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SächWbe DvlWW » WWM «xn»wr-ch^«»schl»ßr »«t DreSde» Rr SLL07 «llg. Dentsch« Lredittmskalt, «nfewt» Lrl.-«dr«sse: Elbgnnpreffe «I-sewttz P»stschech.«mtt»r Rr. S17 Dre»« Dieses Blatt enthält die amtliche« Dekmmtmachrmge» »er A»tsha«ptman«schaften Dresden-Ältst, «nd Dresden-Reust., des Amtsgerichts Dresden, der Snperintendentur Dresden H, des Forftrentamts Dresden, fomie der Gemeinden Blasewitz, Loschwitz, Weißer Hirsch, Rochwitz, Bühlau, Weitzig, Schönfeld, Wachwitz, Riederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Dobritz, Laudegast. Drnck und kür leg: Elbgan-Buchiruckrret und Berl«-S«nstalt Hervuum Beyer L So., vlnsenitz. / »ernntw-rtlich für die K «drift lettnnß: Ott» Fr. Zstainernunm, Dresden; für de» «n^izentrU: Putt Le»p»ld, Dresden. Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für ^n fönenden Tag. Bezugspreis: durch die Post viertelj. 12.- emschließluh Bestellgeld; durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4.— ; bnAbholungindcrGeschästsstellevictteljährlichll.—.monatlich 3.75 Blafewitz Sonnabend, 15. Januar 1S21. Anzeiaen-PreiS: die bgespaltene Grur^eile oder deren Rama 1.— Mark, im Textteile tue Zeile >2.50 Mark, für Tabellen- untt schwierigen Satz 50<Vo Ausschlag. Anzeigen-Annahme für die nächste Nummer bis vorm. 11 Uhr. Bergarbeiterschaft und Kohlen- sozialifierung. ES ist bereits von dem Reichstagsabgevrdlicten , Winneftld darauf Hingcwiesen morden, daß die Bergarb«iterschast durchaus nicht bedingungslos hinter denjenigen sozialistischen Führern steht, die die Sozialisierung des Kohlenbergbaues in ihrem Sinne betreiben wollen. Wir bringen heute ein rein objektives Urteil aus dem Munde eines unte ren Bergbeamten, der dürchauS sozial gerichtet ist und andererseits sich ein nüchternes Urteil über die wirtschaftlichen Verhältnisse im Bergbau be wahrt hat. Ucber die Stimmung der Bergarbei terschaft heißt es: „Man mutz sehr streng zivei Gruppen unterscheiden, näm lich eine, die nicht mehr blindlings ihren Führern und den Parteigenossen folgt, sondern sich selbst ein Urteil zu bilden sucht. Dazu gehören meist die älteren Leute, die längere jeit an ihrer Arbeitsstelle sitzen und Familie Haben. Das sind die ordentlichen verständigen Elemente, auf die man sich verlassen kann. Diese halten von einer Sozialisierung gar nichts, sie Heben sich keinen Hoffnungen hin und haben sogar Aeutzerungcn getan, die daraus schließen lassen, daß sie erkannt Haben, daß es eben ein Schlagwort ist, mit dem Agitation getrieben wird. Sie Haven mit der Sozialisierung nichts im Sinn, da sie sich sagen,- es bleibt ja für den Arbeiter doch alles beim Alten. Meiner Ansicht nach ist diese Kategorie von Ar beiter» viel zahlreicher, als man allgemein anzunehmen ge neigt ist. Das -kommt eben daher, datz die Linksparteien mit ihre» Schlagworten keinen Eindruck mehr machen. Die Berg leute sehen das Doppelspiel, das mit ihnen getrieben wird. Der Sinn des Schlagwortes Sozialisierung ist den aller meisten Arbeitern nicht bekannt. Die Arbeiter sehen ein, daß die Produktion unter keinen Umständen heruntergchen darf, im Gegenteil eher gesteigert werden mutz, wenn die erhofften Gewinne herauSkommen sollen. Damit ist für den Arbeiter schon gesagt, datz er benso interrsiv, vielleicht noch angestreng ter arbeiten mutz als bisher. Ebenso, daß die Gedingearbeit bleiben mutz, ist ihnen klar, denn ohne dieselbe ist eben keine Leistung zu erzielen. Da also ersichtlich ist, daß für den Ar beiter keine Acnderung cintreten wird in seiner Arbeit, so ist es ihm gleichgültig, wer der Unternehmer ist. Di« zweite Gruppe setzt sich aus den Leuten zusammen, die blind ihrer Partei folgen. Meist sind das die ganz radi kalen Elemente, diejenigen, die