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:i Veranlworlllcher Redakteur: Selir Iehne. - Druck und Verlag: «arl Iehne in DivvoWiswalde. WeitzeritzZeilung Tageszeitung un» Anzeigers Schmie»^ BeiuaSpr«»: Monat Februar IRV M. ob"« Mragen. Einzelne Nummer 70 M., Sonntag« Ä Ä -Fernsprecher: 3 Nr. S. — GemeindeverbandS-Glrokonto Rr.» Postscheckkonto Dresden 12548. AyelaeapreU: Dir 42 Millimeter breit« P«M- Z«ile Ko außerhalb der Amtthauptmann- schäft 130 M., im amtlichen Teil, (nur von Behörden) Zeil« 200 M — Eingesandt und Reklamen Zeil« SSO M. Diekes Blatt enkhSU die amtliche« Bekanntmachungen -er Amtshauvtmannfchast, -es Amtsgericht» ««- -es sta-trats zu Dippot-iswat-e Stt.47 Sonntag den 2ö. Februar 1923 Maul- und Klauenseuche ist unter dem Klauenvlehbestande des Wirtschaftsbesitzers Bruno Göhler kn Johnsbach Nr. 64 ausgebrochen. Als -serrLediut werden erklärt: Das verseuchte GehE und die Grundstücke der Gutsbesitzer Andreas, DA Friedrich Löwe, Karl Dehne und der Auguste Büttner in Johnsbach, als -,od>«Kmvr»r»dl»t: das Niederdorf, aus schließlich des Gasthofes, von Johnsbach. , Die Vorschriften in §8 162 fllge. der Bundesratsvor- schriften zur Ausführung des Viehseuchengesetzes (RGBl. 1912 S. 3) finden sinngemäße Anwendung; sie können bei der Gemeindebehörde eingesehen werden. Die Ortspolizeibehörden haben die Durchführung der Vor schriften zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. tiwtriuiUj» wuoouakult VIppotckliAiüä», o 5 K4 am 22. Februar 1923. Angekörter Hengst. Für -ttsal.lsd« SvouHavg ist ein Hengst des Ritter- gptsbesitzers Vimwuov in ?08»suckart für geeignet zur Zucht, aber nur zur Verwendung für LulrdlMrllltall erklärt worden. Lmt»d»vptm«ov8ed»tt Mppolät8walckö, 0 6 bl. am 23. Februar 1923. Kleinverkaufspreise für Zucker. Die Kleinverkaufspreise für Zucker auf Abschnitte b und O der Zuckerkarte (2 Pfd.) sind für die Stadt Dippoldiswalde wie folgt festgesetzt worden: 750 M. für 1 Pfd. Melis und Raffinade 770 M. für 1 Pfd. Puderzucker, Lompen und Brote, 810 M. für 1 Pfd. Würfelzucker. krv1»p'ätlluz>8teUo dstw Lkmltrat Vlpyolckimalä». 8mmsMI -k ZitzV« lks Ms M in - Zlü'omftUtti! zu am 23. Februar 1923. Beide Kollegien sind vollzählig bis auf Stadtrat Gieholl und Stadtverordneten Grund, die entschuldigt fehlen. Als Sachver ständige sind zugezogen Verwaltungslnspeklor Zetzsche als Bor- sitzender des Beamtenausschusses und die Kafsenbeamten Sterzel, Schubert und Weißhampel. Weiter sind eine Anzahl Zuhörer er schienen. Die Erweiterung der Girokassenräume ist der Hauptpunkt der Tagesordnung. Bürgermeister Herrmann leitet dl« Sitzung und führt aus: Erstmalig habe der Rat sich unterm 5. 2. mit der Frage beschäftigt. Es bestand die Möglichkeit, Räume für die Girokaste dadurch zu schaffen, datz man ihr die setzige Stadtkasse (die nach dem Ober- aeschoß zu verlegen wäre) und den Hausflur hlnzuschlug. Der Beamtenausschuß, zu einem Gutachten aufgefordert, sprach sich gegen diese Lösung aus, da die geschaffenen Räume ungenügend seien; der Zugang am Markte Wegfällen mühte (die Haustür wäre zu einem Fenster umzubauen); die kaum erst getrennten Stadt- und Steuerkasten mühten wieder zusammengelegt werden usw.; vor allem aber verursacht dieses Projekt Baulichkeiten, die Heuke unverhältnismäßig viel Geld kosten, ohne wesentliche Vorteile zu bringen. Der Ausschuh schlägt deshalb einstimmig vor: Die Giro kaste erhält die jetzigen Räume des Meldeamtes und der Steuer- Kasse im Obergeschoß, während diese, deren Zusammenlegung an sich viel für sich habe, die jetzigen Girokassenräume beziehen. Der Dauausschuß, der die Frage unter Zuziehung des Spor- und Girokassenausschusses behandelte, schloß sich in seiner Mehrheit dem Vorschläge des Beamtenausschusses an, während die Minder heit — darunter die Bausachverständigen — für das andere Pro jekt sich einsetzte. 