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eiheritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieüeberg u. A. - BezuaspreU: Für einen Monak 2.— AM ! l mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. - - :: Gemeinde-Derbands-Dirokonko Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt DIpooldlswalüe Nr. 403 - - -Postscheckkonto Dresden 123 48 Nr. 281 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blakt enthält dl« amlllchen Bekanntmachungen der Amlshauplmannfchafh de« StaLlral« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Di« 4« Millimeter de«M - Mlllimekerzell« « Npfa.; im Terttetl di« W - Millimeter breit« MiMm«ttrztU« 1» «pstz. Anzeigenschluß 10 Uhr vor«. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. S gültig. 10». Jahrgang Montag, am 3. Dezember 1934 SM- Ü lil »M- »IWWMM HWM Vom Haus- und Grundbesitzer-Verein Dippoldiswalde war vor längerer Zeit der Gedanke zu einer Werbeversammlung ge geben worden. Die Bezirksleitung hakte das gut geheißen und eine Bezirksversammlung damit verbunden. Nachdem die Ver- lammlung verschiedener umstände halber einmal verschoben wer den muhte, fand sie nun Sonntag nachmittags im Äelchskronen- saale statt. Der Saal war festlich geschmückt. Lorbeerbäume und Tan nengrün an der Bühne umgaben das Bild des Führers. Fahnen in den Neichsfarben, Hakenkreuzfahnen und Sachsenfahnen über all, in der Mitte des Saales ein großer Adventskranz. Die Kapelle Börner sorgte für musikalische Unterhaltung, bis um '/-3 Uhr Bezirksleiter Schneider, Possendorf, die Versamm lung eröffnete. Sie erste Bezirksversammlung im Dritten Reiche. Als Sinn und Zweck der Tagung bezeichnete er nach Begrüßungs- worten an Bürgermeister Dr. Höhmann und Vertreter der Presse, alle Hausbesitzer zur Mik- und Aufbauarbeit heranzuziehen. Ein starkes Bindeglied sei die Rechlsberalung. Äur innerhalb der Volksgemeinschaft und in innigstem Einvernehmen mit der nat.-soz. Regierung sei ein erfolgreiches Arbeiten möglich. Es sei für den Grund- und Hausbesih jehk wieder Vertrauen eingekehrk und Pflicht für die Abseiksstehenden, sich einzugliedern, wenn sie nicht der Vorwurf treffen soll, daß ihr Egoismus größer ist als ihr Gemeinsinn. Wenn Zwangswirtschaft und Mietzinssteuer heute noch hart drücken, so erkenne das die Reichsregierung wohl, sie könne sie aber noch nicht senken in Rücksichtnahme auf'die 2 Millionen Arbeitslosen. Dankbar müsse man aber dem Führer ein, daß er den Hausbefltz vor Vernichtung bewahrt habe. Es fette, nicht materiellen Vorteilen nachzustreben, sondern zu Kämp en und zu opfern und engste Zusammenarbeit zwischen Hausbesih und Mietern zu fördern. Der Leiter des Dippoldiswalder Vereins, Oppelk, entbot Will- kommensgrühe dem Bezirksleiter u. dem Redner ».bedauerte den schwachen Besuch aus Dippoldiswalde trotz aller Werbung und trotz des Interesses, das die Regierung dem Hausbesih zeigt und , das zur Mitgliedschaft bei der örtlichen Hausbesitzer-Organisation ' führen mühte. s Nunmehr nahm Dr. Brandenburger das Wort zu seinen außerordentlich interessanten und aufklärenden Ausführungen über: Wie kann und soll die Wirtschaftslage des Hausbesihes gebessert werden? und Welche Vorteile bringt die nationalsozialistische Steuer gesetzgebung dem Hausbesih? Wie Reich, Staat und Gemeinden stelle auch der einzelne schließ' lich einen Haushaltplan auf und schaue auf die Wirtschaftlichkeit seines Unternehmens. So auch der Hausbesitz. Leider könne e r eine Rentabilität nicht errechnen. Das sei auch von höchsten Re gierungsstellen anerkannt worden und z. B. habe Wirtschafts- Minister Lenk in Leipzig klar erklärt, daß die Ansichten der Mie ter, dem Hausbesitz gehe es gut, Irrtum seien. Wie könne nun dem Hausbesih geholfen werden und vor allem, warum sei noch keine spürbare Hilfe da? Bei der Machtübernahme habe die nat.