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Ireitsg» cten 8. Dezember ISIS. II. Jahrgang. Nr. 285. WM Anzeiger für das Erzgebirge NhsLÄUL mit Ser wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsbla«. LMWZA"« ^!g'.r°u'n» 7u,sg°b.st°°Ukn°"wi° Sprechstunde Ser Neüaktion mit Ausnahme Ser Sonntage nachmittags 4-5 Uhr. — Telegramin.flSress»r Lagebla« ^ueerzgebtrg,. z,,«spreche» 5». w!na »Ie"^u,g!d.n'ÜV au« postonttait«n uns Sri-striige, zür unverlangt eingefanSte Manuskript» kann Sewühr nicht geleistet werden, 'd >men Eieren,m.?en — _ ' snkrnttsrriprnichtstutllch isit- Aieller etwa rosoo Rumänen gefangen. Große Erfolge ües Kreuzer-Krieges. — Der rumänische Jeläzug. Statt 750 nur noch 200 Kilometer Front. Welch ungeheure Vorteile die Operationen in der Wa- lachai den Verbündeten dank der klaren Anlage des rumäni schen Feldzugeß gebracht haben, erhellt allein aus einer Gegenüberstellung der früheren und jetzigen Frontlänge in der Walachai; die deutsche und österreichisch-ungarische und bulgarische Front maß noch am 12. November von Predeal- Westkarpathen-Orsova-Donau 750 Kilometer. Sie beträgt heute in der Linie Sinaia-Donau nur noch etwa 200 Kilo meter, woraus sich eine Verkürzung von 550 Kilometer er gibt. Die eroberte Bodenfläche in der Walachar und Do- brudscha beträgt rund 50 000 Quadratkilometer, d. h. über ein Drittel des ganzen rumänischen Königreichs. Die Flucht der rumänischen Bevölkerung. Der Züricher Tagesanzeiger berichtet aus Peters bürg, bei Reni hätten, in der letzten Woche über 36 000 Ru mäncn die russische Grenze überschritten. Die nicht im vor aeschriebenen Besitz von 500 Rubeln befindlichen rumäni schen Flüchtlinge wurden an der Grenze zurückgewiesen ebenso alle Juden. Die russische Negierung setzt Ismail in Verteidigungszustand. Rücktritt Bratianus? Die Telegravhen-Agentur Fournier meldet auS Genf: Das rumänische Parlament wurde nach Jassy einberufen. Die Demission des Kabinetts Bratianus ist noch unbest' tigt, aber wahrscheinlich. Die Mehrheit der Parteien wünscht ein Konzentrationsministerium sowie die Schaf fung eines Generalrates der natioMen Verteidigung. Brussilow gegest die Unterstützung Rumäniens. Der Wiener Zeit wird gemeldet: Der Kriegsberichter statter der Nowoje Wremja schreibt: In militärischen Krei sen wird Brussilow als der eigentliche Urheber der gesM-- wärtigen Lage Rumäniens im allgemeinen und speziellen beschuldigt. Nur ihm und seiner Taktik sei es zuzuschreiben, daß sich die Lage in Rumänien mit jedem Tag verschlim» mere, da er von einer großen Entsendung von Streitkräften für Rumänien nichts wissen wollte Brussilow hkbs stch im. mer gegen die Schwächung seiner Front gewehrt u«d immer verstanden seinen WiZM dUrchzufetzen. Telegramm des Kaisers an Mackensen. (Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser hat anläß lich der Einnahme von Bukarest an Generalfeldmar schall von Mackensen folgende» Telegramm gerichtet: Tie an Eurer EW.Klcrrz heutigem Geburtstag er folgte und für alle Zetten denkwürdige Einnahme Bu karests, der Hauptstadt des zuletzt in Waffen gegen uns erschienenen heimtückischen Feindes, gibt Mir An laß, Ihnen, Mein lieber Feldmarschall, und den un ter Ihrer bewährten Führung so ruhmreichen Trup pen der Tonau- und 9. Armee, "wÄche unter den größten Anstrengungen Außerordentliches geleistet ha ben, Meinen Kaiserlichen Tank und Meine vollste An erkennung auszusprechen. Ganz Deutschland blickt voll Stolz auf seine und seiner Verbündeten tapferen Söhne, deren Taten mit Gottes Hilfe einen Markstein auf dem Wege zum endgültigen Siege sein werden. (gez.) Wilhelm, I. R. Rumänische Ernteergebnisse. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung meldet über die rumänischen Getreidevorrätei: Nach amtlichen rumänischen Veröffentlichungen beliefen die sich im Lande befindljichchs Getreidevorräte am 1. Juli 1916 auf 1600 000 Tonnen. Die diesjährige Ernte überschritt kaum eine Mittelernte und hat folgende Ergebnisse: Wetzen 1800000, Mais 1600000, Roggen 50000, Hafer 300000, Gerste 690 000, zusammen 4400001 Tonnen. An diesem Ertrag sind die bisher von uns besetzten Gebiete mit rund zwei Dritteln beteiligt. Me Kämpfe in MaMnlen. Estt Ujsag drahtet aus Bern: Daily Mail meldet aus Saloniki: Es scheint, daß Monasttr abermals der Schauplatz heftiger Schlachten sein wird. Ter Feind erhielt große Verstärkungen au» der Tvbrudscha. Es ist wahrscheinlich, daß die Bulgaren und Deutschen ihre Kräfte sammeln werden, um die Stadt zurückzuerobern. »roße Zllegrrerfotgr lm November. — I« ganze« MlnPerkrlfen -er Entente. MWttlM WMericht Del dir MW Berlin, 7. Dezember, abends. (Amtlich). Im Westen und Osten keine besonderen Ereignisse. Außer dem Verlust der Festung Bukarest und ihrer wichtigsten Handelsstädte kostete der 6. Dezember den Ru mänen noch eine Division, dis, am Alt gestellt, mit 8 000 Mann und 26 Geschützen zur Kapitulation gezwungen wurde. Serbische Nachtangriffe bei Trnava, östlich der Cerna, ü d gescheitert. MWRMWÄWWW (Amtlich). Großes Hautquartie», 8. Dez. vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des deutschen Kronprinzen. Auf dem westlichen Maasuser griffen dis Franzosen gestern die von uns am 6. Dezember gewonnenen Graben auf der Höhe 304 an; sie sind ab gewiesen worden. ' Oestrich er Kriegsschauplatz. Front de» GeneralfeltzmarfchaLS Prinz Leopold von Bayern. Russische Vorstöße an der Dünafront scheiterten. Südlich von Widftz wurden in eine unserer FeldwachstM lung eingedrungene Abteilungen sofort wieder vertrieben. Front des Generaloberst Erzherzog Josef. «nch -wm Fehlschlag der «rotze« Extlastungsofskn- stdo in den Karpathen Haden die Küssen nur «och Teil- »«grisse nnternommr«. Sie stürmten gestern mehrfach in der Lndowir »nd dem Trotosultal gegen unsere Linien an »nd Liurderr blutig zurückgeschlage«. Front des GeneralfrldmarschallS von Mackensen. Unser Borgehen gegen «nd üder die Linie Bukarest -Ploesti erfolgte so schnell, daß die im Gveuzgedtrge am Predcal- und Aktswanvatz steheupen Rumänen keine Möglichkeit fanden- rechtzeitig zunüchznldh!§en. Oie stießen ruf ihrer.« RückM? bereit» deutsche uns österreichisch-ungarische Truppen Und sßnd, von Norden gedrängt, zum große« Leit bereit» ^fangen. Zwischen Gebirge T^nau «st dtze BeVsohMug im Kluß Ltzs neunte Slrmee machte gestOB» allodr et-pit idSvi» Befangene Am Alt erfüllte sich das unvermeidliche Schicksal der in Westrumäuien abgeschniitcuen Kräfte. Lderst von Sziivo erzwaiig am 6. Liezemster mit den ihm un- tersteUton ösierreichiichi-uugarischen und deutsch»» Grup pen ihre Mbergade. Hchn Bataillone, ein« ESkavron und sechst Batterien r« Stärke von 8VV0 Mann mit 26 Geschützen streckten die BtafsM. Mazedonische Front. Stachtttch« Angriffe der Serben bei Trnava (östlich der Lerna) sind von deutschen und bulgarischen Trup pen Aurückgowtesen worden. Ebenso scheiterten erneute Borstöße der Engländer in der Strumaebene. Trotz meist ungünstigen Wetter- sind auch im Monat November große Erfolge von der Fliegertruppe erzielt worden. Den eigenen Verlusten von 31 Flugzeugen in West und Ost, in Rumänien und auf dem Bakan stehen soll gende Zahlen gegenüber: Die Gegner verloren im Luftkampf 71 Flugzeuge, durch Abschuß von der Erde 16 Flugzeuge, durch unfrei« willige Landung 7 Flugzeuge, im ganzen 94 Flugzeuge. Davon sind in unserem Besitz 42, jenseits der Linien er kennbar abgestürzt 52 FLugmaschinen. Die Artillerie und Jnfmtterte sicherten sich durch hervorragende Erfüllung ihrer wichtigsten Aufgaben Anerkennung und Betrauen der anderen Truppen. Die Führung schützt ihre Letstun- gen hoch. Der erste Generalguartier meiste» (W. T. B). Ludendorff. I!I!!IIIIIIiIIIIIIIIIIIlIIIlIIIiIIIiIIIIlII!III!iIIIiIIlI>iI>iIilllIII!IIIlllIIII»ll»I»>I>I»III«»IMIlII»lI!tt»I