorgestrigen Jagd des Groszenhainer Parforce- Iagdvereins wohnten 62 »Herren, darunter Se Königliche Hoheit Prinz Albert, bei. Die Jagd bewegte sich über die Hopienbach. 'Nauleis, Gauichcniühle. Döbritzschen nnd Zschauitz. Im Felde hesand sich auch eine Dame Ter Master. Herr Oberst Frhr. von Stralcnheim, gab dem ansgcietztcn Schwarzkittel den Fang nnd vcrthciltc 53 Brüche. Premicrlientenant von 'Anderten hob das Schwein ans. Vor der Jagd srühstückle Je. Kgl. Hoheit Prinz 'Albert bei Herrn Amtshanvtmann De. Ublemami. — So viel Seufzer sind wvhl noch nie in Dresdens Mauern ans wackerer Nadler Herzen zum Himmel emporacstiegen. als gerade am Freitag nnd Sonnabend, da es sich immer bedrohlicher am Horizont zniammenzog, da der Wind immer rauher über die Dächer strich und das Barometer von Stunde zu Stunde mehr siel, rascher als die faulsten 'Atlieiipapiere I» der Sonnabend- nacht erreichte die Hoffnung ans gutes Wetter zum N adiahrer - B l n m cn - E o r s o dcn Gefrierpunkt der Aussichtslosigkeit, und selbst die hartnäckigsten Feinde des 'Regenschirms waren froh, sich ans dem Heimweg vom .Kommers in der Ausstellungshalle mit dem verhaßten Möbel befreunden zu dürfen, es regnele nämlich ganz munter. Der Sonntag Vormittag ries neue Hoffnungen wach, vorübergehend brach sogar die Sonne durch das trübe Gewölk, nnd schon hörte man voreilige Weitermacl,er vom „Radler glück" spreche». Die Sache konnte wenigstens noch halbwegs gut werden, wenn auch dcr Boden zu weich nnd nasz war nnd man über das Amüsement, sich beim Fahren ans solchem Terrain der Gefahr eines Sturzes ansznsekcn. zum Mindesten noch immer getheilter Meinung sein konnte. Aber alle Hoffnungen wurden zu Wasser in des Wortes buchstäblichstem Sinne i denn gerade als der Eorso sich entwickeln wollte, kurz vor halb 3 Uhr, sing cs an langsam zu regnen, nnd sowie die ersten Ncidtahrcr ans der eigentlichen Koriostrasze. die nm den Palaistcich führte, erschienen nnd Bewunderung erregten,^borte eS ans langsam zu regnen nnd gvjr ganz munter. Ter Sieg Falb's, der ja im Oltober «nt den kritischen Tagen nnc so nm sich wirft, über dcn „Verein zur Förderung Dresdens nnd des Fremdenverkehrs", der das Ganze arrangirte, hätte nicht vollständiger sein können, nnd weder die Liebenswürdigkeit seines thätigcn ersten Vorntzeuocn, des Herrn LandtagSabgeordneten Behrens, noch die wiltbenden Blicke seine? verdienstvollen zweiten Präsiden, des Herr» Sendig. machien den Himmel irre: er lies; es ruhig weiter regnen. Daß trotzdem ein unter diesen Verhältnissen geradezu ungemein zahlreich zu nennen des Pndliknm im Groszen Garte» erschienen, war. beweist anffs Neue, welche Shinvathien der sinnliche Verein und die Radler bei dcn Dresdnern genieszen: selbst Vertreter aus den ersten Gesell schaftskreis» hatten sich ans dcn Eorsovlatz gewagt, so die Herren Exc. v. Metzjck, Oberhojmeister v. Malortie, Hofmarschall v. d. Bnsschc-Stteithorst und mehrere höhere Offiziere, ferner iah man Vertreter der Staats- nnd Polizeibehörden, zahlreiche Stadträthe und Stadtverordnete :c. Das Interesse für die Sache war allgenrein und dem war es auch allein zu danken, daß die meiste» 'Anwesenden trotz aller Witternngsungcmnthlichkeit auShiclten bis zum Schluß des interessanten und abwechslungsreichen Schaniviels. Tenn das war eS. und viel Mühe nnd Fleiß, viel Geschmack und Geschick, viel Geduld und Geld ist aufgcwendct worden, nm es dazu zu