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Großenhayner Wochenblatt. 13. Stück. ' 33- Jahrg. Sonn-bknh, den 29. März 1845. Mit König!. Concession gedruckt und verlegt von r. G. Rothe, verantwort!. Redacteur. Der Jahrgang d. Bl. kostet 1 Thlr. Insertionen werden bis Mittwochs Abend, kleine bis Donnerstags Mittqg angenommen, indem das Blatt von Freitags Mittag an schon ausgegeben wird; später eingehende werden verhältnißmäßig höher berechnet, wenn ihre Aufnahme noch gewünscht wird und effectuirt werden kann. Kirchliche Na chrichten. Am Sonntage Quasimodogeniti Frühpred. Hr. 1 Superint. v Hering über Joh. 20, 24--29. Beichtrede hält halb 8 Uhr Herr Diac. Wilisch. Nachmittagspredigt Herr Diac. Wilisch. Mittwochs, den 2. April, Wochen-Communion; ' die Predigt hält Hr. Diac. M. Franke, und hie Beichtrede glerch nach der Predigt Herr Diac. Wilisch. i Beerdigte. Verstorben den 20. März Joh. Christiane Lehmann, gewes. Auszügl. in Fol bern , ein Witwer, alt 74 I. 9 M. 6 T. Al tersschwache. — Den 21. Mstr. I. Gottfried Leutzsch, Bgr., Rad- und Stellmacher allh., Hiü Witwer, alt 65 I. 7 M. 3 W. 1 L. Lutt- genlähmung. Den 25. Friedrich GLtok. Jäh nig , Huv., und gewes. Tuchmacher allh., weil. Mstr. Christian Gottlieb Jähnigs, gewes. Bgrs. und Tuchmachers allh., hintrl. ehel. j. Sohn, alt 33 I. an nervösem Fieber. Getauft vom 14. bis 27. März 7 KiMr, als 2 Söhne und 5 Tochter. Curiosum. (Verspätet.) Am 13. März d. I. erhielt ich durch die Stadtpoft ein versiegeltes Couvert zugesendet, in dem sich ein folgende Worte enthaltendes «illet befand: ^arckö . . . ^ plaeuit VI lin^ua (eapillata) taeuit, 8eä 1vn8U8 68t topta8ta darbatug Vivat poeta 1aur6stu8! ka^uae abaiboratae (oder ab o rboratae?) XIU märt; aun: NWOOXI.V Da mir der geehrte Verfasser ganz unbekannt, eben so wenig aber der Sinn dieser Worte zu enträthseln ist, so bleibt mir nichts anderes übrig, als den großen Unbekannten auf diesem Wege ganz ergebenst zu ersuchen, mir doch etwas deutlicher seine Willensmeinung zu er kennen zu geben. So sehr ich auch die elastische Latinität der oxrstolae obseuroium virorum zu schätzen weiß, so ist mir doch die Sprache des geehrten Dich ters (vielleicht eines gebornen Scythen) ganz unverständlich geblieben. Aus den angebrachten Planetenzeichen läßt sich fast vermuthen, daß der Dichter auch von dem unglücklichen Rebus fieber ergriffen worden ist. Liebhaber lateinischer Poesie bitte ich zugleich, Aber die obige Inschrift nachzudenken und ihren Scharfsinn in deren Enträthselung zu zeigen. Vor der Hand aber diene dem unbekannten Dichter Folgendes zur Erwiderung : Vivat io! vato8 r6(1imitu8 tempora lauro, 0 arm in 6 mirikeo yui nova saorla parat. 8eiiie6t atra 1ru8 nox, o veneranäe poeta, Ottusa egt verbi8, ^uao üvrus auKur badeS- Vsrba resoeta tibi, an summo eadat bispicka monto^ Nev minlmnm rokert, a8pera liu^ua mannt. Lia aZe, rumpo mora8 et äulei voce loczuaris, Huae^ne animo 8enti8 e1ariu8 ore reler. M r o b u 8 Ina neu ri § idi 8 aeniKmata Verbi 8 Lxprime- namqne alias solvere nemo polest. Lortiter in Ostium et pnrae peuotralia ImKuas lendas et stndio praemia di§na leres. Hain, den 16^. März 1845. Adv. u. Ger.-Dir. Gustav Lorenz d. j. Bekanntmachung. Thierschau zu OW Die mit Höchster Genehmigung Seiten des unterzeichneten Vereins bisher alljährlich ver anstaltete Lhierschau und landwirthschaftliche Productenausstellung wird auch im laufenden Jahre abermals bei der Stadt Oschatz und zwar am 22. und 23. Mak abgehalten werden, und sich auch diesmal wie der der die Zwecke des Festes so wesentlich för dernden Theilnahme und Unterstützung der Ho hen Staatsregierung zu erfreuen haben. Namentlich ist für den ersten Tag die Verbindung eines Remontemarktes mit der Lhierschau,