nicht seßhaft sind, von Werk zu Werk ziehen, also meistens jüngere unverheiratete Män ner. Bet dieser Gruppe sind auch die zahlreichen Gelegenheits arbeiter, die früher arbeitslos waren, jetzt auch nur dem Zwange gehorchend arbeiten und unsere Belegschaften ver seuchen. Dies« sind meist in den Ledigenheimen unterge bracht, wodurch diese selbst Hauptstützpunkte für den Kommu nismus usw. sind. Die Stellungnahme dieser Arbeiter ist klar. Sie überlegen nicht, sie wollen eben nehmen, was sie triegen können, je müheloser, umso besser. Da diese Leute ja auch meist nichts zu verlieren haben, so sind sie für alles zu haben — sie warten nur auf neue Putsche und Unruhen, um möglichst im Trüben fischen zu können. Diese Gruppe lst aber meiner Ansicht nach verhältnismäßig klein. Di« Organisationsführer sind ja mit den Parteien und deren Machtstellung fest verknüpft,- infolgedessen werden die Organisationen den Parteien folgen. Daher kommt cs, daß eben die Linksparteien in der Sozialisierunqsfrage so entshie- den auftrcten können, weil äußerlich alle Arbeiter folgen ohne zu protestieren. Würde man eine einwandsfreie Abstimmung durchführen können, bei der jeder Arbeiter ohne Beeinflus sung stimmen könnte, so bin ich überzeugt, daß die meisten Stimmen entweder gegen die Sozialisierung gehen würde» oder aber eine sehr schwache Beteiligung stattfinden dürfte. Auch die Stellungnahme des einzelnen Arbeiters gegen das Kapital ist «ine andere als z. B. vor einem Jahre, d. h., reu meisten Leuten ist «s egal, von wem sie das Geld bekommen, die Harrptsache ist, datz sie genügend bekommen und auskömm lichen Lebensunterhalt mit ihren Familie« Haben." Das Urteil der Bergbeamtcnschaft faßt der Schreiber fol gendermaßen zusammen: „Ihnen ist sicherlich die Stellungnahme der Afa (Ar beitsgemeinschaft freier Angestcllten-Organisationenj bekannt, die eine beschleunigte Sozialisierung fordert. Damit ist die Ansicht der Beamten gegeben und gekennzeichnet, wenigstens -er unteren Beanrten. Für sich persönlich erhoffen die Be amten auch keine großen Borteile, nur ist da der Haß gegen das Kapital, gegen die Besitzenden intensiver. Sie wollen die Gewinns der Allgemeinheit zugeführt sehen, nicht ab«r eini gen Privatleuten, die ja zum größten Teil keine Verbindung mit dem Bergbau haben. Auch da gibt es viele verständig: Elemente, die die Privatwirtschaft durchschauen. Aber rwr- lläufig hat die Afa ja immer noch eine Machtstellung dadurch, daß sie für den Einzelnen viel durchgesetzt, hat, jetzt z. B. wie der di« Gehaltsaufbesserungen. Solange das -er Fall ist, wird die Afa maßgebend sein für die Stellunggghme der Be amtenschaft. Sobald die Afa nicht mehr in der Lage sein wird, dem Einzelnen Borteil«, -eutlühe Vorteile für seinen Geld deutel zu bringen, wird auch die Machtstellung erschüttert »ein." Der Schreiber kommt zu dem Schluffe, daß, wenn die Gewähr gegeben würde, -em Reich« eine 5Oproz«ntige Ge winnbeteiligung einzuräumen, das Interesse an -em weiter gehenden Ziel der Sozialisierung im Ginne der Sozial-emo- rrati« damit wesentlich in der Arbeitersthaft und Beamten schaft erschöpft sein würde, wenn auch die Geiverrschattssüh «r «uB de« Linksparteien natürlich «m^p solchen Lösung «uS aeA agitatorische« und wirtschaftspolrttuhen Gründen nicht »»stimmen würden und nicht -«stimmen konnten. Eine neue deutsche Note wegen der drohen den polnischen Gefahr in Oberschlefien. Die deutsche Friedcnsabordnung in Paris übermittelte Donnerstag der Botichasterkonfcrenz folgende Rote, die gleichzeitig auch den Regierungen in London, Paris und Rom übergeben worden ist. Die deutsche Regierung Hat durch ihren Botschafter auf die Gefahren Hinweisen lassen, die sich für das oberschlesische Abstimmungsgebiet aus