-soz. Regierung nur Schulden geerbt. Da könne sie auf Ein nahmen nicht verzichten und erst im Rahmen des Möglichen könne eine Besserstellung einzelner Stände kommen. ' Lin Minister habe erklärt, Lie Regierung werde darauf s achten, dah eine angemessene Verzinsung des Hausbesihes wieder- kehrk, sonst habe keiner Interesse ein Haus zu kaufen und leg« ! sein Geld auf der Bank an. Wir Deutschen seien so mit Grund - und Boden verwachsen, daß z. B. in Sachsen viele Grundstücke ' in drei Generationen, daß manche seit Beginn des 18. Jahrhun derts in einer Familie seien. Am ererbten Grundstück hänge eben jeder mit viel größerer Liebe und schaue letzten Endes we niger auf die Verzinsung als auf Weikervererbung. Es würden eben die ideellen Werte betont. Zwei Wege gebe es zu angemessener Verzinsung -es Eiaen- . Kapitals: Erhöhung der Einnahmen oder Senkung der Ausgaben. Der erste Weg sei von vornherein ausgeschlossen. Wohl seien . viele Arbeitslose in den Arbeitsprozeß wieder eingereiht, aber ihr Verdienst genüge nur zur Bestreitung des Lebensnotwendigen. Nahrung, Kleidung, Wohnung brauche jeder. Und wie bei Nah rungsmitteln werde auch bei der Wohnungsmiete darauf geachtet werdens daß keine Erhöhungen eintreten, es sei denn bei Wert- erhöhung der Wohnung durch Wasseranschluß und dergleichen, l Konjunktur-Erhöhungen aber müßten unterbleiben. Geschehe es dennoch, dann wachse auch die Gefahr einer Verschärfung der ' Zwangswirtschaft. Es liege also im Interesse d«S Hausbesihes, nicht aus der Reihe zu tanzen, da ja leider jeder Fehler gleich verallgemeinert werde. Es sollten, wie er eingangs ausführke, keine theoretischen Ausführungen sein, sondern aus der Praxis genommen, -er Praxis dienen. Die Zusicherungen -es Bezirksvertrekers, -aß der Hausbesih wieder Vertrauen haben könne, sei Wirklichkeit. Die Ausgaben des Hausbesihes sind Steuern, öffentliche Ab gaben und Hypothekenzinsen. Schon die Brüning-Regierung >abe eine Steuersenkung für 1. 4. 35 in Aussicht gestellt. Sie einzuhalken, würde Ihr nicht möglich gewesen fein, -le nat.-soz. Regierung^ber habe Im Rahmen -eS Möglichen geholfen. Die Miekzinsfleuer sei In jeder Hinsicht ungerechtfertigt. Das wisse auch die nat.-soz. Regierung. Sie werde am 1. 4. 35 die Steuer um 10,2 Proz. -er Friedensmiete senken. Damit werde sich die Rente deS Hausbesitzers heben. Die Regierung aber werde 225 Millionen weniger aus dieser Steuer erhalten. Andere Skeuergesehe seien umgestaltek worden. Habe man früher in Reich, Staat und Gemeinden die Einnahmen nach den Vertliches und SaGsches Dippoldiswalde. Immer näher kommen wir dem Weihnachts feste. Schon ist der Christmonat angebrochen und hat uns auch gleich mancherlei Schönes und Erfreuliches, auch Unerfreuliches gebracht. Schönes. Das waren die netten Holzabzeichen des Winterhilfswerkes, die niedlichen Weihnachtsmänner oder Christ engelchen oder die schönen Lhristbäumchen. Sie wurden gern ge kauft; denn jeder freute sich, sie zu tragen, und gerade diese Ab zeichen können doch auch noch so vielfach an andrer Weise ver wendet werden. Man kann sie als Schmuck auf Weihnachls- pakeke stecken, kann sie in Pakete legen. Auf Bastelarbeiten nicht nur der Kinder, nein auch großer Bastler nehmen sie sich reizend aus und schließlich sind sie auch als Christbaumschmuck zu verwenden. Was Ist da alles möglich und