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Amts- M MchedlM für den viertelj. 1M. 20 Pf. einschließl. wöchentlich drei Mal und zwar des .Jllustr. Unterhaltungsbl." Dienstag, Donnerstag u. Sonn- u. der Humor. Beilage »Seifen- r I abend. Jnferlionspreis: die blasen" in der Expedition, bei c c «»»» '^ls' . , kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im unfern Boten sowie bei allen ^0^0 amtlichen Theile die gespaltene ReichSpostanstalten. c i Zeile 25 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. " > ---n 45. Jahrgang. - > - E»L Sonnabend, den 4. Juni 18S8. Die auf den 4. ds. Mts. anberaumte Sitzung des Bezirksausschusses ist auf Donnerstag, den S. Juni ds. Is., 3 Ayr Machmitlags verlegt worden. Schwarzenberg, den 2. Juni 1898. Königliche AmtshaWtmannschast. Arhr. v. Wirsing. Konkursverfahren. lieber das Vermögen der Delikatessenhändlerin k-I«r» 4i«I«Ii»a verehel. L-eonNui-elt geb. Bind rich in Eibenstock wird heute am 12. Mai 1898, Vormittags >/,9 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Ortsrichter Meissner in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderunaen sind bis zum Ist. Juni 1888 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und cintretendcn Falles über die in tj 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den S. Juni 1898, Mormittags 11 Mr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 23. Juni 1898, Mormittags 11 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegcben, nichts an die Gemeinschuldnerin zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 7. Juni 1898 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Aktuar »rleckrlcli. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Bäckereiinhaberin Lro» verw. geb. Stölzel in Hundshübel ist in Folge eines von der Gemein ¬ schuldnerin gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin aus den 24. Juni 1898, Mormittags v-12 Mr vor dem Königlichen Amtsgerichte hicrselbst anberaumt. Eibenstock, den 3. Juni 1898. Aktuar I'rieäricL, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. In das Musterregister ist eingetragen: Nr. 321. Airma «u«l«ipl> L «sarp-i in Eibenstock i. S., ein verschlossenes Packet, angeblich enthaltend: 40 Muster von gestickten, seidenen Besätzen; Fabriknummern: 13342, 13352, 13373, 13376, 13380, 13383 bis 13385, 13387 bis 13390, 13393, 13399 bis 13401, 13403 bis 13412, 13415 bis 13416, 13418 bis 13419, 13422, 13424 bis 13428, 13430, 13431, 13433 bis 13434. Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 1 Jahr, ange meldet am 28. Mai 1898, Vormittags 10 Uhr. Eibenstock, am 1. Juni 1898. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Hörig. Tie aus Anlaß der bevorstehenden Reichstagswahl erfolgte Abgrenzung der in hiesigem Orte gebildeten zwei Wahlbezirke, ingleichen die Namen der Wahlvorsteher und deren Stellvertreter, sowie die Wahllocale werden in Nachstehendem mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß die persönliche Abgabe der Stimmzettel am 16. Juni 1898, Vormittags 10 bis Nachmittags 6 Uhr zu erfolgen hat. Schönheide, am 1. Juni 1898. Der Gemcindcvorstand. Der I. (untere) Wahlbezirk Der ». (obere) Wahlbezirk umfaßt die Häuser Nr. 1 bis 53, 265 bis umfaßt die Häuser Nr. 54 bis 264, 431 bis 430L, 444 bis 4710 des Brandversicherungs- 4436 des