militärischen Anordnungen ergeben können, wie sie seitens der polnischen Regierung auf polni schem Boden getroffen worden sind und noch getroffen werden. Sie ist weiter in den Besitz eines ausführlichen urkundlichen Rdaterials gelangt, aus dem deutlich Hervorgeht, in welch um fangreicher Weife vor gewissen polnischen Kreisen auch auf oberschlesischem Boden selbst die militärische Organisation weiter auSgebaut worden ist, auf deren Vorhandensein die deutsche Regierung schon bei Gelegenl-eit des August-Sep- tcmbcr-Aufstandcs hingewiesen hat. Die anliegenden Auf zeichnungen enthalten eine zusammenhängende Darstellung darüber, die sich auf das als Anlage beigefügte Ataterial stützt. Dieses selbst ist einwandfrei und wird durch beigegebene Pho tographien belegt. Die deutsche «Regierung hält sich für ver pflichtet, erneut auf die Gefahren hinzuweisen, die dem Frie den in Oberschlesien von dieser Seite drohen. Sie tut dies im jetzigen Augenblick, um mit Hilfe der verbündeten Regie rungen wenn möglich noch den Ausbruch eines er neuten Aufstandes im A b st i m m u n g Sg e b ic t zu verhindern, der rrach allen vorliegenden Nachrichten für Mitte des MonatS Januar geplant zu fein scheint. Sie hält cs für ihre Pflicht, in letzter Stunde vor Taten zu rvarnen, die eine dem Friedensvertrag entsprechende Abstimmung ver hindern und erneut namenloses Unglück über das bereits über das Maß vom polnischen Terror gequälte Land bringen würde. ES ist an der ,-jeit, dem Terror zu steuern und unter allen Umständen zu verhindern, daß er durch noch Schlimme res, den Bürgerkrieg ersetzt wird. In der in der Note erwähnten Aufzeichnung über pol nische Militärorganisativuen wird u. a. gesagt: Bereits Ende September hatten die Polen einen neuen Aufstand in Ober schlesien geplant der jedoch nach Bekanntgabe deS voraus sichtlichen Abstimmungszeitpunktes auf die Zeit vor dem Plebiszit verschoben wurde. Seitdem richten die Polen ihr ganzes Augenmerk darauf, die Organisation der P. O. W. aus polnischem Boden noch straffer rrnd einheitlicher zu gestalten, in ihr die für die Ltesitzergrcifung Obcrschlesiens notwendigen Formationen bereitzustellcn, ihre Mitglieder im Gebrauche der Nahkampfmittel und in der Durchführung ihrer Aufgaben auszubilden, Waffen bereitzu'haltcn und ihre Verteilung zu regeln. Der wettere Aufbau der Organisation auf rein mili tärischer Grundlage geht nach den Weisungen des polnischen KriegsministerinmS in Warschau im Einvernehmen mit dem Oberkommändo -er polnischen Armee vor sich. -Han- in Hand mit dieser Umgruppierung wurden die in Oberschlesien selbst verteilten Hallersoldaten in Vereinen zusammengcfaßt. Fer ner wurden technische Formationen aufgestellt, um bei Beginn des Aufstandes die Brücken und Bahnlinien zu sprengen. Das nottvendige Material wurde durch die Warschauer Leitung übermittelt. Es wird vorläufig auf polnischem Boden dicht an der Grenze gelagert. Die Ausbildung aller Mitglieder der P. O. W. wurde besonders im Dezember erhöht gefördert. In Sosnowice finden fortlaufend Nahkampskurse statt. Die Teilnehmer begeben sich geschlossen von Oberschlefien nach Sosnowice, ohne bei der Grcnzüberschrcitung Schwierigkei ten zu haben.' Innerhalb -ek Bezirke in Oberschlefien selbst wurde die Aufstellung Ser Bvzowkas fortgesetzt. Bereits Ende September bestanden im Bezirke Veuthen neben 18 vollstän digen Kompagnien der P. O. W. acht solche Stoßtrupps (Bo- jowkasj. Sie sotten bei Beginn des Aufstandes in den ein zelnen Ortschaften sofort die öffentliche Gewalt an sich reißen. Die Beschaffung -er Waffen wird mit großem Nachdruck be trieben. Die Zentralstelle in Warschau gibt genaue Anwei sung für die Bereitstellung nnd Verteilung. An der Grenz: liegen grobe Bestände bereit, um beim