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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger IO?. Iaisvyong Msntag, 21. 1932 Nu. 193 8 L Volmscher Terror rast weiter Erschütternde Verlchle gequälter Menschen SL -- 8 S 2 (Associated Preß, Zaiidcr-Mnüiplex-K.) ihrem Gesicht. -s Mi'IM,- Jas Leben zur Holle gemacht Lei Nacht und Nebel über die Grenze geflüchtet kz Die polnischen Soldaten, die zmn Teil einen rech« ver- wahrlosten Eindruck machten, erklärten, bah sie „kein Kanonen- futter abgeben" wollten. und mit Wtöcken barbarisch verprügelt. Die Wohnungseinrichtung wurde zertrümmert Zwangsversteigerungen deutschen Besitzes Vernichtender Schlag gegen das Volksdeutsche G e n os s e»s ch a s t s w e s e n. In ihrem brutalen Vcrnichtungskampf gegen die Lebeus- grundlagcn des Deutschtums in Polen haben die Behörde» zu einem neuen umfassenden Schlag gegen das deutsche Genos senschaftswesen auögeholt. Es wurden erneut drei deutsche Molkerei-Genossenschaften, und zwar die Genossenschaft Kru- schin (Kreis Strasburg), Marken bei StraSburg, und Hein- richsdorf (Kreis Soldau), angeblich aus „hygienischen" Grün den, geschlossen. Ferner ist den deutschen Revisionsvcrbänden der deutschen Molkerei-Genossenschaften in Posen und Pommerellen das Revisionsrecht entzogen worden. Diese Maßnahme hat zur Folge, daß den Genossenschaften sehr große Unkosten ent stehen, so daß in Kürze die volle Liquidierung des deutschen Genossenschaftswesens in Wcstpolen cintreten muß. Eine not- wendige Folge ist ferner die Brotlosmachung zahlreicher deut scher Angestellten, die bei diesen Verbänden tätig sind. Auch soll nach Aussagen gutunterrichteter Kreise die Schlie ßung der gesamten deutschen Genoffenschaften im Bezirk Posen und der deutschen Zentral-GenoffenschaftSbank in Posen bevor- stehcn. Da die deutschen Besitzer fast ausschließlich Schuldner der deutschen Genossenschaftsbanken sind, wird die sofortige Zurückzahlung aller aufgcnommenen Darlehen, Hypotheken usw. verlangt werden. Da die deutschen Besitzer hierzu nicht in der Lage fein werden, ist für die nächste Zeit mit zahl- losen Zwangsversteigerungen Volksdeutschen Besitzes zu rechnen. Anreigenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die 95 mm breite Millimeterzeile im Lext- teil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; (Ziffer- und Nachwelsgebühr 25 Pf. rmüglich Porto. » II Z.Z Ein Bild ans dem Flüchtlingslager für die ans Polen ent flohenen Deutschen. Es zeigt eine Mutter mit ihrem Jüngsten. Tie ausgestandene Pein steht noch deutlich in Grauenhafte Mißhandlungen Deutsche i« polnischen Gesöngnissen mit eisernen Setten geschlagen Erste frohe Mahlzeit nach geglückter Flucht vor dem Poleutcrror. (Scherl-Bilderdienst, Zander Multivler-K.f Nachdem erst vor wenigen Tagen gemeldet ivurde, daß zahlreiche Angehörige des polnischen Militärs, größtenteils in voller Ausrüstung, aus dem Olsa Gebiet über die Grenze in das Protektorat Böhmen und Mähren und in die Slowakei geflüchtet sind, kommt jetzt die Nachricht, daß in der Nacht vom 15. zum 16. und vom 16. zum 17. August auch bei Bischofs- Werder zahlreiche Grcnzübcrtritte polnischer Soldaten erfolgt sind. In der Nacht vom 16. zum 17. August überschritt sogar eine halbe Kompanie eines in Graudcnz stationierten und seit einiger Zeit als Grenzwachtkommando in der Nähe von Bischofswerder eingesetzten polnischen Jnfanteriebataillons die Grenze. » St Das „Achopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheinkwerktöglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr Zo Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäftsst., von den Boten, sowie von allen Poftanftalten angenommen. ,u Wohlstand zu bringen. Und' das hat gegen sie die Wul ocr Polen entfacht! „Sehen Sic", erzählte einer, und man kann es immer wieder von den anderen bestätigt hören, „das sing so an mit Redensarten, mit Sticheleien, mit denen man uns reizen wollte. Der eine oder andere war unvorsichtig oder es packte ihn einmal der Zorn. Aber sobald er etwas erwiderte ans di« Schimpfworts, mit denen sie uns und alles Deutsche beleidig ten. dann hieß es, er habe schlecht über Polen gesprochen, und er wurde aus Monate ei »gesperrt ins Gefängnis Und dann ging es los mit allerlei Schikanen. Da muß man immer wieder dieselben Stenern bezahlen . . ., man legte Quittun gen vor, daß sie schon bezahlt sind Macht nichts", sagt der Beamte, „warum bist du deutsches Schwein hier, gib dein Geld und frcn dich, daß du nicht toigeschlagen wirst". „So wurden die kleinen Geschäftsleute ruiniert. Und dann kanten die Schlägereien. Bei nnS ging das los in einem Vorort von Lodz Es war bei einer Beerdigung. Der Pfarrer hielt am Grabe die Leichenrede. Da warfen die Polen mit Steinen nach ihm, daß das Begräbnis unterbrochen werden mußte, und dann schlugen sie uns die Fenster ein, immer mit Steinen rein in die Stnben. Die Lebensmittel geschäfte wurden geplündert, und alles aus die Straße gewor fen und zertreten Die Polizei stand ruhig dabei." Einem Tischlermeister Tonn aiiS Ncugut bei Kutm hatten die Polen schon fünfmal die Fenster zertrümmert. Als nun wieder ein lärmender Hanse» auf sein Haus cindrang, trat er vor die Tür. Da fiel rin Dutzend Männer über ihn her, sie stachen ihn mit Messern in Kops und Schultern, schleppten ihn in sein Hans und schlugen ibn blutig. Seine Frau bekam Faustschläge inö^Gesicht, und seinem 9N Jahre alten Vater wurden im Bett die Arme zerschlagen Dee gesamte Hausrat wurde zertrümnwrt. Die Betten ausgcfchlitzt, die Federn aus die Straße gestreut. Eine Frau aus Zbiczno bei Strasburg berichtet, eines Abends hätten mehrere Polen ihrem Mann ausgclauen, ihn übersatten und geschlagenf bis er besinnungslos wurde. Schwere Kopsverletzungeu und drei Nippenbrüche waren die Folgen der rohen Mißhandlung. Mit letzter Kraft hatte er sich nach Hause schleppe» können. Der Arzi halte aus Furcht die Behandlung abgclehnt. Unter der Pflege seiner Fran ist der Mann jedoch genesen Die Zahl der Flüchtlinge, dl« ein gütiges Geschick dem Terror des polnischen Chauvinismus entfliehen ließ, nimmt ständig zu. Die Schilderungen und Berichte,die die von ihrem Heimatboden verjagten Volksdeutschen über die SchreckcnShcrr- schäft des polnischen Pöbels geben, zeigen den abgrundtiefen Haß und das sinnlose Wüten gegen alles, was deutsch ist. Nahezu sämtliche Flüchtlinge, Männer und Frauen, Greise und Kinder, haben die gleiche» traurige» Erlebnisse gehabt. Viele Einzelfälle zeugen von unfaßbarer Roheit und Rücksichts losigkeit. Nur wenige Volksdeutsche, die in den Flüchtlingslagern Zuflucht und Hilfe fanden und über ihr trauriges Schicksal berichteten, könne» namentlich genannt werden, da sie An gehörige in Polen zurücklasscn mußten, über deren Verbleib sie in banger Sorge sind. Nach schwersten Bedrohungen und Verfolgungen entkam eine junge Frau mit ihren beiden Töch tern bei Hindenburg über die Grenze, während