machen, sodaß man von Herzen dem Verlauf des Unternehmens etwas mehr Slimmiing und auch etwas mehr — Ordnung gewünscht hätte. Wußte doch zum Benpiel an der Eomedini'schen Vaie, einem der wichtigsten Punkte der Eorioslraße. die Zngordner selbst nickst genau, wic die Radler fahren mußten, und das Publikum mußte deshalb immer von einer Seile zur anderen getrieben wer den. Znm Glück wurden die zahlreichen Stockungen, die znm großen Dheil auch auf Conto des schlechten Terrains zu schreiben sind, immer sofort wieder überwunden und raich ausgeglichen Der Zug selbst wurde eingeleitet durch 6 Fanfarenbläser zu Pferde, dann kamen einige 3si Einzcliahrcr, an der Spitze Herr Paul Döring iHochrad mit Laube, ganz in Kornblumen und gelben Rös chen gehalten). Schon in dieser 'Abtheilung gab es originelle nnd geschmackvoll ausgeschmückte Rüder. So lagen dem Rad mit Lvra-Aiifscitz und dem Herbstrad hübsche Ideen zu Grunde: auch das Kostüm manches Fahrers mar geschickt mit der Dekoration in Ucbereinstiinnmng gebracht. So iah man einen Herrn ganz in Roth ans einem Rad mit Mvhnblninenansputz. einen anderen in der Parade-Ilniform der alten Postillone ans einer Maschine mit Gold regen. Daneben erregte ein Rad vollständig mit Pilzen garnirt, ein radelnder Maler, ein inngcr Weidmann, ein Mexikaner im braune» Cvstüm und gleichfarbigen Blumen Aussehen. Sehr hübich waren einige Gcnreffgnrcn zu Rad: jo der Kastanicnblätter- mann nnd das Paar „Soldat und Köchin", das überall große Heiterkeit hcrvorrief. Prachtvolle Blnmendekvrativnen, namentlich in Rosen, Vergißmeinnicht, Schneebrillen nnd Goldregen in allen Farben zeigten von der Gruppe „Einzelsahrer" namentlich die Räder verschiedener Damen. Schade, daß man die Nummern, da aus Rücksicht auf das Terrain ziemlich schnell gefahren werden mußte, nicht immer erniren konnte. Die zweite Alstheilung war ein Gruppenfahren. Hier fiel der Radfahrverein „Sturmvvgel" am meisten ans, der einen brillanten Iagdzug mit allein waidmänni- jchen Zubehör darstellte und zwar in altdeutschem Kostüme; die Räder waren hübich mit Reisig und Blumen garnirt und trugen an der Lenkstange je ein Geweih. In dieser Abtheilung fuhren auch die beiden Dresdner Damenvereinc „Radlerheim von Frau Mathilde Klemich" und Damen-Radsahrverein „Adler". Der erstere hatte mittelalterliches Kostüm gewählt, das namentlich dcn jünge ren Damen, die neben dem großen Prunkwagen sichren, vortrefflich zu Gesicht stand, während die Damen vom „Adler" durch Einheit der Kostüme aus ihren Clematisrädern auffielen. Die Radlerinnen, meist sehr gesetzten Alters, sahen kostümcll apart aus mit ihren weißen Röcken und weißen Jäckchen, schwarzen Westen und schwar zen Stieseln, weißen Glacss mit schwarzen Näthen, weißen Hüten mit schwarzen Bädern. Auch zweisitzige Räder waren tn dieser Ab- tbeilnng zugclassen; so sah man u A. das Geschwisteniaar Karl iResidenztheater). sie im Kostüme der Geisha, ihn als Seeoffizier. Die dritte Gruppe bestand aus lauter Eiuzelfahreriunen, die zum Tbeil sehr schöne, sogar hervorragend schöne Blnmcnräder hatten; namentlich einige Lckmeeball- und Rosenlauben - Arrangements entzückten das Auge. Die vierte Gruppe brachte die Vereine, die dem „Dcniicheu Radfahrerbnude" nicht angehören. Von ihnen schoß, was das geschmackvolle Arrangement des Ganzen anbetriffi. dcr Radiahrveceiu „'Adler" Gmna-Seidniw mit dcn riesigen Palmenwedeln und blauen Bögen, sowie