wie schön nimmt sich dieser Schmuck auS und — durch seinen Kauf ist das WHW noch gestärkt worden. — Erfreuliches. Erfreulich konnte man das Wetter nennen, unter dem der Sonntag bis zum Nachmittag stand. Am Morgen einige Grad Kälte mit schönem Rauhreif und starkem Reif auf den Wiesen, nachmittags milde Luft, die zum Ausgang lockte und selbst Aelkere noch einmal auf die Straße kommen ließ. So war denn auch noch ein ganz annehmbarer Verkehr, besonders auch mit Privatkraftfahrzeugen nach dem Erz gebirge. Und unerfreulich war -er Witterungsumschlag am Abend, der Regen und Wind, die damit getäuschte Hoffnung auf Winterbeginn. Am nächsten Sonntag werden -ie Läden zum er sten Male offen sein, und daS wird uns noch mehr mahnen als Dezember-Beginn: es weihnachket. Dippoldiswalde. Bald fünf Jahrzehnte sind es, dah die Deutsche Müllerschule in Dippoldiswalde ist und mit ihr der Verein „Glück zu!" Einzelne Mitglieder haben im Laufe der Jahre hier und da einmal die Bürger erzürnt, aber schließ lich weit größer als der gelegentliche Zorn, der doch wieder verflogen ist, ist das Leben zu werten, daß durch die Bereins- angehörigen in unsere Stadt kommt und nicht zu vergessen das Geld, das s'e hierher bringen. Die Glück zu'er! sind auch immer bestrebt gewesen, mit der Einwohnerschaft auf gutem Fuße zu leben, die größeren Glück zu! - Feste werden gern von ihr besucht, und um das Band immer fester zu knüpfen, sollen auch die in jedem Semester einmal stattfindenden Gäste abende dienen. Ein solcher fand am Sonnabend statt. Eine stattliche Zahl hatte sich eingefunden und nahm gern mit teil an dem frohen Treiben. Präside Meißner wertete das Kommen so vieler Gäste als ein Zeichen guten Einvernehmens zwischen Bürgerschaft und Verein, bat, den Mitgliedern des letzteren zu verzeihen, wenn sie es einmal zu toll getrieben und bat, mit der Jugend jung zu sein, denn letzten Endes seien alle doch aufeinander angewiesen. Für die Gäste dankte Gold schmiedemeister Mieth und unterstrich dabei auch, daß der, der nicht mit der Jugend jung zu sein versteht, das Leben nicht versteht, denn wo Jugend ist, ist Frohsinn und den brauchen wir alle nach Stunden ernster Arbeit. Die Stim mung stieg, besonders auch dann, als Gäste den Schläger führten und ein von diesen gespendete» Faß Freibier anrollte, und blieb gut, bis zur Mitternachtsstunde der Abend sein Ende fand. Dippoldiswalde. Don der städtischen Polizei festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt wurde ein tschechoslowakischer Staatsangehöriger, der sich ohne gültige Papiere im Reiche aufhielt. — In einer großen öffentlichen Kundgebung spricht am Dienstag in der Reichskrone Staatskommissar Haase über aktuelle Tagesfragen. Dippoldiswalde. Das am 29. vorigen Monats hier vor einer Fahrradhandlung in der Altenberger Straße gestohlene Fahrrad ist am nächsten Tage in einem Gartengrundstück Altenberger Straße Ecke Wolsramsdorfer Straße aufgefunden und dem Geschädigten wieder zugestellt worden. Vermutlich sah sich der Dieb ertappt und hat das Rad dann dort ab- gesteNt.