Brandversicherungscatasters. catasters. j Wahlvorsteher: Kaufmann Victor Oschatz. Wahlvorsteher: Kaufmann Gottlieb Bau- Stellvertreter: Kaufmann Heinrich Schön mann. ! selber. Stellvertreter: Gemeinde-Aeltester Gustav ! Wahllocal: Schankwirthschast der verw. Emil Leistner. > Manuel, Nr. 228 des Brand- Wahllocal: Rathhaus-Restauration. versicherungscatasters. Tagesgeschichte. — Deutschland. Gegenüber den von sozialdemokratischer Seite fortgesetzten Bestrebungen, die Leistungen der dcutichen Arbeiterversicherung herabzusetzen, bringt die .Berl. Corre- spondcnz" eine Reihe von Tabellen mit genauer Angabe über die gezahlten Beiträge und Entschädigungen. Es sind danach in der Kranken-, Unfall- und Invalidität»- und Altersversicherung aus Grund der betreffenden Reichsgesetze in zwölf Jahren bi« Ende 1897 an Beiträgen aufgebracht — lediglich im Interesse der Versicherten und zu deren Gunsten — von den Arbeitgebern 1,337,741,176 Mk., von den Versicherten 1,173,449,805 Mk., zusammen 2,511,190,981 Mk., d. h. mehr al» 2'/, Milliarden Mark. An Entschädigungen sind an die Versicherten bereit» ge zahlt 1,702,184,100 Mark, d. h. mehr al« l'/,„ Milliarden Mk. Hieraus folgt, daß die Versicherten bereit« (1,702,184,100 — 1,173,449,805) --- 528,7 Millionen Mark mehr erhalten haben, al« sie selbst einzahlten. Der Jahre»betrag an Entschädig ungen betrug 1897 bereit« 233,7 Millionen Mark; derselbe steigt noch fortgesetzt, und zwar in den nächsten Jahren voraussichtlich um durchschnittlich rund 15 Millionen Mark jährlich. Die wesent lich zur Bestreitung dieser steigenden Mehrleistungen angesammelten Reservesond« bezifferten sich Ende 1897 inSgesammt bereit» auf rund 850 Millionen Mark. Bi« Ende 1900 werben auf Grund der reich-gesetzlichen Arbeiter-Versicherung rund 2'/, Milliarden Mark an Entschädigungen gezahlt sein, mit Einschluß der Leist ungen der Knappschaftskassen sogar 3 Milliarden Mark. Bisher sind in 31,486,246 Fällen Entschädigungen bewilligt worden, so daß für je 20 Personen der Gesammtbevölkerung durchschnittlich jährlich in einem Falle eine Entschädigung au» der Arbeiterver sicherung festgesetzt worden ist. Berücksichtigt man, daß die Leist ungen nicht der Gesammtbevölkerung, sondern nur einem Theile derselben, nämlich der Arbciterbevölkerung in engem Sinne, zu Gute kommen, so ergiebl sich, daß jährlich für 10 Personen der- ielben mit Einschluß der siimmtlichen Familienangehörigen durch schnittlich eine Entschädigung bewilligt worden ist. Vom Jahre 1900 ab wird der Gesammtbetrag der jährlich zur Au«zahlung kommenden Entschädigungen bereit» mehr al» 300 Millionen Mark — d. h. sür jeden Arbeitstag (300 Tage im Jahre), eine volle Million Mark (!) — betragen und dann noch fortgesetzt Weiler steigen. Und diese Leistungen nennt die Sozialdemokratie unerheblich! Und gegen die Gesetze, die solche Wohlthaten für die arbeitenden Klaffen in» Leben gerufen haben, hoben die sozial demokratischen Abgeordneten gestimmt! Zum Schluß ihrer Dar legungen bemerkt da» ministerielle Organ: .Selbstverständlich werden die verbündeten Regierungen e» bet diesen durch die sozial politischen Gesetze zur Zeit geschaffenen Zuständen nicht bewenden lasten, sondern fortgesetzt bestrebt sein, die Wohlthaten derselben immer weiteren Bevölkerung»kretsen zuzuwenden und insbesondere auch die formale Wirksamkeit