dem 'Adler aus Korn blumen. einem Prachtstück der Firma Tienel. den Vogel ab. T . neben nahmen sich der Winzer und der Schnittcrzng des Radsahr Vereins „Blitz" sehr originell und wirkungsvoll aus. Einen ebewo seltenen, als ffir dcn Laien überraschenden Anblick bot die Gnwve des Tourcntlnbs „Dresdner Hochradiahrcr", die ihre hohen M - ichincn, die sie mit Sicherheit regierten, ganz mit Lchneeballen be steck! hatten. In dcr fünften Äbthcilnng fuhren die kleinen Vc eine dcS „Deutschen Radsahrerbundes", deren Räder fast sämnttlicb durch gefällige Blumenarrangements bestachen. Auch koffümcll nahmen sich diese Vereine gut aus, io namentlich die Mitglieder des V -El. „Wanderer" iTrcSden). die in braunen Svorkanzügen mit schwarz gelben Schärpen fuhren und Strohhütc mit schwarz aelben Bändern trugen. Die letzte Grnpve enthielt die größeren Vereine dcS „Deutschen Radfahrerbnndes", die von dem Radsahr- verein „lieber Berg und Thal" «Maiblumen nnd Rosem geichmack voll geführt wurden. Der Radsahrverein „Turner" iDresdeisi sic! durch die tadellose Haltung seiner Fahrer, dcr Radsnhrvcrein ..Wanderlust" wegen des ganz vorznguchcn Arrangements seines Zuges durch Ranken und Bögen «alles in Blau und Weiß! aus. Sehr hübich nahmen sich auch die Maiblnmensttänße mit den far bigen Roien an dcn 'Rädern der „Saxonia" 'Dresden« aus. die Schnechallendelorationen des Radiabrvcceins ..Wandersalk" Dres den« und die Wasserbbimen an den Rädern des „Biencleklnb Frei- berg". Semation erregte dcr Knnstsahrcr Kanimann. der ani einem riesigen ..Eiffclrad" saß, das von der Firma Earl Protze mir Dchneeballc» nnd Heckenrosen ganz entzückend geziert war: er schien sich, am höchsten von 'Allen zu Roß, herzlich trotz des schlechten Wetters zu ainüsiren. Leider machten nicht alle Conotheilnehmer io fröhliche Gesichter nnd die .. Ttimmung", die der Regen, der erst gegen Ende des Festes nachließ, von vornherein verdorben hatte, wollte sich abioiut während dcS Fahrens nicht cinstellen. Nur vereinzelt horte man ein „All Heil" oder ..Bravo", das kaum er-! widert wurde, und man konnte während des Corios den Gedanken! nicht los werden, wie ganz anders dieies mit so viel Geschick, j Kosten und Fleiß zu Stande gebrachte 'Arrangement des „Vereins! znr Forderung Dresdens und des Fremdenverkehrs" bei ichönem, Wetter nnd inmitten einer voll erblühten Svätsommerlandichattge-! wirkt hätte! — Kurz vor halb 5 Uhr war der Eorlo. der drcinial den Palaisteich umsabren bitte, zu Ende und das Publikum ver lief sich schnell, nm bei Kaffee. Grog und anderen wannen Ge tränken ans Falb und die kritischen Tage nach Herzenslust zu rai- sonnlren. Der Große Garte» aber lag bald, in eine neue Regen wolke eingehnltt, schweigsamer Dämmerung voll, einsam und ver lassen da. — Die Preisverthcilnng des B t um e rr - Eo ri o, welche einen Programmvnnkt de-Z gleichfalls gestern stattgesundenei: IN Ililtnngssestes des Dresdner Radfahrer-Vereins „Wanderlust" bildete nnd in der städtischen Ausstellungshalle vor sich ging, ver lies folgendermaßen. Es erhielten: I Äbtheilnng: Einzelsahrer I. Preis «Fahrrad, gestiftet von den „Komet"-Werkcn« Herr Paul Döring. Dresden: 2. Preis (Blumentovl mit Ständer, gestiftet non Herrn Mittelbacksi Herr R. Sacher: 3. Preis (Radsahrer-Anzrig. gestiftet von Herren Robert Eger nnd Sohn) Herr P. Schubert. Pulsnitz: 4. Preis «Kalten mit Fahrradznbehor, gelüstet von Herrn I. Strohdach! Herr R. Ronneberger. Dresden: vertkeilt wurden in dieser 'Äbtheilnng iirsgelainntt 12 Prelle. — H. Abcheil ring: Große Gnwpen: 1. Preis lFahrrad, gelüstet von den „Attllg"-Wcrkenl „Sturmvogel". ! Dresden : 2 Preis lHnmven. gelüstet vom Holiuwelier Maut Damen-R.