3m Erdgeschoß könnte später sogar das Zimmer des Polizeikommissars noch hinzugeschlagen werden. Der Rat, der zu einer übereinstimmenden Ansicht nicht kommen konnte, ver anlaßte deshalb die gemeinschaftliche Sitzung. Der Bürgermeister macht unter näherer Begründung den Vorschlag des Beamten nusschusses zu dem seinen. Es entspinnt sich eine ausgedehnte Aussprache. Glrokassenkassterer Sterzel: 3m Obergeschoß ist der Raum sowohl für das Publikum wie auch für die Beamten breiter, als im Erdgeschoh, und Heller. Es können 4 Schalter eingerichtet werden, so daß der Verkehr stch glatter abwickelt. Das vorge lagerte Zimmer stört nicht. Dort können andere Beamte arbeiten. Es werden bedeutende Kosten gespart. Sollte der Raum nach AGren wieder nicht reichen, kann immer noch gebaut werden. Etadtrat Holm Ist für das Erdgeschoh aus praktischen Gründen wegen des Publikums und aus wirtschaftlichen Gründen, weil der starke Verkehr eine größere Abnutzung der Treppe und der Flur und höhere Reinigunaskoflen mit sich bringe. Stadlrat Fritsch unterstreicht das. Es sei auch die Ansicht der Bausachverständigen. Die Umwandlung der Tür nach dem Marktplatze In ein Fenster sei durchaus keine Verschandelung des Rathauses in architektonischer Beziehung (Redner erläutert das an einer Zeichnung). Das UA" ?u«K genügend Licht in den Gang und könne bei ^sAf infolge seiner Konstruktion auch als Notausgang dienen. Das Zimmer des Polizeikommissars eigne stch als Sprechzimmer. V auf etwa 1 Million, die Tischlemrbeilen kosteten vielleicht auch so viel. Aber man spare den kostspieligen k>er Geldschränke. Er könne von seinem Standpunkte als Baufachmann nur das Erdgeschohprojekt empfehlen. Der Vor- sttzende des Beamtenausschusses Zetzsche: Hauptsächlich der Kosten wegen sei der Ausschuß zu seinem Vorschläge gekommen. Nenn« man beute eine Million, so könne bis zur Fertigstellung ruhig mit 2—3 Millionen gerechnet werden. Ilebrigens beanspruche der Glrokassenkassterer die teuren Aufbauten quf der Tafel gar nicht. Menn von größerer Abnutzung der Treppe gesprochen werde, so müsse er auf die Kriegsjahre mit ihrer LebenSmtttelbewtrtschaftung, Materialbeschlagnahme usw. verweisen, wo Tausende und Tau sende die Treppen und Fluren begeben mußten, ohne daß von Abnutzung etwas zu spüren gewesen sei. Stadtverordneter Hell: Bei diesem Proekt kann man stch nicht allein vom wirtschaftlichen Standpunkte leiten lasten, auch der ideal« Standpunkt muß berück- stchtigt werden und hat sicher auch bei der Mehrheit des Bouaus- chustes eine Rolle gespielt. Er spricht aber gegen Las Erdgeschoß- projekt, denn durch den Einbau eines Fensters in den Marktplatz eingang leide die architektonische Gestaltung des Rathauses. Der artiges aber ohne Not zu tun, würde die Bürgerschaft nicht ver- stehen Das will auch die unter Mitwirkung von Baufachleulen und Heimatfreunden seinerzeit geschaffene Bauordnung mit ver hüten. Der große Verkehr verdient nicht die ihm beigelegte Be- deulung, denn beim Meldeamt, bei der Steuerkaste, bei der Stadt kaste, beim Lebensmilelaml ist ebenfalls ein sehr reger Verkehr. Die an sich wünschenswerte Ileberstchtlichkeit bringen beide Pro jekte nicht. Unbestreitbar ist aber der Raum für das Publikum im Obergeschoß sehr hell, im Erdgeschoh teilweise dunkel. Da hilft auch das neue Fenster nicht. Belm Obergeschoßprojekt wird nicht gebaut, das bedeutet Ersparnis. Die Kasten könnten ja schließlich