der genannten Gesetzgebung im Jntenste der Srbeiterbevölkerung zu verbessern. Der Ausbau der bestehenden sozialpolitischen Gesetze dürfte da« sozialpolitische Ziel der nächsten Zukunft sein." — Prinz Heinrich von Preußen ist am Mittwoch wie der in Kiautschou eingetroffen. In nächster Zeil erfolgt sein Be such am japanischen Kaiserhofe. — Oesterreich-Ungarn. Da» Wiener Abgeordnc- tenhau» ist am Mittwoch wieder zusammengetreten und der tolle Hexensabbath kann nun von neuem beginnen. Die Regie rung brachte mehrere Gesetzentwürfe, darunter die Aufhebung de» Zeitung»stempel« ein. Indessen trotz diese» scheinbaren Entgegen kommen» gegen die Volkswünsche läßt sich die deutsche Opposition nicht beirren. Der Grazer Abg. v. Hofmann, unterstützt von den Deutschen, brachte einen DringlichkcitSantrag ein, die Auflö sung de» Grazer Gemeinderath« sofort rückgängig zn machen. Im andern Falle werde die deutsche Volkspartei mit den schärf sten Kampfmitteln der Obstruktion einsetzen, ev. auch eine Mi nisteranklage einbringen. — Spanien und Amerika. Die große Seeschlacht, von der vor mehreren Wochen gefabelt wurde, ist zwar noch immer nicht geschlagen, aber man hat in den westindischen Ge wässern doch wieder einmal ernsthaften Kanonendonner zu hören bekommen. Am Dienstag hat vor Santiago de Cuba ein Artillerie gefecht staltgefunden, welche» eine Schlappe der Amerikaner zum Ergebniß gehabt hat. Welche Bedeutung diesem Kampfe für den weiteren Verlauf de« Kriege» beizumessen ist, wird sich erst ab wägen lasten, wenn die von der amerikanischen Flotte davon getragenen Schäden bekannt werden, da nach Lage der Dinge erst hierdurch die Tragweite de» spanischen Erfolge» in strate gischer Beziehung zu erkennen sein wird. Unter allen Umständen ist jedoch die moralische Wirkung de« gegen eine starke maritime Uebermachl errungenen Erfolge« der Spanier nicht zu unter schätzen. Er wird den kriegerischen Geist der Spanier, von dem sic durch den weiter unten erwähnten kühnen Versuch eine« Tor pedobootangriff» gegen die starke amerikanische Flotte einen Be tret» gegeben haben, neu stählen und den Amerikanern abermals eine nicht sehr ermuthigenbe Probe von den Schwierigkeiten liefern, welche ihrer harren, sobald sie mit der Aggressive gegen Cuba Ernst machen wollen. lieber die Wirkungen de« Artilleriegefecht» bei Santiago de Cuba läßt sich an der Hand der bisher eingetroffenen Nachrichten noch kein Urthetl gewinnen. Nach spanischen Berichten sollen drei amerikanische Schiffe Havarien erlitten und ein amerikani sche» Schiff Feuer gefangen haben. Nach Meldungen, die über New-Dark versandt wurden, wäre ein amerikanischer Hilf-kreuzer beschädigt, der .Iowa" wäre von zwei Granaten getroffen worden und an Bord eine« anderen Schlachtschiffe« Feuer au«gebrochen. Die Schäden, welche die Amerikaner den spanischen Befestigungen zugefügt haben, werden cbenfall» widersprechend angegeben. Wah rend nach der einen Version da» Gestbützfeuer der Amerikaner gänzlich Wirkung»!»» geblieben wäre, soll e« nach einer anderen Meldung da» östlich von der Hafeneinfahrt belegenc Fort Morro vollständig zerstört haben. E» müssen de»halb nähere Mittheil- ungen abgewartet werden. Bezeichnend ist e«, daß die Washing toner Regierung noch keine Nachricht von dem Gefecht bei San tiago erhalten haben will. Die Vermuthung liegt