-V. „'Adler", Dresden: 3. Preis (Pokal) Radlerheim von Frau Math. Klemich. U. Kleiin Gruppen: l. Preis «Fahrrad, gestiftet von den „Anslria"-Werke»! Herren Schnabel. Menzel undKolel, Dresden: 2. Preis «Humvc», gelüstet vom Hofittwelicr Rößner) Grnpve „Draiiena", Dresden « 3. Preis (Photographienständer) Frl. und Herr Karl, Dresden 4. Preis lTheetnch in Kupfer) Herren Roo. Kutzke und Kraule. Dresden. — III. Äbtheilnng: Einzelfahrerinnen: 1. Preis (Fahrrad, gestiftet von der Aktiengcielllchast Schladitz und Eo Miß Woddm: 2. Preis (persischer Tevvich. gestiftet von Siegfficd Schlesinger) Frl Renner: 3. Preis «Ukr. gestiftet von Mol' Meißner! Frau M Strohbach: znr Vertheilung kamen in dieicr Äbtheilnng 12 Preise — IV 'Abtheilung: Vereine, die nicht dem D. R.-F.-B. angeboren: I. Preis (Pokal mit Teller! „Schwalbe". Bodenbach: 2. Preis (Pokal! „Blitz", Dresden: 3. Preis (Pokal, „Adler". Grnna-Seidnitz (unter Protest); 4. Preis «Bildniß Ti Majestät des Königs nach Lenbach. gestiftet von Herrn Rudolph Sendig) Tonrcnklnb „Dresdner Hochlahrcr". n. s w. — V. Ab theilnng: Kleinere Vereine des Deutschen RadlahrerbnndeS l. Preis «Pokal! „Saxonia". Meerane: 2. Preis «Slandnlx ..Vanderec". Chemnitz:' 3. PreT- «Pokal« ..Wanderer". Dresden l. Preis «Pokal- „Wettin", Dresden, u s w. — VI. Abkhciluna Größere Vereine des Deutschen RadfaisierbnndeS: t Preis V mit Lilien) „Wanderlust". Dresden: 2. Preis «Pokal mit Eber Hauern) „Germania". Dresden: 3. Preis Chamvagnerkiihlei) „Turner", Dresden: 4. Preis (Pokal) „lieber Bergund Thal". Striesen, welche indeß verzichteten, weil sic sich in der Bliuncn werthnng benachtheiligt glaubte»: 5. Preis (Bildniß Sr. Majestät des Königs Albert nach Lenbach. gestiftet von Herrn Rudolph Sendig) „Biepeleklub. Freiberg: 6. Preis <15 Flaschen Cham pagner gestiftet von Hotel Bellevue! „Saxonia", Dresden. — Zn einer durch die Anwesenheit zahlreicher Gäste erweiter ten Mitgliederversammlung desDeutlchcn Schnlvercins (Ortsgruppe Dresden) sprach vorgestern Abend im wohlgeiüllten Sanle des Concerthcmses „Zum Schwan" der österreichische Reichs- rathsabgevrdnete für den Kreis Eger. Herr Dr. Zdenko- Sch Ücker über „Tie nationalen Verhältnisse an dcr Sprachen renze in Böhmen". Die Anfangs gehegte Befürchtung, daß die ieffge Polizei die Abhaltung der Versammlung nicht gestatten werde, erwies sich als unbegründet, und da der österreichische Sprecher, ein äußerst redegewandter, durch sein begeistertes, aber durchaus besonnenes Eintreten für die deutsche Sache sympathischer Hen in den 50ern, sein Thema in äußerst sachlicher und zahmer Weile behandelte, fanden die beiden die Versammlung überwachenden Polizeikommissare keinerlei Ursache zum Einschreiten. Nachdem der stellvertretende Vorsitzende dcr Dresdner Ortsgruppe, Herr Bankdircktor Dr. Faul, die Versammlung begrüßt und dcn ans Wien hcrbcigeeilten „schneidigen Verfechter des Dcutschthums in österreichischen Landen" herzlich willkommen geheißen hatte, begann Herr Dr. Schlicker seine 1 '/«stündige zündende Rede. Äon der Noch - Wendigkeit und vvn dcr Bedeutsamkeit de» nationalen Kämpfen- und
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