ihr Mann an der Flucht verhindert wurde. Von ihrem Bruder weiß sie nur, daß er von Aufständischen angcschossen wurde und vielleicht tot ist. Von zwei weiteren Brüdern hat sie eben falls nichts mehr gehört. Einem jungen Mädchen wurden bet einem Ueberfall von polnischen Burschen zwei Zähne ausgeschlagen. Von ihren Eltern hat sie nichts mehr gehört, fürchtet aber das Schlimmste. Eine 27jährige Volks deutsche aus Friedenshütte mußte nach schwersten Bedrohungen durch polnischen Pöbel hochschwanger mit ihren zwei Kindern, im Alter von 6 und 3 Jahren, flüchten. Erschütternd ist auch der Bericht eines im Flüchtlingslager Friedland auf genommenen Ehepaares aus Matschekowatz, das sich mit seinen beiden Kindern, 3 und 1 Jahr alt, vor dem polnischen Terror in Sicherheit bringen mußte. Bet einem heimtückischen Ueber fall wurde der Mann schwer verletzt. Zur gleichen Zett wurde feine 28jähriae Frau in der Wobnuna überfallen, aewürat Rund 460 Flüchtlinge, Männer nnd Frauen, Kinder und Greise, kamen aus dem Flüchtlingslager Allen stein nach Pillau, von wo sie mit einem Sccdienstschisf weiter befördert werden. Wie schon meist ihre Elter» und Großeltern, sind sie geboren in polnischen Städten und Dörfern, haben treu ihre Pflicht erfüllt gegenüber deni Staat, dessen Bürger sie waren. Aber sie haben das Verbrechen begangen, Deutsche zu sein, nach deutscher Ar» zu leben und zu arbeiten und es durch Fleiß oen opover,cmc»ia,en «reis- unv ^nvujtrieiiadkeu steht man immer wieder Transporte von verhafteten Deutschen, die wie gemeine Verbrecher aneinandergefeffelt unter außergewöhn lich starker polizeilicher Bewachung durch die Straßen gezerrt werden. In den Gesängniffen bietet sich ein Bild des Grauens. Wie Tiere sind die verhafteten Deutschen in den engen Zellen, die vor Schmutz uud Ungeziefer strotzen, eingepfercht und kön nen sich kaum rühren. Das Essen besteht lediglich in einer dünnen Wassersuppe. Da die Pritschen in den Zellen nicht anS- rcichen, lösen sich die gefangenen Deutschen — soweit sie nicht verhört werden — beim Schlafen ab. Die wehrlosen Deutschen werden nicht nur mit Fausthicben, Fußtritten und Gummiknüp peln traktiert, sondern sogar mit zusammengedrehten nasse» Handtüchern «nd eisernen Ketten geschlagen. Sie müssen nach- sprechen, waS ihnen die grausamen Gefängniswärter und Poli zisten vorsagen und in Sprcchchören auf dem Gcfängnishof Schmähruse auf Deutschland nnd den Führer ausüringen. Wer sich nicht fügt, wird auf das schlimmste mißhandelt, geschlagen und auf Drahtgeflechte geworfen, deren Spitzen den armen Opfern ins Fleisch dringen. Diese Methode» sollen die Deut schen gefügig machen nnd aus ihnen das herauspresscn, was der Staatsanwalt für seine „Anklage" benötigt. Grenzübeririii polnischer Soldaten Wie bekannt wird, haben die polnischen Militäbehörden strengste Maßnahmen gegen die ständig zunehmenden Fülle von Desertion bei der Armee anaeordnet. »Hi ! Das „Zschopauer Tageblatt und Anreiz er" ist das ;ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Londrats r» Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen BestÜnntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Trzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokonto Zschopau Nr. 24k, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Zernsprechert Nr. 7>2 Zeitung für die Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porfchendorf, Waldkirchen, Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf