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(•Hlhamnoni Freier Kartenverkauf Anrecht B Freier Kartenverkauf 7. ZYKLUS -KONZERT 1968/69 Der Der das und enden sie ihre Lust im Schlafe. Die von Vergnügen erfüllte Luft und die Jahreszeit, die alle zu einem erholsamen Schlafe einlädt, lassen sie Tanz und Gesang beenden. In der ersten Morgendämmerung ziehen die Jäger mit Hörnern, Flinten und Hunden hinaus, es flieht das Wild, und sie verfolgen die Spur; Erschreckt und ermattet vom Lärm der Flinten und Hunde, verletzt, von der Flucht entkräftet, verendet es überwältigt. VORANKÜNDIGUNGEN : 26. und 27. April 1969, jeweils 19.30 Uhr, Kongreßsaal 15. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Kurt Masur Solistin: Monique Haas, Frankreich, Klavier Werke von Strawinsky, Schubert und Beethoven 2. und 3. Mai 1969, jeweils 19.30 Uhr, Kongreßsaal Einführungsvorträge jeweils 18.30 Uhr Dr. Dieter Hartwig 8. ZYKLUS-KONZERT Dirigent: Carl von Garaguly, Schweden Solist: Siegfried Stoekigt, Berlin, Klavier Werke von Forest, Busoni und Dvorak 9. und 10. Mai 1969, jeweils 19.30 Uhr, Kongreßsaal 16. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Lothar Seyfarth Solist: Ruggiero Ricci, USA, Violine Werke von Bianchi, Strawinsky und Lalö Programmblätter der Dresdner Philharmonie — Spielzeit 1968/69 — Chefdirigent: Kurt Masur Redaktion: Dr. Dieter Härtwig Druck: Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Zentrale Ausbildungsstätte 40829 III 9 5 0,6 469 ItG 009/37.69 Der Winter Erstarrt zittern in eisigen Schneeschauern beim schneidenden Hauch des schrecklichen Windes, im Lauf immer wieder die Füße aufstampfen und vor grimmiger Kälte die Zähne klappern; Ruhig und zufrieden seine Tage am Kamin zubringen, während draußen der Regen alle durchnäßt; Eisläufen, langsam und aufmerksam, aus Angst zu stürzen, Rasch sich drehen, ausrutschen, zu Boden fallen, wiederum auf dem Eise sich bewegen und rasch laufen, bis das Eis bricht und sich aufspaltet; Fühlen, wie aus den eisernen Pforten kommen Südost- und Nordwind und alle die kämpfenden Winde, das ist der Winter, aber, wie er auch sei, welch’ Freuden bringt er. über die Entstehung seiner Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 berichtet uns Robert Schumann: „Ich schrieb die Sinfonie zu Ende des Winters 1841, wenn ich es sagen darf, in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinauf und in jedem Jahr von neuem überfällt. Schildern, malen wollte ich nicht; daß aber eben die Zeit, in der die Sinfonie entstand, auf ihre Gestaltung und daß sie gerade so geworden, wie sie ist, eingewirkt hat, glaube ich wohl." Diese erste, die „Frühlingssinfonie", entstand also in dem selben Sinfoniejahr 1841 wie die Erstfassung der späteren Vierten und die so genannte Sinfonietta. Nach langen Kämpfen gegen seinen Schwiegervater hatte sich Schumann die Ehe mit Klara erkämpft, und das Glück ihrer Gemeinsamkeit spiegelte sich in den Kompositionen dieser Zeit wider. Aus diesem Glück heraus ist der Jubel, ist das Jauchzen dieser vorwärtsdrängenden, strahlenden Sinfonie vor allem auch zu verstehen. Obwohl Schumann nicht schildern, nicht malen wollte, hatte er doch ursprünglich den einzelnen Sätzen Überschriften gegeben, die er dann jedoch fortließ (Frühlingsbeginn - Abend — Frohe Gespielen — Voller Frühling). Der erste Satz besitzt eine langsame Einleitung (Andante un poco maestoso), die mit einem stolzen Ruf der Hörner und Trompeten sowie dessen Wiederho lung im Tuttiorchester eröffnet wird. Huschende, unruhige Floskeln schließen sich an, ehe zart das punktierte Kopfmotiv wieder in den