«s Dippoldiswalde. Die Deutsche Angestelltenschaft veranstaltete gestern einen Märchennachmittag für kleine und große Kinder im „Goldenen Stern". Dichtgedrängt standen schon eine reichliche Stunde vor Beginn die kleinen Besucher vor der Tür. Ungefähr 250—300 Kinder füllten den Saal bis auf den letzten Platz. Alle schauten voller Unruhe und Er wartung auf die weiße Leinewand und als das erste Bild erschien, ertönte ein allgemeine, „ah" und voller Aufmerksam- Kit folgten die Kinder den Erzählungen. Es wurde gezeigt: „Sonnenschelnchens I. Reise, — Schnuckihas und Miesemau, —- Has und Igel, — Die Heinzelmännchen von Köln und Schlaraffenland. Die 3 letzten sprachen am meisten an. Man sah es am Schluß den leuchtenden Kinderaugen an, daß alle mit den Gesehenen und Gehörten sehrIzufrieden waren. — Das im Grundbuch für Schellerhau, Blatt 191, auf den Namen des Klempners Mar Emil jFriedrich Horn in Schellerhau eingetragene Grundstück soll am Dienstag, dem 29. Januar 1935, vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 7,4 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 7350 Mark geschätzt. Die Brandver- sicherungssumme beträgt 5900 Mark. Das Grundstück Nr. 45V der Ortsliste liegt in Schellerhau an der von Bärenfels nach Altenberg führenden Straße in guter Lage und besteht au» Wohngebäude und Schuppen. Ottsa. Aufgeboten wurden Elektro-Ingenieur Karl Arno Hofmann in Berlin mit Haustochter Elsbeth Johanna Fischer in Oelsa; Melker Oskar Walter Thieme in Wendischcarsdorf mit Frieda Gertrud Zimmermann in Reichstädt. FrÄkal. 2n der Nähe der Rehbockschänke (Ortstell Gitter see) waren am Sonntag vormittag zwei Arbeiter des Elektrizi täts-Verbandes Coschütz mit der Auswechselung eines elektrischen Holzmastes beschäftigt. Der Mast stürzte plötzlich um und be grub die beiden Arbeiter unter sich. Sie wurden sofort dem Krankenhaus zugesührt, wo der eine von ihnen in den Abend stunden verstarb. Der andere hat einen Oberschenkelbruch da- vongetragen. Dresden. Am Sonnabend morgen rutschte auf der Staats straße Dresden—Freiberg ein 5000-Liter-Tankwagen der Deut schen Gasolin A.-G. beim Ausweichen seitlich in den Straßen graben und stürzte um. Die zu Hilfe gerufene Feuerwehr mußte ihn mit Hilfe von Zugvorrichtungen und Winden wieder auf die Straße ziehen und aufrichten. Menschen sind nicht Lin Lott in Rot — ein Nott von »rüder« f zu Schaden gekommen. Der Wagen wurde stark beschädigt, konnte jedoch mit eigener Kraft wettersahren. Dresden. Prinzessin Elisabeth Helene, Gemahlin des Prin zen Friedrich Christian, Markgrafen von Meißen, ist in Bam berg am Freitagabend von einem Sohne glücklich entbunden worden. Der am 16. Juni 1923 in Regensburg geschlossenen Ehe waren bisher drei Kinder entsprossen; Prinz Maria Emanuel, geb. Schloß Prüfening am 31. August 1926, Prinzessin Maria Josepha, geboren Bad Wörishofen am 20. September 1928, und Prinzessin Maria Anna, geboren Bad Wörishofen am 13. Dezember 1929. Dresden. Der Reichsinnenminister des Innern hat auf Vorschlag des Vorsitzenden des Deutschen Gemekndetages, Fiehler, den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, Zörner, zum Mitglied der Landesdienststelle Sachsen des Deutschen Gemeindetages berufen. Lengefeld. Auf Verordnung der Amtshauptmannschaft Marienberg ist eine Schulklasse auf 14 Tage geschlossen worden, von 45 Schülern 20 an Masern erkrankt sind. Das Wetter der Woche Ein« Depression, die von Westen her — weit südlich an» greifend — sich langsam über die Azoren verlagert hatte, hat sich im Lause der Woche vertieft und dadurch an Aktions fähigkeit gewonnen. Trotzdem besteht aber kaum die Mög» lichkeit, daß diese Zyklone unser Wetter in der nächsten Zu kunft beeinflussen wird, da die gegenwärtige Hochdrucklage außerordentlich stabil erscheint. Es ist anzunehmen, daß auch in der nächsten Woche noch mildes und trübes Wetter ohne größer« Niederschläge herrschen wird, veetliches Auf» klären mit starker nächtlicher Abkühlung ist nicht ausge schlossen. - Wetter für morgen: Zeitweise lebhafte Winde aus westlichen Richtungen und meist stark bewölkt. Sehr mild. Zeitweilig Niederschläge.