die Geldschranke wechseln und so an Ihrem PlcHe belasten, um den Transport zu sparen. Den Ansichten -er Beamten, die in den Räumen arbeiten müssen, darf einiges Gewicht auch beigelegt werden. Stadtverordneter Nitzsche hält allein für richtig, das Erdgeschoß umzubauen. Die Kosten berechnet er auf 1'/- Millionen, die des anderen Projektes auf 8—900 OVO M. Die Größe der Räumlichkeiten ist die gleiche. Das bestätigt auch Stadtrat Fritsch. Stadtverordneter Kretzschmar: Das 3nteresse der Geschäftswelt liegt zwar auch beim Erdgeschoß, hauptsächlich aber doch bei rascher Abwicklung der Geschäfte. Da der Glrokaffenkasfierer diese im Obergeschoß zusagt, könne man diesem Projekt doch zu nächst zustimmen. Stadtverordneter Schubert bezweifelt, daß di« Räume im Obergeschoß für die Dauer reichen, und stimmt deshalb für das Erdgeschoß, da die Hauptsache sei, alles zu tun, was die Girokasse fördere, und zwar ohne jede andere Rücksichtnahme. Bürgermeister Herrmann weist darauf hin, daß die große Giro kasse in Plauen i. V. ebenfalls im Obergeschoß sich befindet. Für dieses Projekt sprechen noch Stadkverordnekenvorsteher Schumann, Stadtverordneter Erfurth und Stadtkassierer Schubert. Stadtrat Fritsch stellt noch fest, daß der Ilmbau im Erdgeschoß den Ge schäftsgang nur sehr wenig stören werde. Hierauf verschreitek man zur Abstimmung. Die Stadtverordneten stimmen mit 9 gegen 4 Stimmen für das Obergeschoß. Der Rat stimmt mit 4 gegen 3 Stimmen für das Erdgeschoß. Die Verhandlung ist somit resulkatlos. Zu Sachverständigen für das Enteignungsverfahren wählt man wieder Brandversicherungsinspektor a. D. Pohlers, Stadlrat Gietzolt, Baumeister Klotz und Oekonomierat Neumann—Dresden sowie für den verstorbenen Stadtrat a. D. Liebel den Etadtrat Fritsch. Schuß der Sitzung °/«9 Ilhr. Sitzmrj! des Stadtverordneten-KollegiumS zu Dippoldiswalde am 23. Februar 1923. Das Kollegium Ist vollzählig bis auf den entschuldigten Stadt verordneten Grund. Weiter sind anwesend der Bürgermeister und die Stadträle Schwind, 3äckel, Fritsch, Voigt und Dr. Arnold. Ferner sind eine Anzahl Zuhörer erschienen. Vorsteher Schumann begrüßt den erstmalig anwesenden Skadt- rat Dr. Arnold und referiert hieraus über die Maßnahmen des Rates wegen der häufigen Stromunterbrechungen. Erstmalig am 24. 11. 22 erfolgte Beschwerde in der Skadtverordnekensihung. Der Rat wandte sich mit einer vom Werk angefertigken Zu- l sammenstellung der Störungen nach Lichtenberg. Die Antwort vom 20. 12. besagte, die Unterbrechungen von einer oder ein paar Minuten seien überhaupt keine Störungen, sondern beruhten auf Umschaltungen, die von längerer Dauer aber hätten ihre Ursache in Naturereignissen, gegen die kein Elektrizitätswerk der Erde etwas tun könne. Uebrigens habe man in Lichtenberg aber allen , Grund zur Beschwerde wegen unpünktlicher Bezahlung des ! Stromes. 3n den Sitzungen vom 8. 12. 22 und vom 26. 1. 23 erfolgten erneut Beschwerden, auf welche hin der Rat abermals ' Schritte unternahm, die aber zu Endgültigem noch nicht führten. < Sladtrat Fritsch ersucht um etwas Geduld. Die etwaige Um- > ftellung eines Eiektrlzitäts.werkes lasse sich nicht aus dem Aermel schütteln und müsse recht vorsichtig erwogen werden. Der Bürger- , meister sagt zu, in der nichtöffentlichen Sitzung nochmals daraus zurückzukommen. Zugestimmt wird: 1. der Gewährung von 1500 M. an die Reichssammlung des Deutschen Verbandes für Kriegergräbersür- forge; 2. dem Beitritt des Schulausschusses zum Deutschen Verein für werktätige Erziehung unter Bereitstellung des 3ahresbeitraps von 200 M.; 3. den vorgeschlagenen neuen Verpslegsätzen im Krankenhaus (3500 