Holzbläsern erklingt. Nach einer ritardierenden Flötenkadenz beginnen Trioien in den Streichern, das Tempo anzutreiben, über anschwellendem Paukenwirbel jagen diese Figuren dem Allegro molto vivace zu, dessen Hauptthema zwar genau aus dem anfäng lichen Hornruf aufgebaut ist, nun aber eine vitale, jubelnde Note erhält. Der rasche Nachsatz führt diese Energien nur noch weiter. In den Holzbläsern wird ein zweites Thema eingeführt, wiegend und schmeichelnd. Aus dem Anfangs thema wird schließlich gegen Ende der Exposition noch ein weiterer Gedanke entwickelt, der in strahlende Höhen führt. Die Durchführung wird wesentlich von dem drängenden Hauptthema bestritten, das in Teilmotivtechnik durch das ganze Orchester wandert und schließlich auf dem Höhepunkt hymnisch ge steigert in der Vergrößerung erscheint. An die Reprise schließt sich eine längere Coda an, die den Frühlingsjubel zu neuen Höhen führt. Warmherziger Ausdruck der musikalischen Romantik bestimmt den zweiten ein in Es-Dur stehendes Larghetto. Die tiefempfundene, liedhafte, weit au^B sponnene Weise wird erst von den Streichern vorgetragen, erscheint danr^n den Holzbläsern, später besonders kantabel in den Violoncelli, zart von den übrigen Instrumenten umspielt. Nur kurz kann sich eine Verdüsterung der Stim mung halten. Kurz vor Schluß ertönen feierliche Posaunenklänge, ehe sich nahtlos der dritte Satz (Scherzo-Molto vivace) anschließt. In dessen Grundmotiv erkennen wir die gerade vernommenen Posaunenklänge wieder, nun allerdings energisch, leidenschaftlich gesteigert. Leichteres Spiel finden wir in dem tänze risch konzipierten ersten Trio, dem wiederum das Scherzo folgt. Für das zweite Trio ist ein Tonleiteraufstieg bzw. -abstieg von thematischer Wichtigkeit. Nach einer verkürzten Wiederholung des Scherzos bringt die in D-Dur stehende Coda noch einmal helle Farben ins Spiel. Der letzte Satz (Allegro animato e grazioso) wird mit einem jubelnd aufstei genden, einmal energisch synkopierten Thema eröffnet, das noch von Bedeutung sein wird. Erst einmal macht sich in rasch dahinhuschenden Figuren eine unbe schwerte Heiterkeit breit. Besonders keck beteiligen sich die Holzbläser an der ausgelassenen Stimmung. Dann jedoch taucht immer wieder das Kopfmotiv auf, dunkel zuerst, dann immer klarer und strahlender. In der Durchführung wird es vollkommen beherrschend, beharrend auf den wiedergewonnenen Kräften der frünlinghaften Natur. Eine Flötenkadenz gibt den Weg für die anfängliche Unbeschwertheit frei. In strahlender Lebensfreude endet dieses glückvolle Werk. Dr. Dieter Härtwig Jedem der vier Violinkonzerte des Jahreszeiten-Zyklus stellte Vivaldi ein „Sonetto dimostrativo" voran, ja er trug sogar die einzelnen Textzeilen der Gedichte in die entsprechenden Abschnitte des Notentextes ein, um die programmatische Schilderung in der Musik zu verdeutlichen und dem Spieler eine Interpretations hilfe zu geben. Wer der Autor dieser Sonette ist, ob Vivaldi eventuell selbst, kann nicht gesagt werden. Heute abend gelangen die Konzerte Nr. 3 und 4 aus op. 8: „Der Herbst" und „Der Winter“ zur Aufführung. Die je weils dreisätzigen Stücke, in denen Programm und Solokonzertform zur Über einstimmung gebracht sind, stellen das konzertierende Soloinstrument absolut in den Vordergrund des kaum kontrapunktische Arbeit aufweisenden musika lischen Geschehens. Das Streichorchester versieht größtenteils durchsichtige Be gleitungsaufgaben. Der Wortlaut der zugrundeliegenden Sonette ist folgender: Herbst Bauer feiert mit Tänzen und Liedern schöne Vergnügen der glücklichen Ernte berauscht vom edlen Tropfen des Bacchus