Beginn des Aufstandes hinübergeschafft zu werden. Alle diese Maßnahmen und Vor bereitungen wurden im Laufe des Dezember wesentlich ge steigert. Es wurde mit großer Energie an der Beendigung der Srorbereitungen gearbeitet. Das besondere Interesse der Warschauer Zentralstelle richtet sich auf di« Bereitstellung des technischen Materials und der Ausbildung der Formationen. Der Grenzverkehr der zur Ausbildung rückenden polnischen Trupps hat einen ungeahnten Umfang angenommen. Die Rttbqlieber kehren regelinäßig bewaffnet nach Oberschlesien zurück. In einzelnen Ortschaften sind sämtliche Polen be waffnet. Ueberall wird von polnischer Seite öffentlich ckon dem nahe bevorstehenden neuen Putsch gesprochen. Die zu verlässigsten Leute aus allen Stroßtrupps find zum Angriff auf den Kreuzbnrger Kreis zusammengestellt. Die Haupt kräfte sind angewiesen, in «der lMchtung Gleiwitz und Beuthcn vorzudringen. D«r Beginn des Aufstandes ist auf Mitte Januar festgesetzt, wahrscheinlich im Anschluß an einen be absichtigten Eleneralstreik. Die VojowkaS sind ein« militärisch organisierte Bande der zweifelhaftesten Elemente, die ihren Sitz in einer staatlichen Kaserne in Sosnowice hat, was aus die Verbindung mit amtlichen Stellen hinweist. Es handelt sich meistens um Gesindel, das vor der Staatsanwaltschaft aus Otberschlesien geflohen ist. Ihre Stärke wird auf mehrere hundert Mann geschätzt. Ihre Tätigkeit besteht in der Aus führung von Morden und Raubücherftillen in Oberschlesien, wobei sie gefahrlos über die Grenze kommen. Da ihre Ver brechen ausschließlich gegen Deutsche begangen werden, für die auch erhebliche Prämien gezahlt werden, muß man die Tätig keit der BejowkaS mit den polnischen leitenden Stellen in Zusammenhang bringen. All« in dieser Auszeichnung er wähnten Tatsachen werden dann tu 1t einzelnen Anlagen ur kundlich belegt. Politische Rachrichte«. Nene Steuern zur Deckung -er Mchrauswendnngen an die Beamten. Die seit Mittwoch in Berlin zusammengetreteneu Fi- nanzministcr der Einzelstaaten haben auch am Donnerstag unter Vorsitz des Reichsfinanzministers ihre Arbeiten fortge führt, um sich darüber schlüssig zu werden, ob die gewaltigen Mehraufwendungen, die seitens des Reiches an die Beamten bewilligt wurden, noch von den Ländern und Gemeinde» ge tragen werden können. Soweit bisher von unterrichteter Seite verlautet, ist es zu Konflikten schwieriger Natur nicht gekommen, obgleich es an mancherlei Protesten aus den Krei sen -er Finanzminister nicht gefehlt hat. Man verkennt keines. wegS die Schwierigkeiten, mit denen auch die illrichSregie- rung gegenüber den Forderirngen -er Beamten zu kämpfen hatte. Da die Besprechungen streng vertraulicher Natur wa ren, so sind bislang nur Einzelheiten durch die fest verschlosse nen Türen gedrungen, so daß ein abschließendes Bild noch nicht gegeben werben kann. ?wr über Las eine war mau sich hier klar geworden, datz die neuen Bewilligungen nur dann erfolgen können, wenn gleichzeitig die zur Deckung notwen digen Steuern eingebracht und bewilligt werden. Der Reichs tag sieht sich also gleich bei seinem Wiederzusammentritt vor die „angenehme" Aufgabe gestellt, sich mit einem Büschel neuer Steuervorschläge zu beschäftigen. Im ganzen wird es sich nm etwa acht neue Milliarden handeln, zu denen noch 7 Milliar den treten, die bereits den Haushalt für El als noch nicht gedeckte Summe belasten. Zu ihrer Deckung liegen eine An zahl Vorschläge vor, unter denen die folgenden genannt seien: Erhöhung -er Personen- und Gütertarife, Erhöhung der Post- und Telegraphengebühren, die wohl den Grundstock bil den dürften. Aber wetterhin ist aus dem Schoße des Reichs- ^virtschastSrates auch eine Iunggesellensteuer in Vorschlag gebracht worden. Auch eine Erhöhung der