M. und für Einzelzimmer 5000 M), dem neuen Beköstigungsgeld (1500 M. im Krankenhaus und 500 M. im Armenhaus), einem Ääschegeld für Arzt usw. von 3 M. und einer Entschädigung für Nachtwachen von 500 ,M„ 4. der Er höhung der Haftpflichtsätze für die Bürgerschule auf 1 Million Mark Personenschaden, 250 000 M. Sach- und 50 000 M. Ver- i Mögensschaden; 5. der Erhöhung des Fremdenschuloeldes an der ! Bürgerschule ab Ostern aus 3000 M. für Sprachklassen, 1500 M. für Normalklafsen und 500 M. sür die Fortbildungsschule; 6. der Bereitstellung von einem Viertel zu den erhaltenen 90035 M. aus Reichs- und Staatsmitteln zur Unterstütmna der Sozialrentner (jeder erhält '/- Zentner Kartoffeln sür 950 M. und den Rest in Verwendung von gestifteten Mitteln zum Transport von Maschinen aus dem Laboratorium der Mallerschule nach der Unterrichtsmühle und zur Aufstellung dort; 8. dem Ratsvorschlage, i 89. Jahrgang iein- Atig- Einverstanden ist man damit, daß der Bauausschuß 300 Meter Bordsteine sofort kauft, um weiteren Preissteigerungen zuvorzu- kommen. Kenntnis nimmt man davon, daß die Straßenbeleuchtung der Kriegersicdlung sertiggestellk ist. Von der Schaltuhr sah man ab, da diese 92 000 M. statt 40 000 M. kosten sollte. Es wurden zwei Lampen sür 60 000 M. installiert, die am allgemeinen Siraßenbe- leuchtungsnetz hängen. , . Schließlich nimmt der Bürgermeister Bezug auf den ersten, mit dem Rundschreiben der .Altershilfe' sich beschäftigenden Sprechsaalartikel dieser Zeitung. Er würde eS unter seiner Würde halten, sich damit zu beschäftigen, müsse er nicht befürchten, daß darunter der gute Zweck der Sache leide. Das Zirkular sei nicht sein persönliches Werk, sondern die Auswirkung eines Beschlusses des betreffenden Ausschusses, auf den Bürgermeister Herrmann näher eingeht. Man habe mit einer Bitte an jene herantreten wollen, die sich bisher fcrnhielten. Eingegangen feien bisher 619 849,60 M., ausgegebcn 277 850 M., also vorhanden runt» der den vorgesehenen gemeindlichen Zuschlag zur WohnungSbau- abaabe (10« bet bis 200 M. Friedensmiete, 15« bei 200—4« M., 20« bet 400-600 M., 35« bei 600-900 M. und 55« bet mehr als 900 M.), die noch im laufenden Rechnungsjahre erhoben wirb, vervierfacht (ausdrücklich wird erprähnt, daß der Rat bas Er mäßigung«- und Erlaßrecht hat, was für Notleidende Geltung hat). Ebenso ist man einverstanden, daß für die vom Weiherihtal- werk dem Bürgermeister zkr Behebung der Wohnungsnot seiner zeit übergebenen 500 000 M. 4500 Mauerziegel, das Tausend zu 110000 M. (heut« kosten ste bereit« wieder mehr), gekauft wurden. Wegen der dabet entstandenen Fracht- und sonstigen Unkosten von 125000 M. erfolgte besondere Vorlage. Bei dieser Gelegenheit streift der Vorsteher die kürzlich durch eine Anzahl Geladene er folgte Besichtigung dieses Werkes (den Anlaß zu der Schenkung); nimmt mit Befriedigung Kenntnis vom Ausschwunae deS WerkeS und erwähnt, daß auch die Stadtverordneten die Möglichkeit, da« Etablissement besichtigen zu können, begrüßt haben würden; er beglückwünscht die Firma zu ihren Erfolgen und dankt ihr nament des Kollegiums für die 500000 M. Einverstanden ist man damit, daß die allgemeine Prüfungs ordnung für die sächsischen Gemeindeverbandsbeamten auch für Dippoldiswalde gilt. Der bisherige Kehrbezirk Dippoldiswalde ist aufgelöst worden. Für den neugebildeten Bezirk ist eine neue Kehrordnung aufzu stellen, die zurzeit bearbeitet wird. Zunächst ist der Schornstein fegermeister ersucht worden, eine Liste aufzustellen, die seine Tätig keit für jedes einzelne Grundstück seines Bezirks aufzählt. Dieke Liste wird öffentlich ausgelegt, damit jeder Hausbesitzer