etwa 15S0-H rumänische Gefangene. — Es ist jedoch zu hoffen, daß die französischen und ser bischen Truppen die Stadt Monasttr werden halten kön nen. Griechenland. Graf Tisza über di- Lag« in Griechenlared. Ministerpräsident Graf Tisza äußerte sich gestern i!m Klub der nationalen Arbeitspartei über die Lage in Griechenland: Aus Griechenland treffen für uns günstige Meldungen ein, obwohl die Nachrichten die Zensur der Entente passiert haben. Es scheint, daß die Lage sich zu unseren Gunsten entwickelt. Das griechische Heer wird dem Rierverband zu schaffen geben. Jeder weiß, daß sich das griechische Heer im Balkankriege aus gezeichnet geschlagen hat. ES ist gut ausgerüstet und sehr aktionSfithig. Griechenland und »er Bierverband. Der Berichterstatter des Daily Telegraph weist dar auf hin, daß bei Ausbruch offener Feindseligkeiten zwi schen Griechenland «nd der Entente, die bei dem Stande der Tinge im Bereich! der Möglichkeit liegen, die Sa lonikiarm« auf da» schwerste bedroht sei. Aus dem Telegramm gehä hervor, daß König Konstantin voll kommen Herr der Lage ist Und mit staunenswert« Ener gie alle Maßnahmen trifft, um weiteren Uebergrtffen der Entente vorMbeugen. Petit Journal meldet aus Athen: Die Sntentege« sandten haben bereit» ihre Beziehungen zur griechischen Regierung abg»brv.chen. Am Hafen von Piräus ivurden alle Schiff« requiriert, um die flüchtigen Staatsange hörigen des Bierverbandes «inzuschiffen. Matin mel det aus Athen: König Konstantin konzentriert bei La rissa ein He« end hat selbst den Oberbefehl über die Truppen übernommen. Tier König sammelt sei» Heer. lieber die griechische Erbitterung der Entente läßt sich der Lokalanzeiger melden: ES finden keinerlei Ver handlungen irgendwelcher Art zwischen Len Gesandten der Alliierten und der griechisryen Regierung mehr statt. Aus verschiedenen Provinzstädten werden ernste Un ruhen gemeldet. Laut Berliner Tageblatt seien im Pi« ! rES Schiffe unter Lamps, um die französische Kolonie LthSn» sufzunrhmLn. Weitere Meldung» besagen, der König ziphe ein Heer bei Larissa zusammen, er werde selbst den Oberbefehl üLernehliMn. Mit Vorbehalt wird nach Pariser BlättermeldUngen cwÄ London berichtet, Lvvd Teeil plane ein« GntchroiMng dcs> griechischen Kö nigs, wogegen Rußland aber WiLm-siand keifte, Tmi veziehuugen zum MtEriüoud abgebvochrn. Der Londoner Limes wird aus Piräus gemeldet: Di« Läden in Athen wurden wieder geöffnet. Die Un tertanen der alliierten Länder gingen an Bord der Schiff« im Haien von Piräus. Griechische Matrosen sorgen für die Aufrechterhaltung, der Ordnung. Die Beziehungen zwischen Griechenland und den Alliierten seien in Erwartung näherer Mitteilungen der Entente regierungen so gut wie abgebrochen. klne amMe Keußerung zur Helle Nep-m Berlin, 7. Dezember. Die Norddeutsche allgemeine Zeitung schreibt. Durch die Erklärungen LrepowS soll das russisäe Volk noch einmal aufgepcitscht werden, nach dem es in der letzten Zeit am Siege bereits entaültig ge zweifelt halte. Immerhin verdient die Tatsache Beachtung daß Trepows bescheidener anflrat als sein großsprecherischer Kriegsminister. Die Rede Trcpows verdient aber weniger ans diesem als ans einem anderen Gesichtspunkt die Aus- merksamteit der Welt Der Reichskanzler hatte in seiner Rede im Hauptausschuß gesagt, daß die erste Bedingung ür eine friedliche Entwickelung der Welt die wäre,' daß ich keine agresstven Koalitionen mehr bll ca. Als eine olch Koalition aber sei die russisch- französisch-englische zu ietrachteu. Konnte Herr von Bethmaun Hallweg eine bes sere Bestätigung seiner Worte finden als die Erklärungen Trepows über Rußlands Kriegsziele? Durch nichts konnte deutlicher bewiesen werden, daß wir und die mit uns ver bündeten Vöcker einen Verteidigungskampf führen,in wel chem wir die Unversehrtheit unserer Besitzungen und un serer allgemeinen Güter verteidigen.