Kohlensteuer, eine Erhöhung der Umsatzsteuer und eine Zucker steuer steigen be drohlich am Horizonte aus. Alles in allem vertritt man tu Regierungskretten di« Ueberzeugung, daß wir nunmehr an der Grenz« angelangt sind, wv weder das Reich noch die Staa ten oder die <Yemernden eine weitere Mehrbelastung vertragen können. Das, was man aber bereits an Mehraufwendungen bewilligt hat, muß unbedingt Deckung finden, da «ine Ver mehrung der schwebenden Schulden eine Unmöglichkeit dar stellen würde. Der Anschluß an Dentschlnnd. Wien, 13. Januar. In der gestrigen Sitzung der En quete über den Preisabbau sagt« der Präsideirt Welkern: UnS kann nur geholfen werden, iverrn der Ruf verwirklicht wird, den di« Regierung und wir zusammen erheben: Oester reich ist tot, es lebe Deutschland. Werkmeister Werner stellte namens der Technischen Union de» Antrag: Die sofortig« Durchführung der Urabstimmung über den Anschluß an Deutschland, so daß Oesterreich bis Ende März tatscsthlich an geschlossen sejn könnte. Verschiebung der Pariser Konferenz? Paris, 13. Januar. Nach einer Havasmelduug be fürchtet „Westminster Gazette", datz die französische MÜnister- präsidentenkrise unvermeidlich zur Vertagung der Pariser Konferenz führen werde, deren Verzögerung schon jetzt eine -er Hauptursachen der wirtschaftlichen Krise Europas ge- »ocsen sei. Menschenjagd der Franzose« in Deutschland. Immer frecher wird daS Auftreten französischer Werber, die unter Vorspiegelung falscher Angaben deutsche Männer nach dem besetzten Gebiet locken, um die Ahnungslosen dort .zwangsweise in die Fremdenlegion einzureihen. Daneben ver folgen diese lästigen dluSländcr noch daS andere Ziel -er wirtschaftlichen Spionage. Wir verzeichnen folgende Mel dung: Düsseldorf, 13. Januar. Niedrere elegant geilet- dete Personen Halen sich in den letzten Tagen ttn rechtsrheini schen Gebiete bei Düsseldorf, Bottrop und einigen Nachbar orten aufgehalten und wollten angeblich Arbeitskräfte für das französische Wiederausbaugebiet geivrnnerr. ES ist inzwischen auch festgestellt worden, -aß sie Spionage treiben und beson ders auf unsere Wirtschaftslage ihr Augenmerk werfen. Ge radezu unerhörte Formen aber nimmt das Treiben dieser Franzosen im oberen Rheingebiet an. Hier veranstalteten sie regelrechte NSenschenjagden auf Mädchen für den Mädchen - lmndel und auf Männer für die Fremdeillegion. Uns wird gemeldet: Karlsruhe, 13. Januar. Auch ttr den letzten Tage» haben' sich wiederum in der Umgebung von Karlsruhe, so in Drrrlach, Mühlburg und Linkenhettn, Fälle ereignet, daß harmlos auf der Straße gehend« jung« Mädchen und junge Männer von «den Insassen heranrasender Automobile ange fallen wurden, um gewaltsam nach dem Auto geschleppt un entführt zu werden. Die Polizei fahndet eifrig rrach den Ver brechern, und in einigen Fällen verdächtigt man Ausländer. Alle Kulturvölker der Erde muß die deutsche Regierung auf dieses unmenschliche Treiben der Franzosen aufmerksam machen. Neben «der schwarzen Schmach im besetzte» Gebiet sind «S diese Menschenjagden rechts deS Rhein», durch die sich Frankreich außerhalb der Gemeinschaft der Kulturvölker stellt. Reißt diesem Volk« endlich di« MaSke vom Gesicht und zeipch der Menschheit sein Antlitz, wie eS ist: Verzerrt von Hast und sadistischer Grausamkeit, gezeichnet von Raubgier und Verbrechen «egen die Menschlichkeit! Dr. Gi»»»8 über die »berschtest sch- Frage. Berlin. IS. Januar. Der RetchSmttrister des Aus wärtigen spricht sich in einer Zuschrift an bi« „Deutsche Na tion" über hie oberschlesische Frage aus und «eist nach, baß das vberffchlefische Problem -«gleich ein deutsch polnische» sei. MLt einem polnischen Staate, der nicht friedliche Bezte-un- «rn zu Druischkmb Wg«, g^de es «rch keine Sftkhe für Prien.