Einsicht nehmen kann. Erst nach Verabschiedung -er Kehrordnung, die auch bestimmt, wie oft im 3ahre die einzelne Esse zu kehren ist, wird der Kehrlohn endgültig festgelegt. Vorläufig genehmigt man einen Zuschlag von 21000« auf die Chemnitzer Gnmdtaxe ab Februar. Ende 1923 läuft der Vertrag mit der Schühengesellschast ab wegen Aufstellung der Buden und Stände zum 3ahrmarkt. Schon jetzt aber erklärt die Gesellschaft, diese Arbeit nicht mehr über nehmen zu können, da schon seit langem kaum die jeweiligen Un kosten gedeckt wurden, für Erneuerung des Materials aber üder- baupt nichts übrig blieb, in letzter Zelt aber ein direkter Fehl betrag entstand. Um aber die 3ahrmärkle weiter zu ermöglichen, bietet die Gesellschaft dem Etadtrate das Budenmaterlal für den Frühjahrsmarkt leihweise an gegen 1 Schock 4-Zentimeter- Stängel und je 8 Bretter zu 2'/- und 3'/- Meier. Die Stadt übernimmt das Aufbauen, Wegschaffen usw. und kassiert daS Buden- und Stäktegeld. Der Marktausschuß schlägt vor, ver suchsweise darauf einzugehen und die Erfahrungen dann für di« Zukunft zu verwerten. Gleich dem Rate stimmten die Stadtver ordneten zu. Als Notstandsarbeiten schlägt der Rat folgende vor: 1. Aus bau der Rabenauer Straße (Anschlag 23 79t 385,70 M., erforder lich 1354 Arbeitstage). Voraussetzung ist Beihilfe aus der produk tiven Erwerbslosenfürsorge. Der auf die Stadt entfallende Anteil wäre auf Anleihe zu nehmen. 2. Erhöhter Fußweg an der Wolframsdorfer Straße (Anschlag 994 394 M., erforderlich 103 Arbeitstage). Voraussetzung ist ebenfalls Beihilfe aus der pro duktiven Erwerbslosenfürsorge. Der Anteil der Stadt käme auf Anleihe. 3. Fußweg an der Weißerihstrahe (Anschlag 4 195 940 Mark, erforderlich 163 Arbeitstage). Auch hier sind die finan ziellen Voraussetzungen dieselben, wie bei den vorhergehenden Projekten. (Ein Gesuch der Anlieger bittet, der hohen Kosten wegen davon abzusehen.) Der etwaigen 3nangriffnahme soll noch malige eingehende Durchberatung vorausgehen. Die Bordkante würde direkt über die Wasserleitung zu liegen kommen. Andern falls müssen die Gartenzäune zurückgerückt werden. 4. Verbesse rung des Verbindungsweges zwischen Altenberger Straße und Bahnhof. Der Meg hat nur beschränktes Benutzungsrecht; die Bahnverwaltung duldete bisher den Verkehr auf ihrem Areal nicht. Bei ihr scheiterten bisher alle Versuche der Stadt auf Aenderung. Doch soll der Versuch jetzt wiederholt werden. Die Verhältnisse mit Ängrenzern wären ebenfalls vorher zu regeln. Kostenanschlag liegt noch nicht vor. Voraussetzung ist auch hier Beihilfe aus der produktiven Erwerbslosensürsorge. Ein fünftes Projekt (Baumeister Barsch) ist noch nicht spruchreif. Die Stadt verordneten erklären sich im Prinzip,mit dem Ratsbeschlusse ein verstanden und erwarten seinerzeit spezielle Vorlage, besonders auch wegen der Deckung. Zwei Anlieger des Heideweges beklagen sick darüber, daß dieser Weg besonders während der Sperrung der Rabenauer Straße durch Fuhrwerke ruiniert worden und jetzt fast unpassierbar lei. Sie ersuchen den Rat, den Meg wieder in Ordnung zu bringen und den Verkehr darauf entsprechend einzuschränken, andernfalls müßten sie diesen ihren Wirtschaftsweg sperren. Bei etwaiger abermaliger Sperrung der Rabenauer Straße müßte der Verkehr dann über Oberhäslich gewiesen werden. Gleich dem Rate ist man dafür, mit den Anliegern wegen Wiederherstellung zu verhandeln. Letztere würde nach Fertigstellung der Rabenauer Straße vorzunehmen sein, da man Material dort verwenden könnte. Voraussetzung wäre, daß die Anwohner die Fuhren dazu kostenlos leisteten. Die Verhandlungen sind noch völlig unver bindlich.