nahe, daß sie, solange e« irgend angeht, Dinge verschweigen will, deren amtliche Bekanntgabe bei der Bevölkerung der Vereinigten Staaten pein liche Empfindungen Hervorrufen könnten. Wie eine Aeußerung der in weiten Kreisen herrschenden Verstimmung über die bis herige Kriegführung klingt die Meldung, daß Admiral Schley im Kommando der amerikanischen Flotte bei Santiago durch Samp- son ersetzt worden sei. Wenn ein weiter unten wiedergegebenes Telegramm Recht hat, so steht ein neue« Gefecht bei Santiago bevor; daß e» den Amerikanern mehr Lorbeer» einbringen wird, wagen sic selbst nicht einmal mehr vorher zu behaupten. Nachstehend die darauf bezüglichen telegraphischen Nachrichten: New-Dark, 1. Juni. Der Korrespondent der .World" bei der amerikanischen Flotte telegraphirt, Sonntag um Mitter nacht hätten zwei spanische Torpedoboote den Hasen von Santiago verlassen und einen vergeblichen Versuch gemacht, zwei ameri kanische Schiffe zum Sinken zu bringen; die Torpedoboote seien dicht an der Küste entlang fahrend 2 Meilen weit westwärt» gelangt, al» ein Offizier an Deck der .Texa»" sie durch sein Nachtgla» sichtete. Zwei Scheinwerfer seien darauf auf die Spanier gerichtet worden, welche mit Volldampf auf die Schiffe .Texa»" und .Brooklyn" losfuhren; die Schnellfcuergeschütze dieser beiden Schiffe seien jedoch sofort klar zum Gefecht gewesen und hätten einen solchen Hagel von Geschossen aus die Spanier abgeseuert, daß diese wenden und sich in den Hafen retten mußten. Die Spanier hätten keinen Torpedo abgefeuert, obgleich sie bi» auf 500 Dard» an die .Texa»" herangckommen seien. Madrid, 1. Juni. Der Marinemtnister erhielt eine De pesche, welche besagt, daß da» amerikanische Geschwader vor San tiago de Cuba eine Niederlage erlitt. Die spanischen Fort« und da« Geschwader Cervera» wiesen die Angriffe der feindlichen Schiffe ab. Letztere zogen sich beschädigt zurück. Da» spanische Geschwader hat nicht gelitten. New-Jork, 1. Juni. Ein Telegramm au» Habana vom heutigen Tage besagt: »Hier ist folgende amtliche Mittbeilung über den Kamps bei Santiago veröffentlicht worden. Die ameri kanische Flotte, bestehend au» den Schiffen .Iowa", .Massachu setts", .Brooklyn", .Texa»", .New-Orlean»", .Marblehead", .Minneapolis", einem anderen Kreuzer und sech» kleinen Schiffen, nahm gestern westlich von dem Au-gange de« Hafen» von San tiago Aufstellung. Zunächst eröffneten fünf Schiffe da» Feuer. Der spanische Kreuzer .Colon" lag gegenüber Punta Gorda vor Anker und konnte von der See au» gesehen werden. Die Bat terien von Fort Morro, Socapa und Punta Gorda und der Kreuzer .Colon" erwiderten da» Feuer. Die amerikanischen Kriegsschiffe gaben siebzig Schüsse ab, meisten» Geschosse schweren Kaliber», welche indessen gar keinen Schaden anrichteten. Da« Bombardement dauerte anderthalb Stunden. Dann zogen sich die Amerikaner zurück. Einer ihrer Hilfskreuzer war beschädigt, zwei Granaten sah man am Heck der .Iowa" explodiren, wäh rend an Bord eine« anderen Schlachtschiffe« Feuer ausbrach. Einige Geschosse fielen im Innern de» Hafens in der Nähe der spanischen Krieg«schiffe nieder. In Santiago herrscht große Be geisterung. — Nach einem anderen Telegramm au« Pott au Prince unterhielten die spanischen Batterien 20 Minuten lang ein hef tige» Feuer, dann schwächte sich ihr Feuer ab, während die